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Verluste

John Pütz sitzt wie wir alle zuhause und macht sich so seine Gedanken …

Reden wir mal über die Verluste.

Die Pandemie bringt so allerlei Verluste mit sich.

Der Verlust an Kontakten ist naheliegend, ist doch die Kontakt-Sperre hinreichend erklärend.

Ein Verlust an Lustigkeit wäre sprachlich auch noch selbsterklärend. Aber wäre sein Pendant dann ein Gewinn an Leid? Also geht die Ver-Lust mit dem Leid-Vollen einher?

Unberechenbar wird es bei den Verlusten der Konzerne. Die, die uns samt ihren Experten stets das gesamte Leben zu erklären suchen.

So macht der Autokonzern aufgrund von fahriger Un-Lust oder umgekehrt steigendem Fahr-Leid nicht die Rekordgewinne des Vorjahres sondern in ebensolcher Höhe einen Ver-Lust. Man will mir also klar machen, dass „entgangene Gewinne“ gleich auch Verluste sind.

Demnach ist jeder Lotto-Tag, an dem ich meinen anvisierten Millionengewinn nicht erhalte zugleich ein Millionenverlust. Und das bei einem realen Einsatz von 1,75.

Sieht man es so, vergeht einem die Lust. Wahrlich.

Dabei ging ich stets davon aus, dass ich nur verlieren oder verlustig gehen kann, was ich je besessen. So wurde es mir beigebracht so lange ich meinen Fuß unter anderer Leute Tisch stellen „durfte“, was mir auch nie geheuer war.

Ist dann aber der Verlust des Konzerns bereits besessen gewesen oder war der Konzern besessen davon, Gewinn zu machen, den er sich nun verlustigt glaubt?

Und wenn der Börsenkurs erst um 10 Prozent sinkt, um dann 4 Prozent zu stiegen: ist dies nun ein Kursgewinn oder Verlust? „Der Anleger“, so erzählt mir tagein tagaus jemand zum Ende der Nachrichten sei verunsichert.

Nun gut, denke ich mir mal. Und lege Hand an, auf dass meine Decke eine neue Farbe möge bekommen. Sicher ein Lust-Gewinn.

 

Euer John Pütz

 

 

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