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Zusammenhalt auf kleinstem Raum

Der mit 50.000 Euro dotierte Barbara Kisseler Theaterpreis wird für die Spielzeit 2021/2022 an das Theater das Zimmer vergeben.

Ganz im Sinne der im Oktober 2016 verstorbenen Kultursenatorin Prof. Barbara Kisseler wird damit ein Privattheater gewürdigt, das eine für alle Kultureinrichtungen schwierige Saison mit viel Engagement erfolgreich abschließen konnte und das Publikum mit seiner ganz eigenen Atmosphäre begeistert. Der Preis wird jedes Jahr auf Vorschlag eines anonymen Jurors/einer anonymen Jurorin vergeben.

 In der Begründung des Jurors/der Jurorin heißt es:

„Das Programm folgt keinem (Mode-)Trend, sondern setzt sich mit der Welt und der Literatur auseinander – buchstäblich auf kleinstem Raum, in Coronazeiten hart an der Einstelligkeit vorbei. Stets hochkonzentriert auf die Sache, den Gegenstand. Die große Welt auf kleinstem Raum. Man trifft fortwährend auf ein interessiertes, fachkundiges Publikum, das sich hier erkennbar zuhause fühlt – der Klassiker in Privattheatern. Hier, in der Washingtonallee, wird konkret, was Theater bedeutet, wenn es heißt, es schaffe gesellschaftlichen Zusammenhalt durch sein Vorhandensein und durch seine Themen, die es einbringt.“

Dr. Carsten Brosda, Senator für Kultur und Medien: „Die sehr gute Entscheidung zeigt, wie vielfältig die Theaterlandschaft in Hamburg ist. Dass der Theaterpreis über die Jahre diese Vielfalt auch mit den ganz unterschiedlichen Preisträgern würdigt, wäre ganz im Sinne Barbara Kisselers. Gerade die kleinen Privattheater müssen sich oft im umfangreichen kulturellen Angebot behaupten.  Das Wagnis, Theater in einem Zimmer, direkt und ohne Rang oder Parkett zu präsentieren, ist eine beherzte, mutige und von der Hingabe zum Theaterspiel geprägte Entscheidung. In der intimen Atmosphäre des Theater das Zimmer kann man hervorragend spüren, was den Zauber des Theaters ausmacht. Daher an dieser Stelle auch mein herzlicher Dank an den Juror oder die Jurorin. Und mein Dank gilt selbstverständlich auch der Unterstützung durch die Hermann Reemtsma Stiftung, die mit diesem schönen und besonderen Preis dazu beiträgt, das Andenken an Barbara Kisseler zu bewahren.“ 

Henrike Reemtsma: „Corona-bedingt ging der Preis im letzten Jahr an ein Projekt im Freien, nun können wir wieder ein festes Haus auszeichnen. Hier wird Theater in seiner Reinform gegeben: Auf kleinstem Raum, unmittelbar, 1:1 Schauspieler/Besucher, ohne Netz und doppelten Boden. Wunderbar!“

Der mit 50.000 Euro dotierte Preis wird im Andenken an die im Oktober 2016 verstorbene Kultursenatorin Prof. Barbara Kisseler jährlich verliehen und unterstützt von der Hermann Reemtsma Stiftung. Mit dem Theaterpreis wird die Bedeutung und Qualität insbesondere der Privattheater und der Freien Gruppen in Hamburg gewürdigt.  Er ist zugleich Würdigung und Ansporn all derjenigen Theater, die die vielfältige Hamburger Theaterlandschaft mit mutigen und begeisternden Stücken bereichern. Die Preisverleihung durch Senator Dr. Carsten Brosda findet am 6. November, 11:00 Uhr im Opernloft statt.

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