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Schreiben wie Gott in Frankreich

Zum Schreiben braucht es Talent aber auch Ruhe und Inspiration. Kein Problem, sagt die Kulturbehörde und schickt ihre Hamburger Autor*innen nach Frankreich, Italien oder Dänemark.

Die Hamburger Behörde für Kultur und Medien unterstützt auch in 2018 wieder die schreibende Zunft, in denen sie ihnen Refugien zum inspirierten und stillen Arbeiten sowie anteilige Unterhaltskosten bezuschusst. Dabei stehen zu verschiedenen Zeiträumen verschiedene Domizile in verschiedenen Ländern und Regionen zur Auswahl. Man muß sich nur drum bewerben  – bis zum 2. Mai.

In der Mitteilung der Behörde wird auf die Orte und Zeiträume hingewiesen:

Château de Millemont, Nordfrankreich: August 2018

Das Château de Millemont liegt circa eine Autostunde westlich von Paris im Département Yvelines in der Region Île-de-France. Ausgeschrieben werden vierwöchige Arbeitsaufenthalte für zwei Schriftsteller/innen und ein/e Literaturübersetzer/in.
Das liebevoll renovierte und geräumige Schloss befindet sich in einer großen Parklandschaft und umfasst ein Hauptgebäude und das „Petit Château“, in dem sich die atmosphärisch ausgestatteten Zimmer befinden und der vom 1. bis 31. August den fünf Hamburger Stipendiaten komplett zur Verfügung steht. Zusätzlich werden zwei Stipendien für bildende Künstler ausgeschrieben. Die Küche, das Wohnzimmer mit Bibliothek und das Arbeitszimmer mit WLAN können gemeinschaftlich genutzt werden. Badezimmer müssen z.T. geteilt werden.

Der Bahnhof mit sehr guter Anbindung nach Paris ist fußläufig in einer halben Stunde zu erreichen. Im Nachbarort La Queue-les-Yvelines gibt es eine Bäckerei, einen Supermarkt und einen Wochenmarkt. Mit seinen großen Waldflächen, Weiden und Seen bietet die Umgebung Ruhe zum ungestörten Arbeiten. Eine deutschsprachige Ansprechperson ist vor Ort.

Zeitraum: 1. bis 31. August 2018

Brecht-Haus in Svendborg, Dänemark: September 2018

Das Brecht-Haus liegt in idyllischer Umgebung direkt am Skovsbo Strand, 3 km westlich von Svendborgs Zentrum und Hafen, nahe dem Sund. Ausgeschrieben wird ein vierwöchiger Arbeitsaufenthalt im September für eine/n Schriftsteller/in oder eine/n Literaturübersetzer/in.
Zwischen 1933 und 1939 diente das Haus Bertolt Brecht, Helene Weigel und ihrer Familie als Zuflucht und Heim im Exil. Dort entstanden u. a. die Stücke „Die Gewehre der Frau Carrar“ und „Leben des Galilei“. Das Brecht-Haus wurde zu Beginn der 1990er Jahre renoviert und beherbergt heute Kunst- und Kulturschaffende aus aller Welt. Dem Stipendiaten oder der Stipendiatin steht das komplette Reetdachhaus mit zwei Schlafzimmern, einer Küche, einem Wohnzimmer und einem Arbeitsplatz mit Computer und WLAN zur Verfügung.

Das Brecht-Haus wird von einem Verein verwaltet, der sich für die kulturelle Entwicklung Svendborgs einsetzt, weshalb ein Interesse an der lokalen Kulturszene vorausgesetzt  wird. Einen ersten Eindruck vom Brecht-Haus vermittelt: svendborgbibliotek.dk [1]

Zeitraum: 1. bis 29. September 2018

Brecht-Haus in Svendborg / Dänemark (Bild: BKM)

Burkhard-Vernunft-Residenz in Torria, Norditalien: September und Oktober 2018

Das ehemalige Atelier- bzw. Wohnhaus des Hamburger Künstlers Burkhard Vernunft (1940–2016) liegt in Torria, einem beschaulichen kleinen Ort in Ligurien in der Provinz Imperia. Ausgeschrieben werden zwei je einmonatige Arbeitsaufenthalte für je einen Schriftsteller oder Schriftstellerin und einen Literaturübersetzer oder eine -übersetzerin.

Die idyllische Künstlerresidenz besteht aus einem Wohnhaus („Literaturhaus“) und einem Ateliergebäude („Malhaus“). Sie befindet sich in dem 150-Einwohner-Ort Torria in Ligurien, umgeben von Olivenhainen und Wäldern. San Remo liegt ca. eine halbe Autostunde entfernt. Das Literaturhaus bietet einen vollausgestatteten Wohnbereich mit Küche, Bad, Wohn- und Schlafzimmer, einen Schreibplatz sowie eine große Terrasse. Zeitgleich wird je ein Stipendium für eine bildende Künstlerin  oder einen bildenden Künstler für das „Malhaus“ ausgeschrieben.

Die Familie des Künstlers stellt die ehemalige Residenz von Burkhard Vernunft im ligurischen Torria in seinem Gedenken für Hamburger Literatur- und Kunstschaffende zur Verfügung.

In Torria befinden sich ein Restaurant, das einen Mittagstisch anbietet. Der nächste Supermarkt befindet sich mit dem Auto ca. 15  Minuten entfernt und ist auch mit dem Bus erreichbar. Ein eigenes Auto ist für den Aufenthalt keine Voraussetzung, der öffentliche Nahverkehr in der Region ist jedoch eingeschränkt. Eine deutschsprachige Ansprechperson wohnt im Ort.

Zeitraum: 1. bis 30. September 2018 oder 1. bis 31. Oktober 2018.

Terrasse im Literaturhaus Torria (Bild: Daniel Vernunft)

Organisatorisches

Den Künstlerdomizilen ist kein Hotelbetrieb angegliedert, weshalb die Stipendiaten dazu angehalten sind, selbstständig für die Pflege der Räumlichkeiten zu sorgen. Ebenso werden die Mahlzeiten eigenständig zubereitet. Die verantwortungsvolle Behandlung des Inventars ist Voraussetzung für den dauerhaften Bestand des Angebots und muss schriftlich bestätigt werden. In den Räumen gilt Rauchverbot und leider können auch keine Familienangehörige oder Haustiere mitgenommen werden.

Die Behörde für Kultur und Medien übernimmt die Miete der Residenzen und zahlt pro Stipendiat/in zusätzlich eine Aufwandspauschale in Höhe von 1.000 Euro. An- und Abreise müssen individuell organisiert und finanziert werden. Die Stipendien sind für Einzelpersonen vorgesehen.

Bewerbungsvoraussetzungen:
Für die Stipendien können sich in Hamburg lebende Schriftsteller/innen, die bereits veröffentlicht haben sowie professionell tätige Literaturübersetzer/innen bewerben. Die Bewerber/innen müssen sich für einen Aufenthaltsort und einen Zeitraum entscheiden und sich gezielt dafür bewerben.

Bewerbungsunterlagen

Bitte senden Sie Ihre Bewerbung per E-Mail oder per Post an Dr. Antje Flemming (Kontakt unten).

Bewerbungsschluss ist der 2. Mai 2018. 

Über die Vergabe der Stipendien entscheidet eine fachkundige Jury.
Die Auswahl wird ab 17. Mai 2018 bekanntgegeben.

Rückfragen bitte an Dr. Antje Flemming

Dr. Antje Flemming (Literatur, Autorenförderung, Förderung des literarischen Lebens), Behörde für Kultur und Medien, Hohe Bleichen 22, 20354 Hamburg, Tel.: 040 – 42824-288, antje.flemming(at)bkm.hamburg.de [2]

Quelle: hamburg.de/bkm/stipendien [3]

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