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„Bossards Schatz wird nun gehoben“

Im Ortskern der Gemeinde Jesteburg hat die Kunststätte Bossard ihr neues Museumsdepot eröffnet. Es ist zugleich ein Schaumagazin und birgt viel Entdeckenswertes.

In Jesteburg hat die Kunststätte Bossard jetzt das gesamte Museumsdepot in einem ehemaligen Schulgebäude auf einer Fläche von 360 m2 eingerichtet. Rund 6.000 nicht-ortsgebundene Kunstwerke von Johann und Jutta Bossard sowie einige Arbeiten von Bossard-Schülern sind dort eingelagert. Darunter Gemälde, Drucke, Handzeichnungen, Baupläne, Gussformen und Plastiken sowie Architekturmodelle, Porzellan, Textilien, Mobiliar, außerdem ein Fotoarchiv, der Briefwechsel, theoretische Schriften und Notizen. In dem Depot wurde eine Restaurationswerkstatt eingerichtet und ein Leseplatz für das Nachlass-Archiv ermöglicht weitere Forschungen.

„Ich bin sehr glücklich und dankbar, dass es uns mit großzügigen Fördermitteln gelungen ist, das Erbe von Johann und Jutta Bossard hier fachgerecht und angemessen unterzubringen“, sagte Dr. Gudula Mayr, Leiterin der Kunststätte Bossard, anlässlich der Eröffnung. „Damit kann die Kunststätte Bossard ihren musealen Auftrag zum Sammeln, Bewahren, Erforschen und Vermitteln unter hervorragenden Bedingungen gerecht werden.“

Freunde und Förderer des neuen Depots (Foto: Bossard)

Möglich wurde die Einrichtung des neuen Depots durch Fördermittel der Stiftung Niedersachsen und der Hermann Reemtsma Stiftung sowie der Gemeinde Jesteburg, die das Gebäude mietfrei zur Verfügung stellt und baulich herrichtete.
Träger der Kunststätte Bossard sind der Landkreis Harburg, die Sparkasse Harburg-Buxtehude und die Gemeinde Jesteburg. „Mit dem Schaumagazin eröffnen wir im Zentrum der Gemeinde Jesteburg neue Wege zur Kunststätte Bossard“, sagte Landrat Rainer Rempe, Vorsitzender des Stiftungsrats der Kunststätte Bossard, zur Eröffnung. „Das war ein langer Weg, aber das Ergebnis ist eindrucksvoll und wir hoffen, dass mit dem Schaumagazin noch mehr Besucher die Schätze der Kunststätte Bossard entdecken.“

Zur Eröffnung sagte Dr. Sebastian Giesen, Geschäftsführer der Hermann Reemtsma Stiftung: „Das Depot ist der Kern, die Schatzkammer eines jeden Museums. Dort lagert der größte Teil der Sammlung, denn nur ein Bruchteil kann gezeigt werden. Wer sein Depot in Ordnung hat, seine Sammlung kennt, mit der nicht sichtbaren Sammlung arbeitet und dem Publikum öffnet, der macht gute Museumsarbeit. Bossards Schatz wird nun gehoben – Gratulation!“

Die Generalsekretärin der Stiftung Niedersachsen Lavinia Francke gratulierte ebenfalls zur Eröffnung: „Als Landeskulturstiftung nehmen wir besondere Orte von Kunst und Kultur jenseits der urbanen Zentren in den Blick. Sie eröffnen den Blick auf Traditionen und Persönlichkeiten, die Niedersachsen kulturell geprägt haben. Die Kunststätte Bossard ist ein solcher Ort. Mit dem neuen Schaudepot gelingt es Frau Mayr und ihrem Team, die gesammelten Schätze angemessen zu erhalten und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.“

Der Depotbestand der Kunststätte Bossard ist bereits umfassend inventarisiert, große Teile davon mussten jedoch extern ausgelagert werden und waren damit der Öffentlichkeit nicht zugänglich. „In dem neuen Depot werden wir sicher noch manche schlummernden Schätze heben und für Ausstellungen nutzen können“, freut sich Dr. Gudula Mayr. Sie dankte allen Förderern und Unterstützern, der Hermann Reemtsma Stiftung, der Stiftung Niedersachsen und der Gemeinde Jesteburg sowie den Mitarbeitern, besonders Stefanie Nagel, die als Restauratorin wesentlich an der Einrichtung des Schaumagazins beteiligt war.

Für die Öffentlichkeit wird das Schaumagazin ab Januar 2018 jeweils am zweiten Samstag im Monat in einer Führung um 15.15 Uhr zugänglich sein. Eintritt. 5 € pro Person. Anmeldung erforderlich: Tel. 04183 / 51 12.

Kunststätte Bossard, Bossardweg 95, 21266 Jesteburg, ist das einzigartige Gesamtkunstwerk in Jesteburg, Metropolregion Hamburg, 2012 ausgezeichnet mit dem Preis der Europäischen Union für das Kulturerbe „Europa-Nostra-Preis“, bietet einmaligen Kunst- und Naturgenuss. Auf einem ca. 3 ha großen Heidegrundstück, mitten im Wald gelegen, verwirklichten Johann Michael Bossard und seine Frau Jutta Bossard-Krull ihren Lebenstraum von einer Stätte, an der die verschiedenen Künste Architektur, Bildhauerei, Malerei, Kunstgewerbe und Gartenkunst zu einer Einheit verschmelzen.

Quelle: www.bossard.de [1]

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