Ausschreibungen – Tiefgang https://www.tiefgang.net Kultur, Politik, Kulturpolitik und mehr Sat, 27 Apr 2024 14:18:28 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=4.9.25 Fünf Titel für Buxtehuder Bullen nominiert https://www.tiefgang.net/fuenf-titel-fuer-buxtehuder-bullen-nominiert/ Fri, 19 Apr 2024 22:34:12 +0000 https://www.tiefgang.net/?p=10774 [...]]]> Der Wettstreit um den bereits 53. Buxtehuder Bullen ist auch in diesem Jahr eine reine Frauensache …

Buxtehude. Bereits zum dritten Mal in Folge setzen sich auf der Shortlist für den renommierten Jugendliteraturpreis „Buxtehuder Bulle“ ausschließlich Autorinnen durch. Aus rund 80 Titeln haben sich in den vergangenen Monaten unter den 22 Jurymitgliedern fünf Bücher herauskristallisiert. Die elf jugendlichen und elf erwachsenen Leser:innen schicken nun diese Neuerscheinungen des vergangenen Jahres ins Rennen um den 53. Buxtehuder Bullen – in alphabetischer Reihenfolge der Autorinnen:

Holly Bourne: Orte, an denen ich geweint habe (wegen dir) | dtv | 368 Seiten | 15 Euro |Übersetzung: Nina Frey

Aimée Carter | Royal Blood |ONE Verlag | 415 Seiten | 15 Euro |Übersetzung: Svantje Volkens

Yasmin Dreyer | Arcadia – Die Auserwählten | cbj | 448 Seiten | 16 Euro

Anja Reumschüssel: Über den Dächern von Jerusalem | CARLSEN | 329 Seiten | 16 Euro

Astrid Sy | Nenn keine Namen | GERSTENBERG | 500 Seiten | 24 Euro | Übersetzung: Rolf Erdorf

Die Bücher spiegeln die bunte Vielfalt der aktuellen (Jugend)-Literatur wider und sind dabei aktueller denn je: Der Nahostkonflikt, die Verfolgung jüdischer Menschen und der Widerstand während des 2. Weltkrieges in den Niederlanden stehen so selbstverständlich auf der Shortlist wie futuristische Tech-Fantasy, der Traum von einem royalen Leben und der Umgang mit einem gebrochenem Herzen.

„Ich bin gespannt, ob sich nach fast zehn Jahren, zuletzt war es David Safier mit „28 Tage lang“, mal wieder ein deutschsprachiger Titel durchsetzen kann. Neben den beiden Debüts aus Deutschland kämpfen in diesem Jahr Bücher aus den Niederlanden, Großbritannien und den USA um den Titel“, so Melanie Hainke, Verantwortliche des Bullen-Projektteams.

Um den Buxtehuder:innen und Gästen in den kommenden Wochen Lust auf die nominierten Titel zu machen, hat das Bullen-Team zusammen mit dem Einzelhandel und der Gastronomie wieder mehrere Leseplätze im Stadtgebiet aufgebaut.

„Es sind alles emotional packende Geschichten – Bücher, die mit Leidenschaft geschrieben worden sind. Die Autorinnen haben vielfach einen sehr persönlichen Bezug zum Thema, das spürt man sofort“, so Hainke weiter.

Die Preisentscheidung zum 53. Buxtehuder Bullen fällt am Dienstag, 11. Juni, ab 19 Uhr im Stieglitzhaus, Stieglitzweg 1L, in Buxtehude.  Der Eintritt zu dieser Veranstaltung ist frei.

Der Preis ist mit 5.000 Euro und einer stählernen Bullen-Plastik dotiert. Er wurde 1971 von dem Buxtehuder Buchhändler Winfried Ziemann initiiert und hat im Jahre 2021 seinen 50. Geburtstag gefeiert. Durch die traditionell paritätische Zusammensetzung der Jury aus elf Jugendlichen und elf Erwachsenen bildet der Preis die Schnittstelle zwischen literarischer Qualität, Lektürevorlieben Jugendlicher sowie Themen, die Jugendliche und Literaturexpert:innen gemeinsam bewegen.

Die Standorte der Leseplätze und Karten zum Preisentscheid am 11. Juni unter: www.buxtehuder-bulle.de

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Werde Teil des „Sommer im Park 2024“ https://www.tiefgang.net/werde-teil-des-sommer-im-park-2024/ Thu, 28 Mar 2024 23:46:15 +0000 https://www.tiefgang.net/?p=10718 [...]]]> Macht mit und werdet Teil des „Sommer im Park 2024“!

Es ist offiziell! Das Festival „Sommer im Park“ wird in diesem Jahr vom 23. bis zum 28.07. auf der idyllischen Freilichtbühne im Herzen des Harburger Stadtparks stattfinden. Kreative Köpfe aus den Bereichen Musik, Theater, Comedy, Tanz, Sport und anderen kulturellen Sektoren sind herzlich eingeladen, an diesem Event teilzunehmen – unsere Bühne bietet eine vielfältige Plattform für jede Art von Talent!
Im Rahmen des „Sommer im Park 2024″, der in der ersten Woche der Hamburger Sommerferien stattfindet, wird von den Organisator:innen ein abwechslungsreiches Ferienprogramm für die gesamte Familie zusammengestellt. Startups, Unternehmen, Institutionen und Privatpersonen sind eingeladen, den Harburger*innen ihren Beitrag zu unserem Bezirk zu präsentieren, Aktionen oder Informationsstände anzubieten. Ob Hundetraining, Kinderschminken, Poetry Slam, Workshops oder Open Air Yoga. Die Ideen der Harburger:innen sind gefragt! Lasst uns Eure Ideen wissen und gestaltet mit uns einen unvergesslichen „Sommer im Park 2024“!

Wie kann man sich bewerben?
Interessierte können ab sofort Bewerbungen einreichen. Dazu ganz einfach dem Link folgen und das Formular ausfüllen. Alternativ gibt es die Möglichkeit, eine E-Mail an das Harburg Marketing-Büro zu senden, sich telefonisch oder persönlich in der Harburg Info zu melden. Teilnahmeschluss ist der 10.04. Ab dem 17.04. erhalten alle Bewerber:innen eine Rückmeldung. Die Auswahl wird durch ein Gremium, bestehend aus Harburg Marketing, Stellwerk, Marias Ballroom und dem künstlerischen Leiter Jan Schröder, getroffen.
Online unter folgendem Link: https://form.jotform.com/233235284384357 | Telefonisch: 040 32 00 46 96 | Per E-Mail: info@sommer-im-park-harburg.de
Persönlich in der Harburg Info, Hölertwiete 6: montags – freitags, 10.00 – 18.00 Uhr

Open Air Festival auf der Harburger Freilichtbühne
Seit 2018 findet der „Sommer im Park“ jährlich im Harburger Stadtpark statt, mit dem Ziel, die Kultur und Integration Harburgs zu fördern und die Vielfalt der örtlichen Kulturszene zu präsentieren. Die überdachte Freilichtbühne dient als einzigartiger Veranstaltungsort, der durch seinen Aufbau und die umliegende Bepflanzung eine herausragende Akustik bietet. Der Schwerpunkt des Festivals liegt auf den Bereichen Kultur, Kunst, Musik, Sport, Nachhaltigkeit und der Begegnung zwischen Menschen unterschiedlicher Altersgruppen, Nationalitäten und Persönlichkeiten – alles im Einklang mit der Natur. An dem Event kann und soll sich jede:r gerne beteiligen. Der „Sommer im Park“ wird gefördert durch die Freie und Hansestadt Hamburg, Bezirksamt Harburg.
Antonia Marmon, Geschäftsführung des Harburg Marketing e.V.: „Wir hoffen auf zahlreiche Bewerber:innen, um gemeinsam Harburgs Vielfalt auf unsere historische Freilichtbühne zu holen. Wir möchten allen die Möglichkeit geben, ihre Projekte zu den Themen Inklusion, Integration, Diversity und ehrenamtlichem Engagement vorzustellen, Nachwuchs zu werben und vor allem auf diese wichtigen Themen aufmerksam zu machen.“

Kontakt:
Harburg Marketing e.V.
Hölertwiete 6 | 21073 Hamburg
Telefon: 040 32 00 46 96
Mail: info@harburg-marketing.de

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Ein Zuhause für Künstler*innen und Literat*innen https://www.tiefgang.net/ein-zuhause-fuer-kuenstlerinnen-und-literatinnen/ Fri, 01 Mar 2024 23:48:48 +0000 https://www.tiefgang.net/?p=10646 [...]]]> Zum sechsten Mal vergibt die Behörde für Kultur und Medien in Kooperation mit der Roger Willemsen Stiftung die „Hamburger Sommerresidenz“ im mare-Künstlerhaus an zwei Hamburger Autorinnen oder Autoren sowie an eine bildende Künstlerin oder Künstler.

Außerdem erhält ein Autor oder eine Autorin ein Stipendium für das Brecht-Haus im dänischen Svendborg. Interessenten können sich bis zum 15. April 2024 für einen vierwöchigen Aufenthalt im August und September 2024 bewerben.

Die Bewerberinnen und Bewerber für die Residenzstipendien sollen ihren Lebensmittelpunkt in Hamburg haben, als professionelle Autoren und Autorinnen oder bildende Künstler und Künstlerinnen tätig sein und entsprechende Referenzen vorweisen. Die Behörde für Kultur und Medien zahlt die Mieten für die Residenzen sowie zusätzlich 1.000 Euro Aufwandspauschale an die Stipendiaten und Stipendiatinnen.

Dr. Carsten Brosda, Senator für Kultur und Medien: „Neben ihrer malerischen Lage und der schöpferischen Atmosphäre in den Künstlerhäusern ist es vor allem der Austausch mit anderen Künstlerinnen und Künstlern, der die Aufenthalte so fruchtbar macht. Im mare-Künstlerhaus wurden schon gemeinsame Lesebühnen geplant, Roman-Plots durchgesprochen, Foto- und Performanceprojekte realisiert und im Brecht-Haus an gemeinsamen Lyrik-Illustrationsprojekten gearbeitet. Wir freuen uns, dass wir gemeinsam mit der Roger Willemsen Stiftung und dem dänischen Brecht-Haus-Verein die Stipendien wieder anbieten können.“

Das mare-Künstlerhaus in Wentorf bei Hamburg war das letzte Wohnhaus des Autors und Publizisten Roger Willemsen, der 2016 verstarb. Dank seines engen Freundes Nikolaus Gelpke, Verleger des mareverlags, wurde die Villa als Künstlerhaus des Verlages erhalten und schließlich der Roger Willemsen Stiftung als Künstlerresidenz zur Verfügung gestellt. Seit 2018 leben und arbeiten hier Stipendiaten und Stipendiatinnen aus verschiedenen künstlerischen Bereichen, die von der Stiftung betreut werden.

Das Brecht-Haus liegt auf der Insel Fünen in der dänischen Hafenstadt Svendborg und diente Bertolt Brecht, Helene Weigel und ihren Kindern zwischen 1933 und 1939 als Wohnhaus während des Exils. Das Reetdachhaus wurde zu Beginn der 1990er Jahre renoviert und beherbergt heute Kunst- und Kulturschaffende aus aller Welt.

Die vollständigen Ausschreibungen gibt es unter www.hamburg.de/bkm/stipendien.

Bewerbungen sind bis zum 15. April 2024 über den Online-Dienst möglich: https://serviceportal.hamburg.de/HamburgGateway/Service/Entry/AFM-ELBFND

 

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Paula Ehring gewinnt mit „… aber Steine reden nicht“ https://www.tiefgang.net/paula-ehring-gewinnt-mit-aber-steine-reden-nicht/ Fri, 01 Mar 2024 23:39:17 +0000 https://www.tiefgang.net/?p=10651 [...]]]> Mit den SuedLese-Literaturtagen dreht sich in den kommenden Wochen im Süden Hamburgs viel um Literatur. Da passt es, dass der Nachwuchs schon mal vorgelegt hat …

Buxtehude. Einen kurzen Moment kam so etwas wie Castingshow-Atmosphäre auf, als beim gestrigen Kreisentscheid in der Stadtbibliothek ein selbstgemaltes Fanplakat hochgehalten wurde, um die eigene Kandidatin zu unterstützen. Anfeuerungsrufe kamen aus einer anderen Ecke. Auf die Unterstützung der mitgebrachten Familien und Freund*innen konnten alle 18 Schulsieger:innen zählen, die auf das Ticket für die nächste Runde beim 65. Vorlesewettbewerb des Deutschen Buchhandels hofften.

Das Leseniveau sei in diesem Jahr ausgesprochen hoch, waren sich die Organisator*innen Jenny Brocksen und Peter Jobmann von der Stadtbibliothek Buxtehude einig. Das zeigte sich auch an der äußert knappen Juryentscheidung. Mit hauchdünnem Punktvorsprung und intensiven Diskussionen der sechsköpfigen Jury, gewann schließlich Paula Ehring von der Geestlandschule Fredenbeck. Ihre gewählte Textpassage aus Carlo Rosso: „…aber Steine reden nicht“, einer Geschichte, die zu Zeiten des Nationalsozialismus und der Judenverfolgung spielt, war für die Zuhörenden keine leichte Kost. Ihre Lesetechnik und Souveränität überzeugten am Ende. Die Textauswahl von circa drei bis fünf Minuten liegt bei den Schüler*innen der 6. Klassen selbst und zeigte auch in diesem Jahr einen Querschnitt durch alle Genres. Klassiker wie Michael Endes „Die unendliche Geschichte“, Erich Kästners „Doppeltes Lottchen“ waren ebenso dabei wie Neuheiten von Saša Stanišić und Kira Licht.

Sechs Schüler*innen schafften es in die finale Leserunde und konnten ihre Lesekünste an Textpassagen aus Stefanie Höflers „Feuerwanzen lügen nicht“ dann ein weiteres Mal unter Beweis stellen.

Vorjahressiegerin und Jurymitglied Leni Baum gab schließlich den Vorlesestab an Paula Ehring weiter. Sie nimmt nun am Bezirksentscheid teil, der zwischen Mitte März und Ende April stattfinden wird.

Mit circa 600.000 Teilnehmenden jährlich ist der 1959 ins Leben gerufene Vorlesewettbewerb der älteste und größte Schülerwettbewerb Deutschlands. Das Bundesfinale findet im Juni 2024 in Berlin statt.

Der aktuelle Stand des 65. Vorlesewettbewerbs sowie alle Informationen, Termine und Teilnehmerschulen sind auf www.vorlesewettbewerb.de zu finden.

 

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75 Jahre Grundgesetz. Nie wieder ist jetzt https://www.tiefgang.net/75-jahre-grundgesetz-nie-wieder-ist-jetzt/ Fri, 01 Mar 2024 23:26:34 +0000 https://www.tiefgang.net/?p=10638 [...]]]> Seit 75 Jahren in unserem Land in Frieden und Freiheit zu leben, ist ein unschätzbares Gut. Und zur Beschäftigung. Da gerade in diesen Zeiten aber Fragen zu unserer Demokratie, unseren Grundwerten, zur Menschenwürde, Meinungsfreiheit und auch Vielfalt in aller Munde sind, ruft die Buxtehude Stiftung anlässlich des 75. Bestehens des Grundgesetzes am 23. Mai 2024 zu einem Kreativ-Wettbewerb mit dem Titel „75 Jahre Grundgesetz. Nie wieder ist jetzt“ auf.

Einwohnerinnen und Einwohner Buxtehudes oder Gruppen, die ihren Sitz in Buxtehude haben (z.B. Schulklassen, KiTa-Gruppen, Firmen, Vereine oder Institutionen) sind aufgerufen sich mit dieser Thematik aus der jeweiligen ganz persönlichen Sicht auseinandersetzen. Bis zum 13. Mai können Werke, aus den Bereichen der Malerei, Grafik, Plastik/Installation, Fotografie oder Video eingereicht werden. Das eingereichte Werk darf aus maximal 3 Teilen bestehen und muss nach dem Aufruf zu diesem Wettbewerb entstanden bzw. angefertigt worden sein.
Es wird je eine Wertung für Erwachsene und eine Wertung für Kinder/Jugendliche bis 18 Jahre geben. Über die Vergabe der Preisgelder von bis zu 2.000 Euro entscheidet eine Jury aus Mitgliedern des Stiftungsrates, der Leitung der Fachgruppe 41 sowie der Leiterin des Buxtehude Museums.

Im Rahmen einer öffentlichen Veranstaltung auf dem Petri-Platz am Donnerstag, 23. Mai, werden die Gewinnerbeiträge präsentiert und anschließend in einer Ausstellung im Buxtehude Museum zu sehen sein.

Abgabe bzw. Einsendung bis 13. Mai 2024:
Hansestadt Buxtehude
Stichwort: Wettbewerb 75 Jahre Grundgesetz
Bahnhofstraße 7, 21614 Buxtehude

Kontakt für Rückfragen:
Buxtehude Stiftung
T 04161-501 4001
M stiftung@buxtehude.de

Die Buxtehude Stiftung ist eine Stiftung in und für die Hansestadt Buxtehude. Ihr Zweck ist u.a. die Förderung von Kunst und Kultur. www.buxtehude.de/stiftung

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Um die Wette schreiben https://www.tiefgang.net/um-die-wette-schreiben/ Fri, 01 Mar 2024 23:15:32 +0000 https://www.tiefgang.net/?p=10654 [...]]]> Die Hamburger Literaturpreise gehen in die nächste Runde: Mit dem Wettbewerb vergibt die Behörde für Kultur und Medien Fördergelder von insgesamt 84.000 Euro im Bereich Literatur.

Die Hamburger Literaturpreise werden in acht Kategorien verliehen: Buch des Jahres, Sachbuchpreis der ZEIT STIFTUNG BUCERIUS, Roman, Erzählung, Lyrik/Drama/Experimentelles, Kinder- und Jugendbuch, Comic und literarische Übersetzungen. Die drei Preise für literarische Übersetzungen sind mit 4.000 Euro dotiert, die weiteren neun Preise für Literatur und Comic mit 8.000 Euro. Das Preisgeld für den Sachbuchpreis der ZEIT STIFTUNG BUCERIUS stellt die Stiftung im zweiten Jahr zur Verfügung. Die Bewerbungsfrist endet am 30. Juni 2024.

Dr. Carsten Brosda, Senator für Kultur und Medien: „Seit 40 Jahren ruft die Kulturbehörde zum Wettbewerb um die Hamburger Literaturpreise auf und rückt damit Literatur aus Hamburg immer weiter in den Fokus. Die Auszeichnungen sollen Anerkennung und Ansporn für das Weiterschreiben sein, Verlage auf die großartigen Texte, die in Hamburg entstehen, aufmerksam machen, und natürlich auch die Literatinnen und Literaten finanziell unterstützen. Das literarische Leben in Hamburg ist seit 1984 immer vielfältiger geworden, das spiegeln auch die Wettbewerbsbeiträge in den verschiedenen Kategorien wider. Vielen Dank an die ZEIT STIFTUNG BUCERIUS für ihr Engagement im Bereich Sachbuch, das den Hamburger Literaturpreisen zu noch mehr Aufmerksamkeit verhilft.“

Die Behörde für Kultur und Medien fördert mit den Hamburger Literaturpreisen Autorinnen und Autoren, Übersetzerinnen und Übersetzer sowie Zeichnerinnen und Zeichner, die in Hamburg ihren ersten Wohnsitz haben. Über die Vergabe entscheidet eine unabhängige fünfköpfige Jury, die jedes Jahr neu zusammengestellt wird. Die Vergabe des Comic-Preises wird vom Hamburger Comicfestival e. V. begleitet, der 2024 den Autor Jonas Engelmann, Verleger des Mainzer Ventil Verlags, in die Jury entsendet. Für das Buch des Jahres und den Sachbuchpreis der ZEIT STIFTUNG BUCERIUS sind keine Eigenbewerbungen möglich. Hier trifft die Jury aus den Neuerscheinungen ihre Auswahl.

Im vergangenen Jahr wurden insgesamt 288 Bewerbungen für den Wettbewerb eingereicht. Till Raethers Roman „Die Architektin“ (btb) wurde als Buch des Jahres ausgezeichnet, das Sachbuch des Jahres schrieb Moshtari Hilal mit „Hässlichkeit“ (Hanser).

Der Senator für Kultur und Medien Dr. Carsten Brosda verleiht die Auszeichnungen am 9. Dezember 2024 im Literaturhaus Hamburg.

Die vollständige Ausschreibung, die Bewerbungsunterlagen und den Link zur Online-Bewerbung gibt es unter www.hamburg.de/bkm/literaturpreise oder www.literaturinhamburg.de/literaturpreise.php.

 

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Schers Kunst der Überwachungstechnologie https://www.tiefgang.net/schers-kunst-der-ueberwachungstechnologie/ Fri, 23 Feb 2024 23:00:28 +0000 https://www.tiefgang.net/?p=10617 [...]]]> Die Preisträgerin des renommierten Finkenwerder Kunstpreises 2024 steht fest: Die US-amerika­nische Künstlerin Julia Scher erhält am 30. Mai den mit 20.000 Euro dotierten Finkenwerder Kunstpreis.

Damit steht sie fortan in einer Reihe so namhafter Persönlichkeiten wie Georges Adéagbo, Renée Green, Candida Höfer oder Daniel Richter. Mit dem Finkenwerder Förderpreis der HFBK Hamburg in Höhe von 10.000 Euro wird Anna Stüdeli ausgezeichnet, die an der HFBK Hamburg Bildhauerei studiert hat. Zur Preisvergabe präsentieren sich beide Künstlerinnen in Soloshows im ICAT.

Hauptpreis für Julia Scher

In ihrer ersten Einzelausstellung in Hamburg macht die in Köln lebende Künstlerin Julia Scher (*1954) den Kern ihres jahrzehntelangen Schaffens erlebbar und aktualisiert ihn zugleich: Als Pionierin hat sie sich bereits seit den 1980er Jahren in Skulpturen, (Video-)Installationen, Netzkunst und Performances nahezu prophetisch mit Überwachungs- und Sicherheitstechnologie im öffentlichen Raum, mit computergenerierter Text- und Bildproduktion sowie mit Datenkontrolle und den damit einhergehenden Fragen beschäftigt. Dabei erinnert die Ästhetik dieser mittlerweile veralteten Technologie mit ihren klobigen Monitoren und Kameras, verpixelten Bildern und Verkabelungen daran, wie sehr wir uns mittlerweile an die unsichtbar gewordene Datenübertragung gewöhnt haben.

Inspiriert von Donna Haraways bahnbrechender Essaysammlung Simians, Cyborgs, and Women: The Reinvention of Nature untersucht Julia Scher in dieser Ausstellung mittels bestehender und neuer Werkgruppen auf fast poetische Weise heutige Überwachungstechnologie. Eine Videoüberwachungsanlage und überdimensionierte Marmoreulen halten dem Publikum den Spiegel vor. Wie wollen wir uns mit Rückblick auf überholte Technologie künftig in einer durchdigitalisierten Welt verhalten? Kann die neue Technologie nutzbringend sein? Fragen, die im Umgang mit Kryptowährung oder künstlicher Intelligenz wieder hoch aktuell sind. Auch in ihrem neuen animierten Video bedient sich Julia Scher der eulenartigen Kreatur, die paradigmatisch für das zweckgebundene beobachtende Sehen steht – dem des weisen und wachsamen Raubvogels.

Förderpreis für Anna Stüdeli

Die Schweizer Künstlerin Anna Stüdeli (*1990), die in Hamburg ihren Lebensmittelpunkt hat, zeigt eine Reihe neuer Wandarbeiten und Skulpturen in ihrer ersten institutionellen Soloshow in Deutschland. Ursprünglich aus der Fotografie kommend, beschäftigte sich Anna Stüdeli während ihres Masterstudiums an der HFBK mit Bildhauerei und erforschte insbesondere das Oberflächenverhalten weicher Materialien wie Latex, Haar, Tierhaut, Modelliermasse oder Schaumstoff. Hautähnliche Oberflächen, Membranen, die ein Innen von einem Außen trennen, und ihre Verletzlichkeit stehen auch in den aktuellen Werken im Vordergrund, bei denen Fotografie sich in mehrfacher Schichtung skulptural ausdehnt.

Für ihre Collagen verarbeitet sie Ultranahaufnahmen von Werbeplakaten im urbanen Raum in analoger Bearbeitung zu neuen Aussagen. Die Suche nach Wirklichkeit hinter den Werbebotschaften entpuppt sich als verpixeltes Etwas auf verleimten Affichenpapier, angebracht auf mit Graffiti, Stickern und Kritzeleien versehenen Plakatträgern und Hausfassaden. Poppige Werbeästhetik wird von Stüdeli auf die Verletzbarkeit der Oberfläche zurückgeworfen als ob sie selber die Grenze zwischen Illusion und Realität einreißen möchte.

Finkenwerder Kunstpreis

Der 1999 vom Kulturkreis Finkenwerder e.V. initiierte Kunstpreis Finkenwerder hat 2022 in Kooperation mit der Hochschule für bildende Künste Hamburg eine Neuausrichtung erfahren: Als neue Partnerin erweitert die HFBK Hamburg den Preis um den Aspekt der künstlerischen Nachwuchsförderung und richtet die Ausstellung der Prämierten im ICAT am Lerchenfeld aus. Neben dem Hauptpreis in Höhe von 20.000 Euro wird nun auch der Finkenwerder Förderpreis der HFBK Hamburg vergeben. Er ist mit 10.000 Euro dotiert und richtet sich an Graduierte der Kunsthochschule. Die Airbus Operations GmbH finanziert die Preise einschließlich Ausstellung und Publikation mit insgesamt 50.000 Euro.

Eine wechselnde Fachjury, eingesetzt durch ein Kuratorium, wählt aus selbst eingebrachten Vorschlägen die bemerkenswertesten aus. Der Jury gehörten dieses Mal Angela Bulloch, Astrid Mania und Pia Stadtbäumer (Professorinnen der HFBK) sowie Jessica McClam (freie Künstlerin) und Tobias Peper (Direktor Harburger Kunstverein) an. Sie sprachen sich einstimmig für Julia Scher als Hauptpreisträgerin und für Anna Stüdeli als Trägerin des Förderpreises aus.

Informationen: www.hfbk-hamburg.de

]]> Interkulturelle Projekte und Festivals 2024 https://www.tiefgang.net/interkulturelle-projekte-und-festivals-2024/ Fri, 02 Feb 2024 23:52:40 +0000 https://www.tiefgang.net/?p=10552 [...]]]> Die Behörde für Kultur und Medien fördert in diesem Jahr Projekte der interkulturellen Arbeit mit 90.000 Euro sowie interkulturelle Festivals mit 405.000 Euro aus der Kultur- und Tourismustaxe.

Ziel der spartenübergreifenden Förderung ist es, interkulturelle künstlerische Positionen zu stärken und dadurch den interkulturellen Dialog in der Stadtgesellschaft erlebbar zu machen. Eine Fachjury hat dazu die Behörde für Kultur und Medien beraten und Projekte für die Förderung ausgewählt.

Dr. Carsten Brosda, Senator für Kultur und Medien: „Unsere Gesellschaft ist vielfältig und wird geprägt von unterschiedlichen kulturellen Lebensrealitäten. Diese wollen wir mit den interkulturellen Projekten und Festivals sichtbar machen und zum gesellschaftlichen Austausch anregen. In einer Zeit, in der unsere offene Gesellschaft immer mehr unter Druck gerät, wollen wir damit auch Haltung zeigen: gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit, für eine Gesellschaft, in der unterschiedliche Kulturen, Religionen und Menschen friedlich miteinander leben können. Dass alle Menschen unabhängig von ihrer Herkunft oder sexuellen Orientierung gleich sind, ist fest in unserem Grundgesetz verankert. Künstlerische Projekte leisten einen wichtigen Beitrag, da sie Menschen zusammenbringen und Neugierde auf andere Ausdrucksweisen wecken. Wir sind gespannt auf die Umsetzung der vielfältigen Projekte, die unsere Stadtgesellschaft beleben!“

Projektförderung

Mit der Förderung interkultureller Projekte unterstützt die Behörde für Kultur und Medien in Hamburg wohnende Künstlerinnen und Künstler mit internationaler Geschichte sowie Personen, Vereine und Gruppen, die künstlerisch zu interkulturellen Themen arbeiten. Für 2024 stehen 90.000 Euro zur Verfügung. Der Fachjury gehörten an: Mohammed Ghunaim, Referent für Diversität des Thalia Theaters, Dr. Nana Kintz, Kunsthistorikerin, Programmabteilung Kultur, Diversity, der Hamburger Volkshochschule, und Pascal Schmidt, Tänzer*in, Workshopleiter*in und Choreograf*in.

Bei der Auswahl der Förderungen standen für die Jury die Fragen und auch Sorgen einer kulturell vielfältigen Gesellschaft im Vordergrund. So berücksichtigte sie insbesondere Projekte, die viele unterschiedliche Akteure und Akteurinnen beteiligten und sichtbar machen. Auch die Verteilung von Machtverhältnissen sowie die Nachhaltigkeit der künstlerischen Konzepte wurden in die Entscheidung einbezogen. Eine ausführliche Bewertung der Projekte durch die Jurorinnen und Juroren finden Sie unter: Förderung des interkulturellen Kulturaustausches in Hamburg – hamburg.de.

 

Projektförderung 2024:

Thomas Schlottmann Screening-Reihe Filmclub Hamburg-Ukraine 4.000 €
fluxus² e.V. mezehane – Ein musikalischer Ort der kulturellen Begegnung 4.500 €
ISD Bund e.V. Black History Month – Hamburg 2024 10.000 €
Ali Sirwan BLCK WRK 6.000 €
Stiftung Bürgerhaus Wilhelmsburg Female Voices – Was uns zum Leuchten bringt 8.000 €
Wasiu Oyegoke AfroWAKENING: Queer Fashion and Music Night 6.000 €
Zwischenräume e.V. 22. Afrikafestival-Hamburg, Alafia 8.000 €
Interkulturelle Denkfabrik Interkulturelle Denkfabrik Literatur- und Theatertage 2024 10.000 €
Lee Hielscher Wessen Stimmen finden Gehör? 7.500 €
Caglar Yigitogullari Der Kreis 8.000 €
Yolanda Gutierrez Bobadilla Podcast und Publikation „Dekolonisierung als künstlerische Praxis im Theater“ 4.000 €
Goldbekhaus Arabisches Kulturforum 2024 6.000 €
NaJe Verein NaJe Festival – Vielfalt durch Kunst und Sport 8.000 €

Förderung aus der Kultur- und Tourismustaxe

Mit insgesamt 405.000 Euro aus der Kultur- und Tourismustaxe werden Festivals mit überregionaler Strahlkraft zu interkulturellen Themen gefördert, darunter das transkulturelle Festival „fluctoplasma – 96 Stunden Kunst. Diskurs. Diversität“, das auf Kampnagel stattfindende „KRASS Kultur Crash“ Festival, die „altonale/STAMP“ sowie das deutsch-türkische „Theaterbrückenfestival“ im MUT Theater. Für ihr Programm „in:szene“ erhält die W3 – Werkstatt für internationale Kultur und Politik ebenfalls Mittel aus der Kultur- und Tourismustaxe.

Förderung interkultureller Projekte aus der Kultur- und Tourismustaxe:

Fluxus 2 e.V. Fluctoplasma – 96 Stunden Kunst. Diversität. Diskurs. 60.000 €
Altonale GmbH Altonale/STAMP 115.000 €
Kunstwerk e.V. KRASS Kultur Crash Festival 150.000 €
W3 – Werkstatt für int. Kultur und Politik e.V. In:szene; Programmförderung 70.000 €
MUT Theater e.V. Deutsch/Türkisches Theaterbrücken Festival 10.000 €

 

 

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Sechs „Parents in Arts“ gewählt https://www.tiefgang.net/sechs-parents-in-arts-gewaehlt/ Fri, 26 Jan 2024 23:22:09 +0000 https://www.tiefgang.net/?p=10534 [...]]]> Für das deutschlandweit beispielgebende Programm „Parents in Arts“ der Behörde für Kultur und Medien wurden jetzt die Stipendiatinnen und Stipendiaten ausgewählt.

Mit dem neuen Angebot sollen Hamburger Kunst- und Literaturschaffende mit Kindern in ihrer Arbeit unterstützt werden. Ausgewählt wurden die Comiczeichnerinnen Jul Gordon und Yara Jacobs, der Autor Sascha Preiß, die bildenden Künstlerinnen Rahel Bruns und Wiebke Schwarzhans sowie das künstlerisch tätige Paar Katharina Pethke und Christoph Rohrscheidt, das sich ein Stipendium teilt. Die Künstlerinnen und Künstler treten ihre Aufenthalte im Juli beziehungsweise September im brandenburgischen Annemirl-Bauer-Haus an und können wahlweise mit oder ohne Kinder anreisen.

Dr. Carsten Brosda, Senator für Kultur und Medien: „Das neue ‚Parents in Arts‘-Stipendium schafft für Künstlerinnen und Künstler mit Kindern möglichst gute Arbeitsbedingungen, indem es gezielt auf ihre Bedürfnisse eingeht. Durch die vergleichsweise kurzen Aufenthalte im Annemirl-Bauer-Haus sowie die Möglichkeit einer Kinderbetreuung vor Ort können sich die geförderten Eltern auf ihre künstlerischen Arbeiten fokussieren und gleichzeitig flexibel bleiben. Wie wichtig ein solches Angebot ist und dass es hierfür einen hohen Bedarf gibt, belegt auch die große Zahl an Bewerbungen. Es wäre schön, wenn dieses Hamburger Beispiel einer gelungenen Förderung auch bundesweit Nachahmer fände. Ich beglückwünsche alle Stipendiatinnen und Stipendiaten und wünsche ihnen eine anregende Zeit, die sie in ihren jeweiligen Arbeiten weiter voranbringt.“

Die Künstlerinnen und Künstler wohnen während des Stipendiums im Annemirl-Bauer-Haus in Brandenburg. Das Anwesen ist ein 1978 gegründeter Künstlerinnenhof mit weitläufigem Garten, in dem die Berliner Malerin Annemirl Bauer (1939–1989) wohnte und arbeitete. Die Behörde für Kultur und Medien übernimmt die Miete für sechs Stipendien sowie bei Bedarf die Kosten für die Kinderbetreuung vor Ort. Außerdem erhalten die Stipendiatinnen und Stipendiaten eine Aufwandspauschale in Höhe von 1.000 Euro pro Förderung. Das Programm wurde in enger Absprache mit betroffenen Künstlerinnen und Künstlern entwickelt.

Die Jury, bestehend aus Marcia Breuer (Künstlerin und Initiatorin „Parents in Arts“), Julia Ditschke (Autorin und Initiatorin „Parents in Arts“), Linda McCue (Künstlerin), Marie-Alice Schultz (Autorin und Künstlerin) und Sebastian Stuertz (Autor) sichtete 40 Bewerbungen und sagte zu dieser ersten Entscheidung: „Die große Herausforderung für uns als Jury war es, Auswahlkriterien festzulegen und anzuwenden, die nicht allein die künstlerisch-literarischen Qualitäten eines Projektes in den Blick nehmen, sondern genauso auch die individuell familiäre Situation der Bewerberinnen und Bewerber mitdenkt, samt der bestehenden Sorgeverpflichtungen. Wir brauchen eine inklusive Förderkultur, die Bedürfnisse wahrnimmt und Vielfalt erzeugt – und damit auch Eltern den Weg zu einer künstlerischen Teilhabe ebnet.“

Für das Stipendium wurden ausgewählt:

Die Bildhauerin Rahel Bruns, geboren 1979, studierte Freie Kunst an der HBK Braunschweig, an der UDK in Berlin und an der ENPEG in Mexiko-Stadt. Sie wurde mit verschiedenen Stipendien und Preisen ausgezeichnet, darunter die Atelierförderung „Freiräume II“ des ADKV und der Liebelt-Stiftung. Während des Stipendiums möchte sie ihre derzeitige Arbeit an der Serie „domestic madness“ fortsetzen und neue Ideen ausarbeiten.

Die Comiczeichnerin Yara Jakobs, geboren 1995, studierte in Bozen, Angoulême und Hamburg Grafik, Produktdesign, Comic, Illustration und Grafische Erzählung. Sie veröffentlichte in Sammelbänden, unter anderem in „Tandem. In der Lehre bei Anke Feuchtenberger“. 2024 plant sie die Veröffentlichung ihres Graphic Essays „Als ich auf die Tretmine trat“. Während der Residenz möchte sie weiter an ihrem Buchprojekt arbeiten, das soziale Rollen und Identität thematisiert.

Die Comiczeichnerin Jul Gordon, geboren 1982, studierte von 2003 bis 2008 Illustration an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Hamburg bei der Comiczeichnerin und Illustratorin Anke Feuchtenberger. Ihre Comics wurden in verschiedenen Sammelbänden und Magazinen veröffentlicht, darunter „Kultur & Gespenster“ und „Strapazin“. Ihr aktueller Comic „Der Frischkäse ist im 1. Stock. Gezeichnete Träume“ erschien 2023 in der Edition Moderne. Neben ihrer künstlerischen Arbeit unterrichtet sie an der HAW. Während ihres Stipendiums widmet sie sich einem neuen Comicbuchprojekt zum Thema Eltern-Kind-Beziehung.

Das Paar Katharina Pethke und Christoph Rohrscheidt arbeitet während des Stipendiums an seinem gemeinsamen Filmprojekt. Katharina Pethke, geboren 1979, studierte Germanistik, Kunstgeschichte und Visuelle Kommunikation in Hamburg und Köln. Von 2012 bis 2019 lehrte sie an der HFBK. Ihr Schaffen umfasst Filme wie „In dir muss brennen“ (2009), „Louisa“ (2011) und „Jedermann“ (2016). Christoph Rohrscheidt, geboren 1985 in Chemnitz, absolvierte eine Ausbildung zum Bild- und Tongestalter, bevor er ein Studium der Kinematographie an der Filmuniversität Potsdam-Babelsberg abschloss. Seit 2017 ist er als freischaffender Filmemacher und Kameramann tätig. 2023 unterrichtete er zum Thema „AI in documentary film making“ in Hong Kong und New York. Beide wurden vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit der Goldenen Taube, der Goldenen Lola sowie Nennungen auf der Shortlist des Grimme-Preises.

Der Autor Sascha Preiß, geboren 1976, ist Mitbegründer von „tau zeitschrift für literatur“ und Mitorganisator der Lesereihe AHAB in Hamburg. Sein Erzählband „Sibirische Geschichten“ erschien 2020. Für sein autofiktionales Projekt „Die Sache mit meinem Bruder“ wurde er 2023 mit dem „Raus-Nur-Raus!“-Stipendium vom Literaturhaus und der Behörde für Kultur und Medien ausgezeichnet. Im Annemirl-Bauer-Haus wird er an diesem Text weiterarbeiten.

Die bildende Künstlerin Wiebke Schwarzhans, geboren 1985, studierte Soziologie, Gender Studies, Neuere deutsche Literatur, Psychologie und Bildende Künste in Hamburg und Wien. Sie promoviert derzeit zum Thema Mode und Feminismus in der Kunst. Seit 2013 ist sie im kuratorischen Team der Ausstellungsreihe „Folgendes“ tätig und Promotionsstipendiatin der Heinrich-Böll-Stiftung. Während des Stipendiums überarbeitet sie ihre künstlerische Forschung.

 

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Kunst im öffentlichen Raum https://www.tiefgang.net/kunst-im-oeffentlichen-raum/ Fri, 19 Jan 2024 23:01:15 +0000 https://www.tiefgang.net/?p=10523 [...]]]> In Hamburg spielt die Kunst im öffentlichen Raum seit Jahrzehnten eine wichtige Rolle. Jetzt nimmt sie wieder Fahrt auf …

2014 lobte die Stadt zum ersten Mal das Initiativprojekt Stadtkuratorin aus. Über einen Projektzeitraum von jeweils drei Jahren sollten im Rahmen von künstlerischen Projekten städtische und gesellschaftliche Fragestellungen im internationalen Kontext kritisch verhandelt werden. Das Projekt ging auch der Frage nach, wie Kunst im öffentlichen Raum heute wirken und gesellschaftliche Debatten entfachen kann. Das Hamburger Modell fand als einmaliges Beispiel für die Weiterentwicklung von Kunst im öffentlichen Raum bundesweit Beachtung. Die erste Stadtkuratorin, Sophie Goltz, entfachte von 2013 bis 2016 eine lebendige Debatte um die Aktualität und Relevanz von Kunst im öffentlichen Raum. Dirck Möllmann, der als zweiter Stadtkurator von 2016 bis 2019 tätig war, setzte diese Diskussion mit langfristigen Impulsen fort.

 In Zusammenarbeit mit dem Kunsthaus Hamburg wird das Projekt Stadtkuratorin jetzt neu aufgesetzt und auf einen Projektzeitraum von fünf Jahren verlängert. Mit dem Kunsthaus konnte eine Trägerinstitution gewonnen werden, die als Zentrum für zeitgenössische Kunst, partizipativer Ausstellungsort, künstlerische Produktionsstätte sowie Diskussionsplattform für Kulturpolitik etabliert ist. Dadurch soll ein vielschichtiger Brückenschlag zwischen lokalen sowie nationalen und internationalen künstlerischen Strömungen ermöglicht werden. Hamburg-spezifische Themen und aktuelle gesellschaftsrelevante Diskurse, die im Kunsthaus im Fokus stehen, sollen mit dem Projekt Stadtkuratorin zukünftig auch im Stadtraum thematisiert werden. Kuratorinnen oder Kuratoren oder auch künstlerische Gruppen, die für fünf Jahre das Programm Stadtkuratorin mit Leben füllen wollen, können sich vom 15. Januar bis 1. März 2024 für das Projekt bewerben. Die internationale Ausschreibung und weitere Informationen stehen auf der Website des Kunsthauses unter https://kunsthaushamburg.de/wp-content/uploads/2020/12/Ausschreibung-Stadtkuratorin_D.pdf. Für das Projekt Stadtkuratorin stehen jährlich Mittel von 250.000 Euro zur Verfügung. Darin enthalten sind das Honorar für die Stadtkuratorin oder den Stadtkurator, Mittel für die Realisierung von Projekten sowie weitere anfallende Kosten.

Dr. Carsten Brosda, Senator für Kultur und Medien: „Die Kunst im öffentlichen Raum hat sich in Hamburg in den letzten Jahrzehnten zu einer wichtigen Kunstsparte entwickelt, die nicht nur sehr präsent im Stadtbild ist, sondern uns auch regelmäßig gedanklich stolpern und über grundsätzliche gesellschaftliche Fragen nachdenken lässt. Das Ziel des Projektes Stadtkuratorin ist es, dem bisherigen Programm unter Einbeziehung seiner Historie und aktueller künstlerischer Entwicklungen durch eine unabhängige kuratorisch wirkende Person eine zeitgemäße inhaltliche und strukturelle Perspektive zu verleihen. Sophie Goltz und Dirck Möllmann haben hier auf ganz unterschiedliche Weise bereits wichtige erste Impulse gegeben. Zusammen mit dem Kunsthaus Hamburg wollen wir dieses Programm nun noch fester in die Szene hinein vernetzen, damit es noch besser in die Stadtgesellschaft wirken kann.“

Anna Nowak, Geschäftsführung und Künstlerische Leitung des Kunsthauses Hamburg: „Als Trägerinstitution unterstützen wir das Projekt Stadtkuratorin und freuen uns, gemeinsam Synergien zu schaffen, um die Bildende Kunst in Hamburg zu stärken. Die Aufgaben der zukünftigen Besetzung umfassen den Aufbau eines Büros als Anlaufstelle zur Bündelung und Vermittlung sowie die Dokumentation urbaner künstlerischer Prozesse. Zugleich sollen eigenständig und unabhängig kuratorische Initiativen entwickelt werden.“

Das Projekt Stadtkuratorin markiert einen wichtigen weiteren Schritt in der langen Geschichte der Kunst im öffentlichen Raum in Hamburg. Im Jahr 1981 löste die Hansestadt als erste deutsche Metropole das bis dahin praktizierte Auftragsprogramm Kunst am Bau mit dem Programm Kunst im öffentlichen Raum ab. Diese Entscheidung war eine Reaktion auf den kulturellen und gesellschaftlichen Wandel sowie die veränderten Anforderungen an die Stadt als Lebens- und Interaktionsraum. Durch die Öffnung des Stadtraums für freie Projekte der Bildenden Kunst gelang ein bedeutender Schritt in Richtung einer demokratischen Gestaltung von Stadtkultur.

Das experimentelle Hamburger Programm Stadtkuratorin geht diesen Weg konsequent weiter und setzte weitreichende Maßstäbe. Durch temporäre oder dauerhafte Kunstwerke und Projekte sowie kuratierte Ausstellungen wurden immer wieder aktuelle gesellschaftliche Themen sichtbar gemacht und in öffentliche Debatten eingebracht. Ziel ist es, dass Kunst im öffentlichen Raum Hamburgs mit dem Programm Stadtkuratorin nun wieder gesteigerte Beachtung erfahren und noch stärker in die Stadtgesellschaft wirken wird.

Die Ausschreibung

Ab Sommer 2024 ist die Stelle Stadtkuratorin (m/w/d) neu zu besetzen. Teil der Aufgabe ist der Aufbau des Büros Stadtkuratorin als Anlaufstelle, zur Bündelung und Vermittlung und die Dokumentation urbaner künstlerischer Prozesse. Zugleich sollen auch eigene kuratorische Initiativen entwickelt werden. Zweimal im Jahr sollen die geplanten Inhalte der Geschäftsführung des Kunsthauses vorgestellt werden.

Die Tätigkeit umfasst im Wesentlichen folgende Aufgaben:
• das überregional und international vielbeachtete Projekt Stadtkuratorin neu zu strukturieren, zu verstetigen und inhaltlich sowie organisatorisch zu leiten
• die experimentelle Ausrichtung des Förderprogramms Kunst im öffentlichen Raum zu stärken und innovative kuratorische Praxen zu fördern
• durch eigene und/oder eingeladene kuratorische Positionen neue künstlerische Impulse zu setzen
• die aktuellen Diskurse mit entsprechender Öffentlichkeitsarbeit und Dokumentation zu verbinden und zu vermitteln
• ein Konzept für eine mögliche dauerhafte Trägerstruktur zu entwickeln
• die Zusammenarbeit mit der Kunstkommission und die Verzahnung mit dem regulären Förderprogramm (Open Call) strategisch beratend mitzugestalten
• ein Konzept zu entwickeln, welches die bestehenden Kunstwerke im öffentlichen Raum berücksichtigt
• Handlungsräume für Kunst in anderen städtischen Aktionsfeldern (z.B. in Prozesse der Stadt- und Landschaftsplanung) frühzeitig zu verankern und hier beratend und intervenierend zu agieren
• Künstler*innen vor Ort bei der Planung und Realisierung von Projekten, die im Rahmen des Stadtkuratorin-Programms entstehen, zu beraten und zu unterstützen

Bewerbungsvoraussetzungen:
• hervorragende kuratorisch-konzeptionelle Leistungen im Bereich Bildender Kunst / Kunst im öffentlichen Raum
• fundierte Kenntnisse im Bereich Projektleitung, Budgetplanung, Öffentlichkeitsarbeit und im Umgang mit öffentlichen Geldern
• ausgewiesene Erfahrung im Umgang mit Förderorganisationen bzw. beim Einwerben von Drittmitteln
• Bereitschaft, über die Projektlaufzeit von 5 Jahren in Hamburg zu leben

• kommunikative Kompetenz, Teamstärke, Flexibilität
• sehr gute Deutsch- und Englischkenntnisse

Was wir bieten:
Die Position ist zunächst auf 5 Jahre befristet. Vergütung in Anlehnung an TVÖD 13. Für das Projekt Stadtkuratorin stehen jährliche Mittel von 250.000 Euro zu Verfügung. Darin enthalten sind das Honorar, Bürokosten, mögliche zusätzliche Honorare, Öffentlichkeitsarbeit sowie Mittel für die Realisierung von Projekten. Es besteht zudem die Möglichkeit, bei der Behörde für Kultur und Medien für die Realisierung von Projekten Drittmittel zu beantragen.
Für darüberhinausgehende Bedarfe sollte Stadtkuratorin bereit und in der Lage sein, zusätzliche Mittel einzuwerben.

Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung bis zum 1. März und bitten um folgende Unterlagen:
Motivationsschreiben (max. 3 Seiten, auf Deutsch oder Englisch) sowie Lebenslauf und Portfolio ihrer bisherigen kuratorischen Arbeit.
Wir setzen uns für Diversität und Inklusion ein. Unterschiedliche Hintergründe, Perspektiven, Herangehensweisen und Erfahrungen bereichern unser Miteinander. Wir freuen uns über Bewerbungen mit passenden Einstellungsvoraussetzungen.
Die Gespräche werden am 8. April stattfinden. Die ausgewählten Bewerber*innen werden dann aufgefordert sein, dem Gremium, bestehend aus Personen der Fachbereiche Kunst, urbane Praxis, dem Kunsthaus Hamburg und der Kunstkommission in Hamburg, ein ausgearbeitetes Konzept zu präsentieren. Die Reisekosten nach Hamburg werden erstattet.

Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an:
Kunsthaus Hamburg
Anna Nowak / Theresa Strebling
Tel.: +49 40 335803
Mail: bewerbung@kunsthaushamburg.de

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