Kulturpolitik – Tiefgang https://www.tiefgang.net Kultur, Politik, Kulturpolitik und mehr Sat, 27 Apr 2024 14:18:28 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=4.9.25 Urteil bringt Musikschulen in Bedrängnis https://www.tiefgang.net/urteil-bringt-musikschulen-in-bedraengnis/ Fri, 19 Apr 2024 22:01:53 +0000 https://www.tiefgang.net/?p=10780 [...]]]> Das sogenannte „Herrenberg-Urteil“ aus dem Sommer 2022 bringt Musikschulen und ihre Träger zunehmend in Bedrängnis.

Mit dem Urteil stellte das Bundessozialgericht fest, dass an Musikschulen kaum die Rahmenbedingungen für eine echte unternehmerische Tätigkeit gegeben sind. Die Konsequenz: Eine Beschäftigung von Musikschullehrkräften auf Honorarbasis in der jetzigen Form ist in der Regel rechtswidrig. Die Voraussetzungen für eine Honorarbeschäftigung sind im Sommer 2023 nochmals verschärft worden. Viele Kommunen mussten seitdem hohe Strafen zahlen. So steigt der Druck, sämtliche Honorarkräfte in ein sozialversicherungspflichtiges Anstellungsverhältnis zu bringen.

Hierzu Antje Valentin, Generalsekretärin des Deutschen Musikrates: „Der Deutsche Musikrat begrüßt die Klarstellung des Bundessozialgerichts, dass Musikschullehrkräfte sozialversichert anzustellen sind. Denn es ist ein Unding, dass in manchen Gegenden in Deutschland die so wichtige Musikschularbeit vorrangig durch Honorarkräfte getragen wird. Die Musikschulträger bundesweit sind nun dringend aufgefordert, die Herausforderung der Umstrukturierung zu meistern. Hierfür müssen bedarfsgerecht Mittel bereitgestellt und kluge Stufenlösungen gefunden werden, um das Angebot der Musikschulen im vollen Umfang erhalten zu können. Eine gelingende Musikschularbeit mit abgesicherten Lehrkräften, die sich für die kulturelle Bildung in einer Kommune stark machen, ist eine Investition in die nachkommenden Generationen und für alle Bürgerinnen und Bürger ein großer Gewinn. So bietet das ‚Herrenberg-Urteil‘ jetzt die Chance, zu einer Stärkung der kommunalen Musikschulen beizutragen.“

Festanstellungen verringern u.a. die Gefahr von Altersarmut und damit auch finanzieller Belastungen der öffentlichen Kassen. Beispielhaft haben die Musik- und Kunstschule der Stadt Bielefeld und die Musikschule Leipzig auf das Urteil reagiert, die sämtliche Honorarkräfte angestellt haben. Der Verband deutscher Musikschulen, Trägerverband von derzeit mehr als 930 öffentlichen gemeinnützigen Musikschulen bundesweit, engagiert sich bereits seit 50 Jahren für die Festanstellung von Musikschullehrkräften.

Geballtes Wissen zur Arbeitswelt im Musikunterricht: Ver.di hat sein Standardwerk Ratgeber Musikschullehrkräfte 2024 vollständig überarbeitet. Im Ratgeber finden sich u.a. interessante Zahlen und Fakten zum Arbeitsmarkt Musikschulen, nützliche Informationen zu Arbeitszeiten, Tarifverträgen, Befristung, Steuern und Co., zur Versicherung über die KSK und zu Urheberrechtsfragen im Musikunterricht. Ver.di-Mitglieder können die neue Ausgabe per E-Mail an musik@verdi kostenfrei digital oder als Buch anfordern

]]>
Denkmalpflegeplan für Ensembles Hamburg Bau ´78 https://www.tiefgang.net/denkmalpflegeplan-fuer-ensembles-hamburg-bau-78/ Fri, 12 Apr 2024 22:51:56 +0000 https://www.tiefgang.net/?p=10756 [...]]]> Das Denkmalschutzamt hat im September 2022 das Ensemble der ehemaligen Bauausstellung Hamburg Bau ´78 in Poppenbüttel unter Schutz gestellt.

Die Behörde für Kultur und Medien hat sich nun mit der Bürgerinitiative Hamburg Bau 2.0 über den Rahmen eines Denkmalpflegeplans verständigt. Dieser soll jetzt unter Einbindung der Bürgerinitiative und in Abstimmung mit dem Denkmalschutzamt bis Ende des ersten Quartals 2025 durch ein externes Büro erstellt werden. Ziel ist es, das Äußere des Ensembles zu erhalten und für die Eigentümerinnen und Eigentümer der 221 Wohnhäuser klare und verlässliche Rahmenbedingungen zu schaffen.

Bürgerinitiative und Kulturbehörde sind sich im Kern einig, dass sich der Denkmalschutz grundsätzlich auf das Äußere der Gebäude erstreckt und das Innere der Gebäude nicht vom Denkmalschutz umfasst ist. Ebenso ist die Gestaltung der nicht einsehbaren privaten Gärten nicht Gegenstand des Denkmalpflegeplans. Zudem soll der Denkmalpflegeplan für energetische Sanierung sowie den Einsatz von Solaranlagen und Wärmepumpen weitere Möglichkeiten für Klimaschutzmaßnahmen beschreiben und die jeweils aktuelle Entwicklung bei Materialien und Technik berücksichtigen. Ziel des Denkmalpflegeplans ist es auch eine rasche Abstimmung bei der Beantragung denkmalrechtlicher Genehmigungen und der steuerlichen Absetzung der Maßnahmen am Gebäudeäußeren zu ermöglichen. Die verschiedenen Haustypen sollen durch eine Clusterung mit differenzierten Rahmenbedingungen im Denkmalpflegeplan berücksichtigt werden.

Die vollständige Vereinbarung zwischen Kulturbehörde und Bürgerinitiative finden Sie hier.

Dr. Carsten Brosda, Senator für Kultur und Medien: „Nach intensiven und konstruktiven Gesprächen ist es gelungen, den Rahmen für einen Denkmalpflegeplan abzustecken, der den Erhalt des Denkmalensembles sichert und zugleich den Eigentümerinnen und Eigentümern die gewünschte Planungssicherheit gibt und auch dazu beitragen wird, die Genehmigungsprozesse zu vereinfachen und zu beschleunigen. Auch wenn der Denkmalpflegeplan nun im Detail gemeinsam erarbeitet wird, orientieren sich die denkmalrechtlichen Genehmigungen bereits jetzt an den Rahmen, der damit allen die notwendige Klarheit gibt. Ich bin dabei allen Beteiligten ausgesprochen dankbar, dass sie sich auf diesen Prozess eingelassen haben, der schlussendlich für alle zu einem guten Ergebnis geführt hat.“

Jörg Garske, Bürgerinitiative Hamburg Bau 2.0: „Mit der Freistellung der Innenräume und dem Schutz der äußeren Gestalt des Ensembles zum Zeitpunkt der Unterschutzstellung haben wir die wesentlichen Ziele der Bürgerinitiative mit dem Anliegen der Denkmalschutzbehörde in Einklang gebracht. Dies gilt auch für die geplante Differenzierung der Schutzwürdigkeit und damit der denkmalrechtlichen Auflagen, welche über eine Clusterung der Haustypen vom Architektenhaus bis zum Fertighaus umgesetzt wird. Bei der konkreten Umsetzung der durch Senator Dr. Brosda gesetzten Rahmenbedingungen werden wir die Denkmalschutzbehörde in den kommenden zwölf Monaten konstruktiv begleiten.“

 

 

]]>
Weiterentwicklung der Erinnerungs- und Gedenkkultur https://www.tiefgang.net/weiterentwicklung-der-erinnerungs-und-gedenkkultur/ Fri, 12 Apr 2024 22:40:57 +0000 https://www.tiefgang.net/?p=10753 [...]]]> Die für Kultur zuständigen Vertreter*innen der Landesregierungen von Hamburg, Thüringen, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen haben vom 7. bis 10. April Israel besucht. Anblass: ein Austausch mit israelischen Repräsentant*innen aus Politik und Kultur.

Anliegen der Reise war es, die Erinnerungskultur wach zu halten und den kulturellen Austausch zwischen Deutschland und Israel weiter zu pflegen. Die Reise, die unter dem Eindruck der aktuellen politischen Lage und der anhaltenden Konflikte in der Region stattfand, diente auch dazu, vor Ort Gespräche mit israelischen Kulturschaffenden und Kulturinstitutionen zu führen.

Im Anschluss erklärten Senator Dr. Carsten Brosda (Hamburg), Minister Prof. Dr. Benjamin-Immanuel Hoff (Thüringen), Ministerin Dr. Manja Schüle (Brandenburg), Ministerin Bettina Martin (Mecklenburg-Vorpommern) und Minister Falko Mohrs (Niedersachsen): „Der Besuch in Israel, insbesondere in Yad Vashem, hat uns tief bewegt. In Freiheit und Frieden leben zu können, ist ein unschätzbares Privileg. Es jeden Tag aufs Neue zu verteidigen, bleibt für uns eine Herausforderung. Doch dieses Privileg fordert von uns allen eine stete Wachsamkeit und ein entschlossenes Handeln gegen die aufkommenden Strömungen des Rechtspopulismus und Geschichtsrevisionismus, die unseren Kontinent bedrohen. In einer Zeit, in der die Stimmen der Zeitzeugen leiser werden, müssen wir innovative Wege finden, um die dunklen Kapitel unserer Geschichte lebendig zu halten und sicherzustellen, dass zukünftige Generationen die Bedeutung dieser Lehren verstehen und schätzen. Die Sicherheit und Freiheit von Jüdinnen und Juden sowie aller Minderheiten in unseren Ländern zu gewährleisten, ist nicht nur eine Verpflichtung – es zeigt unsere gemeinsamen Werte und unsere Entschlossenheit, aus der Vergangenheit zu lernen und eine bessere Zukunft zu schaffen.“

Dr. Carsten Brosda, Senator für Kultur und Medien: „Als wir im vergangenen September angefangen haben, diese Reise zu planen, standen das Gedenken an die Shoa und neue Formen der Vermittlung historischen Wissens im Kampf gegen den Antisemitismus im Zentrum. Dafür haben wir in Israel in vielen Gesprächen wertvolle Anregungen und Kooperationsangebote bekommen. Angesichts des Terror-Angriffs der Hamas auf Israel am 7. Oktober und des seitdem andauernden Krieges war es uns darüber hinaus ein Anliegen, unsere Solidarität zum Ausdruck zu bringen. Wir sind davon überzeugt, dass der kulturelle Dialog einen Beitrag zum Kampf gegen den Antisemitismus weltweit und zum Frieden in der Region leisten kann. Deshalb ist es wichtig, dass wir die deutsch-israelische Freundschaft leben und den kulturellen Dialog stärken. Gerade jetzt.“

Die Delegation der für Kultur zuständigen Vertreter*innen der Landesregierungen von Thüringen, Brandenburg, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen betont, dass die Reise nach Israel nicht nur die bilateralen Beziehungen gestärkt hat, sondern auch ein klares Bekenntnis zu den Werten der Toleranz, des Friedens und der kulturellen Vielfalt darstellt. Die gewonnenen Eindrücke und Erfahrungen werden in die kulturpolitische Arbeit der Bundesländer einfließen und den Grundstein für zukünftige Projekte und Partnerschaften legen.

Auf dem Programm der Israel-Reise standen neben der Besichtigung des Yad Vashem Museums der Austausch mit Botschafter Steffen Seibert von der Deutschen Botschaft in Tel Aviv, Gespräche mit dem israelischen Kulturminister Miki Zohar, Dr. Carola Dürr, Leiterin des Goethe-Institut Israel und mit Dr. Nimrod Goren vom Mitvim Institute (Israelisches Institut für regionale Außenpolitik) sowie der Besuch des Bauhaus Center Tel Aviv und einer Tour „Tel Aviv White City Bauhaus Tour“ inklusive eines Einleitungsfilms über die urbane Entwicklung der Bauhaus-Stadt Tel Aviv. Darüber hinaus besuchte die Delegation das Israelische Parlament, die Knesset, und erhielt eine Führung mit den Schwerpunkten Historie und Kunst und besichtigte das „Haus der Ghettokämpfer“ (Beit Lohamei HaGetaot) in West Galiläa.

Besuch der Gedenkstätte Yad Vashem

Der Besuch der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem stand im Zeichen der Erinnerung und des Gedenkens. Die Delegation legte in der Gedenkhalle einen Kranz nieder und trug sich ins Gästebuch ein, um die Bedeutung des Erinnerns als Grundlage für eine friedliche Zukunft zu betonen.

Yad Vashem dient als weltweites Zentrum für Dokumentation, Forschung, Bildung und Gedenken an den Holocaust und mahnt unermüdlich zur Wachsamkeit gegenüber Antisemitismus und allen Formen von Hass.

Treffen mit dem israelischen Kulturminister Miki Zohar

Im Gespräch mit dem israelischen Kulturminister Miki Zohar wurden Möglichkeiten der Kooperation und des kulturellen Austauschs diskutiert. Beide Seiten unterstrichen die Notwendigkeit, Kultur als Brücke für den Frieden und als Instrument zur Stärkung der demokratischen Werte zu nutzen.

Hintergrundinformation: Miki Zohar spielt eine zentrale Rolle in der Formulierung der israelischen Kulturpolitik. In einer Zeit politischer Unruhen fungiert das Kulturministerium als Schlüsselakteur im Dialog zwischen den unterschiedlichen gesellschaftlichen Gruppen Israels.

Besuch der Knesset

Die Knesset ist das Parlament des Staates Israel und stellt das zentrale legislative Organ des Landes dar. Als solches verkörpert sie die pluralistische Zusammensetzung der israelischen Gesellschaft und ist ein wesentlicher Pfeiler der demokratischen Staatsstruktur. Der Besuch in der Knesset ermöglichte es der Delegation, direkte Einblicke in die Arbeitsweise und Funktionen der israelischen Legislative zu erhalten. Angesichts der aktuellen geopolitischen Lage bot der Besuch zudem die Gelegenheit, den Herausforderungen, mit denen Israel konfrontiert ist, direkt zu begegnen.

Bauhaus Center Tel Aviv und einer Tour „Tel Aviv White City Bauhaus Tour“

Tel Aviv wird oft als „Die Weiße Stadt“ bezeichnet, eine UNESCO-Welterbestätte, die für ihre einzigartige Sammlung von Bauhaus- oder International Style-Gebäuden bekannt ist. Das Bauhaus Center Tel Aviv und die „Tel Aviv White City Bauhaus Tour“ bieten tiefgreifende Einblicke in die Geschichte und Architektur dieser bemerkenswerten Stadt. Die Tour verdeutlicht, wie die Bauhaus-Architektur, die in den 1930er Jahren von jüdischen Architekten aus Deutschland mitgebracht wurde, das Stadtbild Tel Avivs geprägt und eine Synthese aus Funktionalität und Design geschaffen hat. Diese architektonische Erbschaft unterstreicht die kulturelle Brücke zwischen Deutschland und Israel und ist ein eindrucksvolles Beispiel für die Übertragung und Anpassung kultureller Einflüsse.

Besuch „Haus der Ghettokämpfer“

Das „Haus der Ghettokämpfer“ ist eines der ersten Holocaust-Museen weltweit und wurde von Überlebenden des Warschauer Ghetto-Aufstands gegründet. Es liegt in der Nähe von Akko in Galiläa und dient als Bildungs- und Forschungszentrum, das sich dem Gedenken an den Holocaust und der Erforschung seiner Bedeutung für die heutige Zeit widmet. Der Besuch dieses Ortes bot der Delegation die Möglichkeit, die tiefe Verwundung zu verstehen, die der Holocaust in der jüdischen Gemeinschaft hinterlassen hat, und die Bedeutung des Erinnerns und des Kampfes gegen das Vergessen zu betonen. Es ist ein Ort, der nicht nur an die Tragödie, sondern auch an den Widerstand und die Unbeugsamkeit des menschlichen Geistes erinnert.

]]>
Ein neues Zuhause für Künstlernachlässe https://www.tiefgang.net/ein-neues-zuhause-fuer-kuenstlernachlaesse/ Fri, 12 Apr 2024 22:30:32 +0000 https://www.tiefgang.net/?p=10750 [...]]]> Künstlerische Nachlässe zu sichern, wird zunehmend eine Herausforderung. Hamburg hat sie angenommen.

Wie die Behörde für Kultur und Medien Hamburg nun miteilt, soll eigens auf dem Grundstück Sootbörn 22 in Hamburg-Niendorf ein Neubau als Archivgebäude entstehen.  Der zweigeschossige Neubau soll neben dem bestehenden Künstlerhaus Sootbörn errichtet werden und ein Ort zum Bewahren, Erforschen und Ausstellen von Kunstwerken werden. Senat und Bürgerschaft wollen das Projekt des Forums für Künstlernachlässe mit 800.000 Euro aus dem Sanierungsfonds unterstützen und stellen das Grundstück für den Archivneubau unentgeltlich zur Verfügung, die Zustimmung der Bürgerschaft vorausgesetzt.

2003 gründeten engagierte Hamburger Bürgerinnen und Bürger den gemeinnützigen Verein Forum für Künstlernachlässe (FKN), der es sich zur Aufgabe gemacht hat, künstlerische Vor- und Nachlässe zu sichern, aufzuarbeiten und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Seitdem entstanden deutschlandweit zahlreiche Einrichtungen mit gleicher Zielsetzung, die sich 2017 zum Bundesverband Künstlernachlässe (BKN) zusammenschlossen und dessen Vorsitz Hamburg anvertraut wurde.

Seit 2005 hat das FKN seinen Sitz im Künstlerhaus Sootbörn, ein Atelier- und Ausstellungshaus, das sich bereits seit 30 Jahren in dem ehemaligen Schulgebäude in Niendorf befindet. Das FKN macht durch das Bewahren und Erforschen der vielfältigen Nach- und Vorlässe die außerordentliche Bedeutung des künstlerischen Erbes sichtbar, das Malerei, Grafik, Bildhauerei, Objektkunst, angewandte Kunst, Fotografie, Film und vieles mehr umfasst. Mit dem Archivneubau bekommen diese Kunstschätze einen würdigen Ort für die wissenschaftliche Erforschung der Hamburger Kunst- und Kulturgeschichte und ihre Vermittlung durch Publikationen und Ausstellungen.

Die Stadt Hamburg stellt das Grundstück für den Archivneubau in einem unentgeltlichen Erbbaurecht zur Verfügung, die Zustimmung der Bürgerschaft vorausgesetzt. Die Bürgerschaft hat ihre Unterstützung zugesagt und wird die Stiftung Forum für Künstlernachlässe (SFKN) mit einem Zuschuss für den Bau des Gebäudes aus dem Sanierungsfonds in Höhe von 800.000 Euro unterstützen.

Dr. Carsten Brosda, Senator für Kultur und Medien Hamburg: „Mit dem Archivbau erhält das Forum für Künstlernachlässe nun die passenden Räume, um seine hervorragende Arbeit fortzusetzen und auszubauen. Der Verein leistet seit vielen Jahren einen wichtigen Beitrag zur Bewahrung und Erforschung künstlerischer Nachlässe und nimmt hier bundesweit eine Vorreiterrolle ein. Das wollen wir unterstützen. Damit das Forum eine langfristige Perspektive erhält, stellt die Stadt einen Grundstücksteil im Erbbaurecht sowie einen Zuschuss zu den ansonsten mäzenatisch getragenen Baukosten zur Verfügung. Ich hoffe auf eine fruchtbare Symbiose zwischen dem Künstlerhaus Sootbörn und dem Forum für Künstlernachlässe. Das Schaffen und das Bewahren von Kunstwerken rücken so schließlich noch enger zueinander.“

Prof. Dr. Gora Jain, Vorsitzende Forum für Künstlernachlässe e.V.: „Erinnerungskultur durch Künstlernachlässe lautet das Credo des Forum für Künstlernachlässe, denn künstlerisches Erbe ist kulturelles Erbe und seine Vielfalt gilt es zu bewahren! Wir freuen uns sehr, dass unsere langjährige Arbeit nunmehr gekrönt wird mit einem würdigen Ort und offenem Haus für die Hamburger Kunst- und Kulturgeschichte. Denn eines muss betont werden: Kunst(nachlass)archive sind keine passiven Sammelstellen, sondern aktive Zentren zielgerichteten Handelns zum Quellenerhalt, zum Schutz von Kulturgut und seiner Erforschung. Vor dem Hintergrund einer zunehmend digitalen und KI-generierten Visualität werden Archive und Museen immer mehr zu Orten der Sehnsucht auf der Suche nach Authentizität und real erfahrbarer Überlieferung. Für die Erinnerungskultur bilden sie als Schutzraum der Vergangenheitspflege die Basis für Gegenwartsreflexion und Zukunftsgestaltung. Unser Publikum bestätigt das, denn dicht dran an der Kunst, das ist man bei uns!“

Thomas Sello, Vorsitzender Stiftung Forum Künstlernachlässe Hamburg: „Die Zeit ist reif, nach über zwanzig Jahren seit Gründung des gemeinnützigen Vereins Forum für Künstlernachlässe ein Archivgebäude zu errichten. Denn die Sammlung ist inzwischen auf Werke von über neunzig Künstlerinnen und Künstlern angewachsen, konzentriert auf die Hamburger Kunstszene. Wir brauchen viel Platz, denn es geht ja nicht nur um die sachgerechte Lagerung und Archivierung der Bestände, sondern unsere Schätze sollen auch gesehen werden durch Angebote für Besucherinnen und Besucher: wechselnde Ausstellungen und die Möglichkeit, einzelne Werke im Archiv anzuschauen, insbesondere für die wissenschaftliche Arbeit. Es soll einen Atelierraum geben, wo (Schul-)Gruppen künstlerisch aktiv werden können, angeregt durch die Kunstbetrachtung ausgewählter Werke, angeleitet auch von Künstlerinnen und Künstlern des Hauses. Für diese Vision habe ich das von meinen Eltern 1939 zur Hochzeit erworbene Gemälde ‚Brücke‘ von Max Pechstein an das Zwickauer Pechsteinmuseum verkauft und von dem Erlös die Stiftung für den Neubau gegründet. Nun freue ich mich als einstiger Abteilungsleiter der Museumspädagogik der Hamburger Kunsthalle auf einen lebendigen Ort für die Kunstvermittlung.

Da es sich um ein bedeutendes Werk des Künstlers handelt, das die Sammlung des Museums hervorragend ergänzt, und weil es zudem bekannt war, dass der Erlös in die ‚Stiftung Forum für Künstlernachlässe‘ gehen sollte, fanden sich drei Stiftungen, die das Museum beim Ankauf großzügig unterstützten: Ernst von Siemens Kunststiftung, HERMANN REEMTSMA STIFTUNG und Kulturstiftung der Länder. Nun ist die ‚Brücke‘ großformatig auf dem Flyer zur zehnjährigen Jubiläumsfeier des Pechstein-Museums (im April 2024) zu sehen.

Das Gemälde hatten meine Eltern zu ihrer Hochzeit 1939 erworben. Es war der Grundstock ihrer Kunstsammlung und der Impuls ihrer Berufskarriere für die Kunst. 1945-51 führten sie im Zentrum Hamburgs die ‚Galerie der Jugend‘, in der bereits 1947 eine umfangreiche Pechstein-Ausstellung stattfand. Danach war Gottfried Sello Kunstkritiker und Schriftsteller, während Ingeborg Sello ein Fotoatelier eröffnete, in dem sich internationale Künstlerinnen und Künstler nicht nur für das Portraitfoto trafen. Und meine ältere Schwester Katrin leitete von 1976 bis 1988 den Kunstverein Hannover.

Es ist für Sara und mich als einstige Kunstpädagogen eine glückliche Fügung, dass das Archivgebäude neben dem Künstlerhaus Sootbörn errichtet wird, in dem der Verein von Anfang an seinen Sitz hatte. Die Nähe zur aktuellen Kunstszene gibt gewiss noch besondere Anregungen, vor allem dann, wenn Künstlerinnen und Künstler des Hauses Praxisangebote des Nachlassforums kunstpädagogisch begleiten. Dann wird der Besuch des Nachlassforums zum kreativen Kunsterlebnis.“

Der Neubau

Das neue Gebäude wird dem FKN Raum für die Bewahrung und wissenschaftliche Erforschung der Künstlernachlässe bieten. Er wird auf zwei Geschossen über 680 Quadratmeter Nutzfläche verfügen, auf die sich Räume für Depot, Ausstellungsbereich und Arbeitsräume verteilen. Baubeginn wird voraussichtlich noch dieses Jahr sein, die Bauzeit soll ein gutes Jahr betragen. Als Bauherrin zeichnet sich die eigens zu diesem Zweck gegründete Stiftung Forum für Künstlernachlässe Hamburg (SFKN) verantwortlich. Sie bringt auch den Hauptanteil der Kosten in Höhe von rund zwei Millionen Euro für den Neubau auf.

20 Jahre Forum für Künstlernachlässe

Im Juni 2024 feiert das Forum für Künstlernachlässe seinen 20. Geburtstag. Unter dem Motto „Entdeckt & Bewahrt!“ lädt das FKN am Freitag, 7. Juni 2024 um 17 Uhr zu einem interdisziplinären Kulturfest mit Kunstausstellungen, Musik und Theater sowie einem Grußwort von Kultursenator Dr. Carsten Brosda ein. Eine große Jubiläumsausstellung wird vom 7. bis 23. Juni gezeigt.

Weitere Informationen unter www.kuenstlernachlaesse.de.

]]>
Ressource Industriedenkmal https://www.tiefgang.net/ressource-industriedenkmal/ Fri, 05 Apr 2024 22:59:01 +0000 https://www.tiefgang.net/?p=10726 [...]]]> Zum Abschluss der Ausstellung „upgrade! Ressource Industriedenkmal“ im HafenCity Infocenter im Kesselhaus lädt das Denkmalschutzamt Hamburg am 8. Mai 2024  zu einem Werkstattgespräch ein.

Themen sind Modernisierungs- und Umnutzungsstrategien für denkmalgeschützte Bauten und Großkomplexe der Infrastruktur. Wegen ihrer besonderen Architektur, ihrer Wertigkeit und auch wegen ihrer schieren Größe entziehen sich diese einem herkömmlichen Umnutzungsgeschehen und bedürfen besonderer Betrachtungen und langfristiger Konzepte.

Unsere Referenten spannen an diesem Abend einen interessanten Bogen von der Umnutzung von größeren denkmalgeschützten Einzelobjekten über die Transformation von Gebäudegruppen bis zu der Konzeptentwicklung für Großstrukturen.

Albert Schett, langjähriger Gebietsreferent im Denkmalschutzamt Hamburg, stellt zwei besondere Umnutzungsbeispiele aus seiner Denkmalpflegepraxis vor: Den Kaispeicher B, das älteste erhaltene Speicherbauwerk im Kontext des Hamburger Hafens und heute umgenutzt zum International Maritime Museum Hamburg, sowie die Deichtorhallen, heute Ausstellungshäuser für zeitgenössische Kunst und Fotografie und zu Beginn des 20. Jahrhunderts als Markthallen errichtet.

Peter Modlich, Architekt und Leiter Entwicklung im Baumanagement der HHLA, berichtet über die vorsichtige und denkmalgerechte Transformation der Bauten im Hamburger Welterbe Speicherstadt. Insbesondere wird es um strukturelle, technische und gestalterische Herausforderungen gehen und um denkmalpflegerische Forderungen nach Substanzerhalt und angemessenem Umgang, die mit zeitgemäßen Nutzungsanforderungen abgewogen werden müssen.

Fabian Brenne, Architekt und Partner bei Brenne Architekten Berlin, stellt Konzepte für eine denkmalgerechte, nachhaltige Sanierung und Weiternutzung einer sehr großen denkmalgeschützten baulichen Struktur vor, dem Flughafen Tempelhof in Berlin.

Programm

18:00 – 20:00 Vorträge mit Diskussion
20:00 – 21:00 Beisammensein mit Imbiss

Begrüßung und Moderation:
Dr. Nils Meyer, Referatsleitung Bau- und Kunstdenkmalpflege, Denkmalschutzamt Hamburg

Vorträge und Referenten:

  1. „Umnutzungen: Der Kaispeicher B und die Deichtorhallen“, Albert Schett, Denkmalschutzamt Hamburg
  2. „Nutzungs- und Sanierungskonzepte für das Welterbe Speicherstadt“, Peter Modlich, HHLA, Hamburg
  3. „Nachnutzungskonzepte für den Flughafen Tempelhof in Berlin“, Fabian Brenne, Brenne Architekten, Berlin

Anmeldung

Bitte melden Sie sich bis Freitag, 26. April 2024 an unter werkstattgespraeche@bkm.hamburg.de und überweisen den Kostenbeitrag auf das genannte Konto. Die Teilnehmendenzahl ist aus Platzgründen begrenzt.

Kostenbeitrag
27 Euro pro Person / 14 Euro für Schülerinnen und Schüler, Auszubildende, Studierende
Kontoverbindung: Kasse Hamburg, Behörde für Kultur und Medien, Deutsche Bank Hamburg, IBAN: DE08 2000 0000 0020 0015 37
Verwendungszweck:
2311000004607, Nachname, Vorname

Sollten Sie daran interessiert sein, künftig persönlich über Veranstaltungen der Reihe „Werkstattgespräche“ informiert zu werden, melden Sie sich bitte an unter dapublic@bkm.hamburg.de, um in einen entsprechenden Verteiler ausschließlich für diesen Zweck aufgenommen zu werden (siehe DSGVO-Erklärung unter Downloads).

]]>
UPGRADE! Ressource Industriedenkmal https://www.tiefgang.net/upgrade-ressource-industriedenkmal/ Fri, 05 Apr 2024 22:32:00 +0000 https://www.tiefgang.net/?p=10734 [...]]]> Wie können alte Industriestandorte mit Mehrwert und zeitgemäß umgenutzt werden? Eine Ausstellung regt an …

Die Ausstellung „UPGRADE! Ressource Industriedenkmal“, die die Vereinigung der Denkmalfachämter der Länder (VDL) konzipiert hat, ist vom 9. April bis zum 8. Mai im HafenCity Infocenter im Kesselhaus zu Gast und zeigt an aktuellen Beispielen, wie alte Industriestandorte in Norddeutschland mit Mehrwert und zeitgemäß umgenutzt werden.

Modernisierung und Strukturwandel führen immer wieder zur Aufgabe alter Industrie- und Technikstandorte. Um diese in eine neue Zukunft zu führen, sie aber auch als Zeugnisse unserer Geschichte zu erhalten, sind Ausdauer und Kreativität gefragt. Die Ausstellung „UPGRADE! Ressource Industriedenkmal“ zeigt, wie Denkmäler der Industrie und Technik mit einem Mehrwert für alle umgenutzt werden können – sei es durch Wohnen, Gewerbe oder kreative Nutzungen. Die gezeigten Lösungen aus den letzten Jahren sind nicht nur überraschend vielfältig, sie machen zudem deutlich, dass durch Wieder- und Weiterverwendung auch ein wichtiger Beitrag zum Schutz der Umwelt geleistet werden kann. Vorgestellt werden große Industrieareale, aber auch kleine Objekte wie Tankstellen. Geschossbauten werden in Kontrast gesetzt zu Hallen und Silos. Immer stellt sich dabei die Frage: Was ist die Besonderheit des Denkmals? Und wie kann ohne große Eingriffe in die Bausubstanz eine gute Nutzung gefunden werden?

Unter den knapp fünfzig Denkmälern aus allen Bundesländern befinden sich auch verschiedene Beispiele aus Hamburg. In den Blick genommen werden etwa die Zeisehallen, die fast vierzig Jahre nach ihrer Umwidmung zum Kultur- und Medienzentrum in Teilen ein Update durch neue Nutzungen erfahren haben. Aber auch hochwertiges Wohnen im Pumpwerk am Falkensteiner Ufer oder die Reaktivierung der Tankstelle Brandshof als Oldtimertreffpunkt mit GTÜ-Prüfstelle sind Teil der Ausstellung.

Dr. Carsten Brosda, Senator für Kultur und Medien: „Die Nachnutzung von Industriestandorten, die ihre ursprüngliche Funktion verloren haben, stellt auch den Denkmalschutz regelmäßig vor Herausforderungen. Die Ausstellung zeigt an vielfältigen und kreativen Praxisbeispielen, wie eine gelungene Umnutzung aussehen kann, bei der die Seele eines Denkmals erhalten bleibt. Oft sind es gerade die neu genutzten Denkmäler, die die Geschichte eines Ortes lebendig halten und zu identitätstiftenden Orten in einem Quartier werden. Zugleich leistet eine gelungene Umnutzung oft auch einen wichtigen Beitrag zum Ressourcenschutz.“

Den Abschluss der Ausstellungszeit in Hamburg bildet ein Werkstattgespräch des Denkmalschutzamtes am 8. Mai von 18:00 bis 20:00 Uhr im Kesselhaus. (siehe auch Tiefgang-Artikel Ressource Industriedenkmal ‎)

Öffnungszeiten der Ausstellung: Dienstag bis Freitag: 10:00–17:00 Uhr | Samstag und Sonntag: 11:00–17:00 Uhr |montags geschlossen

Eintritt frei

Nach Hamburg wird die Ausstellung noch in Ribnitz-Damgarten, Bremen und Kiel zu sehen sein.

 

]]>
Gekauft: Karstadt Harburg! https://www.tiefgang.net/gekauft-karstadt-harburg/ Fri, 05 Apr 2024 22:12:25 +0000 https://www.tiefgang.net/?p=10743 [...]]]> Jetzt ist es offiziell: das Gebäude des ehemaligen Karstadt-Kaufhausesd in Harburg gehört nun der Stadt Hamburg. Nun liegt es an Hamburg, eine kluge Lösung zur Nutzung zu erarbeiten …In einer Pressemitteilung des Senats vom 5. April 2024 heißt es:

Ehemaliges Karstadt-Warenhaus in Harburg an Stadt übergeben

„Symbolisch übernahm der Finanzsenator und Verwaltungsratsvorsitzender des LIG, Dr. Andreas Dressel, gemeinsam mit Bezirksamtsleiterin Sophie Fredenhagen heute das ehemalige Karstadt-Haus in Harburg in das Portfolio der Stadt. Der zur Finanzbehörde gehörende Landesbetrieb Immobilienmanagement und Grundvermögen (LIG) und der Eigentümer des ehemaligen Karstadt-Warenhauses in Harburg haben sich außergerichtlich über den Erwerb des Geländes geeinigt. Jetzt wurde das Grundstück in der Harburger Innenstadt formal an die Stadt übergeben. Der LIG hatte im September 2023 das Vorkaufsrecht für das etwa 7.000 m² große Areal ausgeübt. Dagegen hatte der Eigentümer Klage beim Landgericht eingereicht. Mit der nun erzielten Einigung kann die geordnete Entwicklung für die Harburger Innenstadt so wichtigen Karstadt-Areals sichergestellt werden. Außerdem werden städtebauliche Fehlentwicklungen an der Schnittstelle zwischen Harburger Binnenhafen und Innenstadt Harburg unterbunden. Die Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen und das Bezirksamt Harburg haben den Prozess aktiv unterstützt.

Finanzsenator Dr. Andreas Dressel: „Mit dem Vorkaufsrecht haben wir als ultima Ratio ein scharfes Schwert, mit dem wir in geeigneten Fällen Spekulanten in die Schranken weisen und weiterhin aktiver Akteur in der städtebaulichen Entwicklung unserer Stadt sein können. Mit der Übernahme des prominenten und wichtigen Gebäudes und Grundstücks in das Portfolio der Stadt stehen wir jetzt am Beginn einer Entwicklung für das Quartier, die wir behördenübergreifend mit dem Bezirk gestalten werden. Das Karstadt-Areal bietet spannende Perspektiven für vielfältige Nutzungen. Einmal mehr unterstreicht der Senat, dass ihm die Entwicklung des Bezirks Harburg sehr am Herzen liegt.“

Karen Pein, Senatorin für Stadtentwicklung und Wohnen: „Hamburg hat einmal mehr gezeigt, dass wir Stadtentwicklung nicht dem Zufall und schon gar nicht Spekulanten überlassen. Das ehemalige Karstadt-Areal ist für die Harburger Innenstadt und das sogenannte Schippsee-Quartier von sehr großer Bedeutung. Es ist ein Schlüsselgrundstück und wird ein wichtiges Bindeglied zwischen dem Harburger Binnenhafen und dem neugestalteten Herbert-und-Greta-Wehner-Platz. Wir freuen uns auf eine spannende Entwicklung hin zu einem attraktiven, gemischten Quartier mit neuen Wohnungen, Gewerbe und Einzelhandel.“

Bezirksamtsleiterin Sophie Fredenhagen: „Nachdem der Erwerb des Gebäudes nun unter Dach und Fach ist, müssen alle Beteiligten weiter am Ball bleiben und die Nachnutzung des Standortes wirksam vorantreiben. Wie bisher werden wir eng in diesen Prozess eingebunden sein. Über das gemeinsame Verständnis der Bedeutung des Areals, dessen Entwicklung impulsgebend für die städtebauliche Zukunft der Harburger Innenstadt sein wird, freue ich mich sehr und bin sicher, dass alle Akteure weiterhin an einem Strang ziehen werden.“

Bisherige Ideen aus kultureller Sicht sind, die Harburger Volkshochschule und Harburger Bücherhallen (bisher beide in der Eddelbüttelstraße im Harburg Carree) sowie das Archäologische Museum Hamburg und Stadtmuseum Harburg samt extern liegenden Depots dort zusammen zu bringen.

Bericht aus dem Hamburg Journal vom 5. April 2024

 

]]>
Neuregelung der Feiertagsruhe am Karfreitag https://www.tiefgang.net/neuregelung-der-feiertagsruhe-am-karfreitag/ Fri, 22 Mar 2024 23:35:40 +0000 https://www.tiefgang.net/?p=10696 [...]]]> Ostern ist in Hamburg ab jetzt auch Partytime!

Nach einer entsprechenden Erörterung und Abstimmung mit der evangelischen und der katholischen Kirche hat der Senat in diesen Tagen beschlossen, die Zeit der Feiertagsruhe am Karfreitag auf 5.00 Uhr bis 24.00 Uhr festzulegen. Die Regelung gilt bereits für das kommende Osterwochenende.

Die Hamburgische Feiertagsschutzverordnung legt fest, in welchem Zeitraum Einschränkungen von Veranstaltungen am Karfreitag im Sinne eines „stillen Feiertags“ erfolgen.

Der Schutz des Karfreitags als stiller Feiertag vor Ostern bleibt mit dieser Regelung gewahrt. Veranstaltungen und Freizeitangebote, die von der Verordnung betroffen sind, können damit am Donnerstagabend bis in die frühen Morgenstunden des Karfreitags zu Ende geführt bzw. ab Mitternacht wieder begonnen werden.

Für Christen ist der Karfreitag, der auch stiller Freitag oder hoher Freitag genannt wird, eine Zeit der Besinnung, Trauer und geistlichen Reflexion. Deshalb bestehen traditionell Regelungen zum besonderen Schutz dieses Feiertags. Diese sind bundesweit von Bundesland zu Bundesland sehr unterschiedlich ausgestaltet.

]]>
75 Jahre Grundgesetz. Nie wieder ist jetzt https://www.tiefgang.net/75-jahre-grundgesetz-nie-wieder-ist-jetzt/ Fri, 01 Mar 2024 23:26:34 +0000 https://www.tiefgang.net/?p=10638 [...]]]> Seit 75 Jahren in unserem Land in Frieden und Freiheit zu leben, ist ein unschätzbares Gut. Und zur Beschäftigung. Da gerade in diesen Zeiten aber Fragen zu unserer Demokratie, unseren Grundwerten, zur Menschenwürde, Meinungsfreiheit und auch Vielfalt in aller Munde sind, ruft die Buxtehude Stiftung anlässlich des 75. Bestehens des Grundgesetzes am 23. Mai 2024 zu einem Kreativ-Wettbewerb mit dem Titel „75 Jahre Grundgesetz. Nie wieder ist jetzt“ auf.

Einwohnerinnen und Einwohner Buxtehudes oder Gruppen, die ihren Sitz in Buxtehude haben (z.B. Schulklassen, KiTa-Gruppen, Firmen, Vereine oder Institutionen) sind aufgerufen sich mit dieser Thematik aus der jeweiligen ganz persönlichen Sicht auseinandersetzen. Bis zum 13. Mai können Werke, aus den Bereichen der Malerei, Grafik, Plastik/Installation, Fotografie oder Video eingereicht werden. Das eingereichte Werk darf aus maximal 3 Teilen bestehen und muss nach dem Aufruf zu diesem Wettbewerb entstanden bzw. angefertigt worden sein.
Es wird je eine Wertung für Erwachsene und eine Wertung für Kinder/Jugendliche bis 18 Jahre geben. Über die Vergabe der Preisgelder von bis zu 2.000 Euro entscheidet eine Jury aus Mitgliedern des Stiftungsrates, der Leitung der Fachgruppe 41 sowie der Leiterin des Buxtehude Museums.

Im Rahmen einer öffentlichen Veranstaltung auf dem Petri-Platz am Donnerstag, 23. Mai, werden die Gewinnerbeiträge präsentiert und anschließend in einer Ausstellung im Buxtehude Museum zu sehen sein.

Abgabe bzw. Einsendung bis 13. Mai 2024:
Hansestadt Buxtehude
Stichwort: Wettbewerb 75 Jahre Grundgesetz
Bahnhofstraße 7, 21614 Buxtehude

Kontakt für Rückfragen:
Buxtehude Stiftung
T 04161-501 4001
M stiftung@buxtehude.de

Die Buxtehude Stiftung ist eine Stiftung in und für die Hansestadt Buxtehude. Ihr Zweck ist u.a. die Förderung von Kunst und Kultur. www.buxtehude.de/stiftung

]]>
Interkulturelle Projekte und Festivals 2024 https://www.tiefgang.net/interkulturelle-projekte-und-festivals-2024/ Fri, 02 Feb 2024 23:52:40 +0000 https://www.tiefgang.net/?p=10552 [...]]]> Die Behörde für Kultur und Medien fördert in diesem Jahr Projekte der interkulturellen Arbeit mit 90.000 Euro sowie interkulturelle Festivals mit 405.000 Euro aus der Kultur- und Tourismustaxe.

Ziel der spartenübergreifenden Förderung ist es, interkulturelle künstlerische Positionen zu stärken und dadurch den interkulturellen Dialog in der Stadtgesellschaft erlebbar zu machen. Eine Fachjury hat dazu die Behörde für Kultur und Medien beraten und Projekte für die Förderung ausgewählt.

Dr. Carsten Brosda, Senator für Kultur und Medien: „Unsere Gesellschaft ist vielfältig und wird geprägt von unterschiedlichen kulturellen Lebensrealitäten. Diese wollen wir mit den interkulturellen Projekten und Festivals sichtbar machen und zum gesellschaftlichen Austausch anregen. In einer Zeit, in der unsere offene Gesellschaft immer mehr unter Druck gerät, wollen wir damit auch Haltung zeigen: gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit, für eine Gesellschaft, in der unterschiedliche Kulturen, Religionen und Menschen friedlich miteinander leben können. Dass alle Menschen unabhängig von ihrer Herkunft oder sexuellen Orientierung gleich sind, ist fest in unserem Grundgesetz verankert. Künstlerische Projekte leisten einen wichtigen Beitrag, da sie Menschen zusammenbringen und Neugierde auf andere Ausdrucksweisen wecken. Wir sind gespannt auf die Umsetzung der vielfältigen Projekte, die unsere Stadtgesellschaft beleben!“

Projektförderung

Mit der Förderung interkultureller Projekte unterstützt die Behörde für Kultur und Medien in Hamburg wohnende Künstlerinnen und Künstler mit internationaler Geschichte sowie Personen, Vereine und Gruppen, die künstlerisch zu interkulturellen Themen arbeiten. Für 2024 stehen 90.000 Euro zur Verfügung. Der Fachjury gehörten an: Mohammed Ghunaim, Referent für Diversität des Thalia Theaters, Dr. Nana Kintz, Kunsthistorikerin, Programmabteilung Kultur, Diversity, der Hamburger Volkshochschule, und Pascal Schmidt, Tänzer*in, Workshopleiter*in und Choreograf*in.

Bei der Auswahl der Förderungen standen für die Jury die Fragen und auch Sorgen einer kulturell vielfältigen Gesellschaft im Vordergrund. So berücksichtigte sie insbesondere Projekte, die viele unterschiedliche Akteure und Akteurinnen beteiligten und sichtbar machen. Auch die Verteilung von Machtverhältnissen sowie die Nachhaltigkeit der künstlerischen Konzepte wurden in die Entscheidung einbezogen. Eine ausführliche Bewertung der Projekte durch die Jurorinnen und Juroren finden Sie unter: Förderung des interkulturellen Kulturaustausches in Hamburg – hamburg.de.

 

Projektförderung 2024:

Thomas Schlottmann Screening-Reihe Filmclub Hamburg-Ukraine 4.000 €
fluxus² e.V. mezehane – Ein musikalischer Ort der kulturellen Begegnung 4.500 €
ISD Bund e.V. Black History Month – Hamburg 2024 10.000 €
Ali Sirwan BLCK WRK 6.000 €
Stiftung Bürgerhaus Wilhelmsburg Female Voices – Was uns zum Leuchten bringt 8.000 €
Wasiu Oyegoke AfroWAKENING: Queer Fashion and Music Night 6.000 €
Zwischenräume e.V. 22. Afrikafestival-Hamburg, Alafia 8.000 €
Interkulturelle Denkfabrik Interkulturelle Denkfabrik Literatur- und Theatertage 2024 10.000 €
Lee Hielscher Wessen Stimmen finden Gehör? 7.500 €
Caglar Yigitogullari Der Kreis 8.000 €
Yolanda Gutierrez Bobadilla Podcast und Publikation „Dekolonisierung als künstlerische Praxis im Theater“ 4.000 €
Goldbekhaus Arabisches Kulturforum 2024 6.000 €
NaJe Verein NaJe Festival – Vielfalt durch Kunst und Sport 8.000 €

Förderung aus der Kultur- und Tourismustaxe

Mit insgesamt 405.000 Euro aus der Kultur- und Tourismustaxe werden Festivals mit überregionaler Strahlkraft zu interkulturellen Themen gefördert, darunter das transkulturelle Festival „fluctoplasma – 96 Stunden Kunst. Diskurs. Diversität“, das auf Kampnagel stattfindende „KRASS Kultur Crash“ Festival, die „altonale/STAMP“ sowie das deutsch-türkische „Theaterbrückenfestival“ im MUT Theater. Für ihr Programm „in:szene“ erhält die W3 – Werkstatt für internationale Kultur und Politik ebenfalls Mittel aus der Kultur- und Tourismustaxe.

Förderung interkultureller Projekte aus der Kultur- und Tourismustaxe:

Fluxus 2 e.V. Fluctoplasma – 96 Stunden Kunst. Diversität. Diskurs. 60.000 €
Altonale GmbH Altonale/STAMP 115.000 €
Kunstwerk e.V. KRASS Kultur Crash Festival 150.000 €
W3 – Werkstatt für int. Kultur und Politik e.V. In:szene; Programmförderung 70.000 €
MUT Theater e.V. Deutsch/Türkisches Theaterbrücken Festival 10.000 €

 

 

]]>