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Deine Stimme fürs Theater am Kulturkanal!

Ein eigenes Theater für Wilhelmsburg? Brauchen die das? Ja, sagt Paula Zamora-Cornejo und sagt auch warum. Jetzt sucht sie Unterstützer*innen per Petition.

In der Petition [1], die noch bis zum 18. Dezember 2017 läuft, heißt es: „Wir möchten ein Theater für den Hamburger Stadtteil Wilhelmsburg schaffen. Das Theater am Kulturkanal soll für und mit Akteurinnen aus Wilhelmsburg, Hamburg und Umgebung, aber auch für Touristinnen durch ein breites Angebot attraktiv werden. Wilhelmsburg hat eine sehr große und aktive Kulturszene, die genau solch einen Veranstaltungsort braucht. Das Theater soll ein Zuhause für alle Bühnenkünstlerinnen in Wilhelmsburg sein, aber auch ein offener Ort für alle interessierten Wilhelmsburgerinnen als Zuschauerinnen oder Akteurinnen. Das Theater soll feste Arbeitsplätze schaffen, Praktikumsplätze bieten und Kurse in den Bereichen Schauspiel, Musik, Tanz und Zirkus anbieten. Neben Theater-, Zirkus-, Tanz- oder Konzertveranstaltungen wird ein großer Fokus auf das Angebot an aktiven kreativen Workshops gerichtet. Dabei ist uns wichtig, Räumlichkeiten für Workshopgeber*innen zur Verfügung zu stellen und auch Proberäume anzubieten.

Und als Begründung:

„Wilhelmsburg hat bisher als großer Hamburger Stadtteil noch kein eigenes Theater. Gleichzeitig leben hier viele Bühnenkünstlerinnen, die weder Probemöglichkeit noch Bühne haben. Außerdem gibt es viele Schulen, die ihren Schülerinnen gerne die Möglichkeit bieten möchten, Erfahrungen auf einer professionellen Bühne zu sammeln. Unsere Idee ist, dass das Theater als öffentlicher, kultureller Raum für alle Menschen offen ist und wir möchten ein breites Angebot an Kursen im Bereich der darstellenden Kunst ermöglichen. Es soll also neben einem reinen Veranstaltungsort auch eine Begegnungs- und Bildungsstätte für Wilhelmsburg entstehen.“

´Tiefgang` hat mal nachgefragt, wer dahinter steckt und wie konkret es ist. Und es zeigt sich: durchaus keine Schnapsidee. „Die Projektidee ist schon weit mehr als 10 Jahre alt und ich hatte sie schon bevor ich nach Hamburg zog“, so (Mit)-Initiatorin Paula Zamora-Cornejo Schauspielerin,Theaterpädagogin, Regisseurin und auch Wilhlemsburgerin. „TaK Wilhelmsburg – Das Theater am Kulturkanal“ nennt sich die Initiative.  „Seit 2 Jahren ist es nun konkret und ich habe mich mit meinem damaligen Mitstreiter bei der Sprinkenhof, um das alte leerstehende Lidl Gebäude beworben. Damals haben wir das Objekt auch angesehen und die Sprinkenhof (damals noch AG) war der Idee gegenüber nicht abgeneigt. Laut Bezirksamt Mitte sind bisher keine weiteren Pläne für das ehemalige Lidl-Gebäude bekannt, „dennoch wissen sie nun von unseren Interesse. Wir haben die Petition ins Leben gerufen, um dem Bezirk und auch der Sprinkenhof GmbH zu zeigen, dass wir in Wilhelmsburg ein Theater brauchen. Das sich viele Menschen in Hamburg ein solches Theater wünschen und unsere Position mit stärken. Aber auch noch mal daran zu erinnern, dass der Senat den Kanal bereits zum Kulturkanal ausgerufen hat und umbauen wollte.“

Rot-grüne Koalitionsvereinbarung

Und in der Tat, der politische Wille ist seit 2013 amtlich und wurde auch 2014 in den rot-grünen Koalitionsvereinbarungen festgeschrieben. (siehe Abendblatt vom13. Jan. 2016 „Keine Kultur am Kulturkanal“). [2]  „Jedoch ist bislang keine weitere Kultur dort entstanden. Es sind die vorhanden, die vorher auch da waren. Hamburg braucht ein Theater, wie wir es geplant haben, mit integriertem Kurssystem, das professionelle Bühnenkünstler*innen aus- und fortbildet, Laien die Möglichkeit gibt sich auszuprobieren oder gezieltes Persönlichkeitscoaching in Anspruch zu nehmen, Kindern und Jugendlichen einen Einstieg in verschiedene kreative Bühnenkunstbereiche (Schauspiel, Zirkus, Gesang u.v.m.) ermöglicht, aber auch sonst Arbeits- und Praktikumsplätze für viele Wilhelmsburger schafft. Die Bühne kann gemietet werden, ebenso Probenräume. Was Schulen genauso begrüßen, wie Perfomancegruppen. Es wird nicht nur ein Ort der Unterhaltung, sondern auch der Bildung und Begegnung für alle in und um Wilhelmsburg werden. Zudem sehen wir die Notwendigkeit eines Theater auch deswegen, da weder Wilhelmsburg, noch die Veddel oder auch Harburg ein solches Theater haben.“

So erhofft sich die Initiative große Unterstützung von der Bevölkerung, um das Projekt realisieren zu können. Sollte die Petition die Sprinkenhof und das Bezirksamt nicht überzeugen, werden sie nicht aufgeben. „Wir brauchen jede Hilfe, die wir kriegen können. Zumal, wir wenn wir endlich die Pläne für das Gebäude bekommen, erst einen Kostenplan für dieses Projekt machen können. Bislang arbeiten wir alle drei ehrenamtlich dafür.“

„Wir“ sind Paula Zamora-Cornejo (Schauspielerin,Theaterpädagogin & Regisseurin), Franco Gil (Clown, Artist und Zirkuspädagoge), Anne Nikusch (Kultur und Veranstaltungsmanagerin) und Sie vielleicht auch?! Die Initiative SuedKultur jedenfalls unterstützt die Idee eines Theaterraumes, wohlwissend, dass allein im Süden Hamburgs etliche Theatergruppen existieren und stets in Not um Probe- und auch Auftrittsräumen sind. Synergien sind da hilfreich und nötig. Und die Petition ist vor allem ein Zeichen der Interessensbekundung.

Die Petition läuft noch bis zum 18. Dezember 2017. Unterstützer*innen können online unterzeichnen, die Petitionsseite weiterleiten aber auch ausdrucken [3] und manuell Unterschriften sammeln.

Hier zur Online-Petition: openpetition.de/petition/online/ein-theater-am-kulturkanal [4]

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