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Lachend beim Zahnarzt?

Auch das Sachbuch darf bei der 5. SuedLese nicht fehlen. Das vom Neu Wulmstorfer Autor und Zahntechniker Dieter Jobst ist zum Lachen trotz seines Sujets: dem Besuch beim Zahnarzt.

„Du, Dein Zahnarzt und ich“ ist der kurze Titel des Bestsellers unter den Sachbüchern, das ebenso informativ wie humoristisch ist. Und wann schon hat man Gelegenheit beim Zahnarzt zu lachen?

Manche Leser*innen des Buches bedauern, dass sie das Buch etwa 5 Zahnärzte zu spät in die Hände bekamen und liegen da ganz recht in der Einschätzung. Denn Jobst erzählt als Zahntechniker, was ihm im Hintergrund des Zahnarztes so unterkommt. Ob Implantate,  neue Zähne oder Amalgam – wir wissen, dass wir im Grunde nichts verstehen und wissen, von dem, was uns im Zahnarztstuhl erklärt und angeboten wird. Und wir wissen, dass auch unser jetziger Gesundheitsminister Jens Spahn aus unserem kranken und sogenannten Gesundheitswesen wohl auch keine Heilung wird hervorbringen können. Stets ist es eine Verschlimmbesserung und  unsere Zahnzusatzversicherung versichert uns letztlich nur, dass uns nicht mehr als 32 Zähne gezogen werden können.

Also: Niemand weiß so recht, woran ein guter Zahnarzt zu erkennen ist. Zumal, wenn „etwas“ gemacht werden soll. Oder schon gemacht wurde, mit einem für den Patienten unbefriedigenden Resultat.

Jobst klärt in seinem Buch auf, nennt alternative Lösungen für die „neuen Zähne“ und schließt beim Patienten Informationslücken, die, im Praxisalltag gepflegt, oft größer sind als die zu schließende Zahnlücke. Und er begleitet den Leser und nun bei der SuedLese den Hörer in der Inselklause auf dem Weg, als aufgeklärter Patient einen guten Zahnarzt zu finden. Als Zahntechnikermeister ist er ja aber auch selbst Patient und entdeckt bei seinen Auftraggebern, den Zahnärzten, mehr handwerkliche Schattenseiten, als einem Patienten lieb sein kann. Jeder von uns möchte seine Zähne durch einen guten Zahnarzt betreut wissen. Aber Nieten im Praxisdress, mit Spiegel, Sonde und Bohrer, gibt es zuhauf.

Das Buch „Du, Dein Zahnarzt und ich“ trägt den Untertitel „Au backe,. Alles ohne Betäubung“ ist letztlich eine  Anthologie von wahren Fällen und gewährt Einblicke in eine Welt, deren Mittelpunkt der Patient und die Zahnheilkunde sein sollte. Es benennt die wahren Gründe, weshalb wir doch noch einen weiteren Zahnarzttermin haben müssen und wie einfach Zahnlabore Aufträge erhalten, wenn nur das Bakschisch stimmt.

Der Leser erhält Antworten auf Fragen, die er sich mitunter nicht zu stellen getraut. Falsche Frage, falsche Antwort. Der Lebensweg des Patientenzahnes wird aufgezeigt, weder politisch korrekt, noch wissenschaftlich tiefgründig, aber von der Wiege bis zu seinem Ende und der Auferstehung als Implantat.

Auf die Zeitbombe Amalgam wird hingewiesen und die Unterschiede zwischen Goldzahn, Günstigzahn und „Krone ganz in Weiß“. Das Buch zeigt, worauf man als Patient achten sollte.

Was genau im Munde veranstaltet werden soll, ist uns als Patient oft nicht klar, wenn es denn überhaupt erklärt wurde. Hier setzt Jobst an und informiert uns über die modernen Möglichkeiten Zähne zu erhalten. Über Sinn oder Unsinn von gebleichten Zähnen. Oder verlorene Zahnsubstanz mit einem anderen Material zu ersetzen als mit quecksilberhaltigen Amalgamzeitbomben.

Also: steht eh bald wieder ein Zahnarztbesuch an? Dann machen Sie sich schlau, wonach Sie Ihren Zahnarzt fragen müssen, können, sollten. Und lernen Sie, wie extrem wichtig das Thema Zweitmeinung ist. Die Informationen sind unabhängig von Marken und Produktnamen. „Wenn man über den Gebrauch von Zahnpasta spricht, braucht es weder die Empfehlung einer Zahnarztfrau noch die einer Dentalhygienikerin aus dem Werbefernsehen“, so Jobst.

Das Buch:

Dieter Jobst – Du, Dein Zahnarzt und ich, Verlag TWENTYSIX; Auflage: 2 (2. Mai 2016), Taschenbuch: 268 Seiten, ISBN-10: 3740708468; ISBN-13: 978-3740708467, Preis: 11,99 €

 

Termin: Dieter Jobst – Du, Dein Zahnarzt und ich; Fr, 13. Mrz., 19:00 Uhr, Inselklause, Schweenssand-Hauptdeich 6, 21079 Harburg-Hafen

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