Diskurse – Tiefgang https://www.tiefgang.net Kultur, Politik, Kulturpolitik und mehr Sat, 27 Apr 2024 14:18:28 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=4.9.25 Waitz‘ herausragendes Engagement https://www.tiefgang.net/waitz-herausragendes-engagement/ Sat, 27 Apr 2024 14:09:11 +0000 https://www.tiefgang.net/?p=10789 [...]]]> Der Hamburger Jurist, Kunstsammler und Mäzen Dr. Hans-Jochen Waitz feierte am 6. Februar seinen 80. Geburtstag. Zu diesem Anlass lud Kultursenator Dr. Carsten Brosda zu einem Senatsfrühstück im Gästehaus des Senats.

Hans-Jochen Waitz engagiert sich seit Jahrzehnten in außergewöhnlichem Maße für die Hamburger Kunst- und Kulturszene. 1989 setzte er sich gegen den Abriss der Kontorhäuser in der Admiralitätstraße ein und sicherte damit die Existenz der Fleetinsel als Ort für eine lebendige Vielfalt von Kunst und Kultur inmitten der Hamburger Innenstadt. Auch in den Debatten um die Zukunft der Hafenstraße, des Künstler- und Handwerkerhofs Bernstorffstraße und des Kulturhaus‘ 73 setzte er sich für den Fortbestand dieser kulturell bedeutsamen Orte ein.

Dr. Carsten Brosda, Senator für Kultur und Medien: „Jockel Waitz zählt zu den wichtigsten Unterstützern der Kunst- und Kulturszene der Freien und Hansestadt Hamburg. Seit Jahrzehnten engagiert er sich in außergewöhnlichem Maße für den Erhalt von Orten für Kreativschaffende und weiß dabei mit viel Empathie und juristischem Sachverstand zwischen unterschiedlichen Welten zu vermitteln. Jockel Waitz hat früh verstanden, dass eine lebendige Stadt auch Freiräume braucht, in denen sich Kunst und Kultur frei und abseits eines Mainstreams entfalten können. Er hat damit unsere Kultur und letztlich auch das Stadtbild nachhaltig geprägt. Die Behörde für Kultur und Medien ist glücklich und voller Dank für seinen unermüdlichen und nachhaltig wirkenden Einsatz. Ich gratuliere Jockel Waitz nachträglich ganz herzlich zu seinem 80. Geburtstag.“

Der Jurist, Kunstsammler und Mäzen Dr. Hans-Jochen Waitz, auch Jockel Waitz genannt, wurde am 6. Februar 1944 in Hamburg als Sohn einer Kaufmannsfamilie geboren. Die Faszination für die Kunst begleitet ihn seit der Kindheit, und bereits während seines Jurastudiums baute er seine Kunstsammlung auf. 1989 wurde der Anwalt im Streit um die Fleetinsel zu Hilfe geholt und bewahrte gemeinsam mit dem Architekten Jan Störmer die Kontor- und Speicherhäuser in der Admiralitätstraße vor dem Abriss. Es folgten weitere Orte kreativen und kulturellen Schaffens, die durch Waitz‘ Einsatz bewahrt werden konnten. Sein Engagement erstreckt sich bis heute über diverse Kunst- und Kultureinrichtungen Hamburgs. So ist Waitz neben seiner Mitgliedschaft im Aufsichtsrat der Deichtorhallen langjähriges Mitglied des Aufsichtsrats von Kampnagel, des Vorstands des Neue Kunst in Hamburg e. V. sowie Vorsitzender des Hochschulrats der Hochschule für bildende Künste. Gemeinsam mit Prof. Harald Falckenberg gründete er die F. und W. Stiftung für zeitgenössische Kunst in der Hamburger Kunsthalle. Außerdem initiierte Waitz die Fleetstreet Residency, die Projekte von darstellenden Künstlerinnen und Künstlern fördert, und richtet mit ADMI+ seit 2023 ein neues spartenübergreifendes Festival auf der Fleetinsel aus.

 

]]>
Was ist Literatur? https://www.tiefgang.net/was-ist-literatur/ Sat, 27 Apr 2024 14:01:26 +0000 https://www.tiefgang.net/?p=10786 [...]]]> Ende Mai diskutieren im Literaturhaus Hamburg zwölf europäische Autor*innen zur Frage „Was ist Literatur?“

Im Vorfeld der Europawahl 2024, vom 29. bis 30. Mai 2024, begegnen sich im Literaturhaus Hamburg hochkarätige Autorinnen und Autoren aus verschiedenen Regionen Europas zu politisch-ästhetischen Debatten. Bei dem von der ZEIT STIFTUNG BUCERIUS und der Behörde für Kultur und Medien geförderten Projekt Europa 24: Was ist Literatur? kommen zwölf Denkerinnen und Denker mit unterschiedlichen Hintergründen, mit klaren Positionen und Diskutierfreude sowie mit bemerkenswerten literarischen Werken zu Wort. Der Vorverkauf für die Abendveranstaltungen läuft.

Dr. Carsten Brosda, Senator für Kultur und Medien: „In der heutigen Weltlage kann das, was uns Schriftstellerinnen und Schriftsteller zu sagen haben, Orientierung bieten und Perspektiven öffnen. Von Margaret Atwood bis Feridun Zaimoğlu: Schon immer haben sie es verstanden, aktuelle Strömungen zu analysieren und fassbar und verständlich zu erzählen. Ich freue mich, dass so viele renommierte Autorinnen und Autoren im Vorfeld der Europawahl der Einladung des Literaturhauses folgen, um gemeinsam darüber nachzudenken, welche Chancen uns das aktuelle Europa bietet und wie wir sie am besten nutzen.“

Christine Neuhaus, Hauptbereichsleiterin Förderungen der ZEIT STIFTUNG BUCERIUS: „Seit jeher haben Autorinnen und Autoren sich die Fragen gestellt: „Was ist Schreiben?“, „Warum Schreiben?“ und „Für wen schreibt man?“. Ein berühmtes Beispiel ist Sartres Essay »Qu’est-ce que la littérature?« von 1947, worin er sich für eine gesellschaftsverändernde Rolle der Literatur aussprach. Siegfried Lenz wiederum geht in einem Interview 1976 zwar auch davon aus, dass ein Schreibender immer Stellung zu seiner Zeitgenossenschaft bezieht, weist in dem Zusammenhang aber auf die Gefahren eines zu großen politischen Engagements hin: der Schriftsteller könne so zum Diener der Aktualität werden und seine kreativen Impulse verschütten. Vor dem Hintergrund der zahlreichen Krisen, mit denen Europa konfrontiert ist, bin ich gespannt, wie Autorinnen und Autoren heute darüber denken und freue mich auf die Debatten im Literaturhaus Hamburg.“

Das Publikum ist an beiden Abenden eingeladen, zwei aufeinanderfolgende, ca. 75-minütige Panels mit jeweils drei Autor*innen mitzuverfolgen – vor Ort oder im Livestream. Die Veranstaltungen finden auf Englisch mit deutscher Simultanverdolmetschung statt.

Im ersten Panel beginnt die Diskussion von Francesca Melandri, Dorota Masłowska und Fiston Mwanza Mujila, aktueller Träger des Preises der Literaturhäuser, bei der Frage »Warum schreiben?«. Im zweiten Panel tauschen sich Alain Mabanckou, Monica Ali und Nino Haratischwili darüber aus, für wen Autor*innen schreiben. Das dritte Panel mit Sasha Marianna Salzmann, Aris Fioretos und Drago Jančar ist mit »Wer schreibt?« übertitelt. Im vierten Panel sprechen Zsófia Bán, Arnon Grünberg und Tanja Maljartschuk darüber, was Literatur heute bedeutet. Panel 1 und 2 finden am Mittwoch, Panel 3 und 4 am Donnerstag jeweils ab 19:00 Uhr statt.

Tagsüber diskutieren die zwölf Autor*innen ohne Publikum. Den Workshops zugrunde liegen Statements, die die Autor*innen im Vorfeld verfasst haben werden. Natascha Freundel und Rosie Goldsmith leiten die Diskussionen und moderieren die Abendveranstaltungen.

Weitere Informationen und Tickets unter: www.literaturhaus-hamburg.de/europa24.

 

]]>
Bossards verständlich machen https://www.tiefgang.net/bossards-verstaendlich-machen/ Thu, 28 Mar 2024 23:29:12 +0000 https://www.tiefgang.net/?p=10715 [...]]]> Was ist notwendig, damit sich die Kunststätte Bossard in ihrer außergewöhnlichen Kombination aus Denkmal, Kunst und Kontroverse ihren Besucherinnen und Besuchern als Museum erschließt?

Mit dieser umfassenden Aufgabenstellung startet die Historikerin Dr. Eva Lütkemeyer jetzt ein Forschungsprojekt an der Kunststätte Bossard, welches über das Förderprogramm „Pro*Niedersachsen – Kulturelles Erbe – Forschung und Vermittlung in ganz Niedersachsen“ durch das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur mit 100.000 Euro unterstützt wird. Das Besondere an diesem Programm: die Kunststätte Bossard hat das Niedersächsische Landesamt für Denkmalpflege (NLD) als Partner und öffentliche Einrichtung an ihrer Seite.

„Wir freuen uns sehr über die Förderung des Projekts Neustart Kunststätte Bossard aus Mitteln des Landes Niedersachsen“, so Dr. Ulrich Knufinke, Leiter der Abteilung Baudenkmalinventarisation und landesweite Spezialgebiete beim Niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege. „Die Geschichte und Bedeutung dieses einmaligen Ensembles mit all seinen komplexen historischen Facetten neu zu präsentieren, ist auch für die Denkmalpflege eine wichtige Aufgabe. Die Kunststätte Bossard spiegelt über ihren künstlerischen Wert hinaus auch weltanschauliche und politische Haltungen wider, die wir kritisch betrachten und offen darstellen müssen.“ Er betont bei seinem Besuch in Jesteburg, dass diese Darstellung nur an einem Denkmal geschehen kann, das vollständig und unbeeinträchtigt überliefert ist und damit immer wieder neu befragt werden kann – wie eben an der Kunststätte.

Die Projektphase des Forschungsvorhabens ist jetzt angelaufen. Heike Duisberg-Schleier, Leiterin der Kunststätte Bossard, und Dr. Ulrich Knufinke begleiten Dr. Eva Lütkemeyer an ihrem ersten Arbeitstag auf dem Museumsgelände. „Wir wünschen uns über das Forschungsprojekt die direkte Umsetzung einer digitalen und schriftlichen niedrigschwelligen Vermittlung des Gesamtkunstwerkes“, formuliert Heike Duisberg-Schleier. Und ergänzt: „Dabei geht es um die Kunst des Künstlerehepaars Bossard, aber auch um diesen authentischen, im Original erhaltenen Ort, an dem wir das Leben der Künstler in mindestens fünf Zeitepochen darstellen können.“

Dr. Eva Lütkemeyer wird die nächsten 12 Monate intensiv an der Umsetzung arbeiten. „Durch die kritische Auseinandersetzung mit ihrer eigenen Geschichte und den zeithistorischen Kontexten auf Grundlage neuer Forschungsergebnisse erfährt die Kunststätte Bossard neben ihrer kunsthistorischen Bedeutung eine Neubewertung als Ort mit einem schwierigen Kulturerbe“, fasst die Historikerin ihre ersten Eindrücke zusammen. „Der daraus entstehende große Vermittlungsbedarf soll mit einem Konzept abgedeckt werden, das Anstöße für gesellschaftlichen Diskurs bietet und Räume des Austauschs schafft.“ Die Entwicklung und Umsetzung eines neuen digital-analogen Vermittlungskonzepts für die Kunststätte Bossard eröffnet die Möglichkeit, komplexe Aspekte von Geschichte zu thematisieren und zielgruppenorientiert in den Zusammenhang zu stellen, ist sich die Wissenschaftlerin sicher.  Nicht zuletzt sieht sie vor dem Hintergrund gegenwärtiger gesellschaftspolitischer Entwicklungen die Notwendigkeit zur Sensibilisierung für Werte und Haltungen, die in einer demokratischen Gesellschaft wichtig sind.

Die Kunststätte Bossard hat mit dem NLD einen Partner mit denkmalfachlicher Expertise, die auch den Umgang mit den zahlreichen Denkmalen aus der (Vor-)Geschichte des Nationalsozialismus und seiner Ideologie in Niedersachsen greift, gefunden. Die Kunststätte könnte mit der Realisierung des Forschungsprojektes zu einem deutschlandweit einmaligen Beispiel für diese Form der Präsentation werden und repräsentativ für den Umgang mit Künstlern, die bis zur Mitte des vergangenen Jahrhunderts gelebt und gewirkt haben.

]]>
75 Jahre Grundgesetz. Nie wieder ist jetzt https://www.tiefgang.net/75-jahre-grundgesetz-nie-wieder-ist-jetzt/ Fri, 01 Mar 2024 23:26:34 +0000 https://www.tiefgang.net/?p=10638 [...]]]> Seit 75 Jahren in unserem Land in Frieden und Freiheit zu leben, ist ein unschätzbares Gut. Und zur Beschäftigung. Da gerade in diesen Zeiten aber Fragen zu unserer Demokratie, unseren Grundwerten, zur Menschenwürde, Meinungsfreiheit und auch Vielfalt in aller Munde sind, ruft die Buxtehude Stiftung anlässlich des 75. Bestehens des Grundgesetzes am 23. Mai 2024 zu einem Kreativ-Wettbewerb mit dem Titel „75 Jahre Grundgesetz. Nie wieder ist jetzt“ auf.

Einwohnerinnen und Einwohner Buxtehudes oder Gruppen, die ihren Sitz in Buxtehude haben (z.B. Schulklassen, KiTa-Gruppen, Firmen, Vereine oder Institutionen) sind aufgerufen sich mit dieser Thematik aus der jeweiligen ganz persönlichen Sicht auseinandersetzen. Bis zum 13. Mai können Werke, aus den Bereichen der Malerei, Grafik, Plastik/Installation, Fotografie oder Video eingereicht werden. Das eingereichte Werk darf aus maximal 3 Teilen bestehen und muss nach dem Aufruf zu diesem Wettbewerb entstanden bzw. angefertigt worden sein.
Es wird je eine Wertung für Erwachsene und eine Wertung für Kinder/Jugendliche bis 18 Jahre geben. Über die Vergabe der Preisgelder von bis zu 2.000 Euro entscheidet eine Jury aus Mitgliedern des Stiftungsrates, der Leitung der Fachgruppe 41 sowie der Leiterin des Buxtehude Museums.

Im Rahmen einer öffentlichen Veranstaltung auf dem Petri-Platz am Donnerstag, 23. Mai, werden die Gewinnerbeiträge präsentiert und anschließend in einer Ausstellung im Buxtehude Museum zu sehen sein.

Abgabe bzw. Einsendung bis 13. Mai 2024:
Hansestadt Buxtehude
Stichwort: Wettbewerb 75 Jahre Grundgesetz
Bahnhofstraße 7, 21614 Buxtehude

Kontakt für Rückfragen:
Buxtehude Stiftung
T 04161-501 4001
M stiftung@buxtehude.de

Die Buxtehude Stiftung ist eine Stiftung in und für die Hansestadt Buxtehude. Ihr Zweck ist u.a. die Förderung von Kunst und Kultur. www.buxtehude.de/stiftung

]]>
Interkulturelle Projekte und Festivals 2024 https://www.tiefgang.net/interkulturelle-projekte-und-festivals-2024/ Fri, 02 Feb 2024 23:52:40 +0000 https://www.tiefgang.net/?p=10552 [...]]]> Die Behörde für Kultur und Medien fördert in diesem Jahr Projekte der interkulturellen Arbeit mit 90.000 Euro sowie interkulturelle Festivals mit 405.000 Euro aus der Kultur- und Tourismustaxe.

Ziel der spartenübergreifenden Förderung ist es, interkulturelle künstlerische Positionen zu stärken und dadurch den interkulturellen Dialog in der Stadtgesellschaft erlebbar zu machen. Eine Fachjury hat dazu die Behörde für Kultur und Medien beraten und Projekte für die Förderung ausgewählt.

Dr. Carsten Brosda, Senator für Kultur und Medien: „Unsere Gesellschaft ist vielfältig und wird geprägt von unterschiedlichen kulturellen Lebensrealitäten. Diese wollen wir mit den interkulturellen Projekten und Festivals sichtbar machen und zum gesellschaftlichen Austausch anregen. In einer Zeit, in der unsere offene Gesellschaft immer mehr unter Druck gerät, wollen wir damit auch Haltung zeigen: gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit, für eine Gesellschaft, in der unterschiedliche Kulturen, Religionen und Menschen friedlich miteinander leben können. Dass alle Menschen unabhängig von ihrer Herkunft oder sexuellen Orientierung gleich sind, ist fest in unserem Grundgesetz verankert. Künstlerische Projekte leisten einen wichtigen Beitrag, da sie Menschen zusammenbringen und Neugierde auf andere Ausdrucksweisen wecken. Wir sind gespannt auf die Umsetzung der vielfältigen Projekte, die unsere Stadtgesellschaft beleben!“

Projektförderung

Mit der Förderung interkultureller Projekte unterstützt die Behörde für Kultur und Medien in Hamburg wohnende Künstlerinnen und Künstler mit internationaler Geschichte sowie Personen, Vereine und Gruppen, die künstlerisch zu interkulturellen Themen arbeiten. Für 2024 stehen 90.000 Euro zur Verfügung. Der Fachjury gehörten an: Mohammed Ghunaim, Referent für Diversität des Thalia Theaters, Dr. Nana Kintz, Kunsthistorikerin, Programmabteilung Kultur, Diversity, der Hamburger Volkshochschule, und Pascal Schmidt, Tänzer*in, Workshopleiter*in und Choreograf*in.

Bei der Auswahl der Förderungen standen für die Jury die Fragen und auch Sorgen einer kulturell vielfältigen Gesellschaft im Vordergrund. So berücksichtigte sie insbesondere Projekte, die viele unterschiedliche Akteure und Akteurinnen beteiligten und sichtbar machen. Auch die Verteilung von Machtverhältnissen sowie die Nachhaltigkeit der künstlerischen Konzepte wurden in die Entscheidung einbezogen. Eine ausführliche Bewertung der Projekte durch die Jurorinnen und Juroren finden Sie unter: Förderung des interkulturellen Kulturaustausches in Hamburg – hamburg.de.

 

Projektförderung 2024:

Thomas Schlottmann Screening-Reihe Filmclub Hamburg-Ukraine 4.000 €
fluxus² e.V. mezehane – Ein musikalischer Ort der kulturellen Begegnung 4.500 €
ISD Bund e.V. Black History Month – Hamburg 2024 10.000 €
Ali Sirwan BLCK WRK 6.000 €
Stiftung Bürgerhaus Wilhelmsburg Female Voices – Was uns zum Leuchten bringt 8.000 €
Wasiu Oyegoke AfroWAKENING: Queer Fashion and Music Night 6.000 €
Zwischenräume e.V. 22. Afrikafestival-Hamburg, Alafia 8.000 €
Interkulturelle Denkfabrik Interkulturelle Denkfabrik Literatur- und Theatertage 2024 10.000 €
Lee Hielscher Wessen Stimmen finden Gehör? 7.500 €
Caglar Yigitogullari Der Kreis 8.000 €
Yolanda Gutierrez Bobadilla Podcast und Publikation „Dekolonisierung als künstlerische Praxis im Theater“ 4.000 €
Goldbekhaus Arabisches Kulturforum 2024 6.000 €
NaJe Verein NaJe Festival – Vielfalt durch Kunst und Sport 8.000 €

Förderung aus der Kultur- und Tourismustaxe

Mit insgesamt 405.000 Euro aus der Kultur- und Tourismustaxe werden Festivals mit überregionaler Strahlkraft zu interkulturellen Themen gefördert, darunter das transkulturelle Festival „fluctoplasma – 96 Stunden Kunst. Diskurs. Diversität“, das auf Kampnagel stattfindende „KRASS Kultur Crash“ Festival, die „altonale/STAMP“ sowie das deutsch-türkische „Theaterbrückenfestival“ im MUT Theater. Für ihr Programm „in:szene“ erhält die W3 – Werkstatt für internationale Kultur und Politik ebenfalls Mittel aus der Kultur- und Tourismustaxe.

Förderung interkultureller Projekte aus der Kultur- und Tourismustaxe:

Fluxus 2 e.V. Fluctoplasma – 96 Stunden Kunst. Diversität. Diskurs. 60.000 €
Altonale GmbH Altonale/STAMP 115.000 €
Kunstwerk e.V. KRASS Kultur Crash Festival 150.000 €
W3 – Werkstatt für int. Kultur und Politik e.V. In:szene; Programmförderung 70.000 €
MUT Theater e.V. Deutsch/Türkisches Theaterbrücken Festival 10.000 €

 

 

]]>
Sechs „Parents in Arts“ gewählt https://www.tiefgang.net/sechs-parents-in-arts-gewaehlt/ Fri, 26 Jan 2024 23:22:09 +0000 https://www.tiefgang.net/?p=10534 [...]]]> Für das deutschlandweit beispielgebende Programm „Parents in Arts“ der Behörde für Kultur und Medien wurden jetzt die Stipendiatinnen und Stipendiaten ausgewählt.

Mit dem neuen Angebot sollen Hamburger Kunst- und Literaturschaffende mit Kindern in ihrer Arbeit unterstützt werden. Ausgewählt wurden die Comiczeichnerinnen Jul Gordon und Yara Jacobs, der Autor Sascha Preiß, die bildenden Künstlerinnen Rahel Bruns und Wiebke Schwarzhans sowie das künstlerisch tätige Paar Katharina Pethke und Christoph Rohrscheidt, das sich ein Stipendium teilt. Die Künstlerinnen und Künstler treten ihre Aufenthalte im Juli beziehungsweise September im brandenburgischen Annemirl-Bauer-Haus an und können wahlweise mit oder ohne Kinder anreisen.

Dr. Carsten Brosda, Senator für Kultur und Medien: „Das neue ‚Parents in Arts‘-Stipendium schafft für Künstlerinnen und Künstler mit Kindern möglichst gute Arbeitsbedingungen, indem es gezielt auf ihre Bedürfnisse eingeht. Durch die vergleichsweise kurzen Aufenthalte im Annemirl-Bauer-Haus sowie die Möglichkeit einer Kinderbetreuung vor Ort können sich die geförderten Eltern auf ihre künstlerischen Arbeiten fokussieren und gleichzeitig flexibel bleiben. Wie wichtig ein solches Angebot ist und dass es hierfür einen hohen Bedarf gibt, belegt auch die große Zahl an Bewerbungen. Es wäre schön, wenn dieses Hamburger Beispiel einer gelungenen Förderung auch bundesweit Nachahmer fände. Ich beglückwünsche alle Stipendiatinnen und Stipendiaten und wünsche ihnen eine anregende Zeit, die sie in ihren jeweiligen Arbeiten weiter voranbringt.“

Die Künstlerinnen und Künstler wohnen während des Stipendiums im Annemirl-Bauer-Haus in Brandenburg. Das Anwesen ist ein 1978 gegründeter Künstlerinnenhof mit weitläufigem Garten, in dem die Berliner Malerin Annemirl Bauer (1939–1989) wohnte und arbeitete. Die Behörde für Kultur und Medien übernimmt die Miete für sechs Stipendien sowie bei Bedarf die Kosten für die Kinderbetreuung vor Ort. Außerdem erhalten die Stipendiatinnen und Stipendiaten eine Aufwandspauschale in Höhe von 1.000 Euro pro Förderung. Das Programm wurde in enger Absprache mit betroffenen Künstlerinnen und Künstlern entwickelt.

Die Jury, bestehend aus Marcia Breuer (Künstlerin und Initiatorin „Parents in Arts“), Julia Ditschke (Autorin und Initiatorin „Parents in Arts“), Linda McCue (Künstlerin), Marie-Alice Schultz (Autorin und Künstlerin) und Sebastian Stuertz (Autor) sichtete 40 Bewerbungen und sagte zu dieser ersten Entscheidung: „Die große Herausforderung für uns als Jury war es, Auswahlkriterien festzulegen und anzuwenden, die nicht allein die künstlerisch-literarischen Qualitäten eines Projektes in den Blick nehmen, sondern genauso auch die individuell familiäre Situation der Bewerberinnen und Bewerber mitdenkt, samt der bestehenden Sorgeverpflichtungen. Wir brauchen eine inklusive Förderkultur, die Bedürfnisse wahrnimmt und Vielfalt erzeugt – und damit auch Eltern den Weg zu einer künstlerischen Teilhabe ebnet.“

Für das Stipendium wurden ausgewählt:

Die Bildhauerin Rahel Bruns, geboren 1979, studierte Freie Kunst an der HBK Braunschweig, an der UDK in Berlin und an der ENPEG in Mexiko-Stadt. Sie wurde mit verschiedenen Stipendien und Preisen ausgezeichnet, darunter die Atelierförderung „Freiräume II“ des ADKV und der Liebelt-Stiftung. Während des Stipendiums möchte sie ihre derzeitige Arbeit an der Serie „domestic madness“ fortsetzen und neue Ideen ausarbeiten.

Die Comiczeichnerin Yara Jakobs, geboren 1995, studierte in Bozen, Angoulême und Hamburg Grafik, Produktdesign, Comic, Illustration und Grafische Erzählung. Sie veröffentlichte in Sammelbänden, unter anderem in „Tandem. In der Lehre bei Anke Feuchtenberger“. 2024 plant sie die Veröffentlichung ihres Graphic Essays „Als ich auf die Tretmine trat“. Während der Residenz möchte sie weiter an ihrem Buchprojekt arbeiten, das soziale Rollen und Identität thematisiert.

Die Comiczeichnerin Jul Gordon, geboren 1982, studierte von 2003 bis 2008 Illustration an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Hamburg bei der Comiczeichnerin und Illustratorin Anke Feuchtenberger. Ihre Comics wurden in verschiedenen Sammelbänden und Magazinen veröffentlicht, darunter „Kultur & Gespenster“ und „Strapazin“. Ihr aktueller Comic „Der Frischkäse ist im 1. Stock. Gezeichnete Träume“ erschien 2023 in der Edition Moderne. Neben ihrer künstlerischen Arbeit unterrichtet sie an der HAW. Während ihres Stipendiums widmet sie sich einem neuen Comicbuchprojekt zum Thema Eltern-Kind-Beziehung.

Das Paar Katharina Pethke und Christoph Rohrscheidt arbeitet während des Stipendiums an seinem gemeinsamen Filmprojekt. Katharina Pethke, geboren 1979, studierte Germanistik, Kunstgeschichte und Visuelle Kommunikation in Hamburg und Köln. Von 2012 bis 2019 lehrte sie an der HFBK. Ihr Schaffen umfasst Filme wie „In dir muss brennen“ (2009), „Louisa“ (2011) und „Jedermann“ (2016). Christoph Rohrscheidt, geboren 1985 in Chemnitz, absolvierte eine Ausbildung zum Bild- und Tongestalter, bevor er ein Studium der Kinematographie an der Filmuniversität Potsdam-Babelsberg abschloss. Seit 2017 ist er als freischaffender Filmemacher und Kameramann tätig. 2023 unterrichtete er zum Thema „AI in documentary film making“ in Hong Kong und New York. Beide wurden vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit der Goldenen Taube, der Goldenen Lola sowie Nennungen auf der Shortlist des Grimme-Preises.

Der Autor Sascha Preiß, geboren 1976, ist Mitbegründer von „tau zeitschrift für literatur“ und Mitorganisator der Lesereihe AHAB in Hamburg. Sein Erzählband „Sibirische Geschichten“ erschien 2020. Für sein autofiktionales Projekt „Die Sache mit meinem Bruder“ wurde er 2023 mit dem „Raus-Nur-Raus!“-Stipendium vom Literaturhaus und der Behörde für Kultur und Medien ausgezeichnet. Im Annemirl-Bauer-Haus wird er an diesem Text weiterarbeiten.

Die bildende Künstlerin Wiebke Schwarzhans, geboren 1985, studierte Soziologie, Gender Studies, Neuere deutsche Literatur, Psychologie und Bildende Künste in Hamburg und Wien. Sie promoviert derzeit zum Thema Mode und Feminismus in der Kunst. Seit 2013 ist sie im kuratorischen Team der Ausstellungsreihe „Folgendes“ tätig und Promotionsstipendiatin der Heinrich-Böll-Stiftung. Während des Stipendiums überarbeitet sie ihre künstlerische Forschung.

 

]]>
Was auf dem Spiel steht https://www.tiefgang.net/was-auf-dem-spiel-steht/ Fri, 26 Jan 2024 23:10:18 +0000 https://www.tiefgang.net/?p=10531 [...]]]> Einmal im Jahr werden die privat geführten Musikclubs der Stadt gewürdigt. Für 2023 wurde das Molotow „Club des Jahres“ und steht doch vor dem Aus.

Das Jahr 2023 endete mit einem Paukenschlag: Mit den Vorgängen um die Vertreibung des Molotows und die heimatlose Astra Stube erleidet die Musikstadt Hamburg einen schweren Schaden. Beide Clubs wurden in der Vergangenheit für ihre wertvolle Arbeit vielfach beim clubaward ausgezeichnet.In Harburg hat das Café „Komm du“ Anfang 2024 die Segel gestrichen. Düstere Aussichten.

Zum 13. Mal würdigte nun aber der Clubkombinat Hamburg e. V. Hamburgs Club- und Veranstaltungsszene in elf Kategorien. Und nicht nur das: Dieses Jahr verfolgten die Organisatorinnen und Organisatoren erstmals ein Nachhaltigkeitskonzept. In einer kurzweiligen Award-Verleihung wurden gestern Abend die Siegerinnen und Sieger geehrt, die durch eine über 90-köpfige, fachkundige Jury aus Vertreterinnen und Vertretern der Hamburger Club- und Musikszene gewählt wurden. Zudem konnte in einem Public Voting über den Lieblingsclub abgestimmt werden.

Die Nominierten, Gewinnerinnen und Gewinner

In der Kategorie Bester Club des Jahres 2023 waren in diesem Jahr unter anderem das Hafenklang, das Kulturschiff MS Stubnitz und das Molotow nominiert. Das Molotow, welches zuletzt durch die Kündigung seines Vermieters mediale Aufmerksamkeit erlangte, geht nun als Sieger „Club des Jahres 2023” in ein Jahr der Ungewissheit.

Spitzennominiert in der Kategorie Fremdveranstalterinnen und -veranstalter 2023 schafften es Command Queer, KD Palme und die Millerntor Gallery unter die Top 3. Mit klarem Abstand gewann die Millerntor Gallery dieses Jahr den begehrten Award.

In Sachen Newcomerförderung des Jahres 2023 zählten die Astra Stube, die Hebebühne und das Molotow zu den Favoritinnen und Favoriten der Jury. Als Sieger konnte abermals die Astra Stube aus dem Voting hervorgehen.

Zu den besten Konzerten des Jahres 2023 des vergangenen Jahres zählten folgende: die Veranstaltung am 26. Mai 2023 im Birdland mit „Hamburg liest verbrannte Bücher und singt verbrannte Lieder”, ebenso das Cascadas mit einer Veranstaltung am 17. Mai 2023 mit Alice Dee, Yaso G., Yetundey, Charlott Green, TanOne, Lizzn und Special Guest Lia Sahin, außerdem nominiert in der Konzert-Kategorie Enno Bunger, der am 23. Mai 2023 „Solo am Klavier” in der Christianskirche Ottensen spielte. Überzeugt hat die Jury am Ende das Birdland mit „Hamburg liest verbrannte Bücher und singt verbrannte Lieder” als Konzert des Jahres 2023.

Für die beste Clubnacht des Jahres 2023 waren gleich zwei Veranstaltungen aus dem Südpol nominiert: Juicy Süd sowie Queerpool. Als dritte Clubnacht des Jahres wurde der Golden Pudel Club mit Jamie XX und DJ Koze am 10. August 2022 nominiert. Über die Trophäe freute sich in diesem Jahr am Ende der Golden Pudel Club.

In der Kategorie Festival – klein aber fein des Jahres 2023 wurden das Blurred Edges Festival, das feel.jazz festival und erneut die Millerntor Gallery #11 nominiert. Auch hier setzte sich die Millerntor Gallery durch und darf sich somit über zwei Auszeichnungen am Award-Abend freuen.

Dr. Carsten Brosda, Senator für Kultur und Medien: „Der diesjährige Clubaward unterstreicht die Bedeutung der vielfältigen und lebendigen Clubszene in Hamburg. Clubs sind die Orte, an denen neue Bands ihre ersten Erfahrungen sammeln können, in denen Abend für Abend die Musikstadt Hamburg in ihrer ganzen Vielfalt erklingt und die über die Grenzen der Musik hinaus Haltung beweisen. Die diesjährigen Preise für das Molotow als bester Club und für die Astra Stube für die beste Newcomerförderung machen deutlich, was auf dem Spiel steht, wenn es nicht gelingt, die Clublandschaft in Hamburg zu erhalten. Insofern sollte der Negativpreis für die Verdrängung von kulturellen Orten für uns alle Ansporn sein. Wir werden daher weiter mit aller Kraft nach neuen Orten für die Clubs suchen und in diesem Jahr den Runden Tisch ins Leben rufen, an dem die unterschiedlichen Player zusammenkommen sollen, um vorab Lösungen für aufkeimende Probleme zu suchen und die Interessen der Clubs in der Stadtentwicklung von vornherein mitzudenken.“

Anna Lafrentz, 1. Vorsitzende des Clubkombinat Hamburg e. V.: „Clubs als demokratiefördernde Orte sind wichtiger denn je und die Möglichkeit des Zusammenkommens und die verbindende Kraft von Livemusik sind essenziell. Dafür brauchen wir eine starke Basis und Gemeinschaft. Der Clubaward bietet eine hervorragende Gelegenheit, den Zusammenhalt innerhalb der Branche weiter zu festigen und öffentlich zu signalisieren, wie bedeutsam die Club- und Festivalkultur für das gesellschaftliche Miteinander ist. Wir gratulieren allen diesjährigen Preisträgern und Preisträgerinnen zu ihren Auszeichnungen.”

Publikumspreis „Lieblingsclub 2023”

Im Public Voting, das bis zum 21. Januar 2024 stattfand, wählten knapp 4.000 Kultur- und Veranstaltungsinteressierte ihren Lieblingsclub 2023: das Molotow, das vor dem Waagenbau und dem Monkeys Music Club landete, erhält von fritz-kola ein Preisgeld in Höhe von 1.000 Euro.

Die Gewinnerinnen und Gewinner der weiteren Kategorien

Beim Nachhaltigkeits-Award „Beste Initiative ‚Zukunft feiern‘“ zählten Elbdeich und moondoo sowie das Uebel & Gefährlich zu den Nominierten. Für die Fachjury mit Beke Gröhn (Green Planet Energy), Helen Schepers (Green Events Hamburg), Torge Ebeling (T-Green) und Doris Volk (Clubstiftung) war das Uebel & Gefährlich diesmal Spitzenvorreiter in Sachen zukunftsfähiger Clubkultur. Der Preisträger-Club von der Feldstraße darf sich über ein Preisgeld in Höhe von 1.000 Euro von Green Planet Energy freuen.

Der Vorstand des Clubkombinats Hamburg e. V. verlieh den diesjährigen Ehrenpreis an CrewCrew für ihr wegweisendes Unternehmen einer feministisch geprägten Sicherheits- und Türpolitik.

Mit dem Sonderpreis 2023, der durch die Clubstiftung in Kooperation mit dem Clubkombinat Hamburg e. V. verliehen wurde, wird in diesem Jahr Oll Inklusiv gUG für seine Integrationsleistung im Club-Kontext für „Senioren und Senioritas” geehrt.

Für angeregte Diskussionen auf jedem Clubaward sorgt stets der Negativpreis „Die zerbrochene Gitarre”. Dieses Jahr ging es ganz klar in Richtung Verdrängung von kulturellen Orten – auch im Hinblick auf die ungewisse Zukunft für das Molotow und die Astra Stube. In seiner Begründung (veröffentlicht auf https://clubkombinat.de) verweist der Clubverband auf die Dringlichkeit zur intensivierten Anstrengung für eine kulturelle Stadtentwicklung.

Tatkräftige Unterstützung

Der clubaward lebt von der tatkräftigen und finanziellen Unterstützung der Behörde für Kultur und Medien Hamburg, die nicht nur die Award Show förderte, sondern auch je 1.000 Euro für die Gewinnerinnen und Gewinner in den Kategorien „Bester Club 2023”, „Bester Fremdveranstalterin/beste Fremdveranstalterin 2023”, „Beste Newcomerförderung 2023”, „Konzert des Jahres”, „Clubnacht des Jahres” und „Festival – klein aber fein des Jahres” zur Verfügung stellten. Der Welcome-Drink war eine gemeinsame Kreation der Good Drinks GmbH (Club Goods) und fritz-kola. Letztere stellten außerdem ein Überraschungspaket zur Verlosung unter den Teilnehmenden des Public Votings bereit. Darüber hinaus unterstützen sowohl STRÖER, CartelX als auch Carlsberg und die Firma eps mit Sachpreisen für die Preisträgerinnen und Preisträger.

Erstmals in der Clubaward-Historie: ein Nachhaltigkeitskonzept für die Award-Verleihung.

Das Clubkombinat ist sich seiner Vorbildfunktion bewusst und setzt sich verstärkt für eine zukunftsfähige Clubkultur ein. Dazu zählen vor allem ökologische und soziale Nachhaltigkeit, verantwortungsvolles und ressourcenschonendes Handeln sowie das Thema Awareness und Teilhabe. Bei der Planung der Award-Show setzte das Clubkombinat erstmals ein Nachhaltigkeitskonzept um. Hierzu wird im Nachgang für die Veranstaltung eine CO2-Bilanz ausgewiesen.

Als Moderationsduo führten Chris Poelmann und Shafia Khawaja durch den Award-Abend. Außerdem begeisterten Hanna Noir und Modular das Publikum mit ihren Live-Performances.

Und doch kamen die mahnenden Worte nicht zu kurz. Das Clubkombinat Hamburg“ als Interessenverband der Hamburger Musikclubs: „Die jüngsten Vorgänge bringen ein Fass zum Überlaufen. Dieses Erdbeben darf nicht folgenlos bleiben! Das Molotow ist ein prominentes Opfer, das genutzt werden sollte, um auch weniger prominenten Verdrängungsfällen künftig vorzubeugen. Es bedarf nicht nur ein konsequentes und schnelles Handeln für das Molotow und die Astra Stube, sondern auch eine Aufarbeitung der Geschehnisse und strukturelle Reformen für eine kulturelle Stadtentwicklung. Es gilt zu verstehen, warum es zu diesen Entscheidungen kommen konnte, wie die Prozesse verliefen, um dann Konsequenzen auf den verschiedenen Ebenen (Bezirke, Land, Bund) zu ziehen. Wir brauchen ganzheitliche Stadtplanung mit einer Priorisierung von Kultur und Mensch vor Kapital. Die Dringlichkeit für eine kulturelle Stadtentwicklung ist unübersehbar.

Es darf nicht sein, dass ein Musikclub dessen Existenz bekannt war, in seinen Belangen übersehen wird und den Interessen von Investoren:innen mit ihren Bauvorhaben einfach weichen muss.“

Hamburg hat in der Vergangenheit viel für den Erhalt der Musikclubs geleistet. Dieser Einsatz sollte nicht aufs Spiel gesetzt und gefährdet werden. Aufgrund der sich verschärfenden Rahmenbedingungen müssen die gemeinsamen Anstrengungen intensiviert werden.

Für eine prosperierende Clubkultur ist weiterhin ein enges und andauerndes Zusammenspiel zwischen Finanzbehörde, Stadtentwicklungsbehörde, Kulturbehörde und der Clubszene erforderlich. Wir brauchen nicht nur Hilfszusagen in der akuten Not. Die Probleme müssen an der Wurzel angegangen werden. So muss künftig u.a. das Club-Kataster bei der Stadtplanung verbindliche Berücksichtigung finden und ein Veto-Recht bei der Verdrängung von Kulturstätten implementiert werden. Die Bezirke sollten Nutzungsvorbehalte und/oder einen Milieuschutz für Musikclubs formulieren.

Es gilt zu verhindern, dass sich das Kapital weiter durch die Stadt frisst und damit droht, dass die Musik immer leiser erklingt! Denn: “Eine Stadt ohne Clubs ist eine tote Stadt”. Daher verleiht das Clubkombinat die zerbrochene Gitarre 2023 für die Verdrängung von kulturellen Orten.

 

]]>
Kunst im öffentlichen Raum https://www.tiefgang.net/kunst-im-oeffentlichen-raum/ Fri, 19 Jan 2024 23:01:15 +0000 https://www.tiefgang.net/?p=10523 [...]]]> In Hamburg spielt die Kunst im öffentlichen Raum seit Jahrzehnten eine wichtige Rolle. Jetzt nimmt sie wieder Fahrt auf …

2014 lobte die Stadt zum ersten Mal das Initiativprojekt Stadtkuratorin aus. Über einen Projektzeitraum von jeweils drei Jahren sollten im Rahmen von künstlerischen Projekten städtische und gesellschaftliche Fragestellungen im internationalen Kontext kritisch verhandelt werden. Das Projekt ging auch der Frage nach, wie Kunst im öffentlichen Raum heute wirken und gesellschaftliche Debatten entfachen kann. Das Hamburger Modell fand als einmaliges Beispiel für die Weiterentwicklung von Kunst im öffentlichen Raum bundesweit Beachtung. Die erste Stadtkuratorin, Sophie Goltz, entfachte von 2013 bis 2016 eine lebendige Debatte um die Aktualität und Relevanz von Kunst im öffentlichen Raum. Dirck Möllmann, der als zweiter Stadtkurator von 2016 bis 2019 tätig war, setzte diese Diskussion mit langfristigen Impulsen fort.

 In Zusammenarbeit mit dem Kunsthaus Hamburg wird das Projekt Stadtkuratorin jetzt neu aufgesetzt und auf einen Projektzeitraum von fünf Jahren verlängert. Mit dem Kunsthaus konnte eine Trägerinstitution gewonnen werden, die als Zentrum für zeitgenössische Kunst, partizipativer Ausstellungsort, künstlerische Produktionsstätte sowie Diskussionsplattform für Kulturpolitik etabliert ist. Dadurch soll ein vielschichtiger Brückenschlag zwischen lokalen sowie nationalen und internationalen künstlerischen Strömungen ermöglicht werden. Hamburg-spezifische Themen und aktuelle gesellschaftsrelevante Diskurse, die im Kunsthaus im Fokus stehen, sollen mit dem Projekt Stadtkuratorin zukünftig auch im Stadtraum thematisiert werden. Kuratorinnen oder Kuratoren oder auch künstlerische Gruppen, die für fünf Jahre das Programm Stadtkuratorin mit Leben füllen wollen, können sich vom 15. Januar bis 1. März 2024 für das Projekt bewerben. Die internationale Ausschreibung und weitere Informationen stehen auf der Website des Kunsthauses unter https://kunsthaushamburg.de/wp-content/uploads/2020/12/Ausschreibung-Stadtkuratorin_D.pdf. Für das Projekt Stadtkuratorin stehen jährlich Mittel von 250.000 Euro zur Verfügung. Darin enthalten sind das Honorar für die Stadtkuratorin oder den Stadtkurator, Mittel für die Realisierung von Projekten sowie weitere anfallende Kosten.

Dr. Carsten Brosda, Senator für Kultur und Medien: „Die Kunst im öffentlichen Raum hat sich in Hamburg in den letzten Jahrzehnten zu einer wichtigen Kunstsparte entwickelt, die nicht nur sehr präsent im Stadtbild ist, sondern uns auch regelmäßig gedanklich stolpern und über grundsätzliche gesellschaftliche Fragen nachdenken lässt. Das Ziel des Projektes Stadtkuratorin ist es, dem bisherigen Programm unter Einbeziehung seiner Historie und aktueller künstlerischer Entwicklungen durch eine unabhängige kuratorisch wirkende Person eine zeitgemäße inhaltliche und strukturelle Perspektive zu verleihen. Sophie Goltz und Dirck Möllmann haben hier auf ganz unterschiedliche Weise bereits wichtige erste Impulse gegeben. Zusammen mit dem Kunsthaus Hamburg wollen wir dieses Programm nun noch fester in die Szene hinein vernetzen, damit es noch besser in die Stadtgesellschaft wirken kann.“

Anna Nowak, Geschäftsführung und Künstlerische Leitung des Kunsthauses Hamburg: „Als Trägerinstitution unterstützen wir das Projekt Stadtkuratorin und freuen uns, gemeinsam Synergien zu schaffen, um die Bildende Kunst in Hamburg zu stärken. Die Aufgaben der zukünftigen Besetzung umfassen den Aufbau eines Büros als Anlaufstelle zur Bündelung und Vermittlung sowie die Dokumentation urbaner künstlerischer Prozesse. Zugleich sollen eigenständig und unabhängig kuratorische Initiativen entwickelt werden.“

Das Projekt Stadtkuratorin markiert einen wichtigen weiteren Schritt in der langen Geschichte der Kunst im öffentlichen Raum in Hamburg. Im Jahr 1981 löste die Hansestadt als erste deutsche Metropole das bis dahin praktizierte Auftragsprogramm Kunst am Bau mit dem Programm Kunst im öffentlichen Raum ab. Diese Entscheidung war eine Reaktion auf den kulturellen und gesellschaftlichen Wandel sowie die veränderten Anforderungen an die Stadt als Lebens- und Interaktionsraum. Durch die Öffnung des Stadtraums für freie Projekte der Bildenden Kunst gelang ein bedeutender Schritt in Richtung einer demokratischen Gestaltung von Stadtkultur.

Das experimentelle Hamburger Programm Stadtkuratorin geht diesen Weg konsequent weiter und setzte weitreichende Maßstäbe. Durch temporäre oder dauerhafte Kunstwerke und Projekte sowie kuratierte Ausstellungen wurden immer wieder aktuelle gesellschaftliche Themen sichtbar gemacht und in öffentliche Debatten eingebracht. Ziel ist es, dass Kunst im öffentlichen Raum Hamburgs mit dem Programm Stadtkuratorin nun wieder gesteigerte Beachtung erfahren und noch stärker in die Stadtgesellschaft wirken wird.

Die Ausschreibung

Ab Sommer 2024 ist die Stelle Stadtkuratorin (m/w/d) neu zu besetzen. Teil der Aufgabe ist der Aufbau des Büros Stadtkuratorin als Anlaufstelle, zur Bündelung und Vermittlung und die Dokumentation urbaner künstlerischer Prozesse. Zugleich sollen auch eigene kuratorische Initiativen entwickelt werden. Zweimal im Jahr sollen die geplanten Inhalte der Geschäftsführung des Kunsthauses vorgestellt werden.

Die Tätigkeit umfasst im Wesentlichen folgende Aufgaben:
• das überregional und international vielbeachtete Projekt Stadtkuratorin neu zu strukturieren, zu verstetigen und inhaltlich sowie organisatorisch zu leiten
• die experimentelle Ausrichtung des Förderprogramms Kunst im öffentlichen Raum zu stärken und innovative kuratorische Praxen zu fördern
• durch eigene und/oder eingeladene kuratorische Positionen neue künstlerische Impulse zu setzen
• die aktuellen Diskurse mit entsprechender Öffentlichkeitsarbeit und Dokumentation zu verbinden und zu vermitteln
• ein Konzept für eine mögliche dauerhafte Trägerstruktur zu entwickeln
• die Zusammenarbeit mit der Kunstkommission und die Verzahnung mit dem regulären Förderprogramm (Open Call) strategisch beratend mitzugestalten
• ein Konzept zu entwickeln, welches die bestehenden Kunstwerke im öffentlichen Raum berücksichtigt
• Handlungsräume für Kunst in anderen städtischen Aktionsfeldern (z.B. in Prozesse der Stadt- und Landschaftsplanung) frühzeitig zu verankern und hier beratend und intervenierend zu agieren
• Künstler*innen vor Ort bei der Planung und Realisierung von Projekten, die im Rahmen des Stadtkuratorin-Programms entstehen, zu beraten und zu unterstützen

Bewerbungsvoraussetzungen:
• hervorragende kuratorisch-konzeptionelle Leistungen im Bereich Bildender Kunst / Kunst im öffentlichen Raum
• fundierte Kenntnisse im Bereich Projektleitung, Budgetplanung, Öffentlichkeitsarbeit und im Umgang mit öffentlichen Geldern
• ausgewiesene Erfahrung im Umgang mit Förderorganisationen bzw. beim Einwerben von Drittmitteln
• Bereitschaft, über die Projektlaufzeit von 5 Jahren in Hamburg zu leben

• kommunikative Kompetenz, Teamstärke, Flexibilität
• sehr gute Deutsch- und Englischkenntnisse

Was wir bieten:
Die Position ist zunächst auf 5 Jahre befristet. Vergütung in Anlehnung an TVÖD 13. Für das Projekt Stadtkuratorin stehen jährliche Mittel von 250.000 Euro zu Verfügung. Darin enthalten sind das Honorar, Bürokosten, mögliche zusätzliche Honorare, Öffentlichkeitsarbeit sowie Mittel für die Realisierung von Projekten. Es besteht zudem die Möglichkeit, bei der Behörde für Kultur und Medien für die Realisierung von Projekten Drittmittel zu beantragen.
Für darüberhinausgehende Bedarfe sollte Stadtkuratorin bereit und in der Lage sein, zusätzliche Mittel einzuwerben.

Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung bis zum 1. März und bitten um folgende Unterlagen:
Motivationsschreiben (max. 3 Seiten, auf Deutsch oder Englisch) sowie Lebenslauf und Portfolio ihrer bisherigen kuratorischen Arbeit.
Wir setzen uns für Diversität und Inklusion ein. Unterschiedliche Hintergründe, Perspektiven, Herangehensweisen und Erfahrungen bereichern unser Miteinander. Wir freuen uns über Bewerbungen mit passenden Einstellungsvoraussetzungen.
Die Gespräche werden am 8. April stattfinden. Die ausgewählten Bewerber*innen werden dann aufgefordert sein, dem Gremium, bestehend aus Personen der Fachbereiche Kunst, urbane Praxis, dem Kunsthaus Hamburg und der Kunstkommission in Hamburg, ein ausgearbeitetes Konzept zu präsentieren. Die Reisekosten nach Hamburg werden erstattet.

Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an:
Kunsthaus Hamburg
Anna Nowak / Theresa Strebling
Tel.: +49 40 335803
Mail: bewerbung@kunsthaushamburg.de

]]>
Menschliche Überreste im MARKK https://www.tiefgang.net/menschliche-ueberreste-im-markk/ Fri, 15 Dec 2023 23:18:10 +0000 https://www.tiefgang.net/?p=10499 [...]]]> Die Universität Göttingen und das MARKK untersuchen künftig zusammen die Provenienzen menschlicher Überreste aus ehemalig kolonisierten Gebieten.

Ein zunächst zweijähriges Forschungsprojekt widmet sich Gebeinen, die zwischen Ende des 19. und Anfang des 20. Jh. als sogenannte „Anthropologische Sammlung“ im damaligen Museum für Völkerkunde in Hamburg (heute MARKK) verwahrt und nach Auflösung der Abteilung Anfang der 1950er Jahre in mehreren Schritten an die Universität Göttingen abgegeben wurden. Nach jetzigem Wissensstand verblieben 57 menschliche Überreste im MARKK, die nun gemeinsam mit Beständen in Göttingen untersucht werden, um dann Gespräche über ihre Repatriierung beginnen zu können. Das Projekt wird vom Deutschen Zentrum Kulturgutverluste gefördert.

Barbara Plankensteiner, Direktorin MARKK: „Mit der lange überfälligen Aufarbeitung dieser Provenienzen stellt sich das MARKK seiner historischen Verantwortung. Als ab 2020 im Zuge einer umfassenden Inventur 57 Gebeine aufgefunden wurden, die zur ehemaligen „Anthropologischen Sammlung“ gehörten, haben wir zuerst den Sammlungskontext geprüft und dann mit der Universität Göttingen die Forschungsmittel beantragt. Ich freue mich sehr, dass wir die Förderung des Zentrums erhalten haben und mit Dr. Stoecker einen ausgewiesenen Experten für das Projekt gewinnen konnten, der auch mit Vertreter:innen der Nachfolgegesellschaften zusammenarbeiten wird. Sobald wir die ancestral remains zuordnen können, werden wir Gespräche bezüglich ihrer Rückführung aufnehmen.“

„Die Aufarbeitung unserer Göttinger Bestände leistet einen wesentlichen Beitrag zur aktuellen Diskussion über das koloniale Erbe universitärer Sammlungen“, so der Präsident der Universität Göttingen Prof. Dr. Metin Tolan. „Dass dies in diesem Fall in enger Kooperation mit dem MARKK Hamburg sowie mit Unterstützung von Gastwissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern aus dem globalen Süden geschieht, ist immens wichtig und freut mich sehr.“

Ziel des Projekts ist die Rekonstruktion der Erwerbskontexte und Transferwege der Bestände sowie die Umstände ihrer Übertragung vom damaligen Museum für Völkerkunde Hamburg an die Universität Göttingen. Die so gewonnenen Erkenntnisse versetzen das MARKK und die Hochschule in die Lage, die Herkunftsländer proaktiv und detailliert zu informieren und eine Verständigung über den weiteren Umgang mit den menschlichen Überresten und ihre Repatriierung zu erzielen. Ein Workshop mit Expert:innen aus den Herkunftsländern soll einen Wissenstransfer in beide Richtungen ermöglichen.

Holger Stoecker, Historiker: „Aus der Geschichte der Anthropologischen Sammlung in Hamburg und Göttingen resultiert eine gemeinsame Verantwortung beider Einrichtungen für die Provenienzforschung und gegenüber den Herkunftsgesellschaften, von denen die ancestral human remains stammen. Dem entspricht die Verbundstruktur des Projekts.“ Da Rückgabegesuche aus Australien, Palau und Namibia an die Universität Göttingen herangetragen wurden, wird die Untersuchung dieser Konvolute vorranging behandelt. Zugleich ist die Zusammenführung der bislang in Hamburg und Göttingen getrennt verwahrten Skelettelemente primäres Ziel. Hierfür ist die Identifizierung der im MARKK vorhandenen Gebeine notwendig, die nach einer ersten Sichtung verschiedenen Herkunftsländern in Ozeanien und Afrika zugeordnet wurden: Papua-Neuguinea, Federal States of Micronesia, Solomon Islands, Samoa, Tansania und Kamerun.

Die „Anthropologische Sammlung“

Die „Anthropologische Sammlung“ des damaligen Museums für Völkerkunde wurde in der Zeit zwischen 1880 und 1930 aufgebaut. Unter anderem unter der Direktion des Mediziners und Ethnologen Georg Thilenius (Amtszeit: 1904-1935) wurde der Bestand durch Ankäufe von Händlern, Kontakte zu Reisenden, Missionaren, kolonialen Behörden und Beamten sowie eigenen Forschungs- und Sammelreisen, wie der Hamburger Südsee-Expedition (1908-1910), vergrößert. Die Südsee-Expedition brachte mehr als 12.000 Objekte nach Hamburg, darunter ca. 800 menschliche Überreste. Schätzungsweise umfasste die „Anthropologische Sammlung“ Gebeine von 1.200 Menschen aus Palau, Mikronesien, Samoa, Nauru, Papua-Neuguinea, Tansania, Australien, Namibia und Kamerun sowie aus Hamburger Friedhofauflassungen. Zwischen 1953 und 1969 wurden die menschlichen Überreste der Sammlung in mehreren Schritten an das Anatomische Institut der Universität Göttingen abgegeben.

Nach Auffinden der menschlichen Überreste während der Inventur lag die Vermutung nahe, dass dieser Bestand bei der Übertragung nach Göttingen übersehen wurde. Erst ein vor Kurzem entdecktes Schriftstück aus den 1960er Jahren gab Aufschluss darüber, dass das damalige Museum für Völkerkunde einige menschliche Gebeine zu Forschungszwecken in seinem Bestand behalten hatte.

Die Ergebnisse der Forschung werden in Form eines Forschungsberichts auf den Websites des MARKK und der Universität Göttingen publiziert.

]]>
Zuversicht und Hoffnung https://www.tiefgang.net/zuversicht-und-hoffnung/ Fri, 15 Dec 2023 23:10:27 +0000 https://www.tiefgang.net/?p=10496 [...]]]> Die Hansestadt Buxtehude schrieb 2021, mit Unterstützung der Sparkasse Harburg-Buxtehude, erstmals einen neuen Kunstpreis, das „Buxtehuder KunSTück“, aus und lud Künstler*innen der gesamten Metropolregion Hamburg ein, sich zu bewerben. Nun wurde die 2. Preisträgerin ermittelt.

Buxtehude. Die in Hamburg lebende Künstlerin Kristina Kröger gewinnt das zweite Buxtehuder KunSTück. Ihre Arbeit „Every Hope“/„Jede Hoffnung“ war eine von über 30 Bewerbungen, die zum Thema „Zuversicht und Hoffnung“ eingereicht worden waren.

Für das Buxtehuder KunSTück hat Kristina Kröger ein partizipatives Kunstprojekt vorgeschlagen, bei dem die Erzählungen von Buxtehuder Bürger:innen auf ihre künstlerische Interpretation treffen. Dazu will die Künstlerin mit Menschen unterschiedlicher Generationen in Buxtehude in Kontakt treten und sie zu den Gegenständen befragen, die für sie Zuversicht und Hoffnung symbolisieren.

Skulpturen der Zuversicht und Hoffnung

Basierend auf den mündlichen Beschreibungen plant Kristina Kröger, ausgewählte Gegenstände „nachzubauen“. Die von ihr umgesetzten Skulpturen werden aber keine identischen Nachbildungen sein. Die Materialien, Proportionen, Oberflächen oder Farben werden nicht immer mit den Originalen übereinstimmen. Vielmehr sind es ihre Interpretationen des Gehörten, für die sie eine eigene künstlerische Entsprechung findet. Auf diese Weise verschmelzen die persönlichen Berichte der Buxtehuder:innen mit dem Blick der Künstlerin zu neuen Objekten und Geschichten, die im Idealfall wiederum Hoffnung und Zuversicht vermitteln.

Die Jury überzeugte sowohl der partizipative Ansatz des Projekts als auch die künstlerische Sprache und Herangehensweise von Kristina Kröger. Denn mit dem von ihr vorgeschlagenen Projekt macht sie die Buxtehuder:innen zu aktiven Mitgestalter:innen einer künstlerischen Idee, in deren Mittelpunkt nicht das autonome Kunstwerk steht, sondern vielmehr der gemeinsame Prozess, der Austausch und das Zuhören.

Neben einem Preisgeld in Höhe von 2.000 Euro, erhält die Preisträgerin Unterstützung bei der Umsetzung ihrer Konzeptidee seitens der Kulturförderung der Hansestadt.

Die Jury:

Die Jury setzte sich beim 2. Buxtehuder KunSTück zusammen aus:

Beate Anspach, Hochschule für bildende Künste Hamburg, Ulrich Rueter, Fotografie- und Kunsthistoriker, Dr. Susanne B. Keller, Kunsthistorikerin des Buxtehude Museums, Birgit Lindemann, Berufsverband Bildender Künstler, Susi Milewski, Vorsitzende des Kulturausschusses, Torsten Lange, Leiter der Fachgruppe Kultur, Tourismus und Marketing.

Die Preisträgerin:

Kristina Kröger, *1993 in Hamburg, lebt und arbeitet in Hamburg; www.kristinakroger.com

Ausbildung

seit 2022         MFA, HFBK Hamburg, Klasse Prof. Martin Boyce (Bildhauerei) → Masterabschluss im Sommer 2024

2022               BFA, HFBK Hamburg, Klasse Prof. Martin Boyce (Bildhauerei)

2017                BA Illustration, HAW Hamburg

Ausstellungen

2023               Gruppenausstellung Gruppe Motto: Food (upcoming)
2022                Easterfield Festival sculpture garden, Hamburg

2022                Imagining Health I, ICAT, HFBK Hamburg (mit Lazar Stojic)

2022                BFA Graduate Show,HFBK Hamburg

2022               RUBIA Y MORENA, DOMESTICITY, eine Ausstellungsreihe von IMAGINE THE CITY, HafenCity Hamburg

2021                Abstecher, Mikiko Sato Gallery / Gallery Cubeplus, Hamburg St. Georg

2019               held, Galerie der HFBK, Studierende der Klasse Boy

]]>