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Die schöpferische Schreibe im Exil

Schreiben auf den Spuren Bert Brechts. Das klingt überheblich, setzt aber lediglich eine Bewerbung voraus. Und das bis Ende Juni 2017!

Mit einem vierwöchigen Residenzstipendium ermöglicht die Behörde für Kultur und Medien einem Autor oder einem Literaturübersetzer im September 2017 einen Arbeitsaufenthalt im traditionsreichen Brecht-Haus in Svendborg, Dänemark. Die Bewerbung ist ab sofort möglich.

Dr. Carsten Brosda, Senator für Kultur und Medien: „Das Brecht-Haus als Ort des Exils, der Zuflucht, aber auch als Raum des kreativen Schaffens, bietet eine inspirierende Umgebung und die nötige Ruhe für den schöpferischen Prozess. Die vorigen Stipendiatinnen Claudia Manikowsky und Susanne Neuffer haben gezeigt, dass hier ausgezeichnete Literatur entstehen kann. In diesem Jahr können sich erstmals auch Übersetzerinnen oder Übersetzer für den Aufenthalt bewerben, weil ihre Arbeit für den interkulturellen Austausch im Bereich der Literatur in unserer globalisierten Welt immer weiter an Bedeutung gewinnt. Dem wollen wir durch das Stipendium Rechnung tragen.“

Das Brecht-Haus befindet sich in der dänischen Hafenstadt Svendborg auf der Insel Fünen und diente Bertolt Brecht, Helene Weigel und ihren Kindern während des Exils zwischen 1933 und 1939 als Wohnhaus. Dort entstanden unter anderem die Stücke „Die Gewehre der Frau Carrar“ und „Leben des Galilei“. Das von einem Verein verwalteten Reetdachhaus wurde zu Beginn der 1990er Jahre renoviert und beherbergt heute Künstlerinnen und Künstler aus aller Welt.

Bewerberinnen und Bewerber für das Arbeitsstipendium sollen in Hamburg leben und bereits mindestens ein veröffentlichtes Werk oder einen Verlagsvertrag und entsprechende Referenzen  vorweisen können. Die Miete für einen Monat sowie eine Aufwandspauschale von 1.000 Euro bezahlt die Behörde für Kultur und Medien. Die Bewerbungsfrist endet am 1. Juli 2017.

Die vollständige Ausschreibung gibt es unter hamburg.de/bkm/stipendien [1].

Die bisherigen Stipendiatinnen:

Susanne Neuffer (2016)

War 2016 im Haus des Herren Brecht: Susanne Neuffler.

geb. 1951 in Nürnberg, lebt als freie Autorin in Hamburg; Veröffentlichungen: »In diesem Jahr der letzte Gast« (Gedichte, MaroVerlag 2016), »Schnee von Teheran oder Vom Verlassen des Geländes« (Roman, MaroVerlag Augsburg 2014), »Frau Welt setzt einen Hut auf« (Erzählungen, MaroVerlag 2006), »Männer in Sils Maria« (1999), sowie Lyrik und Prosa in Anthologien und Zeitschriften; 2014 Hamburger Förderpreis, 2011 2. Preis im MDR-Literaturwettbewerb, 2007 Walter Serner-Preis.

Cornelia Manikowsky (2015)

Cornelia Manikowsky (Foto Andrea Ruester)

geb. 1961, schreibt für Kinder und Erwachsene. Sie hat Literaturwissenschaft, Geschichte und Psychologie studiert und arbeitet als Seminarleiterin, DaF-Dozentin und Lektorin. Cornelia Manikowsky erhielt mehrere Preise und Stipendien, zuletzt den Kinder- und Jugendliteraturpreis der SOS-Kinderdörfer und ein Arbeitsstipendium der Kulturbehörde Hamburg im Château de Justiniac / Frankreich. Zuletzt erschienen »Die Mutter im Sessel im Krieg«, Berlin 2011, das Kinderbuch »Hund!«, Regensburg 2013 sowie das Kunstbuch »ALLES« – Kurzprosa, mit Lithografien von Muriel Zoe, Verlagsgesellschaft der Stiftung Historische Museen, Hamburg 2017.“

Quelle:

www.hamburg.de [2]

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