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Von Kabeldeichung und alten Werften

Vieles schlummert unentdeckt auf Dachböden oder liegt in Kommoden versteckt. Manche Geschichten leben alleine in den Erinnerungen und Erzählungen einzelner Menschen. Genau solche Erinnerungen und Geschichten aus der Elbmarsch sucht das Museum im Marstall.

Im Rahmen des jüngst gestarteten Projektes zur Erforschung der Elbmarsch veranstaltet das Museum im Marstall am Sonnabend, den 20. August, von 14 bis 17 Uhr eine Gesprächs- und Austauschrunde unter dem Thema „Geschichte(n) aus der Elbmarsch“.

Bei diesem Treffen wird den Besucherinnen und Besuchern das aktuelle Forschungsprojekt vorgestellt und eine aktive Austauschrunde angeregt. Wer Materialien und Unterlagen zur Elbmarsch hat, ist eingeladen, diese vorzustellen und gerne auch dem Museum zur Verfügung zu stellen. Gesucht werden insbesondere Informationen, Fotos oder Archivalien aus der Geschichte der Marsch, zu den Werften, die es in der Elbmarsch gab, zum Deichbau und zur Wasserwirtschaft. Dabei ist es unerheblich, ob es sich um private Unterlagen aus Besitzungen handelt oder um Erzählungen und Bildmaterial aus der Marsch im Allgemeinen.

Die Informationen sollen die laufende Forschung ergänzen, die derzeit durch das Museum im Marstall durchgeführt wird. Am 20. August wird allen Interessierten von Prof. Dr. Rolf Wiese und der Projektkoordinatorin Dorothea Lepper das Projekt mit dem Namen „Ein Fluss erzählt: Lieblingsorte der regionalen Geschichte“ vorgestellt. Prof. Dr. Norbert Fischer, der das Forschungsprojekt durchführt, wird zudem in einem kurzen Vortrag die derzeitige Quellenlage erläutern. Im Anschluss besteht die Möglichkeit, im Gespräch und einer offenen Austauschrunde eigene Beiträge einzubringen und Archivalien und Unterlagen vorzustellen.

Die Landschaft der Elbmarsch ist stark beeinflusst durch die sie umgebenden und querenden Flüsse Elbe, Seeve und Ilmenau. Die Zähmung des Wassers durch Deiche oder Sperrwerke prägt die Landschaft. Aber auch die hier lebenden Menschen werden durch das Leben mit dem Wasser und den damit zusammenhängenden Gefahren und Unwägbarkeiten geprägt. Das Forschungsprojekt greift diese Themen auf. Bis zum Mai des kommenden Jahres werden die Ergebnisse in fünf Ausstellungs-Stationen, sogenannten „Museumsinseln“, münden. Diese entstehen als „Lieblingsorte der Region“ an markanten Plätzen in der Region und ermöglichen es Interessierten, sich vor Ort über wesentliche Merkmale der Elbmarsch zu informieren und spannende Aspekte an Ort und Stelle erläutert zu bekommen. Die Stationen sind über die fünf Gemeinden Bardowick, Elbmarsch, Winsen, Stelle und Seevetal verteilt.

Die Erforschung der Elbmarsch wird finanziert durch ein sogenanntes „Leader-Projekt“, einem Förderprogramm des Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raumes (ELER). Über den Zusammenschluss der fünf Gemeinden Bardowick, Elbmarsch, Winsen, Stelle und Seevetal zu einer „Leader-Region“ werden Projekte durch den ELER-Fonds gefördert, die der gesamten Region zugutekommen. Die Leader-Region der Winsener Elbmarsch unter dem Namen „Achtern-Elbe-Dieck“ fördert die Forschungsarbeiten und die Museumsinseln durch EU-Mittel und durch die Beteiligung der fünf Gemeinden. Weitere Förderpartner sind die VGH-Stiftung und die Sparkasse Harburg-Buxtehude.

Über einen Newsletter können Interessierte über den Stand des Forschungsprojektes auf dem Laufenden bleiben. Wer diesen erhalten möchte, kann sich im Museum unter 04171-3419 melden oder direkt eine Mail an lepper@museum-im-marstall.de [1] senden.

Ein weiterer Termin im Zusammenhang mit dem Forschungsprojekt findet am Sonnabend, den 5. November von 16.30 bis 18 Uhr im Museum im Marstall statt. Dann wird Prof Dr. Norbert Fischer über erste Ergebnisse aus der neuen Elbmarschforschung berichten.

Die Gesprächs- und Austauschrunde am 20. August findet von 14 bis 17 Uhr im Museum im Marstall statt. Eine Teilnahme ist kostenfrei.

 

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