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Der Kulturkanal kommt!

Die Weihnachtszeit naht und manche schöne Überraschung lässt frohlocken. So jedenfalls in Wilhelmsburg, wo der lang angedachte Kulturkanal in weiter Ferne schien. Jetzt aber geht es doch los.

Im Tumult um die Schließung der Soulkitchenhalle und dem Drohen der Abrissbirne für die Zinnwerke am Veringkanal gab es erbitterten Streit von Kreativen und Kulturschaffenden in Wilhelmsburg um ihre gestohlen geglaubten Perspektiven. Dann gab die Politik nach und schrieb einen „Kulturkanal“ zumindest zielführend in den Koalitionsvertrag. Dann geschah aber schlichtweg nichts. Nun die Kehrtwende.

In der Mitteilung der Behörde für Kultur und Medien Hamburg heißt es:

„Zum ersten Mal besteht eine reelle Chance, das Areal Veringhof 7 im Hamburger Stadtteil Wilhelmsburg zu erhalten, zu sanieren und dauerhaft zu nutzen. Voraussetzung dafür ist ein belastbares Konzept. Die Hamburg Kreativ Gesellschaft gestaltet für die Bezirksversammlung Hamburg-Mitte einen offenen Prozess, der die Grundlage für ein dauerhaftes Konzept für eine kultur-und kreativwirtschaftliche Nutzung des Gebäudeensembles auf dem Gelände der ehemaligen Zinnwerke schafft. Sowohl Wilhelmsburgerinnen und Wilhelmsburger als auch Kultur- und Kreativschaffende im gesamten Stadtgebiet sind dazu eingeladen, an der Konzeptentwicklung mitzuwirken.

Dr. Carsten Brosda, Senator der Behörde für Kultur und Medien: „Die ehemaligen Zinnwerke in Wilhelmsburg entwickeln sich seit Jahren zu einem spannenden Quartier für Kreative. Es ist sehr zu begrüßen, dass nun gemeinsam auch eine dauerhafte Perspektive für eine kultur- und kreativwirtschaftliche Nutzung am Veringhof entwickelt werden kann. Hamburg bekommt damit weitere dringend benötigte Flächen für Künstler und Kreative und der Stadtteil einen weiteren positiven Entwicklungsschub.“

Falko Droßmann, Leiter des Bezirksamtes Mitte: „Ich freue mich sehr, dass der Beschluss der Bezirksversammlung jetzt umgesetzt und durch die Kreativ Gesellschaft ein gutes und objektives Konzept gemeinsam mit den Leuten vor Ort und mit Kultur- und Kreativschaffenden aus dem gesamten Stadtgebiet erarbeitet wird.“

Egbert Rühl, Geschäftsführer der Hamburg Kreativ Gesellschaft: „Eine dauerhafte Zukunft für den Veringhof scheint erstmals möglich. Dafür braucht es das beste Konzept. Für Wilhelmsburg und für Hamburg. Dieses Konzept kann nur aus der Zusammenarbeit vieler entstehen, weil es die Zustimmung vieler benötigt. Diese Zusammenarbeit zu ermöglichen, ist dabei die Aufgabe der Kreativ Gesellschaft. Darauf sind wir gespannt, darauf freuen wir uns.“

Über die Webseite der Hamburg Kreativ Gesellschaft können Interessierte ihre Ideen ab dem 9.11.2018 in schriftlicher und/oder visueller Form einbringen (www.kreativgesellschaft.org/veringhof [1]). Im Rahmen eines Workshops am 23. November 2018 werden Anwohner/innen und Gewerbetreibenden vor Ort Konzepte und Ideen vorstellen und entwickeln können. In einem zweiten Workshop am 28. November 2018 sind Kultur- und Kreativschaffende aus ganz Hamburg eingeladen, ihre Vorschläge zu präsentieren und im Austausch voranzubringen.

Über mehrere Jahre hat sich auf Teilflächen des Geländes der ehemaligen Zinnwerke in Wilhelmsburg eine lebendige Kultur- und Kreativszene angesiedelt.

Die Hamburg Kreativ Gesellschaft hat 2014 erstmalig eine Halle auf dem Gelände von der städtischen Eigentümerin, der Sprinkenhof GmbH, angemietet – zunächst mit dem Ziel, dort eine zeitlich begrenzte Nutzung durch Kreative zu ermöglichen. Die Genehmigung einer solchen Nutzung ist an die Erfüllung gesetzlich vorgeschriebener Brandschutzauflagen geknüpft. Die entsprechenden baulichen Maßnahmen konnten bis heute nicht umgesetzt werden, da der Aufwand für eine temporäre Nutzung nicht im Verhältnis zu den damit verbundenen Kosten steht.

Mit dem offenen Ideenfindungsprozess kommt Bewegung in die lange geführte Diskussion: Erstmals steht die Möglichkeit einer dauerhaften Nutzungsperspektive für Kultur- und Kreativschaffende am Veringhof 7 im Raum.

Im Sommer 2018 hat die Bezirksversammlung Hamburg-Mitte beschlossen, der Hamburg Kreativ Gesellschaft die erforderlichen Mittel in Höhe von 60.000 Euro für die Konzeptentwicklung bereitzustellen.

Die Hamburg Kreativ Gesellschaft hat als städtische Fördereinrichtung der lokalen Kreativwirtschaft bereits mehrfach erfolgreich gezeigt, dass sie in offenen Verfahren mit einem vielfältigen Netzwerk an Beteiligten tragfähige Ideen für Transformationsorte entwickeln und umsetzen kann. Beispielhaft hierfür sind das Hochwasserbassin in Hammerbrook, das Kreativquartier am Oberhafen und zuletzt der Kreativspeicher M28 in der Speicherstadt. Als öffentliche Einrichtung steht die Kreativ Gesellschaft für das übergeordnete Ziel, mit den Akteuren belastbare Konzepte zu entwickeln, die eine dauerhafte Nutzung am Veringhof 7 möglich machen.“

Quelle: www.hamburg.de/bkm [2]

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