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Irland in der Lämmertwiete

Geschichten aus 20 Jahren „The Old Dubliner“ gibt es viele zu erzählen. An einer der ältesten und schönsten aber sitzt man in dem Irish Pub.

Kenny

1997 war es. Da wurde das erste Guiness im altehrwürdigen Keller in der Lämmertwiete angezapft. Damals waren es Mercedes und Noel Redmond, die ein Jahr zuvor ein „Old Dubliner“ in Lüneburg eröffnet hatten und denen der Sinn nach mehr stand. Und für das Harburger Geschwisterchen wurde eigens ein Tischler aus Dublin eingeflogen. Und schon war die erste bierselige Geschichte so gut wie geschrieben. Denn nach zu vielen Guinness am Vorabend verlor er das Augenmaß. Und so ist der zu hoch  geratene Tresen bis heute allabendlicher Gesprächsstoff.

Festes Mobiliar: Kirsten (l.) & Christina.

Vom Studi-Job zur Untennehmerin

Als aber dann die Inneneinrichtung fertig war, fehlte nur noch eins – ein waschechter Ire, der die Geschicke leiten sollte. Es kam Kenny, ein junger Dubliner, der seinen Job sehr gut machte und die Herzen der Gäste im Sturm eroberte. Aber auch ein Kenny brauchte mal einen freien Tag, und so kam es, dass Kirsten aus Lüneburg entsandt wurde. Kirsten, die neben der Ausbildung sich im Lüneburger Pub ihr Geld hinzuverdiente, wurde nach Harburg entsandt. Und die zweite Story nahm ihren Lauf. Und da in Lüneburg auch Christina jobbte – eine Studentin, die mit ihrem irischen Aussehen optimal in den Job passte – wurde die Lüneburg-Harburg-Connection bald eine feste Bank.

„Laß` die Gummistiefel zu Hause“

Bodhran, Guiness & Gesang (Foto: H. Rümenapf)

Nach zwei Jahren wollte Kenny in die weite Welt hinaus und heuerte in einem Pub in Madrid an. Er war der Meinung, dass Kirsten am besten geeignet sei, in seine Fußstapfen zu treten, und so wurde sie Geschäftsführerin und verließ das schöne Lüneburg. „Ein lieber Harburger Stammgast meinte, ich könne die Gummistiefel ruhig zu Hause lassen, schließlich würde ich in die Weltstadt Harburg ziehen. Aber für mich war es schrecklich“, erinnert sie sich noch heute. „Die Stadt, die Harburger mit ihrem ´Wir sind anders als alle anderen` und die Gäste, die Kenny nachweinten und mir den Start alles andere als leicht machten.“

Die Kellerschänke in den 20er Jahren.

Und so war sie fest entschlossen, maximal ein Jahr den Harburger Pub zu leiten, um dann auf Nimmerwiedersehen zu enteilen. „Leider lernte ich Alfons kennen, heiratete 2004 und bekam 2005 eine Tochter. Abhauen ging nicht mehr.“ 

Foto: Hinnerk Rümenapf

Christina war inzwischen auch schon nach Harburg nachgerückt, weil sie in Winterhude wohnte und der Weg von Harburg nach Hause doch näher als Lüneburg war. Und so entstand ein Team für die Ewigkeit. „Ich war schon längst gefühlte Harburgerin, als mein Chef Noel mir eröffnete, er wolle zurück nach Irland und würde mir das Old Dubliner verkaufen“, erinnert sich Kirsten heute.

2002 zum „Irish Pub of the year“ prämiert.

Viele Steine lagen auf dem Weg, viele unnötige Hürden mussten genommen und Enttäuschungen verwunden werden. Im November 2007 feierten Kirsten und Christina dann aber die zweite Eröffnung des Old Dubliner Harburg. „Dass wir heute immer noch da sind, verdanken wir einem starken Team, vielen Musikern und last but not least vielen lieben Gästen, von denen uns einige schon seit vielen Jahren die Treue halten.“

Und wir freuen uns auf die nächste Runde Guiness (und dass der Brexit an diesem Bier vorübergehen  mag), irische Lyrik bei der nächsten SuedLese, irische Musik am Wochenende und insbesondere zur SuedKultur Music-Night. Und last but not least – auf die nächsten 20 Jahre!

Irish Pub „The Old Dubliner, Neue Straße 56-58, Lämmertwiete, 21073 Hamburg, www.olddubliner.de [1]

 

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