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´Komm du` zum Jazz

Nach dem Ende des Jazzclubs im Stellwerk kam lange Zeit wenig dieses Genres im Süden Hamburgs zu Ohren. Doch seit geraumer Zeit hat sich das Kulturcafé ´Komm du` als ein regelmäßiger Spielort etabliert. Nun wartet er mit einem leckeren Mini-Festival auf.

Der Jazz ist künstlerisch und intellektuell gerne mal komplex. Gleichzeitig überzeugt er, gut gemacht, auch emotional. Das und seine mögliche Explosivität sind es, was ´Komm du`-Betreiberin Britta Bartels an ihm reizt. Denn sie stammt aus der tänzerischen Performance und sieht in diesen Elementen durchaus eine Seelenverwandtschaft. “Das  bringt mich dazu, dem Jazz hier im ´Komm du`  einen besonderen Raum und Platz zu geben. Zugleich ist es mein Traum, die Kunst, ganz gleich in welchem Genre, mit Beisammensein und Genuss zu verschmelzen. Egal ob es nun ein Performance-Dinner oder ein Brunch-Konzert ist. Wir sollten sie ernst nehmen und zugleich feiern. So ist die Idee eines Jazz- Sonntags oder auch eines Mini Jazz Festivals entstanden.“

Und irgendwie ist es eine logische Fortführung der ganzen ´Komm du`-Idee: denn es ist ein Ort, geboren aus einer einzigen kleinen großen Idee: Es soll ein schöner und warmer Platz entstehen mit gutem Essen, Kaffee und Wein, aber vor allem einer Bühne für Kunst. „Magische Kunst, schlechte Kunst, gute Kunst, wütende Kunst, träumende Kunst, schmerzende Kunst, große und kleine Kunst, was immer das Herz sich denken kann, vor allem aber viel davon und frei!“, so Britta Bartels. Und da ist der Bezug zum Jazz naheliegend: „Nun ist der Jazz seines Zeichens als rebellischer Poet der Musik berühmt, berüchtigt, geliebt sowie auch gehasst und hat somit nicht nur einen wichtigen Stellenwert auf unserer Bühne, sondern ist wie durch Zufall in fruchtbarer Symbiose als Freund dieser Bühne gewachsen und gediehen. Inzwischen ist das ´Komm du` in Harburg nicht nur ein Geheimtipp für Musiker sowie Gäste, wenn es um Jazz in Hamburg geht. Nein, die Betreiber haben sich ganz bewusst für ein umfangreiches Programm in diesem Genre entschieden.“

Das Festival startet mit zwei Bands und findet am Sonntag, den 19. August ab 11h statt. Und neben guter Musik präsentiert das Kulturcafé auch gleich eine gute Küche. Denn nach dem unerwarteten Tod von Partner und Koch Mensen im letzten Jahr hat nun ein durch und durch erfahrener Koch leichte Veränderungen im kulinarischen Auftreten des Betriebs bewirkt. Die Basis aber bleibt: es ist weder eine gehobene und erst recht nicht abgehobene Küche. Sie ist schlichtweg anders und sie gut. Darum wird bei Mini-Jazz-Festival ein kulinarisch verführerischer Brunch neben Ohren-Freuden auch den Gaumen erquicken.

Hier eine kleine Idee davon:

Klassiker: Eier, Brot & Brötchen (Hausgemacht, Marmelade (Hausgemacht), Aufschnitt, Antipasti, Joghurt, Müsli, Obst; außerdem: Toskanische Tomatensuppe /  Stroganoff / Hähnchenbrust in Salbei Schinkenmantel / Mini Schnitzel / Bohnen im Bacon Bacon Mantel / Möhren in Vanille Butter geschwenkt / Ragout aus Cherrytomaten, grünem Spargel, Champignons / Muffins süß & herzhaft (Hausgemacht), Buih Bakar (Malayischer Kuchen mit Sesam & Pandanussblättern, Hausgemacht)

Ab 14 Uhr haben wir dann Hausgemachte Kuchen. Kaffee, Cocktails, Tee und Sekt gibt es natürlich die ganze Zeit. Der Eintritt für die Konzerte Eintritt ist – wie immer – frei und es wird – wie immer – um eine Hutspende gebeten. Denn ohne Eintritt heißt nicht ohne Kosten.

Und wer spielt?

ab 11 Uhr: Swing on a String:  … Swing, Jazz und klassische Zigeunermusik

Mit Jazz-Traditionals und Zigeunermusik schaffen die vier Musiker von Swing on a String eine ganz besondere Atmosphäre. Die Formation sieht sich in der Tradition des von Django Reinhardt und Stéphane Grappelli 1934 in Paris gegründeten Quintette du Hot Club de France, dem ersten ausschließlich mit Saiteninstrumenten besetzten Jazz-Ensemble, dessen ursprünglicher Besetzungsform sie treu geblieben sind. In der Musik von Django Reinhardt liefen viele Traditionen zusammen: u. a. swingender Beat, Bebop, Elemente der Sinti-Musik und des Flamenco. Hinzu kam eine außergewöhnliche Spieltechnik, die der Ausnahmekünstler für seine durch einen Unfall verletzte Griffhand neu entwickelt hatte. Virtuose Klänge, die bis heute lebendig geblieben sind.

ab 15 Uhr: Troels Frost „My European Map“ – Modern Jazz

„Troels Frost’s Instrumental music is poetic, melodic and beautiful“, urteilt der dänische Journalist Ivan Rod über seinen Landsmann. Der Jazzgitarrist pflegt einen sehr persönlichen, klangreichen und ausdrucksvollen Stil, der stets unverkennbar ist. Als Trio zeigen Troels Frost, die Tenorsaxophonistin Cecilie Strange und Niels W. Knudsen (Bass) eine breite Palette an musikalischen Möglichkeiten mit vielen stimmungsvollen Momenten. Spannende Soloeinlagen und kollektiv gespielte Sequenzen ergänzen sich zu einem großartigen Konzerterlebnis.

Und noch ein Nachtrag der Chefin: „Also, Komm du zu uns und finde raus, was es auf sich hat mit unserer Bühne und der Musik, der Kunst, und finde auch heraus, was es überhaupt soll, dass sich dieser Ort Komm du nennt, denn nur soviel sei gesagt, Träume und Kunst kann die ganze Komm du-Familie selbst nicht lassen. „Komm du“ heißt eine Geschichte, die der Vater der Inhaberin – selber seines Zeichens Künstler und Autor – im Jahr 75 schrieb. Hiernach ist das Café benannt. Sie liegt hier aus, für Euch zum Lesen. Vielleicht mit einem leckeren Kaffee oder Glas Wein in der Hand und Jazz auf der Bühne im Hinter- aber vor allem doch im Vordergrund.“

Weitere Infos zu den Bands:

swing-on-a-string.de [1]und troelsfrost.dk [2]

Zum Kulturcafé: www.komm-du.de [3]

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