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Die Freihafen-Elbbrücke

Hamburg ist eine Baustelle. Altes verschwindet, Neues entsteht. Je nach Zeitgeist. Manchmal sollte man aber erst innehalten, bevor es platt gemacht wird. Unsere Serie zu Denkmälern. Heute geht´s an den kleinen Grasbrook.

Stand Okt. 2018. Die Freihafen-Elbbrücke wurde 1926 errichtet und ist einzigartig mit ihrer besonderen Konstruktion (Fachwerkbogenträger mit Zugband, sogenannte „Deutsche Bögen“, mit zwei Geschossen). Das gesamte Brückenensemble besitzt sogar eine nationale historische Bedeutung aus technischen, verkehrlichen und städtebaulichen Gründen. Für die Brücke wurde eine besonders gute Stahlqualität verwendet, zudem soll die Konstruktion noch große, ungenutzte statische Potentiale besitzen. Der Experte für historische Stahlkonstruktionen Werner Lorenz von der TU Cottbus hat daher auch in einem Gutachten festgestellt, dass die Brücke sehr gut erhalten werden kann.

Der Denkmalverein erwartet, dass die Freie und Hansestadt Hamburg dem ersten Paragrafen ihres Denkmalschutzgesetzes folgt und dieses wichtige technische Denkmal vorbildhaft saniert. Es gibt hier keinerlei überwiegendes öffentliches Interesse, das einen Abbruch der Brücke „verlangen“ könnte. Ob ein Neubau wirtschaftlicher wäre, ist noch überhaupt nicht geprüft worden. Aber selbst dann gilt der „Grundsatz der wirtschaftlichen Zumutbarkeit einer Sanierung“ nur für private Denkmal-Eigentümer und nicht für die öffentliche Hand. Ein Abriss der Brücke – auch in Teilen – wäre insofern illegal.

Die Serie erfolgt mit freundlicher Unterstützung und Genehmigung des Denkmalvereins.

Quelle: www.denkmalverein.de [1]

 

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