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Kein Ende ersichtlich

Mein Name ist Sophie und ich bin Denkerin. Ich komme langsam zum Schluss…, dass ich nicht weiß, wieviel Zeit mir noch bleibt.

Das tückische am Tod ist seine Unberechenbarkeit. Er kommt meist unangemeldet und ungebeten, schleicht sich auf leisen Sohlen an, und dann trifft einen der Schlag wie aus heiterem Himmel.

Mich sorgt gelegentlich der Gedanke an ein plötzliches Ende zur Unzeit. Ich möchte gerne einen aufgeräumten Schreibtisch hinterlassen, sprich: keine halbfertigen Gedanken im Kopf, möglichst alle Überlegungen ordentlich abgeschlossen, schlechte Erfahrungen zu den Akten gelegt, alle Wünsche erfüllt oder wenigstens ausgesprochen sowie Träume gelebt haben.

Aber ich kann machen, was ich will: immer wieder kommt was nach. Ich schaffe es einfach nicht, nichts mehr vorzuhaben. Naja, wahrscheinlich fällt genau dieser Schlussstrich in die Zuständigkeit des Todes. Mit dem Leben abzuschließen und den grauen Zellen das Licht auszublasen.

Wenn ich es mir jetzt so durch den Kopf gehen lasse, möchte ich tatsächlich lieber vom Tod überrascht werden, als es z. B. ein paar Monate vorher zu wissen, denn dann geriete ich vermutlich wirklich in Hektik.

Wenn meine Zeit gekommen ist, ist halt Sense und dann sei Frieden mit mir.

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