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Ein Kiosk als Denkmal

Der Museumsverein Harburg hat vergangenen Donnerstag zum fünften Mal seinen Denkmalpreis vergeben. In diesem Jahr ging die Auszeichnung an die Initiatoren des Kulturkiosk Blohmstraße.

In der Mitteilung des Museumsvereins heißt es:

„Die „Trinkhalle seit 1876“, so wurde der Kiosk jahrzehntelang genannt, ist Kult und zählt zu den ältesten ihrer Art in Hamburg. 2015 gab der letzte Betreiber aus wirtschaftlichen Gründen auf. Harburger Kulturschaffende bewahrten die Trinkhalle vor dem Abriss und seitdem wird sie als „Kulturkiosk“ für Kultur- und Kunstveranstaltungen genutzt. Mit der jährlichen Vergabe des Denkmalpreises will der Museumsverein das Engagement der Eigentümer denkmalgeschützter Gebäude anerkennen, die zum Erhalt historischer Bausubstanz in Harburg beitragen.

Harburg hat ein reiches baukulturelles Erbe. Denkmäler prägen das Gesicht des Hamburger Stadtteils – vom Fachwerkhaus bis zum Schloss. „Wer Denkmäler erhält, bewahrt Lebensraum und stiftet Identität für die Zukunft. Der Erhalt und die Sanierung historischer Gebäude ist aber mit viel Idealismus und Engagement der Eigentümer verbunden“, begründet Prof. Dr. Peter Hornberger, Vorsitzender des Museumsvereins, die Initiative. Der Verein will mit dieser öffentlichen Wertschätzung künftige Bewerber animieren und motivieren, sich für den Erhalt und die Bewahrung ihrer Harburger Denkmäler aktiv einzusetzen. Der „Denkmalpreis Museumsverein Harburg“ ist nicht dotiert. Der Preis besteht aus einer Urkunde und einer Plakette, die am Denkmal angebracht werden kann.

Die Verleihung der Denkmalplakette 2019: v.l. Prof. Rainer-Maria Weiss, Prof. Peter Hornberger, Birgit Caumanns, Werner Pfeifer, Bianca Blomenkamp, Timo Blume. (Foto: AMH)

„Das Flair des Harburger Binnenhafens ist geprägt von einer Mischung aus Wohnen und Arbeiten, moderner Architektur und historischen Gebäuden. Zu seinem besonderen Charme gehören auch so schrullige Kleinode wie das Kiosk. Der Museumsverein Harburg hat sich in diesem Jahr bei der Verleihung seines Denkmalpreises für das Kulturkiosk in der Blohmstraße entschieden, da der Erhalt solcher kleiner Objekte im Nebeneinander von moderner Architektur und historischer Bebauung besonders wichtig ist“, so Prof. Dr. Hornberger weiter.

Informationen zum Preisträger:

Die „Trinkhalle seit 1876“, zählt zu den ältesten ihrer Art in Hamburg. Sie war jahrzehntelang ideal an der direkten Verbindung zwischen der Harburger Innenstadt und dem Anlegeplatz für Dampfschiffe an der Süderelbe gelegen. Sowohl für die Schiffspassagiere als auch für die Hafenarbeiter wurde der Kiosk zu einer beliebten Versorgungseinrichtung. 2015 gab der letzte Betreiber aus wirtschaftlichen Gründen auf.

Harburger Kulturschaffende setzten sich dafür ein, dass dieses Relikt des Binnenhafens nicht einfach verschwand. Sie übernahmen den Kiosk kurzerhand zu einem symbolischen Preis, um ihn künftig für Kunstevents zu nutzen – finanziert aus eigener Tasche, aus Liebe zur Kunst, zu dem alten Kiosk und zu Harburg. Es entstand der Kulturkiosk Blohmstraße, wo nun in unregelmäßigen Abständen kleine Konzerte, Ausstellungen und andere Events stattfinden.

Die Auszeichnung ging 2019 an den Verein Trinkhalle seit 1876 (Gorch von Blomberg, Bianca Blomenkamp, Timo Blume, Birgit Caumanns, Werner Pfeifer).

 

 

 

 

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