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Perspektivisch

Mein Name ist Sophie und ich bin Denkerin. Ich denke zu viel über Corona nach, die Risiken und Nebenwirkungen.

Neulich telefonierte ich mit einer Freundin und sie versprach sich bei der Erörterung des Virus´ und sagte Corinna. Das war lustig und keine schlechte Idee, um zu lachen statt zu weinen. Aber ob es langfristig hilft, das Kind bei einem anderen Namen zu nennen, bleibt fraglich.

Eigentlich bin ich das Thema längst leid, aber ich habe es in meinem Kopf, als wäre es dort mit Pattex festgeklebt.

Die widersprüchlichen Nachrichten nehmen kein Ende, vorgetragen von denen, die meinen, es besser zu wissen. Es ist eine Zeit, in der Maß und Mitte zu verschwinden scheinen und sich alles auf einige wenige Positionen reduzieren lässt. Politiker mögen sich profilieren, markieren den starken Mann oder die besonnene Frau, Kredite kommen als Rettungsanker daher, Disziplin hält die Sehnsucht nach sozialer Nähe in Schach.

Neben aller Hoffnung auf nachhaltige positive Effekte, weil den Menschen plötzlich bewusster wird, was ihr Leben lebenswerter macht, fragt sich mein Zweifel, ob hier Weichen in die Zukunft gelegt werden, die in eine andere Richtung führen. Beispielsweise, weil wir uns langsam, aber sicher in der Kontaktarmut einrichten und auf digitale Alternativen setzen. Was als Übergangslösung und Improvisationstalent besser ist als nichts, könnte Usus werden.

Und wie lange wird es wohl dauern, bis wir wieder live mehr haben als rudimentäre Begegnungen und distanziertes Verhalten, um uns nicht zu nahe zu treten und vorsichtshalber lieber weiträumig aus dem Weg gehen?

Ich kann noch nicht versprechen, dass ich in zukünftigen Kolumnen nicht mehr an Corinna denke, aber eine Ablenkung von diesem alles beherrschenden Thema täte mir und anderen gewiss ganz gut.

 

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