Wissen – Tiefgang https://www.tiefgang.net Kultur, Politik, Kulturpolitik und mehr Sat, 27 Apr 2024 14:18:28 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=4.9.25 Deutsche aus Russland https://www.tiefgang.net/deutsche-aus-russland/ Sat, 27 Apr 2024 13:53:30 +0000 https://www.tiefgang.net/?p=10783 [...]]]> Etliche Geschichten fanden bisher wenig Beachtung. So auch die über Deutsche aus Russland.Buxtehude. Die kostenlose Wanderausstellung „Deutsche aus Russland. Geschichte und Gegenwart der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland e. V.“ wird am Dienstag, 30. April, um 18.30 Uhr in der Volkshochschule, Bertha-von-Suttner-Allee 9, eröffnet. Sie informiert bis einschließlich 22. Mai über Kernpunkte russlanddeutscher Geschichte.

Die Besucher*innen können entlang historischer Ereignisse sowie individueller Biografien die Geschichten von Deutschen aus Russland verfolgen. Neben dem Einladungsmanifest Katharinas II., der Phase des Aufbaus und wirtschaftlichen Aufschwungs in Russland werden auch tragische Ereignisse wie Deportation und Verfolgung beleuchtet. Beispiele erfolgreicher Integration und eine Bestandsaufnahme des Integrationsprozesses runden die Ausstellungsinhalte ab.

Mit dem Einladungsmanifest vom 22. Juli 1763 löste Katharina II. eine große Migrationsbewegung deutscher Bauern und Handwerker in das Russische Reich aus. Getrieben von wirtschaftlicher Not, politischer Unterdrückung und Hunger versprach die Zarin deutschsprachigen Einwanderern großzügige Privilegien: Steuerbefreiung, Autonomie, Glaubensfreiheit und Landbesitz. Mit Erfolg: Ab 1764 entstanden zahlreiche deutsche Siedlungen an der Wolga, in der Ukraine, in Wolhynien oder auf der Krim.

Zwei blutige Weltkriege sowie die daraus resultierenden Konflikte trafen die Nachfahren deutschsprachiger Auswanderer hart. Bereits der Vorwurf der Zusammenarbeit mit Deutschland genügte als Rechtfertigung für Pogrome, Deportationen, Enteignungen. Faktisch entrechtet, verließen viele Deutsche die Sowjetunion und ihre Nachfolgestaaten und kehrten in das Land ihrer Vorfahren zurück. Heute leben rund 2,4 Millionen Deutsche aus Russland in der Bundesrepublik.

Die Ausstellung verfolgt das Ziel, Vorurteile abzubauen und die Akzeptanz für eine der größten Einwanderungsgruppen in Deutschland zu verbessern. Das Bundesministerium des Innern und für Heimat (BMI) fördert die Ausstellung, die bis zum 22.5. in der VHS besucht werden kann.

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Jutta Bossards nicht nachvollziehbare Wege https://www.tiefgang.net/jutta-bossards-nicht-nachvollziehbare-wege/ Fri, 19 Apr 2024 22:39:26 +0000 https://www.tiefgang.net/?p=10762 [...]]]> Zum einen ist die bei Jesteburg liegende Kunststätte Bossard ein sehenswertes und einzigartiges Refugium. Zum anderen hatte sie stets den Hauch von nationalsozialistischer Vergangenheit. Dioch die Aufarbeitung läuft …Jesteburg. Vor dem Hintergrund einer seit 2019 kontrovers geführten Debatte über die Vergangenheit des Künstlers Johann Bossard beauftragte die Stiftung Kunststätte Johann und Jutta Bossard das Institut für Zeitgeschichte München−Berlin (IfZ) mit einem Gutachten zum Verhältnis der Bossards zum Nationalsozialismus. Der durchführende Wissenschaftler, PD Dr. Tobias Hof, empfahl in seinem Vorgutachten eine tiefergreifende Forschung, vor allem mit dem Fokus auf das Privatleben des Künstlerehepaars.

Seit dem Juni des vergangenen Jahres sichtete der Wissenschaftler schriftliches Archivmaterial, in dem Jutta Bossard teils ausführlich über private Erlebnisse berichtete und das Leben in der Nordheide beschrieb, und führte Zeitzeugeninterviews mit Menschen durch, die Jutta Bossard persönlich kannten. Das Ergebnis seiner Forschungszeit präsentierte der Wissenschaftler jetzt in der Reihe „Reden bei Bossard“ vor einem interessierten Publikum.

Dr. Hofs weiterführende Forschung ist in zwei Teile gegliedert. Unter dem Titel „Von Fidus bis Nolde: Johann Michael Bossard und die Kunstszene der 1870er bis 1950er Jahre“ legt er einen Schwerpunkt auf Johann Bossards Engagement in Vereinigungen und Netzwerken und findet Bezüge zu zahlreichen Künstlern seiner Zeit.

Im zweiten Teil seiner Forschung wirft er einen Blick auf private Aspekte: „Das Privatleben des Künstlerehepaars Bossard und die Geschichte der Kunststätte“. Im Fokus stehen hier das Zusammenleben der Künstler und die Verwirklichung ihrer Kunstidee auf dem Grundstück der Kunststätte und die Entwicklung hin zur Kunststätte nach Johann Bossards Tod. „Ab 1950 galt Jutta Bossards gesamtes Engagement dem Ziel, das Werk ihres Mannes posthum zu würdigen und bekannt zu machen. Dabei hatte sie keine Bedenken mit völkischen Kreisen in Verbindung zu treten, sofern es dazu diente, die Bekanntheit Bossards zu steigern und ihm die Ankerkennung zu verschaffen, die ihm ihrer Meinung nach zu stand“, stellt der Wissenschaftler heraus.

„Jutta Bossard geht für uns nicht nachvollziehbare Wege und knüpft zum Beispiel Kontakte zu kritisch zu bewertenden Organisationen wie dem Deutschen Kulturwerk Europäischen Geistes (DKEG) oder umstrittenen Personen wie dem ungarischen Rechtsmediziner Ferenc Orsós“, erklärt Heike Duisberg-Schleier, Leiterin der Kunststätte Bossard und betont, „welch hohes Maß an Verantwortung Museen für die Bewahrung der Geschichte im Allgemeinen und für den verantwortungsvollen Umgang mit der eigenen Geschichte innerhalb jeder Einrichtung tragen.“ Die Umbenennung der Kunststätte Bossard in „Museum Kunststätte Bossard“ ist deswegen für sie ein folgerichtiger Schritt und ein starkes Signal für eine umfassende Vermittlung. „Nicht zuletzt zeigt die Ergänzung des Begriffs Museum in unserem Namen, dass wir einen professionellen Schritt zurücktreten und einen wissenschaftlichen Umgang mit diesem Ort voller Widersprüche finden.“

Mit besonderen Veranstaltungen im Museumsalltag, der Reihe Reden bei Bossard, musemspädagogischen Angeboten für Schulklassen, einem Erzählcafé, aber auch besonderen Sonderausstellungen und künstlerischen Interventionen bietet die Kunststätte Bossard ein Angebot, das jeden einzelnen Museumsbesucher zum Nachdenken angeregt. Seit dem März arbeitet die Historikerin Dr. Eva Lütkemeyer an einem neuen Vermittlungskonzept für die Kunststätte „Neustart Kunststätte Bossard“, gefördert durch die Förderlinie Pro*Niedersachsen.

Der Landrat des Landkreises Harburg und Stiftungsratsvorsitzende, Rainer Rempe, unterstützt den durch Transparenz und Wissenschaftlichkeit begleiteten Weg der Kunststätte. „Mit der Präsentation der Forschungsergebnisse durch das Institut für Zeitgeschichte und allen initiierten öffentlichen Debatten und Ausstellungen nimmt die Kunststätte Bossard in dieser Form eine wichtige Rolle als Bildungsinstitution im Landkreis Harburg ein. Diesen direkten Umgang mit einem schwierigen Erbe gilt es unbeirrt weiter fortzuführen.“

Das Vorgutachten sowie die aktuellen Forschungsergebnisse von Dr. Tobias Hof sind auf der Homepage der Kunststätte Bossard www.bossard.de und in gedruckter Form an der Museumskasse erhältlich. Das Museum hat täglich außer montags von 11 bis 18 Uhr geöffnet.

Die etablierte Diskussionsreihe „Reden bei Bossard“ wird auch in diesem Jahr fortgeführt, die Termine stehen bereits fest. Am Samstag, dem 4. Mai 2024, findet um 13 Uhr das Erzählcafé statt. Am Donnerstag, dem 13. Juni 2024, ist der Historiker und Autor Florian Huber zu Gast an der Kunststätte. Infos und Anmeldung unter 04183/5112 oder info@bossard.de.

 

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Denkmalpflegeplan für Ensembles Hamburg Bau ´78 https://www.tiefgang.net/denkmalpflegeplan-fuer-ensembles-hamburg-bau-78/ Fri, 12 Apr 2024 22:51:56 +0000 https://www.tiefgang.net/?p=10756 [...]]]> Das Denkmalschutzamt hat im September 2022 das Ensemble der ehemaligen Bauausstellung Hamburg Bau ´78 in Poppenbüttel unter Schutz gestellt.

Die Behörde für Kultur und Medien hat sich nun mit der Bürgerinitiative Hamburg Bau 2.0 über den Rahmen eines Denkmalpflegeplans verständigt. Dieser soll jetzt unter Einbindung der Bürgerinitiative und in Abstimmung mit dem Denkmalschutzamt bis Ende des ersten Quartals 2025 durch ein externes Büro erstellt werden. Ziel ist es, das Äußere des Ensembles zu erhalten und für die Eigentümerinnen und Eigentümer der 221 Wohnhäuser klare und verlässliche Rahmenbedingungen zu schaffen.

Bürgerinitiative und Kulturbehörde sind sich im Kern einig, dass sich der Denkmalschutz grundsätzlich auf das Äußere der Gebäude erstreckt und das Innere der Gebäude nicht vom Denkmalschutz umfasst ist. Ebenso ist die Gestaltung der nicht einsehbaren privaten Gärten nicht Gegenstand des Denkmalpflegeplans. Zudem soll der Denkmalpflegeplan für energetische Sanierung sowie den Einsatz von Solaranlagen und Wärmepumpen weitere Möglichkeiten für Klimaschutzmaßnahmen beschreiben und die jeweils aktuelle Entwicklung bei Materialien und Technik berücksichtigen. Ziel des Denkmalpflegeplans ist es auch eine rasche Abstimmung bei der Beantragung denkmalrechtlicher Genehmigungen und der steuerlichen Absetzung der Maßnahmen am Gebäudeäußeren zu ermöglichen. Die verschiedenen Haustypen sollen durch eine Clusterung mit differenzierten Rahmenbedingungen im Denkmalpflegeplan berücksichtigt werden.

Die vollständige Vereinbarung zwischen Kulturbehörde und Bürgerinitiative finden Sie hier.

Dr. Carsten Brosda, Senator für Kultur und Medien: „Nach intensiven und konstruktiven Gesprächen ist es gelungen, den Rahmen für einen Denkmalpflegeplan abzustecken, der den Erhalt des Denkmalensembles sichert und zugleich den Eigentümerinnen und Eigentümern die gewünschte Planungssicherheit gibt und auch dazu beitragen wird, die Genehmigungsprozesse zu vereinfachen und zu beschleunigen. Auch wenn der Denkmalpflegeplan nun im Detail gemeinsam erarbeitet wird, orientieren sich die denkmalrechtlichen Genehmigungen bereits jetzt an den Rahmen, der damit allen die notwendige Klarheit gibt. Ich bin dabei allen Beteiligten ausgesprochen dankbar, dass sie sich auf diesen Prozess eingelassen haben, der schlussendlich für alle zu einem guten Ergebnis geführt hat.“

Jörg Garske, Bürgerinitiative Hamburg Bau 2.0: „Mit der Freistellung der Innenräume und dem Schutz der äußeren Gestalt des Ensembles zum Zeitpunkt der Unterschutzstellung haben wir die wesentlichen Ziele der Bürgerinitiative mit dem Anliegen der Denkmalschutzbehörde in Einklang gebracht. Dies gilt auch für die geplante Differenzierung der Schutzwürdigkeit und damit der denkmalrechtlichen Auflagen, welche über eine Clusterung der Haustypen vom Architektenhaus bis zum Fertighaus umgesetzt wird. Bei der konkreten Umsetzung der durch Senator Dr. Brosda gesetzten Rahmenbedingungen werden wir die Denkmalschutzbehörde in den kommenden zwölf Monaten konstruktiv begleiten.“

 

 

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Weiterentwicklung der Erinnerungs- und Gedenkkultur https://www.tiefgang.net/weiterentwicklung-der-erinnerungs-und-gedenkkultur/ Fri, 12 Apr 2024 22:40:57 +0000 https://www.tiefgang.net/?p=10753 [...]]]> Die für Kultur zuständigen Vertreter*innen der Landesregierungen von Hamburg, Thüringen, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen haben vom 7. bis 10. April Israel besucht. Anblass: ein Austausch mit israelischen Repräsentant*innen aus Politik und Kultur.

Anliegen der Reise war es, die Erinnerungskultur wach zu halten und den kulturellen Austausch zwischen Deutschland und Israel weiter zu pflegen. Die Reise, die unter dem Eindruck der aktuellen politischen Lage und der anhaltenden Konflikte in der Region stattfand, diente auch dazu, vor Ort Gespräche mit israelischen Kulturschaffenden und Kulturinstitutionen zu führen.

Im Anschluss erklärten Senator Dr. Carsten Brosda (Hamburg), Minister Prof. Dr. Benjamin-Immanuel Hoff (Thüringen), Ministerin Dr. Manja Schüle (Brandenburg), Ministerin Bettina Martin (Mecklenburg-Vorpommern) und Minister Falko Mohrs (Niedersachsen): „Der Besuch in Israel, insbesondere in Yad Vashem, hat uns tief bewegt. In Freiheit und Frieden leben zu können, ist ein unschätzbares Privileg. Es jeden Tag aufs Neue zu verteidigen, bleibt für uns eine Herausforderung. Doch dieses Privileg fordert von uns allen eine stete Wachsamkeit und ein entschlossenes Handeln gegen die aufkommenden Strömungen des Rechtspopulismus und Geschichtsrevisionismus, die unseren Kontinent bedrohen. In einer Zeit, in der die Stimmen der Zeitzeugen leiser werden, müssen wir innovative Wege finden, um die dunklen Kapitel unserer Geschichte lebendig zu halten und sicherzustellen, dass zukünftige Generationen die Bedeutung dieser Lehren verstehen und schätzen. Die Sicherheit und Freiheit von Jüdinnen und Juden sowie aller Minderheiten in unseren Ländern zu gewährleisten, ist nicht nur eine Verpflichtung – es zeigt unsere gemeinsamen Werte und unsere Entschlossenheit, aus der Vergangenheit zu lernen und eine bessere Zukunft zu schaffen.“

Dr. Carsten Brosda, Senator für Kultur und Medien: „Als wir im vergangenen September angefangen haben, diese Reise zu planen, standen das Gedenken an die Shoa und neue Formen der Vermittlung historischen Wissens im Kampf gegen den Antisemitismus im Zentrum. Dafür haben wir in Israel in vielen Gesprächen wertvolle Anregungen und Kooperationsangebote bekommen. Angesichts des Terror-Angriffs der Hamas auf Israel am 7. Oktober und des seitdem andauernden Krieges war es uns darüber hinaus ein Anliegen, unsere Solidarität zum Ausdruck zu bringen. Wir sind davon überzeugt, dass der kulturelle Dialog einen Beitrag zum Kampf gegen den Antisemitismus weltweit und zum Frieden in der Region leisten kann. Deshalb ist es wichtig, dass wir die deutsch-israelische Freundschaft leben und den kulturellen Dialog stärken. Gerade jetzt.“

Die Delegation der für Kultur zuständigen Vertreter*innen der Landesregierungen von Thüringen, Brandenburg, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen betont, dass die Reise nach Israel nicht nur die bilateralen Beziehungen gestärkt hat, sondern auch ein klares Bekenntnis zu den Werten der Toleranz, des Friedens und der kulturellen Vielfalt darstellt. Die gewonnenen Eindrücke und Erfahrungen werden in die kulturpolitische Arbeit der Bundesländer einfließen und den Grundstein für zukünftige Projekte und Partnerschaften legen.

Auf dem Programm der Israel-Reise standen neben der Besichtigung des Yad Vashem Museums der Austausch mit Botschafter Steffen Seibert von der Deutschen Botschaft in Tel Aviv, Gespräche mit dem israelischen Kulturminister Miki Zohar, Dr. Carola Dürr, Leiterin des Goethe-Institut Israel und mit Dr. Nimrod Goren vom Mitvim Institute (Israelisches Institut für regionale Außenpolitik) sowie der Besuch des Bauhaus Center Tel Aviv und einer Tour „Tel Aviv White City Bauhaus Tour“ inklusive eines Einleitungsfilms über die urbane Entwicklung der Bauhaus-Stadt Tel Aviv. Darüber hinaus besuchte die Delegation das Israelische Parlament, die Knesset, und erhielt eine Führung mit den Schwerpunkten Historie und Kunst und besichtigte das „Haus der Ghettokämpfer“ (Beit Lohamei HaGetaot) in West Galiläa.

Besuch der Gedenkstätte Yad Vashem

Der Besuch der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem stand im Zeichen der Erinnerung und des Gedenkens. Die Delegation legte in der Gedenkhalle einen Kranz nieder und trug sich ins Gästebuch ein, um die Bedeutung des Erinnerns als Grundlage für eine friedliche Zukunft zu betonen.

Yad Vashem dient als weltweites Zentrum für Dokumentation, Forschung, Bildung und Gedenken an den Holocaust und mahnt unermüdlich zur Wachsamkeit gegenüber Antisemitismus und allen Formen von Hass.

Treffen mit dem israelischen Kulturminister Miki Zohar

Im Gespräch mit dem israelischen Kulturminister Miki Zohar wurden Möglichkeiten der Kooperation und des kulturellen Austauschs diskutiert. Beide Seiten unterstrichen die Notwendigkeit, Kultur als Brücke für den Frieden und als Instrument zur Stärkung der demokratischen Werte zu nutzen.

Hintergrundinformation: Miki Zohar spielt eine zentrale Rolle in der Formulierung der israelischen Kulturpolitik. In einer Zeit politischer Unruhen fungiert das Kulturministerium als Schlüsselakteur im Dialog zwischen den unterschiedlichen gesellschaftlichen Gruppen Israels.

Besuch der Knesset

Die Knesset ist das Parlament des Staates Israel und stellt das zentrale legislative Organ des Landes dar. Als solches verkörpert sie die pluralistische Zusammensetzung der israelischen Gesellschaft und ist ein wesentlicher Pfeiler der demokratischen Staatsstruktur. Der Besuch in der Knesset ermöglichte es der Delegation, direkte Einblicke in die Arbeitsweise und Funktionen der israelischen Legislative zu erhalten. Angesichts der aktuellen geopolitischen Lage bot der Besuch zudem die Gelegenheit, den Herausforderungen, mit denen Israel konfrontiert ist, direkt zu begegnen.

Bauhaus Center Tel Aviv und einer Tour „Tel Aviv White City Bauhaus Tour“

Tel Aviv wird oft als „Die Weiße Stadt“ bezeichnet, eine UNESCO-Welterbestätte, die für ihre einzigartige Sammlung von Bauhaus- oder International Style-Gebäuden bekannt ist. Das Bauhaus Center Tel Aviv und die „Tel Aviv White City Bauhaus Tour“ bieten tiefgreifende Einblicke in die Geschichte und Architektur dieser bemerkenswerten Stadt. Die Tour verdeutlicht, wie die Bauhaus-Architektur, die in den 1930er Jahren von jüdischen Architekten aus Deutschland mitgebracht wurde, das Stadtbild Tel Avivs geprägt und eine Synthese aus Funktionalität und Design geschaffen hat. Diese architektonische Erbschaft unterstreicht die kulturelle Brücke zwischen Deutschland und Israel und ist ein eindrucksvolles Beispiel für die Übertragung und Anpassung kultureller Einflüsse.

Besuch „Haus der Ghettokämpfer“

Das „Haus der Ghettokämpfer“ ist eines der ersten Holocaust-Museen weltweit und wurde von Überlebenden des Warschauer Ghetto-Aufstands gegründet. Es liegt in der Nähe von Akko in Galiläa und dient als Bildungs- und Forschungszentrum, das sich dem Gedenken an den Holocaust und der Erforschung seiner Bedeutung für die heutige Zeit widmet. Der Besuch dieses Ortes bot der Delegation die Möglichkeit, die tiefe Verwundung zu verstehen, die der Holocaust in der jüdischen Gemeinschaft hinterlassen hat, und die Bedeutung des Erinnerns und des Kampfes gegen das Vergessen zu betonen. Es ist ein Ort, der nicht nur an die Tragödie, sondern auch an den Widerstand und die Unbeugsamkeit des menschlichen Geistes erinnert.

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Tanz zu Ehren der Gräfin https://www.tiefgang.net/tanz-zu-ehren-der-graefin/ Fri, 12 Apr 2024 22:25:54 +0000 https://www.tiefgang.net/?p=10731 [...]]]> Am 28. April 2024 wäre die in Stade geborene Gräfin Maria Aurora von Königsmarck 362 Jahre alt geworden. Das wird auf Schloß Agathenburg standesgmäß gefeiert.

„Auroras Geburtstagskonzert“ am Sonntag, 28. April 2024 um 11 Uhr auf Schloss Agathenburg lässt das Zeitalter des Barock in Musik und Tanz wieder aufleben. Nach dem Konzert lädt der Freundeskreis Schloss Agathenburg e.V. das Publikum zu einem Empfang in den Schlosskeller ein.

Musik von Vivaldi, Händel und Bach

Mit besonderen musikalischen Feierlichkeiten hält Schloss Agathenburg jedes Jahr den Geburtstag von Maria Aurora von Königsmarck und ihre Liebe zur Musik in Ehren. 2024 präsentiert das Duo La Vigna „Eine kurze Geschichte des Barock“ in musikalischer Form. Mit Blockflöten, der Laute und der Theorbe spielen Theresia und Christian Stahl Musik von Vivaldi, Händel und Bach.

Jorker Schulklasse zeigt barocken Tanz

Schon vor dem eigentlichen Konzertbeginn kann sich das Publikum in das Zeitalter des Barock versetzen lassen: In Zusammenarbeit mit dem Tanzatelier 41 aus Jork/Moorende studiert die Klasse 10e der Oberschule Jork im Zusammenhang ihres fächerübergreifenden Barockprojekts einen barocken Tanz ein, der vor dem Konzert auf dem Ehrenhof des Schlosses aufgeführt wird. Im Anschluss an das Konzert lädt der Freundeskreis Schloss Agathenburg e.V. zu einem kleinen Empfang ein. Konzerttickets gibt es u.a. online unter www.schlossagathenburg.de zum Preis von 23, 18 oder 5 Euro.

Maria Aurora von Königsmarck (28.4.1662-16.2.1728), die Enkelin des Erbauers von Schloss Agathenburg, genoss zeitlebens ein hohes Ansehen als Expertin für Musik – als Sängerin, Cembalistin, Lautenspielerin, Komponistin und Tänzerin. In ihrer Jugend beeindruckte sie bei musikalischen Darbietungen an Fürsten- und Königshöfen. Als Pröpstin des Quedlinburger Damenstiftes wirkte die Gräfin als Förderin der Musik, insbesondere durch die Unterstützung der Komponisten Reinhard Keiser und Johann Mattheson. Maria Aurora von Königsmarck zu Ehren ist Schloss Agathenburg seit 2015 als frauenORT anerkannt. Die Initiative des Landesfrauenrates Niedersachsen e. V. macht damit auf Orte aufmerksam, die sich durch das Wirken bedeutender Frauen auszeichnen.

Lage und Anfahrt

Schloss Agathenburg
Hauptstraße 45
21684 Agathenburg

Mit der S-Bahn von Hamburg aus: S5 Richtung Stade bis Agathenburg, 5 Minuten Fußweg von der Haltestelle bis zum Schloss.

]]> Ressource Industriedenkmal https://www.tiefgang.net/ressource-industriedenkmal/ Fri, 05 Apr 2024 22:59:01 +0000 https://www.tiefgang.net/?p=10726 [...]]]> Zum Abschluss der Ausstellung „upgrade! Ressource Industriedenkmal“ im HafenCity Infocenter im Kesselhaus lädt das Denkmalschutzamt Hamburg am 8. Mai 2024  zu einem Werkstattgespräch ein.

Themen sind Modernisierungs- und Umnutzungsstrategien für denkmalgeschützte Bauten und Großkomplexe der Infrastruktur. Wegen ihrer besonderen Architektur, ihrer Wertigkeit und auch wegen ihrer schieren Größe entziehen sich diese einem herkömmlichen Umnutzungsgeschehen und bedürfen besonderer Betrachtungen und langfristiger Konzepte.

Unsere Referenten spannen an diesem Abend einen interessanten Bogen von der Umnutzung von größeren denkmalgeschützten Einzelobjekten über die Transformation von Gebäudegruppen bis zu der Konzeptentwicklung für Großstrukturen.

Albert Schett, langjähriger Gebietsreferent im Denkmalschutzamt Hamburg, stellt zwei besondere Umnutzungsbeispiele aus seiner Denkmalpflegepraxis vor: Den Kaispeicher B, das älteste erhaltene Speicherbauwerk im Kontext des Hamburger Hafens und heute umgenutzt zum International Maritime Museum Hamburg, sowie die Deichtorhallen, heute Ausstellungshäuser für zeitgenössische Kunst und Fotografie und zu Beginn des 20. Jahrhunderts als Markthallen errichtet.

Peter Modlich, Architekt und Leiter Entwicklung im Baumanagement der HHLA, berichtet über die vorsichtige und denkmalgerechte Transformation der Bauten im Hamburger Welterbe Speicherstadt. Insbesondere wird es um strukturelle, technische und gestalterische Herausforderungen gehen und um denkmalpflegerische Forderungen nach Substanzerhalt und angemessenem Umgang, die mit zeitgemäßen Nutzungsanforderungen abgewogen werden müssen.

Fabian Brenne, Architekt und Partner bei Brenne Architekten Berlin, stellt Konzepte für eine denkmalgerechte, nachhaltige Sanierung und Weiternutzung einer sehr großen denkmalgeschützten baulichen Struktur vor, dem Flughafen Tempelhof in Berlin.

Programm

18:00 – 20:00 Vorträge mit Diskussion
20:00 – 21:00 Beisammensein mit Imbiss

Begrüßung und Moderation:
Dr. Nils Meyer, Referatsleitung Bau- und Kunstdenkmalpflege, Denkmalschutzamt Hamburg

Vorträge und Referenten:

  1. „Umnutzungen: Der Kaispeicher B und die Deichtorhallen“, Albert Schett, Denkmalschutzamt Hamburg
  2. „Nutzungs- und Sanierungskonzepte für das Welterbe Speicherstadt“, Peter Modlich, HHLA, Hamburg
  3. „Nachnutzungskonzepte für den Flughafen Tempelhof in Berlin“, Fabian Brenne, Brenne Architekten, Berlin

Anmeldung

Bitte melden Sie sich bis Freitag, 26. April 2024 an unter werkstattgespraeche@bkm.hamburg.de und überweisen den Kostenbeitrag auf das genannte Konto. Die Teilnehmendenzahl ist aus Platzgründen begrenzt.

Kostenbeitrag
27 Euro pro Person / 14 Euro für Schülerinnen und Schüler, Auszubildende, Studierende
Kontoverbindung: Kasse Hamburg, Behörde für Kultur und Medien, Deutsche Bank Hamburg, IBAN: DE08 2000 0000 0020 0015 37
Verwendungszweck:
2311000004607, Nachname, Vorname

Sollten Sie daran interessiert sein, künftig persönlich über Veranstaltungen der Reihe „Werkstattgespräche“ informiert zu werden, melden Sie sich bitte an unter dapublic@bkm.hamburg.de, um in einen entsprechenden Verteiler ausschließlich für diesen Zweck aufgenommen zu werden (siehe DSGVO-Erklärung unter Downloads).

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UPGRADE! Ressource Industriedenkmal https://www.tiefgang.net/upgrade-ressource-industriedenkmal/ Fri, 05 Apr 2024 22:32:00 +0000 https://www.tiefgang.net/?p=10734 [...]]]> Wie können alte Industriestandorte mit Mehrwert und zeitgemäß umgenutzt werden? Eine Ausstellung regt an …

Die Ausstellung „UPGRADE! Ressource Industriedenkmal“, die die Vereinigung der Denkmalfachämter der Länder (VDL) konzipiert hat, ist vom 9. April bis zum 8. Mai im HafenCity Infocenter im Kesselhaus zu Gast und zeigt an aktuellen Beispielen, wie alte Industriestandorte in Norddeutschland mit Mehrwert und zeitgemäß umgenutzt werden.

Modernisierung und Strukturwandel führen immer wieder zur Aufgabe alter Industrie- und Technikstandorte. Um diese in eine neue Zukunft zu führen, sie aber auch als Zeugnisse unserer Geschichte zu erhalten, sind Ausdauer und Kreativität gefragt. Die Ausstellung „UPGRADE! Ressource Industriedenkmal“ zeigt, wie Denkmäler der Industrie und Technik mit einem Mehrwert für alle umgenutzt werden können – sei es durch Wohnen, Gewerbe oder kreative Nutzungen. Die gezeigten Lösungen aus den letzten Jahren sind nicht nur überraschend vielfältig, sie machen zudem deutlich, dass durch Wieder- und Weiterverwendung auch ein wichtiger Beitrag zum Schutz der Umwelt geleistet werden kann. Vorgestellt werden große Industrieareale, aber auch kleine Objekte wie Tankstellen. Geschossbauten werden in Kontrast gesetzt zu Hallen und Silos. Immer stellt sich dabei die Frage: Was ist die Besonderheit des Denkmals? Und wie kann ohne große Eingriffe in die Bausubstanz eine gute Nutzung gefunden werden?

Unter den knapp fünfzig Denkmälern aus allen Bundesländern befinden sich auch verschiedene Beispiele aus Hamburg. In den Blick genommen werden etwa die Zeisehallen, die fast vierzig Jahre nach ihrer Umwidmung zum Kultur- und Medienzentrum in Teilen ein Update durch neue Nutzungen erfahren haben. Aber auch hochwertiges Wohnen im Pumpwerk am Falkensteiner Ufer oder die Reaktivierung der Tankstelle Brandshof als Oldtimertreffpunkt mit GTÜ-Prüfstelle sind Teil der Ausstellung.

Dr. Carsten Brosda, Senator für Kultur und Medien: „Die Nachnutzung von Industriestandorten, die ihre ursprüngliche Funktion verloren haben, stellt auch den Denkmalschutz regelmäßig vor Herausforderungen. Die Ausstellung zeigt an vielfältigen und kreativen Praxisbeispielen, wie eine gelungene Umnutzung aussehen kann, bei der die Seele eines Denkmals erhalten bleibt. Oft sind es gerade die neu genutzten Denkmäler, die die Geschichte eines Ortes lebendig halten und zu identitätstiftenden Orten in einem Quartier werden. Zugleich leistet eine gelungene Umnutzung oft auch einen wichtigen Beitrag zum Ressourcenschutz.“

Den Abschluss der Ausstellungszeit in Hamburg bildet ein Werkstattgespräch des Denkmalschutzamtes am 8. Mai von 18:00 bis 20:00 Uhr im Kesselhaus. (siehe auch Tiefgang-Artikel Ressource Industriedenkmal ‎)

Öffnungszeiten der Ausstellung: Dienstag bis Freitag: 10:00–17:00 Uhr | Samstag und Sonntag: 11:00–17:00 Uhr |montags geschlossen

Eintritt frei

Nach Hamburg wird die Ausstellung noch in Ribnitz-Damgarten, Bremen und Kiel zu sehen sein.

 

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Winsen in den Sechzigern https://www.tiefgang.net/winsen-in-den-sechzigern/ Fri, 05 Apr 2024 22:15:52 +0000 https://www.tiefgang.net/?p=10740 [...]]]> Sechzig Jahre in die Vergangenheit – eine neue Jubiläums-Sonderausstellung des Museums im Marstall lädt zu einer Zeitreise ein …

 Das Hanseviertel existierte noch nicht, auch das Gymnasium war noch lange nicht gebaut. Im Gewerbegebiet Osterwiesen siedelte sich das erste Werk an und die Papierfabrik Eppen stand noch. Winsen hatte zu Beginn der 1960er Jahre ein ganz anderes Gesicht als heute. In diesem Jahrzehnt wurden einige Weichen gestellt, die Winsen zu der Stadt machten, die sie heute ist. Viel wurde gebaut, viele Pläne wurden entwickelt. Es war eine Zeit des Aufbruchs und der Umstrukturierung.

Die Nachkriegszeit setzte durch die große Zuwanderung an Flüchtlingen und Ausgebombten erste Veränderungen in Gang. Etwas später wurde Winsen als sogenannter „Aufbauort“ eine wichtige Bedeutung für die nahe Großstadt Hamburg und für Lüneburg zugewiesen. Das Luhestädtchen sollte größer werden und wesentliche Bedürfnisse der Einwohner bedienen können.

In dieser Zeit der großen Veränderungen, genau am 30. Juni 1964, wurde der Heimat- und Museumsverein Winsen (Luhe) und Umgebung gegründet. Damit war auch der Grundstein für das Museum im Marstall gelegt. Anlässlich des 60-jährigen Jubiläums des Heimat- und Museumsvereins widmet das Museum diesem Jahrzehnt und den Entwicklungen Winsens in dieser Zeit eine eigene Ausstellung.

Die Jubiläums-Ausstellung „Zwischen ersten Fernseherlebnissen und Italienischer Eisdiele – Winsen in den Sechzigern“ wirft Schlaglichter auf einzelne Entwicklungen in der Stadt und auf die Gesellschaft im Allgemeinen. Dabei wird immer wieder die Frage gestellt, was die Winsener Bevölkerung bewegte. Wohin ging man in Winsen als Jugendlicher? Wie sah die Stadt aus? Wie kleidete man sich und wo kaufte man die Kleidung? Die Besonderheiten der Luhestadt werden in der Ausstellung hervorgehoben und in den Kontext der Umbrüche und Veränderungen der Zeit gestellt.

Dabei bietet die Sonderausstellung nicht nur der Generation eine Zeitreise in die Vergangenheit an, die in den 1960ern in Winsen gelebt hat. Sie eröffnet auch der jüngeren Generation und Zugezogenen einen neuen Zugang zu der Stadt. Viele Stadtansichten werden in der Ausstellung zu sehen sein, die einen Eindruck verschaffen, was sich alles verändert hat. Zum einen sind es die äußeren Begebenheiten, wie die heutige Fußgängerzone, die in den 1960ern noch als Autostraße stark frequentiert und von Parkplätzen gesäumt war, der Bundesgrenzschutz, der 1962 sein Quartier in Winsen bezog, oder ganze Straßenzüge, die 1960 noch fehlten. Zum anderen ist es auch die kulturelle Landschaft der damaligen Zeit, die dargestellt wird, sei es anhand der Mode, der Musik oder den drei Kinos der Stadt. Ein Ausstellungsbereich widmet sich der Gründung des Heimat- und Museumsvereins und wie sich das Museum bis heute entwickelt und verändert hat.

In einem Bereich werden Winsener dazu aufgerufen, Fotos und Erinnerungen aus den 1960er Jahren zu teilen. Die Ausstellung bleibt somit bis zum Ende abwechslungsreich und spannend.

Die Sonderausstellung wird vom 14. April bis zum 27. Oktober zu sehen sein. Sie ist Di. bis So. von 11 bis 16 Uhr geöffnet. Am Eröffnungstag, am 14. April, bietet die Kuratorin Ilona Johannsen um 14.30 Uhr eine Führung durch die Ausstellung an.

Der Besuch kostet 3 € für Erwachsene, Kinder bis 18 Jahre und Mitglieder des Heimat- und Museumsvereins haben freien Eintritt. Zusätzlich kommen in diesem Jahr, als Jubiläums-Highlight, alle diejenigen eintrittsfrei ins Museum, die im Jahr 1964 geboren und damit ebenso alt sind wie der Verein.

 

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Butter, Brautschau und Barkassenfahrten https://www.tiefgang.net/butter-brautschau-und-barkassenfahrten/ Thu, 28 Mar 2024 23:57:32 +0000 https://www.tiefgang.net/?p=10702 [...]]]> Zu und ab Ostern lädt die Stadt Buxtehude wieder mit Themen- und Stadtführungen die Hansestadt zu erkunden.

Öffentliche Stadt- und Themenführungen durch die Hansestadt Buxtehude und Barkassenfahrten auf Este und Elbe

Buxtehude. Die Hansestadt Buxtehude bietet am Osterwochenende und im April folgende öffentliche Stadt- und Themenführungen sowie Barkassenfahrten an.

Termine für die klassische Stadtführung:

Donnerstag, 28. März, um 14 Uhr

Karfreitag, 29. März, um 11 Uhr

Ostersamstag, 30. März, um 14 Uhr
Ostersonntag, 31. März, um 11 Uhr

Ostermontag, 1. April, um 11 Uhr

Dienstag, 2. April, um 14 Uhr

Donnerstag, 4. April, um 14 Uhr
Samstag, 6. April, um 14 Uhr
Sonntag, 7. April, um 11 Uhr

Dienstag, 9. April, um 14 Uhr

Donnerstag, 11. April, um 14 Uhr

Samstag, 13. April, um 14 Uhr
Sonntag, 14. April, um 11 Uhr

Dienstag, 16. April, um 14 Uhr

Donnerstag, 18. April, um 14 Uhr

Samstag, 20. April, um 14 Uhr
Sonntag, 21. April, um 11 Uhr

Dienstag, 23. April, um 14 Uhr

Donnerstag, 25. April, um 14 Uhr

Samstag, 27. April, um 14 Uhr
Sonntag, 28. April, um 11 Uhr
Dienstag, 30. April, um 14 Uhr

Dauer: 90 Minuten, Preis: Erwachsene 7 Euro / Kinder (bis 16 J.) 3,50 Euro

Die Themenführungen zu Ostern und im April:

Mit dem Nachtwächter durch Buxtehude, Ostersamstag, 30. März um 18.30 Uhr

„Hört ihr Leut‘ und lasst euch sagen…“ ruft der Nachtwächter in den Gassen. Einst warnte der Nachtwächter die schlafende Bevölkerung vor Feuer und zog mit Hellebarde, Laterne und Feuerhorn ausgerüstet durch die Buxtehuder Altstadt. Erfahren Sie, welche Geheimnisse sich hinter den historischen Gemäuern verbergen und lassen Sie sich von der einzigartigen Atmosphäre der Nacht verführen. Die Stadtführung verspricht nicht nur spannende Einblicke in die Geschichte Buxtehudes, sondern auch unvergessliche Momente unter dem nächtlichen Himmel.
Treffpunkt: Historisches Rathaus, Breite Straße 2 | Dauer: 120 Minuten | Preis: Erwachsene 12 Euro / Kinder (bis 16 J.) 6 Euro

Unterwegs mit Marie auf Brautschau, Freitag, 5. April um 17 Uhr

Marie ist noch immer auf der Suche nach der großen Liebe und wurde von ihren Eltern in den Haushalt des wohlhabenden Seifenfabrikanten Kähler geschickt, mit dem wohlwollenden Hinweis, in Buxtehude einen passenden Partner zu finden.
Begleiten Sie Marie auf diesem unterhaltsamen Stadtrundgang, der nicht nur mit charmanten Anekdoten aus ihrem Leben gespickt ist, sondern auch einen Einblick in das Buxtehude um 1900 und ihre Heimat, das Alte Land, bietet. Ein kurzweiliges und romantisches Erlebnis mit einem herzerwärmenden Finale erwartet Sie auf dieser Stadtführung.
Treffpunkt: Historisches Rathaus, Breite Straße 2 | Dauer: 90 Minuten |Preis: Erwachsene 10 Euro/ Kinder (bis 16 J.) 5 Euro

„Butter bei die Fische!“, Samstag, 6. April, um 10.30 Uhr

Begeben Sie sich bei dieser kulinarischen Stadtführung auf eine historische Entdeckungsreise. „Hat he denn ok Butter bi de Fische?“ war eine allseits bekannte Frage zu Zeiten der Hanse. Die Führung vermittelt Einblicke in die Geschichte der Hanse und der Stadt sowie dem damaligen Alltagsleben der Menschen. Erfahren Sie, welche Stoffe und Gewandungen damals en vogue waren und lassen Sie sich von den Erzählungen über das pulsierende Leben während der Hansezeit mitreißen. An ausgewählten Stationen präsentieren wir Ihnen während der etwa zweistündigen Tour drei kleine kulinarische Kostproben. Zum Abschluss dürfen Sie sich auf einen hanseatischen Happen in gemütlicher Runde freuen. Eine Voranmeldung ist im Servicecenter Kultur & Tourismus erforderlich.

Dauer: 120 Minuten |Preis: Erwachsene 39 Euro

Hexenprozesse in Buxtehude, Freitag, 12. April um 18 Uhr
„…dat man eyn pynlich Guding hegen und holden mag.“

Tauchen Sie ein in die düstere Vergangenheit Buxtehudes und begeben Sie sich auf eine Reise zurück in das 16. und 17. Jahrhundert – eine Zeit, die zu den dunkelsten Kapiteln der Stadtgeschichte zählt. Zwischen 1540 und 1644 wurden insgesamt zwanzig Frauen unter dem Vorwurf der Hexerei oder Zauberei angeklagt. Von den Anfängen und Verdächtigungen über Anklage, Verhör, Folter und der Urteilsverkündung bis zur Hinrichtung erfahren Sie alles, was zu jener Zeit als gesundes Rechtsempfinden galt.
Treffpunkt: Historisches Rathaus, Breite Straße 2 | Dauer: 90 Minuten |Preis: Erwachsene 10 Euro / Kinder (bis 16 J.) 5 Euro

Mit dem Hansekaufmann durch Buxtehude, Mittwoch, 17. April um 18 Uhr

Reisen Sie zurück ins Jahr 1500 und erleben Sie mit dem Hansekaufmann Hinrich Friedrichsen das lebhafte Treiben in Buxtehude! Die Zeitreise beginnt am Fleth, Buxtehudes ehemaligem innerstädtischen Hafen, der damals als eine der modernsten Hafengründungen Norddeutschlands galt. Erfahren Sie, warum die Hanse und ihre Kaufleute eine so bedeutende Rolle für Buxtehude spielten und lassen Sie sich von den Geschichten über Handel, Seefahrt und den Reichtum vergangener Zeiten begeistern. Diese Stadtführung bietet nicht nur einen Einblick in die historische Bedeutung Buxtehudes, sondern auch in das aufregende Leben eines Hansekaufmanns im 16. Jahrhundert.
Treffpunkt: Historisches Rathaus, Breite Straße 2 | Dauer: 90 Minuten | Preis: Erwachsene 10 Euro / Kinder (bis 16 J.) 5 Euro

Mit dem Nachtwächter durch Buxtehude, Freitag, 26. April um 20.30 Uhr

„Hört ihr Leut‘ und lasst euch sagen…“ ruft der Nachtwächter in den Gassen. Einst warnte der Nachtwächter die schlafende Bevölkerung vor Feuer und zog mit Hellebarde, Laterne und Feuerhorn ausgerüstet durch die Buxtehuder Altstadt. Erfahren Sie, welche Geheimnisse sich hinter den historischen Gemäuern verbergen und lassen Sie sich von der einzigartigen Atmosphäre der Nacht verführen. Die Stadtführung verspricht nicht nur spannende Einblicke in die Geschichte Buxtehudes, sondern auch unvergessliche Momente unter dem nächtlichen Himmel.
Treffpunkt: Historisches Rathaus, Breite Straße 2 | Dauer: 120 Minuten | Preis: Erwachsene 12 Euro / Kinder (bis 16 J.) 6 Euro

Ab April bietet das Servicecenter Kultur & Tourismus auch wieder die beliebten Barkassenfahrten auf Este und Elbe an:

Barkassenfahrt auf Este und Elbe

Einfach die Seele baumeln lassen und die Großstadt hinter sich lassen: Ihre Fahrt mit der traditionellen Barkasse beginnt an der Hamburger Überseebrücke.
Vorbei an den gewaltigen Hafenkränen, den großen Pötten und den riesigen Flugzeughallen von Airbus tuckert das Schiff mit Ihnen weiter in Richtung Estemündung. Sie passiert die Hamburger Stadtteile Cranz und Blankenese und schippert hinein in die schöne Este. Vorbei an reetgedeckten Fachwerkhäusern, kleinen Obstplantagen und unter mehreren Brücken hindurch, geht es weiter über den kurvigen Fluss in Richtung Buxtehude.

Die Rückfahrt erfolgt mit der S-Bahn oder Nahverkehr zurück nach Hamburg (nicht im Preis enthalten).

Preis für die einfache Fahrt: Erwachsene 39 Euro / Kinder 19,50 Euro (sowie Schüler:innen, Studierende, Schwerbehinderte bis 80%)

Für den folgenden Termin sind in Richtung Hamburg-Buxtehude noch Tickets zu bekommen:

Samstag, 20. April 11.00 Uhr ab Hamburg (Überseebrücke)

Die weiteren Termine der Barkassenfahrten 2024 sind über das Servicecenter Kultur & Tourismus oder online unter: www.buxtehude.de/barkassenfahrten buchbar.

Eine vorherige Anmeldung zu den öffentlichen Führungen ist gewünscht, eine spontane Teilnahme ist möglich sofern die max. Teilnehmerzahl nicht erreicht ist.

Zur Führung „Butter bei die Fische“ und zu den Barkassenfahrten ist eine Reservierung vorab zwingend notwendig.

Das Servicecenter Kultur & Tourismus, Breite Straße 2 ist zu folgenden Zeiten geöffnet:
Montag – Freitag von 10 – 17 Uhr, Sonnabend von 10 – 15 Uhr.
Telefonisch erreichen Sie das Servicecenter unter der Telefonnummer 04161 / 501-2345 oder per E-Mail an stadtinfo@stadt.buxtehude.de.

Tickets für die Stadtführungen sind auch online unter www.buxtehude.de/stadtfuehrung buchbar.

Ermäßigter Museumsbesuch

Ein Tipp: Wer im Anschluss an eine Stadtführung das Buxtehude Museum besucht, erhält gegen Vorlage des tagesaktuellen Tickets einen ermäßigten Eintritt von vier Euro.

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Bossards verständlich machen https://www.tiefgang.net/bossards-verstaendlich-machen/ Thu, 28 Mar 2024 23:29:12 +0000 https://www.tiefgang.net/?p=10715 [...]]]> Was ist notwendig, damit sich die Kunststätte Bossard in ihrer außergewöhnlichen Kombination aus Denkmal, Kunst und Kontroverse ihren Besucherinnen und Besuchern als Museum erschließt?

Mit dieser umfassenden Aufgabenstellung startet die Historikerin Dr. Eva Lütkemeyer jetzt ein Forschungsprojekt an der Kunststätte Bossard, welches über das Förderprogramm „Pro*Niedersachsen – Kulturelles Erbe – Forschung und Vermittlung in ganz Niedersachsen“ durch das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur mit 100.000 Euro unterstützt wird. Das Besondere an diesem Programm: die Kunststätte Bossard hat das Niedersächsische Landesamt für Denkmalpflege (NLD) als Partner und öffentliche Einrichtung an ihrer Seite.

„Wir freuen uns sehr über die Förderung des Projekts Neustart Kunststätte Bossard aus Mitteln des Landes Niedersachsen“, so Dr. Ulrich Knufinke, Leiter der Abteilung Baudenkmalinventarisation und landesweite Spezialgebiete beim Niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege. „Die Geschichte und Bedeutung dieses einmaligen Ensembles mit all seinen komplexen historischen Facetten neu zu präsentieren, ist auch für die Denkmalpflege eine wichtige Aufgabe. Die Kunststätte Bossard spiegelt über ihren künstlerischen Wert hinaus auch weltanschauliche und politische Haltungen wider, die wir kritisch betrachten und offen darstellen müssen.“ Er betont bei seinem Besuch in Jesteburg, dass diese Darstellung nur an einem Denkmal geschehen kann, das vollständig und unbeeinträchtigt überliefert ist und damit immer wieder neu befragt werden kann – wie eben an der Kunststätte.

Die Projektphase des Forschungsvorhabens ist jetzt angelaufen. Heike Duisberg-Schleier, Leiterin der Kunststätte Bossard, und Dr. Ulrich Knufinke begleiten Dr. Eva Lütkemeyer an ihrem ersten Arbeitstag auf dem Museumsgelände. „Wir wünschen uns über das Forschungsprojekt die direkte Umsetzung einer digitalen und schriftlichen niedrigschwelligen Vermittlung des Gesamtkunstwerkes“, formuliert Heike Duisberg-Schleier. Und ergänzt: „Dabei geht es um die Kunst des Künstlerehepaars Bossard, aber auch um diesen authentischen, im Original erhaltenen Ort, an dem wir das Leben der Künstler in mindestens fünf Zeitepochen darstellen können.“

Dr. Eva Lütkemeyer wird die nächsten 12 Monate intensiv an der Umsetzung arbeiten. „Durch die kritische Auseinandersetzung mit ihrer eigenen Geschichte und den zeithistorischen Kontexten auf Grundlage neuer Forschungsergebnisse erfährt die Kunststätte Bossard neben ihrer kunsthistorischen Bedeutung eine Neubewertung als Ort mit einem schwierigen Kulturerbe“, fasst die Historikerin ihre ersten Eindrücke zusammen. „Der daraus entstehende große Vermittlungsbedarf soll mit einem Konzept abgedeckt werden, das Anstöße für gesellschaftlichen Diskurs bietet und Räume des Austauschs schafft.“ Die Entwicklung und Umsetzung eines neuen digital-analogen Vermittlungskonzepts für die Kunststätte Bossard eröffnet die Möglichkeit, komplexe Aspekte von Geschichte zu thematisieren und zielgruppenorientiert in den Zusammenhang zu stellen, ist sich die Wissenschaftlerin sicher.  Nicht zuletzt sieht sie vor dem Hintergrund gegenwärtiger gesellschaftspolitischer Entwicklungen die Notwendigkeit zur Sensibilisierung für Werte und Haltungen, die in einer demokratischen Gesellschaft wichtig sind.

Die Kunststätte Bossard hat mit dem NLD einen Partner mit denkmalfachlicher Expertise, die auch den Umgang mit den zahlreichen Denkmalen aus der (Vor-)Geschichte des Nationalsozialismus und seiner Ideologie in Niedersachsen greift, gefunden. Die Kunststätte könnte mit der Realisierung des Forschungsprojektes zu einem deutschlandweit einmaligen Beispiel für diese Form der Präsentation werden und repräsentativ für den Umgang mit Künstlern, die bis zur Mitte des vergangenen Jahrhunderts gelebt und gewirkt haben.

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