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Mehr als nur Papier

Kaum ein Kulturgut wird seit Jahren so oft tot gesagt wie das Buch. Die Absatzzahlen des Buchmarkts liegen im Abwärtstrend. Doch die Kulturtechnik Lesen blickt längst nicht ihrem Ende entgegen, prognostiziert die neue Ausgabe des ´Kulturmanagement Network Magazins`.

Und so steht das Buch als Medium, das Wissen, Erfahrungen, Gedanken, Kunst oder Fantasie transportiert – egal, ob als Papierwerk, Digitalisat oder Hörbuch – immer noch hoch im Kurs. Zu sehr ist es Teil unserer Kultur und liebgewonnener Begleiter, gerade beim Aufwachsen unserer Kinder.

Das Buch und seine Suche nach neuen Ideen und Innovationen ist deshalb sicher eines der interessantesten Spannungsfelder im Kulturbereich. Und hier passiert unheimlich viel. Ein Grund mehr, dass sich das ´Kulturmanagement Network Magazin` in seiner neuesten Ausgabe mit dem Erbe und der Zukunft „Buch“ auseinanderzusetzt.

„Vielleicht muss man einfach von diesem Kulturpessimismus Abschied nehmen und die Entwicklungen nicht als das Ende sehen, sondern als eine Suche begreifen hin zu etwas Neuem, das sich im produktiven Spannungsfeld zwischen Erbe und Zukunft entwickelt. Hier kann man bereits unheimlich viele neue Ideen und Innovationen beobachten. Nicht zu letzt auch aufgrund der Digitalisierung. Und trotzdem, bei aller Spekulation glauben wir einfach nicht, dass das schöne Buch in seiner physischen „Präsenz“ wirklich seinem Ende entgegen geht. Denn zu sehr ist es noch Teil unserer Kultur und liebgewonnener Begleiter, gerade auch beim Aufwachsen unserer Kinder“, schreiben Magazin-Herausgeber Dirk Schütz und Chefredakteurin Veronika Schuster in ihren einleitenden Worten.

In der Ausgabe werden dann Entwicklungen von der Erfindung des Buchdruckes bis hin zur Online-Buchhandlung aufgegriffen. Zum einen berichten die Menschen, die heute weniger Bücher kaufen als  früher, fast unisono von einer großen Zeitknappheit und Überforderung  im Alltag, nicht zuletzt durch Social Media: Menschen stehen unter einem hohen Druck, ständig reagieren und dranbleiben zu müssen. Das Zeitkorsett wird enger, die Aufmerksamkeitsspanne sinkt, und so greifen die Menschen seltener zum Buch. Die befragten Menschen empfinden diese Situation mit großer Mehrheit als Belastung. Zum anderen assoziieren die Befragten durchweg sehr positive Gefühle und Erfahrungen mit dem Buchlesen. Das Lesen wird als Ruhepol in der Hektik des Alltags, als Zeit für sich und Balsam für die Seele empfunden. Darüber hinaus gilt es als zuverlässiges Medium für Information, Wissen und Bildung.

Oder  es geht um Arbeits-Bücher bzw. die Vielfalt verfügbaren Wissens als Lektüre wie auch das Buch als Kunstwerk, wobei prognostiziert wird, dass das Buch seinen Status als vorrangiges Medium der Speicherung und Weitergabe von Informationen verlieren mag, aber als konkreter Gegenstand, kulturelles Gedächtnis und ästhetisches Objekt wird es seine Bedeutung behalten und wohl noch steigern. Aber es geht auch um die Rolle von öffentlichen Bibliotheken und Bücherhallen als auch Archive.

Kurzum: wer beruflich mit dem Buch zu tun hat, findet hier ebenso Anregungen wie auch der interessierte Buchfan, der nach Orientierung und Sinnhaftigkeit sucht.

Und wer hätte es  gedacht: das Magazin ist auch online als download verfügbar: kulturmanagement.net [1]

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