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Die Schönheit der Andersartigkeit

Für sein langjähriges, herausragendes Engagement für Künstlerinnen und Künstler mit Autismus wurde Volker Elsen nun vom Bundespräsidenten ausgezeichnet.

Dr. Carsten Brosda, Senator für Kultur und Medien, überreicht diese Woche die Ehrung mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande in der „Galerie der Schlumper“ in der Marktstraße 131. Denn auch sie sind Teil des Engagements.

In der Mitteilung der Behörde für Kultur und Medien hieß es dazu:  

„Dr. Carsten Brosda, Senator für Kultur und Medien: „Volker Elsen setzt sich mit dem Verein akku e. V. seit 2010 aktiv für mehr Diversität im Kunstbetrieb ein. Er sorgt gemeinsam mit dem Verein seit vielen Jahren dafür, dass Künstlerinnen und Künstler mit einer autistischen Wahrnehmung in der Welt des Kunstbetriebs eine größere Anerkennung bekommen und nicht weiter marginalisiert werden. Durch seine Arbeit sensibilisiert Volker Elsen die Sehgewohnheiten des Publikums für Kunst, die sich in ihrer Andersartigkeit und Schönheit so zeigen kann, wie sie ist und macht so die Künstlerinnen und Künstler mit ihren Talenten sichtbarer.“

mittig Volker Elsen

Volker Elsen wurde 1964 in Gelsenkirchen geboren und ist Inhaber einer Werbeagentur in Paderborn. Den Anstoß, sich für die Kunst von Autistinnen und Autisten zu engagieren und 2010 den Verein akku – Autismus, Kunst und Kultur e.V. zu gründen, gab die Auseinandersetzung mit dem künstlerischen Werk seines autistischen Bruders Matthias Elsen. Gemeinsam mit über 180 Künstlerinnen und Künstlern aus Deutschland, unter anderem einige Mitglieder der Schlumper sowie mit der Initiative akku, realisierte er 2010 in Kassel die erste bundesweite Ausstellung mit dem Titel „Ich sehe was, was Du nicht siehst…“ in der documenta-Halle. Über 7.000 Besucherinnen und Besucher sahen die Ausstellung allein in den ersten drei Wochen. Anschließend wurde aus der Initiative der gleichnamige Verein, mit dem die Ausstellung durch verschiedene deutsche und europäische Städte tourte.

Der Verein akku e.V. hat sich zur Aufgabe gemacht, Arbeiten von autistischen Künstlerinnen und Künstlern durch Ausstellungen, Konzerte und Lesungen zu vermitteln sowie Netzwerke und Kooperationen mit dem Kunstbetrieb aufzubauen. In einer Gesellschaft der Diversität schafft der Verein durch seine praxisnahen Projekte Gelegenheiten für soziale Interaktion von Menschen mit und ohne Autismus. Über 230 Künstlerinnen und Künstler mit Autismus sind im Netzwerk von akku e.V. registriert und reisen zu den jeweiligen Ausstellungsorten, bis nach Gent, Barcelona und Madrid. So entstehen Begegnungsräume für die Diskussion über mehr Vielfalt in Kunst und Gesellschaft.“

Quelle: Behörde für Kultur und Medien Hamburg

 

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