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Fair Play in Sachen Kultur

Wir haben uns daran gewöhnt: im Netz gibt es fast alles gratis oder günstig. Aber ist das fair gegenüber den Urhebern? Ein Projekt sensibilisiert.

Der Kölner Jazz-Violinist und Sänger Lando van Herzog hatte irgendwann die Schnauze voll. Alle zeigten Verständnis, verwiesen auf Gesetze und Technik. Geändert aber hast sich an einer Sache nichts: Urheber von Kunst und Kultur gehen meistens leer aus.

Dieser respektlose Umgang mit geistigem Eigentum im digitalen Zeitalter und die seit Jahren andauernde und noch immer aktuelle Diskussion um das Urheberrecht war letztlich der Auslöser zum ´PROJECT FAIR PLAY` . Und das hat van Herzig aus eigenen Mitteln gestemmt und viele Wegbegleiter aktivieren können, um damit sichtbar nach Außen zu treten. Denn seit der Jahrtausendwende haben sich – zunächst in der Musik, dann im Film und zuletzt auch im Bereich des gedruckten Wortes – Umsonstversorgung und Dumping bis zum Null-Tarif rapide ausgebreitet.

„Ich will das Streaming nicht verteufeln, aber so wie bei YouTube ist es kriminell. Spotify zum Beispiel ist ja legal und für den User sehr vorteilhaft. Aber für den Künstler, der aus Deutschland kommt und der nicht sehr bekannt ist, fällt eben kaum etwas ab. Wir haben da eine Kette: Den verwöhnten Konsumenten, die Vermittler, die ihre eigenen Interessen haben und abhängig vom wenig geldausgebenden Konsumenten sind und dann als schwächstes Glied den Künstler. Bei abonnementbasierten/lizenzierten Audiostreamingdiensten wie Spotify erhält der Künstler eine Beteiligung, die jedoch von den Musikkonzernen verhandelt werden. Streamingdienste sind derzeit für – insbesondere deutschsprachige – Musiker keine lukrative Einnahmequelle, sofern sie keine hohe Gewinnbeteiligung mit den Musikfirmen ausgehandelt haben“, so van Herzog.

Wenn die Schöpfer geistiger Werke nicht mehr entsprechend entlohnt werden, gerät die Existenz der kreativ Schaffenden in Gefahr. Letztlich eine reale Bedrohung der kulturellen Werte der Gesellschaft. Man sollte daher meinen, dass sich gerade die betroffenen Künstler deutlich und lautstark zu dieser Problematik geäußert haben – doch bislang herrschte bis auf wenige Ausnahmen lähmende Ruhe. Daher sah van Herzog es an der Zeit für das „PROJECT FAIR PLAY“. Eine Basis dieses Projektes ist ein Konzept-Album, auf dem Künstler sich mit ihren eigenen künstlerischen Mitteln – Musik, Wort und Bild – zum Thema Respekt vor geistigem Eigentum im digitalen Zeitalter äußern. Es ist das erste Projekt überhaupt, in dem  Künstler hierzu Stellung nehmen. Und weil FAIR PLAY viele Dimensionen hat, z.B. im Sport, in der Arbeitswelt oder in zwischenmenschlichen Beziehungen, kommen diese Themen ebenfalls zur Sprache. Musiker quer durch die Musikstile singen und spielen; bildende Künstler und Designer illustrieren mit Bildern und Fotos; Schauspieler, Filmemacher, Onlinekünstler, Sportler und Repräsentanten des öffentlichen Lebens interpretieren auf Interludes Texte von Schriftstellern.

Ein Meisterwerk an Vielfalt und Prominenz: Popsongs, BigbandSounds, Interludes, DancefloorBurner, Film- und Symphonieorchester, Technobeats, PoetrySlam, Hippe Jazzimpressionen, Hits, Ouvertüre & Finale und das von Preisträgern (Oscar, Grammy, ECHO, ECHO Jazz, Grimme, Deutscher Filmpreis, Deutscher Comedypreis, Goldene Kamera, Deutscher Fernsehpreis, Literaturpreise) YoutubeStars,  Paralympics-Sieger und Weltrekordhaltern oder Weltmeistern reichen sich auf dieser einmaligen CD die Hand zur PROJECT FAIR PLAY Allianz.

PROJECT FAIR PLAY und vorliegendes Konzept-Album wurden nicht von Industrie oder Verbänden realisiert  … sondern von den Künstlern selbst. Initiiert und produziert wurde das Projekt von Lando van Herzog. Produktion und Veröffentlichung des Albums hat der Sänger und Violinist durch den Einsatz eigener privater Mittel ermöglicht.

Lando van Herzog: „Wir befürworten daher jegliche Maßnahme des Gesetzgebers, die den Schutz geistigen Eigentums fördert. Unser Ansatz ist aber ein ganz anderer – wir fordern ja nicht technische Regulierung, wie zum Beispiel den Kopierschutz, diese technischen Lösungen gibt es ja und sie haben meistens versagt. Wir fordern also nicht die Gerichte auf, sondern den Menschen selbst: „Fair play“ gegenüber unserer Arbeit! Es reicht nicht aus, wenn, wie Umfragen ergeben haben, nur die Hälfte der Konsumenten bereit ist, für eine Leistung wie Musik auch zu zahlen. “ (Donaukrier v. 27. Jun. 2018 [1])

Album download: project-fairplay.com/album-download/ [2]

weiterführender Link: project-fairplay.com [3]

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