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Die Ästhetiken des Virtuellen

Er gilt als „Chronist des irren Amerika“: Superman am Klo, Pinselstiel im Auge – Peter Sauls Bilder sind so schrill wie absurd. Zum Kulturtag ist er in Harburg zu sehen …

Der US-ameri­ka­ni­sche Maler PETER SAUL, geboren1934 in San Fran­cisco, hat ab den späten 50er Jahren ein Cross­over aus Pop Art, Surrea­lis­mus, Abstrak­tem Expres­sio­nis­mus, Chicago Imagi­nism, San Fran­cisco Funk und Cartoon Culture entwi­ckelt, in dem er es versteht hoch­kom­plexe Themen der poli­ti­schen und sozia­len Wirk­lich­keit anzu­spre­chen.

Verletzung des guten Geschmacks

Lange bevor »Bad Painting« ein zentrales Anliegen der zeitgenössischen Kunst wurde, verletzte PETER SAUL ganz bewusst den guten Geschmack. In seiner unverwechselbaren Sprache hat der Maler ein Cross-over aus Pop-Art, Surrealismus, Abstraktem Expressionismus, San Francisco Funk und Cartoon Culture entwickelt, in dem er politische und soziale Themen aufgreift. Mit der Pop-Art teilt er das Interesse am Banalen, an der Konsumgesellschaft und den heiteren Bildwelten des Comics in leuchtenden, ansprechenden Farben.

Schatten des American Dreams

Abseits von großen künstlerischen Schulen hat Saul ein äußerst eigenwilliges Œuvre entwickelt. Nie wirklich zu einer Gruppe oder Bewegung gehörend, malt er seit mehr als 50 Jahren auf seine Weise gegen die wechselnden künstlerischen Moden an. Sauls Bilder erzählen Geschichten, neigen zur Übertreibung und wehren sich gegen eindeutige Lesarten.

Nicht zuletzt ist sein Werk aber auch mit den ästhetischen Strategien der Gegenkultur in Kalifornien verbunden. Eine fast zornige Malerei zeigt sich, wenn Saul die Schattenseiten des American Dream thematisiert. Hier offenbart sich die Gleichzeitigkeit von überbordendem Humor und spielerischer, aber doch harscher Systemkritik. Erstmals in Europa präsentiert die Ausstellung einen umfassenden Überblick über den bislang zu selten beachteten, bedeutenden »artist’s artist«.

Die Ausstellung zeigt rund 50 Arbeiten Peter Sauls, die durch eine umfängliche Präsentation mit Werken aus der Sammlung Falckenberg ergänzt wird.

Die Deichtorhallen zeigen vom 30. September 2017 bis 28. Januar 2018 in Kooperation mit der SCHIRN Kunsthalle Frankfurt einen umfassenden Überblick über das Werk des US-amerikanischen Künstlers PETER SAUL.
Am Harburger Kulturtag am Sa., 4. November: „Peter Saul“ und „Ästhetiken des Virtuellen“ mit stündlichen Kurzführungen durch die Sonderausstellungen und Sammlung.

Um 15 Uhr findet ein Künstlergespräch in der Ausstellung des Graduiertenkollegs „Ästhetiken des Virtuellen“ der HFBK statt.

Weiterführender Link:

deichtorhallen.de [1]

schirn.de/magazin [2]

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