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Kleiner Drache – große Wut

Sein Bilderbuch heißt „Kleiner Drache – große Wut“. Doch  Autor Robert Starling kann sich nun auch freuen …

Buxtehude. Seine Schule im englischen Norwich hat ihn extra für einen Tag beurlaubt, damit Grundschullehrer und Bilderbuchautor Robert Starling am Donnerstag, 20. Juni, den Preis der Rucksackbibliothek, das Buxtehuder Kälbchen, persönlich entgegen nehmen konnte. Der begehrte Bilderbuchpreis wird verliehen von der Stadtbibliothek Buxtehude und Buxtehudes Kindertagesstätten.

Erst im Rahmen der Preisverleihung vor dem Freizeithaus wurde das Lieblingsbuch der Buxtehuder Kindergarten-Kinder öffentlich bekannt gegeben. „Kleiner Drache – große Wut“ setzte sich dabei gegen die anderen Bücher deutlich als Favorit durch. Das Bilderbuch erzählt die Geschichte des kleinen Drachen Finn, der mit Hilfe seiner Freunde und ein paar Tricks seine Wut und Emotionen besser in den Griff bekommt und fortan etwas entspannter durch die Welt geht. Eine Botschaft, die nicht nur die Kita-Kinder überzeugte, sondern bei immer schneller drehenden Gefühlsspiralen z.B. in der Kommunikation in sozialen Medien sicher auch bei Erwachsenen ankommen dürfte.
„Die wichtigsten, denen ich danken möchte, seid ihr“, sagte Autor Robert Starling und bedankte sich ausdrücklich bei den anwesenden Kindern und damit seiner Jury, die sich für seinen Erstling entschieden hatten. Gebannt lauschten diese dann seiner Live-Lesung auf Deutsch, das er durch einen Aufenthalt im österreichischen Salzburg gelernt hat. Er selbst sei durch seine Lehrer zum Lesen gekommen und dafür sei er sehr dankbar. Und fügte hinzu: „Ich wünschte, wir hätten so einen Preis auch in England.“.

Eingebettet in ein kurzweiliges Bühnenprogramm mit musikalischen wie theatralischen Beiträgen einzelner Kindergartengruppen, durch das Ulrike Mensching, Leiterin der Stadtbibliothek, zusammen mit Multitalent Franziska Fuchs-Ringler aus dem Dietrich-Bonhoeffer Kindergarten  führte, überreichte Buxtehudes Bürgermeisterin Katja Oldenburg-Schmidt das Stoff-Kälbchen an den Briten. „Ich wollte schon immer eine Handpuppe“, verriet dieser strahlend im Anschluss. Die Auszeichnung des „Buxtehuder Kälbchens“ ist zusätzlich mit 2.000 Euro dotiert, die Udo Wierschem vom Rotary Club Buxtehude mit einem symbolischen Scheck übergab. Neben den Rotariern zählen auch der Soroptimist International Club Buxtehude, der Förderkreis der Stadtbibliothek sowie Bäcker Dietz zu den Unterstützern des Vorleseprojekts.

Nach der einstündigen Preisverleihung schwärmten die Kinder auf dem Gelände aus, um an verschiedenen Spielstationen selbst aktiv zu werden. Viele nutzen auch die Chance, um sich bei Illustrator Robert Starling ein paar Zeichentricks zeigen zu lassen oder sich ein Autogramm ihres Lieblingsautors zu holen.

Die Reihe mit dem kleinen Drachen Finn, der im englischen Original Fergal heißt, geht weiter. Im Juli erscheint der zweite Band „Kleiner Drache will der Größte sein“. Robert Starling nimmt sich indes ab dem Herbst eine  Auszeit von der Schule, um sich ganz dem Schreiben und Zeichnen zu widmen. Im morgigen Unterricht wird er seiner 5. Klasse aber erst einmal von seinem Tagesausflug nach Buxtehude und viel vom Buxtehuder Kälbchen berichten.

Der Preis:

Das Prinzip des Buxtehude Kälbchens – als jüngster Nachwuchs des etablierten Jugendbuchpreises Buxtehuder Bulle – ist leicht erklärt: Aus etwa 90 Neuerscheinungen der letzten zwei Jahre wählen Erzieherinnen und Mitarbeiterinnen der Stadtbibliothek die zehn besten Bilderbücher aus. Diese Bilderbücher trägt das Kälbchen in seinem Rucksack in 20 Buxtehuder Kindertagesstätten – deswegen auch Rucksackbibliothek genannt. Dort lesen Erzieherinnen und Erzieher sowie ehrenamtliche Vorleserinnen und Vorleser den rund 1000 Kindern die Bücher vor. Am Ende wählen sich die Kinder jeder Kindertagesstätte aus den zehn ihr Lieblingsbilderbuch aus und übergeben den Rucksack dem nächsten Kindergarten.

Zum Buch:

Finn kann Feuer spucken: klar, er ist ja auch ein kleiner Drache. Doch Finn spuckt immer dann Feuer, wenn er wütend ist. Und er ist oft wütend. Immer, wenn ihm jemand vorschreiben will, was er zu tun hat, fackelt er drachenmäßig alles ab, was ihm in die Quere kommt.  Das kann beim Mittagessen passieren, wenn es blöde Erbsen statt Pudding gibt. Oder beim Spielen mit den Freunden, wenn Finn im Tor stehen muss, anstatt dem Ball auf dem Fußballplatz nachzujagen. Doch Finn lernt dank seiner Eltern und seiner Freunde, mit der Wut umzugehen.

Zum Autor und Illustrator:

Robert Starling hat schon zu Schulzeiten gerne Figuren gekritzelt, seitdem hat er nicht mehr damit aufgehört. Heute lebt und arbeitet er in Norwich, und wenn er nicht gerade neue Charaktere zeichnet oder Geschichten zu Papier bringt, findet man ihn beim Bildhauen, beim Kaffee brühen oder in der Küche auf der Suche nach etwas Essbarem. Oh, oder beim Kinder unterrichten. „Kleiner Drache – große Wut“ ist sein erstes Buch.

Quelle und weitere Informationen unter: buxtehude.de [1]

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