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Förderung von Vielfalt

Die Kulturstiftung des Bundes hat das Projekt „360° – Fonds für Kulturen der neuen Stadtgesellschaft“ aufgesetzt, um Kultureinrichtungen zu helfen, die Bereiche Programm, Publikum und Personal für mehr Diversität zu öffnen. Jetzt steht die nächste Förderrunde an.

In der Pressemitteilung heißt es:

„Die Kulturstiftung des Bundes unterstützt aus dem Fonds „360° – Fonds für Kulturen der neuen Stadtgesellschaft“ mit insgesamt 21 Millionen Euro die diversitätsorientierte Entwicklung von Kultureinrichtungen.

Die Kulturstiftung des Bundes fördert Kultureinrichtungen aller Sparten dabei, die Bereiche Programm, Publikum und Personal für mehr Diversität zu öffnen. Hierfür stellt sie Mittel für eine Personalstelle in der Kultureinrichtung sowie zusätzlich Projektmittel für unterstützende Aktivitäten und Formate bereit. Die Projektmittel müssen durch zusätzliche Mittel von der Kulturinstitution kofinanziert werden. Vorhaben, die ausschließlich auf die Vermittlung von bestehenden Themen und Inhalten abzielen, werden nicht gefördert.

Einsendeschluss für die zweite Antragsrunde ist der 30. Juni 2018.

Migration hat die Gesellschaft in Deutschland in der Vergangenheit verändert und wird sie auch in Zukunft verändern. Deutschland ist ein Einwanderungsland und besonders Städte sind geprägt durch gesellschaftliche Vielfalt. Viele Institutionen haben begonnen, die neue Stadtgesellschaft mitzugestalten, jedoch spiegelt sich die kulturelle Diversität der Städte in den Programmangeboten, im Personal und im Publikum von Kultureinrichtungen noch nicht wider. Weder in Entscheidungspositionen noch im Publikum entspricht der Anteil von Menschen mit Migrationsgeschichte ihrem Anteil an der Bevölkerung.

Mit 360° – Fonds für Kulturen der neuen Stadtgesellschaft unterstützt die Kulturstiftung des Bundes Institutionen aus den Sparten Kunst, Musik, Darstellende Künste, Literatur, Architektur, Neue Medien und verwandte Formen sowie spartenübergreifende Institutionen und kunst- und kulturhistorische Museen, die sich in ihrem Feld mit Fragen der Gegenwart befassen, die gesamte Gesellschaft in den Blick zu nehmen: Einwanderung und kulturelle Vielfalt sollen als ebenso chancenreiches wie kontroverses Zukunftsthema aktiv in das eigene Haus und in die Stadtgesellschaft getragen und strukturelle Ausschlüsse im Kulturbetrieb vermindert werden. Der Fonds soll eine große Bandbreite von Ansatzpunkten, Strategien und Methoden fördern, die in exemplarischer Weise aufzeigen, wie Institutionen – thematisch und personell – ihr Potenzial zur Mitgestaltung der neuen Stadtgesellschaft wirksam entfalten können.

Die Ausschreibung erfolgt in zwei Runden in den Jahren 2017 und 2018. Die Kultureinrichtungen bewerben sich mit einer ausführlichen Darstellung ihrer Ausgangssituation in der Stadt, ihrer Motivation und den Zielen sowie ihrer geplanten Arbeit mit dem/der Agent/in. Für den Antrag ist ausschließlich das ab Dezember 2016 auf der Website der Kulturstiftung des Bundes bereitgestellte Onlineformular zu verwenden.
Die Auswahl trifft der Vorstand der Kulturstiftung des Bundes auf der Grundlage von Empfehlungen durch eine unabhängige Jury. Im Falle einer positiven Vorauswahl durch die Jury ist die persönliche Präsentation des eingereichten Antrages durch die Leitung der antragstellenden Institution erforderlich.“

Quelle: kulturstiftung-des-bundes.de [1]

Aus Hamburg wurden 2017 gefördert:

Dieser Slogan prangt derzeit auf der Museumswebsite.

Das Museum für Völkerkunde [2] in Hamburg erhält eine Förderung unter anderem für die Neugestaltung der Programmatik und die Überarbeitung der Dauerausstellung. Das Museumsteam möchte Rolle und Aufgabe des Hauses in der polykulturellen Gesellschaft überdenken und seinem kolonialen Erbe auf die Spur kommen. Durch ein erweitertes Outreach-Programm sollen neue Ansätze der Beteiligung und Inklusion entwickelt werden, um weitere Akteure und Zielgruppen der Hamburger Stadtgesellschaft anzusprechen. Das Museum möchte zum Forum und zum Vorbild für ein vernetztes und kulturell vielfältiges Kulturverständnis werden.

Das fremdsprachige Programm der Bücherhallen.

Die Hamburger öffentlichen Bücherhallen [3] wollen alle Bevölkerungsgruppen der Stadt einladen, die Bibliothek zu „ihrem“ Kultur- und Begegnungsort zu machen. Sie möchten so der Zusammensetzung der Hamburger Bevölkerungsstruktur besser Rechnung tragen. Außerdem möchte das Haus die Personalstruktur verändern, seine Kompetenzen mit interkulturellen Öffnungsprozessen verbessern und lernen, dieses Wissen an andere Kultureinrichtungen und öffentliche Bibliotheken in Hamburg und deutschlandweit weiterzugeben.

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