Suchergebnisse für „kulturtag“ – Tiefgang https://www.tiefgang.net Kultur, Politik, Kulturpolitik und mehr Sat, 03 Dec 2022 15:01:42 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=4.9.22 Darf´s auch etwas Kunst sein? https://www.tiefgang.net/darfs-auch-etwas-kunst-sein/ Fri, 25 Nov 2022 23:10:55 +0000 https://www.tiefgang.net/?p=9516 [...]]]> Seit dem 24. November hat die Kunstleihe Harburg in der Meyerstraße 26 in Heimfeld wieder ihre Schaufenster hergerichtet: weihnachtlich und vor allem kunstvoll.

Oft fehlt es bei der Suche nach Weihnachtsgeschenken dem einen oder anderen an Inspiration oder nach einer ganz persönlichen Note. Zum anderen ist die Kunstleihe Harburg nicht nur Hamburgs erste nichtkommerzielle Artothek, bei der man lokale, zeitgenössische Kunst leiht wie Bücher in einer Bücherhalle. Sie ist auch als Teil des Netzwerkes SuedKultur zu einem starken Netzwerk der Bildenden Kunst im Süden Hamburgs geworden und konnte dieses Jahr mit der  Besuchsreihe „Kunst vor Ort“ und der fulminanten SuedArt22-Ausstellung in den Foyers der Friedrich-Ebert-Halle ebenso überzeugen wie erst jüngst mit der Aktion KunstSchauFenster in etlichen Ladengeschäften Harburgs sowie der eigenen Ausstellung neuer Werke und Künstler*innen anlässlich des 19. Harburger Kulturtags. „Unser Netzwerk ist in den letzten Monaten nochmal deutlich gewachsen und das zeigt, dass wir das Vertrauen der lokalen Kunstszene genießen“, so Kunstleihe-Vorständlerin Sabine Schnell. „Daher ist es naheliegend, dass wir unsere ´Schau-Fenster` auch dieses Jahr feierlich schmücken und dem geneigten Kunstpublikum eine Vielzahl an Kunst vorstellen, dass durchaus auch als Weihnachtsgeschenk unter den Christbaum passt.“
Die Idee kam im ersten Jahr der Covid-Pandemie. Da der jetzige Standort in der Heimfelder Meyerstraße 26 ein altes Ladenlokal ist, das über Schau-Fenster verfügt, bot es sich an, in den zwangsläufig ausstellungsfreien Lockdowns zumindest dort Kunst zu kleinen Preisen zu offerieren und so den lokalen Kunstschaffenden nicht nur Aufmerksamkeit sondern auch kleines Geld ins Portemonnaie zu geben. „Das haben wir auch 2021 dann fortgesetzt und dieses Jahr finden sich auch durchaus größere Werke in der Auslage“, so Schnell zur Weiterentwicklung. Die Zahl der Künstler*innen ist ebenso groß wie die Vielfalt an Motiven, Techniken und Materialien.
„Es lohnt sich auf jeden Fall, in den nächsten Wochen vorbeizuschauen. Da wir im Kunstleihe-Team aber alle unentgeltlich ehrenamtlich arbeiten, müssen wir uns auf die klassischen Kunstleihe-Öffnungszeiten konzentrieren, die donnerstags und freitags von 14 bis 18 Uhr und samstags von 12 bis 18 Uhr sind. Durchs Fenster kann man aber jederzeit schauen und sicher und immerhin einen ersten Vorgeschmack mitnehmen können! Einfach Klingeln und um Einlass begehren!“

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Poesie, Krimi und Platt zum Kulturtag https://www.tiefgang.net/poesie-krimi-und-platt-zum-kulturtag/ Fri, 28 Oct 2022 22:52:04 +0000 https://www.tiefgang.net/?p=9453 [...]]]> Am 6. November findet der bereits 19. Harburger Kulturtag statt und die Spezialausagbe der SuedLese Literaturtage mischt mit – mit Poetomaten, Ladies Crime Night, Plattdeutsch oder Lesung auf einem Laster …

Den ganzen November über wird Hamburgs Süden mit ausgezeichneter Literatur beglückt. Und da am 6. November zudem der 19. Harburger Kulturtag stattfindet, lag es nahe, auch die Literatur mit einzubringen.
Im Untergeschoss der Galeria Karstadt etwa findet sich zwischen 13 und 18 Uhr der Poetomat des Vereins KulturWohnZimmer. Er ist schon quasi fester Bestandteil der SuedLese-Literaturtage geworden, bringt er doch die Poesie in den Alltag der Menschen. Die Idee ist so schön wie simple: man gibt ein Wort und eine Münze in den schwarzen Kasten, es rattert und knattert und nach kurzer Zeit spuckt er ein individuelles Gedicht aus.
Krimi-Fans hingegen sollten sich um 16 Uhr auf dem Harburger Rathausplatz einfinden. Dort rollt dann ein Laster ein, auf dessen Dach der Fantasy-Autor Nils Petersen aus seinem neuen Roman „Veljkos Café“ liest. Die Idee ist eine Abwandlung der mittlerweile etablierten Laster-Konzerte, die die Agentur Waldinsel-Konzerte aus Buchholz inmitten der Pandemie aufbrachte, um Konzerte im Freien und samt Abstandsregeln zu den Leuten zu bringen. Warum also nicht auch mit Literatur?

Um 17.30 Uhr geht es ebenso mit Krimis aber in einem gänzlich anderen Format im Kulturpalst Rieckhoffstraße weiter. Dort sind sechs Vertreterinnen der „Mörderischen Schwestern“ im kriminalistischen Wettstreit. Allesamt sind Krimi-Autorinnen und dürfen bei der Ladies Crime Night zehn Minuten aus ihren Krimis lesen. Dann fällt ein Schuss und die nächste ist dran. Ein unterhaltsames Literaturformat, das Spaß und Spannung mal ganz anders verbindet.
Und wer das Plattdeutsche liebt, sollte sich abends um 19 Uhr im Speicher am Kaufhauskanal, Blohmstraße 22 im Harburger Hafen einfinden. Da ist dann nämlich der aus dem NDR bekannte Jan Graf zu Gast und wird aus seinem neuen Buch „Mann in de Tünn“ aber auch anderen Bänden lesen und zuweilen auch musizieren.

Zu den einzelnen Programmpunkten am Harburger Kulturtag lohnt es sich unter www.suedlese.de zu stöbern!

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Neue Künstler*innen und neue Werke! https://www.tiefgang.net/neue-kuenstlerinnen-und-neue-werke/ Fri, 28 Oct 2022 22:44:16 +0000 https://www.tiefgang.net/?p=9450 [...]]]> Die Kunstleihe Harburg ist seit 2019 Hamburgs erste nichtkommerzielle Artothek, bei der man für eine geringe Gebühr vor allem lokale zeitgenössische Kunst leihen kann. Zum 19. Harburger Kulturtag präsentiert sie nun zahlreiche neue Künstler*innen und Werke, die ab sofort geliehen werden können.

Der Bestand an leihbaren Kunstwerken, die für die Gebühr von 6,- € für ein Vierteljahr Kunstinteressierten es ermöglicht, sich mal in seinem ganz persönlichen Umfeld mit echter Kunst zu befassen,liegt trotz begrenzter Räumlichkeiten in der Heimfelder Meyerstraße 26 bereits bei gut 300 Werken. „Davon sind mehr als 100 im Grunde immer unterwegs“, so Sabine Schnell vom Vereinsvorstand. „Da wir keinen Etat zum Ankaufen haben, sind wir dabei auf das Wohlwollen der vor allem
Harburger Künstler*innen angewiesen, die uns per Dauerleihvertrag Werke für eine gewisse Zeit überlassen. Dieses Prinzip hat sich aber in den letzten Jahren bewährt und sowohl unter Kunstinteressierten als auch Kunstschaffenden für stets größeres Interesse gesorgt. Unser Ziel ist es eben, Kunst alltäglich zu machen und das unterstützen eben viele Künstler*innen auch.“

Nun hat die Kunstleihe sich vorgenommen, den Kulturtag am 6. November zu nutzen und geballt neue Werke und Künstler*innen vorzustellen. „Neue Werke aufzunehmen, fotografisch und mit Vita und Leihvertrag in den Bestand aufzunehmen, ist immer mit einigem Aufwand verbunden“, sagt die unentgeltlich ehrenamtliche Vorständin. „Daher bot es sich dieses Jahr an, erstmal einiges zu Sammeln und den Kulturtag als Anlass einer umfassenderen Ausstellung zu nehmen.“
Die Kunstleihe hat am Sonntag, 6. November dann von 12 bis 18 Uhr geöffnet. Unter den neuen Werken sind Fotografien, Aquarelle, Airbrush und Ölmalerei. Das Kunstleihe-Team erklärt dazu das Leihprinzip und auch über die lokale Kunstszene und wer will, kann gleich auch Kunst für Zuhause, das Büro, die Praxis oder Kanzlei leihen. Dazu gibt es Kaffee, Kuchen oder auch ein Glas Sekt.

Regulär hat die Kunstleihe donnerstags und freitags von 14 bis 18 Uhr und sonnabends von 12 bis 18 Uhr geöffnet. Das Team sucht auch noch Interessierte, die ehrenamtlich im Team mithelfen wollen.

Infos und Kontakt unter www.kunstleihe-harburg.de

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Verkaufsoffener Sonntag wird zum KunstSchauFenster https://www.tiefgang.net/verkaufsoffener-sonntag-wird-zum-kunstschaufenster/ Fri, 21 Oct 2022 22:46:19 +0000 https://www.tiefgang.net/?p=9447 [...]]]> Bereits zum 19. Mal jährt sich am 6. November 2022 der Harburger Kulturtag. Das Netzwerk der Kunstleihe Harburg frischt ihn jetzt mit der Aktion „KunstSchauFenster“ auf …

Vor 19 Jahren hatte ein Trio um den Chef des Archäologischen Museums, Prof. Dr. Rainer-Maria Weiss, die Idee, Harburgs Kulturszene mal angemessen ins rechte Licht zu rücken und die Idee des Harburger Kulturtags war geboren. Ateliers, Museum und die Falckenberg-Sammlung öffneten ihre Pforten und zeigten ihre aktuellen Arbeiten. Von Jahr zu Jahr wuchs die Teilnehmerzahl und tausende von Menschen nutzten das Angebot. Vor einigen Jahren dann wurde der Kulturtag mit dem verkaufsoffenen Sonntag im November zusammengelegt. „Die ideale Chance, Geschäfte und Kultur zusammenzubringen“, so Sabine Schnell vom Vorstand der 2019 gegründeten Kunstleihe Harburg. Doch der Geschäfts- und Kulturbetrieb lief in den vergangenen Jahren weitestgehend neben- statt miteinander. Die Pandemie tat in den letzten zwei Jahren zudem ihr übriges.
Daher nahm die Kunstleihe Harburg die Abschlusssolventin des Kunststudienganges der Medical School Hamburg, Bergith Lassen im Praxissemester auf und stellte ihr die Aufgabe, frischen Wind in die Struktur zu bringen. Daraus wurde nun die Aktion „KunstSchauFenster“, in der am 6. November in vielen Ladengeschäften Harburgs nicht nur Waren sondern auch lokale Kunst dargeboten wird. „In vielen Städten hat man früh erkannt, dass etwa leerstehende Ladengeschäfte durch Kunst wieder zum Hingucker werden. Das wirkt sich dann auch auf die benachbarten Geschäfte aus und führt zu einer lebendigen Symbiose von Kultur und Kommerz“, so Lassen. An Leerstand zu kommen, hat sich zwar in Harburg als schwieriges Unterfangen erwiesen: „Es fehlt noch an Kommunikation in diesem Bereich“, stellt Lassen fest. Aber der 9.  erkannte gleich die Chance und so haben sich viele Geschäftsinhaber gleich offen für die Aktion gezeigt.
Das Netzwerk der Kunstleihe Harburg wird so zum Sonntag an mehr als 10 Ladengeschäften Kunst lokaler Künstler*innen in die Schaufenster einbringen, die dann auch die Woche danach zu bestaunen sind. „Die meisten kann man auch erwerben, aber darum geht es nicht bei der Aktion“, so Lassen. Vielmehr solle der Kulturtag, der auch Anlass zum verkaufsoffenen Sonntag ist, eine bessere Vernetzung lokaler Akteur*innen ermöglichen. „Da steckt viel Potenzial für die Zukunft drin!“ Neben ausgestellter Kunst in einigen Schaufenstern von Ladengeschäften hat eine Kunstgruppe von MSH-Kunststudierenden auch eine eigene Ausstellung im Untergeschoss der Galeria Karstadt
am Schloßmühlendamm.

Die Aktion KunstSchaufenster wird unterstützt durch den Verfügungsfonds „Mitten in Harburg“.

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Der Herbst als literarisches Vergnügen! https://www.tiefgang.net/der-herbst-als-literarisches-vergnuegen/ Fri, 14 Oct 2022 22:41:35 +0000 https://www.tiefgang.net/?p=9380 [...]]]> Der Süden Hamburgs wird für Literaturfans zum echten Paradies: Die SuedLese-Literaturtage im Süden Hamburgs legen mit einer zusätzlichen „SPEZIAL“- Ausgabe in 2022 nach und präsentieren ein reichhaltiges Programm mit Lesungen im gesamten November
an den unterschiedlichsten Leseorten.

Mit dabei sind Autor*innen, die aktuell bundesweit durch Nominierungen für den Deutschen Buchpreis besonders im Gespräch sind. Ebenso
aber auch zu entdeckende Literat*innen aus dem Süderelbe-Raum. Und auch für Kinder gibt es spannende Leseabenteuer.
„Es ist einfach toll, dass es uns gelungen ist, neben aufstrebenden regional bekannten Autor*innen viele bundesweit bekannte Schriftsteller*innen für die SuedLese SPEZIAL zu gewinnen und über 40 Lesungen anbieten zu können“, berichtet Jörn Waßmund begeistert. Er betreut als Projektleiter die SPEZIAL-Ausgabe der SuedLese. So sind etwa Duygu Agal, Fatma Aydemir, Kristine Bilkau, Laura Cwertnia, Daniela Dröscher, Behzad Karim Khani, Heinz Strunk oder der jüngst mit dem Wilhelm-Raabe-Literaturpreis ausgezeichnete Jan Faktor mit dabei. Und man kann genauso die junge Autorin Zara Zerbe kennenlernen, die gerdae mit dem Kunstförderpreis von Schleswig-Holstein ausgezeichnet wurde oder Kathrin Hanke mit ihrem neuen Krimi und viele andere mehr.
Entscheidend für den Ansatz der SuedLese SPEZIAL ist nicht nur die Mischung von Bekanntem und Neuem, sondern die Begegnung an sich. „Lesen ist wunderbar. Dabei die Autorin oder den Autor live zu erleben und den Austausch zu haben ist noch großartiger. Das bieten wir jetzt im November und an so vielen tollen Orten“, so Jörn Waßmund. Die SuedLese SPEZIAL kooperiert mit vielen auch weniger bekannten Leseorten von Wilhelmsburg bis Buchholz und Buxtehude bis Winsen. An Leseorten sind unter anderem dabei die preisgekrönte Buchhandlung am Sand in Harburg und weitere Buchhandlungen, viele Bücherhallen und weitere Kulturstätten wie die Kulturbäckerei Hanstedt, die Holmer Mühle in Buchholz oder der Harburger Speicher am Kaufhauskanal. „Der Süden Hamburgs geht weit über die Landesgrenzen hinaus. Wir bringen über Literatur den Bezirk Harburg und die Landkreise Nord- Niedersachsens zusammen“, so der sonst als Regisseur tätige Waßmund. „Vielleicht legen wir quasi den Grundstein für eine literarische Metropolregion Hamburg“, visioniert er.

v.l.: SuedLese-Initiator Heiko Langanke und Projektleiter Jörn Waßmund. (Foto: S. Schnell)

Auch lokale Harburger Events wie der Harburger Kulturtag (6. November) oder auch Themen von Harburger Gedenktagen werden in das Programm integriert. So wird etwa auch der Harburger „Poetomat“ am Kulturtag bei Karstadt bedienbar sein: ein Wort und Euro rein, ein individuelles Gedicht kommt heraus. Und am Harburger Rathausplatz wird es eine Krimilesung geben – von einem Laster aus.
Die jährliche SuedLese an sich ist schon seit langem ein Garant für spannende Literatur im Süden der Hansestadt. „Bisher kamen die Autor*innen eher aus dem Hamburger Süden. Diesmal ist es schon etwas ganz Besonderes in dieser Zusammenstellung“, so Heiko Langanke, Initiator der nunmehr im siebten Jahr stehenden vierwöchigen Literaturtage. „Ich bin überzeugt, dass es über den Süderelbe-Raum hinaus ansprechend ist und ein großes Publikum gibt, das sich der erstrangigen Literatur der Republik und ihren aktuellen Themen hingibt. Dass wir nun eine derart große Dichte an Prominenz bekommen konnten, verdanken wir auch dem Förderprogramm NEUSTART Kultur. Die Literaturszene hat – wie auch andere Kulturbereiche – mächtig unter den Pandemiebedingungen gelitten“, ergänzt Heiko Langanke. „Da ist es gut, noch einmal nachzulegen und allen Literaturfans zum Jahresende schöne Erlebnisse zu ermöglichen.“ Im Rahmen des pandemiebedingten Förderprogramms „Neustart Kultur“ über den Deutschen Literarturfonds kann die Initiative SuedKultur der Literaturszene im Süderelbe-Raum daher jetzt nochmal einen breiten öffentlichen Raum bieten. Einiges bleibt wie immer auf der SuedLese – so etwa das Ziel „jeden Tag ein Literat“. Im November wird also kaum ein Tag vergehen, an dem nicht irgendwo eine Lesung zu besuchen ist. Eine Übersicht als Leporello und das ausführliche Programm mit all seinen Orten, Autor*innen und Buchtiteln ist als Programmbuch an vielen Orten und auch den zahlreichen Leseorten zu finden. Karten gibt es ausschließlich direkt über die Leseorte. Alle Infos dazu auch unter www.suedlese.de. Und hier im Online-Feuilleton ´Tiefgang` der Initiative SuedKultur wird es darüber hinausbegleitende Interviews und Porträts geben.

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Kunst und Talks im Herbst https://www.tiefgang.net/9384-2/ Fri, 14 Oct 2022 22:33:12 +0000 https://www.tiefgang.net/?p=9384 [...]]]> Die Deichtorhallen aber auch der Kunstverein Harburger Bahnhof warten im Herbst mit einigen Kunstevents auf, die man auf dem Schirm haben sollte …

Die im September eröffneten Ausstellungen THE NEW ABNORMAL im PHOXXI, dem temporären Haus der Photographie und die Stipendiat*innen-Ausstellung der Jahrgänge 2020 und 2021 in der Sammlung Falckenberg laufen noch bis zum 6. November. Die Ausstellungen werden durch ein umfangreiches Rahmenprogramm bestehend aus Kuratorenführungen, dialogischen Führungen mit den Künstler*innen und Artists Talks begleitet. Ende Oktober eröffnet in der Halle für aktuelle Kunst unter dem Titel IN THE HEART OF ANOTHER COUNTRY eine große Werkschau der Sharjah Art Foundation Collection mit über 140 Werken von mehr als 60 Künstler*innen aus dem Bestand der Sammlung.

Kuratorenführungen mit Ingo Taubhorn 

Durch die Ausstellung THE NEW ABNORMAL – EINE KOOPERATION MIT DEM ODESA PHOTO DAYS FESTIVAL im PHOXXI, dem temporären Haus der Photographie. Keine Anmeldung erforderlich, Kosten: 3 Euro zzgl. Eintrittspreis

Immer mittwochs um 18 Uhr (12.10., 18.10., 26.10. und 2.11.)

PHOXXI. Haus der Photographie temporär/Deichtorhallen Hamburg

 

ARTIST TALK: Into endlessness – Photographic reflections on the war in Ukraine

Donnerstag, 20. Oktober 2022 um 19:00 Uhr

Sebastian Wells, OSTKREUZ-Fotograf und Herausgeber des Magazins soлomiya, im Gespräch mit den Fotograf*innen Mila Teshaieva und Daniil Russov aus der Ausstellung THE NEW ABNORMAL.
Die Veranstaltung findet in englischer Sprache im Live-Stream auf YouTube statt.

 

SMALL TALK MIT ELENA VICTORIA PASTOR 

Sonntag, 23. Oktober um 13:00 Uhr

Anlässlich der Ausstellung des ARBEITSSTIPENDIUM FÜR BILDENDE KUNST DER FREIEN UND HANSESTADT HAMBURG 2020/2021 in der Sammlung Falckenberg finden an ausgewählten Sonntagen Small Talks, Performances und Aktionen mit den Künstler*innen der Ausstellung statt.

Small Talk mit Elena Victoria Pastor feat. Fabián Villasana (inkl. Kurzführung durch die Ausstellung); Moderation: Angela Holzhauer

Im Eintritt inbegriffen, eine Anmeldung an der Tageskasse ist erforderlich.

Sammlung Falckenberg, Wilstorfer Str. 71, Hamburg-Harburg

 

ERÖFFNUNG: IN THE HEART OF ANOTHER COUNTRY

Donnerstag, 27. Oktober um 19 Uhr

Begrüßung: Dr. Dirk Luckow, Intendant der Deichtorhallen Hamburg, und Dr. Omar Kholeif, Director of Collections and Senior Curator, Sharjah Art Foundation, UAE, und Kurator*in der Ausstellung

Eintritt frei

Halle für aktuelle Kunst/Deichtorhallen Hamburg

 

Performance von Youssef Tabti zum »Jeu de la Guerre«

Montag, 31. Oktober um 12:30 Uhr

Youssef Tabti präsentiert das »Kriegsspiel« – »Jeu de la Guerre« von Guy Debord

Youssef Tabti ist einer der 10 Stipendiat*innen, die 2020 mit einem Arbeitsstipendium der Bildenden Kunst von der Behörde für Kultur und Medien der Freien und Hansestadt Hamburg ausgezeichnet worden ist. Auch in diesem Jahr präsentieren die zwanzig Stipendiat*innen aus den Jahren 2020 und 2021 eine Auswahl ihrer Arbeiten in der Sammlung Falckenberg.

Freier Eintritt im Rahmen des #seeforfree
Infos unter www.seeforfree.de
Sammlung Falckenberg, Wilstorfer Str. 71, Hamburg-Harburg

 

#seeforfree – Freier Eintritt am Tag der Reformation

Am Montag, 31. Oktober 2022 öffnen rund 30 Hamburger Museen – darunter auch die Deichtorhallen Hamburg – im Rahmen der Kampagne #seeforfree ihre Türen. Der 31. Oktober ist ein Museumstag für alle, an dem Interessierte dazu eingeladen sind, die vielfältigen Ausstellungen der Hamburger Museen zu erleben. Der Eintritt in alle teilnehmenden Häuser ist an diesem Tag frei.

Mehr Informationen unter www.seeforfree.de

 

SONDERFÜHRUNG DOUBLE FEATURE

Donnerstag, 3. November um 17 Uhr

Kuratoren-Doppelführung durch die Ausstellungen im Kunstverein Harburger Bahnhof und die Ausstellung der Hamburg Stipendiat*innen in der Sammlung Falckenberg

Mit Tobias Peper und Goesta Diercks.

Begrenzte Teilnahmezahl, Anmeldung unter tickets.deichtorhallen.de erforderlich.

10 Euro/erm. 6 Euro inkl. Eintritt in die Ausstellungen

Sammlung Falckenberg, Wilstorfer Str. 71, Hamburg-Harburg

 

Performance emma wilson

Sonntag, 6. November um 13:30 Uhr

Emma Wilson präsentiert die Performance „Sweet“

Emma Wilson ist eine der 10 Stipendiat*innen, die 2021 mit einem Arbeitsstipendium der Bildenden Kunst von der Behörde für Kultur und Medien der Freien und Hansestadt Hamburg ausgezeichnet worden ist. Auch in diesem Jahr präsentieren die zwanzig Stipendiat*innen aus den Jahren 2020 und 2021 eine Auswahl ihrer Arbeiten in der Sammlung Falckenberg. Die Veranstaltung ist Teil des Harburger Kulturtages

Eintritt 3 Euro, frei mit dem Kulturtags-Pin, der an allen teilnehmenden Institutionen erworben werden kann

Sammlung Falckenberg, Wilstorfer Str. 71, Hamburg-Harburg

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Die Arbeiten des Nachwuchses https://www.tiefgang.net/9332-2/ Fri, 16 Sep 2022 22:13:18 +0000 https://www.tiefgang.net/?p=9332 [...]]]> Die in Harburg ansässige Sammlung Falckenberg präsentiert vom 23. September bis 6. November Werke von Hamburge Stipendiat*innen der Jahre 2020 und 2021. Malerei, Skulpturen und Installationen geben Einblicke in die Arbeit des Nachwuchses …

Seit 1981 zeichnet die Behörde für Kultur und Medien mit der Vergabe von Arbeitsstipendien jährlich zehn besonders herausragende künstlerische Positionen aus und unterstützt bildende Künstler*innen dabei, sich nach Beendigung ihrer Ausbildung künstlerisch weiterzuentwickeln, neue Projekte zu verfolgen und Netzwerke aufzubauen. In der Sammlung Falckenberg der Deichtorhallen Hamburg werden die zwanzig Künstler*innen, die in den Jahren 2020 und 2021 von der Behörde für Kultur und Medien mit einem Arbeitsstipendium für bildende Kunst ausgezeichnet wurden, eine Auswahl ihrer Arbeiten präsentieren.

Viele der Arbeiten sind vor Ort entstanden und stellen eine Verbindung zwischen den Räumlichkeiten der Sammlung Falckenberg und den gezeigten Werken her. Präsentiert werden zahlreiche installative Arbeiten wie auch Malerei, Skulptur und ein von Guy Debord inspiriertes Spiel. Und auch das Rahmenprogramm bietet viel Sehenswertes …

Stipendiat*innen 2020:
David Fletcher, Paul Glaw, Rosanna Graf, Alex Hojenski, TinTin Patrone, Clara Palmberger-Süße, Paul Spengemann, Youssef Tabti, Felix Thiele, Carlos León Zambrano

Stipendiat*innen 2021:
Elisa Barrera, Laura Franzmann, Jessica Halm, Simon Hehemann, Soyon Jung, Elisabeth Moch, Jáno Möckel, Elena Pastor, Korab Visoka, Emma Wilson

Zahlreiche ehemalige Stipendiatinnen und Stipendiaten haben sich im Anschluss an das Stipendium überregional und international einen Namen gemacht. Zu Ihnen gehören beispielsweise Stephan Balkenhol, Andreas Slominski, Mariella Mosler, Jeanne Faust, Christoph Schäfer, Thorsten Brinkmann, Annika Kahrs oder Boran Burchardt.

Eröffnung:

Freitag, den 23. September 2022 um 18 Uhr, Einlass ab 17 Uhr
Es sprechen Carsten Brosda, Senator für Kultur und Medien der Freien und Hansestadt Hamburg, und Dirk Luckow, Intendant der Deichtorhallen Hamburg. Im Anschluss an die Reden wird Emma Wilson eine Performance zeigen.
Am Eröffnungsabend ist die Ausstellung von 18 bis 22 Uhr geöffnet.

Die Ausstellung wird durch ein umfassendes Rahmenprogramm begleitet. Nähere Informationen und aktuelle Termine unter www.deichtorhallen.de/programm

KURZFÜHRUNGEN AM OFFENEN SONNTAG
Jeweils um 13 und 14 Uhr (Dauer ca. 45 Minuten)
Begrenzte Teilnahmezahl, Anmeldung am gleichen Tag an der Kasse erforderlich. Im Eintritt enthalten.

ÖFFENTLICHE RUNDGÄNGE
Samstags um 15 Uhr (Dauer ca. 90 Minuten)
Begrenzte Teilnahmezahl, Anmeldung unter tickets.deichtorhallen.de erforderlich.
10 Euro/erm. 6 Euro inkl. Eintritt in die Ausstellung

SMALL TALK MIT KÜNSTLER*INNEN DER AUSSTELLUNG
An ausgewählten Sonntagen finden im Rahmen der Kurzführungen Small Talks mit Jessica Halm, Elisabeth Moch, Elena Victoria Pastor, Paul Spengemann, Felix Thiele, Korab Visoka und weiteren Künstler*innen der Ausstellung zu ihren Werken statt. Begrenzte Teilnahmezahl, Anmeldung zur Kurzführung an der Tageskasse erforderlich.

PERFORMANCE: YOUSSEF TABTI – JEU DE LA GUERRE
Montag, 31. Oktober 2022, 12.30 – 16.30 Uhr 
„Kriegsspiel“ – Installation und Präsentation des „Jeu de la Guerre“ von Guy Debord
Freier Eintritt im Rahmen des #seeforfree

SONDERFÜHRUNG: DOUBLE FEATURE
Kuratoren-Doppelführung durch die Ausstellungen im Kunstverein Harburger Bahnhof und die Ausstellung der Hamburger Stipendiat*innen in der Sammlung Falckenberg
Mit Tobias Peper und Goesta Diercks
DO 3. November 2022, 17 – 19 Uhr
Begrenzte Teilnahmezahl, Anmeldung unter tickets.deichtorhallen.de erforderlich.
10 Euro/erm. 6 Euro inkl. Eintritt in die Ausstellungen

PERFORMANCE: EMMA WILSON – SWEET
Sonntag, 6. November 2022, 13.30 Uhr
Im Rahmen des Harburger Kulturtages
Eintritt 3 Euro, frei mit dem Kulturtags-Pin, der an allen teilnehmenden Institutionen erworben werden kann

ORT
Sammlung Falckenberg/Deichtorhallen Hamburg
Phoenix Fabrikhallen, Wilstorfer Straße 71, Tor 2
21073 Hamburg – Harburg
Tel. 040-32506762

ÖFFNUNGSZEITEN

Sonntags, 12–17 Uhr ohne vorherige Anmeldung
Eintritt 5 Euro, ermäßigt 3 Euro
Im Rahmen von Führungen samstags um 15 Uhr
Eintritt 10 Euro, ermäßigt 6 Euro
Für die Führungen gilt eine begrenzte Teilnahmezahl, Anmeldung unter tickets.deichtorhallen.de erforderlich.

 

 

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Beeindruckende Leistungsschau https://www.tiefgang.net/beeindruckende-leistungsschau/ Fri, 26 Aug 2022 22:20:46 +0000 https://www.tiefgang.net/?p=9282 [...]]]> Am vergangenen Wochenende (19. bis 21. August) wurde die Friedrich-Ebert-Halle in Hamburg-Heimfeld zur Kunstmeile. Das 2. Harburger Kunstfest „SuedArt“ hatte mehr als 40 Künstler*innen aus Harburg und Umland zur Leistungsschau versammelt.

Ort des Geschehens waren die Foyers der Friedrich-Ebert-Halle, die weiträumig den Interessierten viel Raum zur Betrachtung boten. Statt dicht gedrängter Kunst war Platz und gutes Licht bei angenehmen Temperaturen und auch Zeit und Raum für Gespräche und einen guten Austausch. Die Saaltüren der eigentlichen Halle verschwanden hinter eigens aufgestellten Wänden und an Kunst jeder Art und Form mangelte es nicht. So war schon im Eingangsbereich eine große Plastikwand aus Figuren und allerlei skurrilen Alltagsgegenständen des Harburger Habibi Ateliers ein eyecatcher, der die Umweltzerstörung und unseren Umgang mit Ressourcen anmahnte.

Großflächige Kunst des Habibi Ateliers (Foto: Schnell)

Daneben Werke einer Studierendengruppe der in Harburg ansässigen Medical School Hamburg, an der man Kunst studieren kann. Auch die Skulpturen und Werke der Künstler*innengruppe wattenbergArt fielen durch Farm, Farben und Materialien auf.

Im Zwischengang dann unterschiedliche Positionen verschiedener Künstler*innen in Form von Fotografie, Textilrollen, Leinwand oder Gouache. Im rechten Foyer-Trakt angekommen, waren blecherne Lichtskulpturen des Künstlers Matthias Engelmann sicht- und hörbar, denn einige Insektenähnliche Skulpturen blinkten nicht nur sondern zirpten auch.

Im 1. Stück überraschten dann das Künstlerduo „well wired team“ mit Draht- und Lichtinstallationen und luden zum Staunen und Filmen per Smartphone. Im Untergeschoss hingegen bot die SuedArt ein Rahmenprogramm mit Kunstgesprächen, die vor allem Kunstorte Harburgs in Augenschein nahmen. Besonders gut kamen dabei die Gespräche von Moderatorin Petra Hagedorn mit Bert Antonius Kaufmann, kaufmännischer Leiter der Deichtorhallen/Falckenberg-Sammlung wie auch mit Rudolf Klöckner vom urban art institut an, der Hintergründe zur Harburger Open-Air Galerie „walls can dance“ erläuterte. Ein interessierter Hausbesitzer war derart angetan, dass eine Erweiterung der Galerie wohl in Aussicht steht.

Gespräche im Kunstsalon (Foto: Schnell

Als Exilkünstlerin war zudem die Kiewer Impressionistin Paula Lytovchenko zu Gast. Neben der Ausstellung ihrer erstaunlich modern daher kommenden Arbeiten konnte sie wertvolle Kontakte in die Kunstszene knüpfen, um auch in Hamburg weiter ihrer Arbeit nachgehen zu können. Sowohl ein Atelierplatz als auch die Möglichkeit zu Kursangeboten stehen in Aussicht.

Die Kiewer Exilkünstlerin Paula Lytovchenko (Foto: Schnell)

Und der Leipziger Künstler Peter Busch war mit einer Arbeit zu sehen. Busch ist noch bis Mai nächsten Jahres der aktuelle „Künstler zu Gast in Harburg“, der vom gleichnamigen Verein derzeit im Mayr´schen Haus in der Lämmertwiete als Stipendiat gastiert. Auch er war beeindruckt von der quirligen und zugleich gut vernetzen Szene im Süden Hamburgs.

Peter Busch – Künstler zu Gast in Harburg (Foto: Schnell)

Am Samstagabend wurde es dann richtig eng, denn dann traten in den einzelnen Foyers und inmitten der Kunst noch zwei Duos der akademie für musik & kultur unter dem Motto „klangfarben“ auf. Während Akkordeonistin Lydia Schmidl und Gitarrist Jorge Paz klassische Elemente einbrachten, sorgten Sebastian Drescher (Trompete) und Dominic Dobernowsky (E-Gitarre) auf der Gegenseite für Jazz und Fusion.

Klassische Musik zur Kunst (Foto: Schnell)

Beste Stimmung, viele neue Ideen zum kommenden Harburger Kulturtag aber auch schon für das kommende Jahr wurden diskutiert und ersponnen und viele Besuchende waren begeistert von der Kunst aber auch die Ebert-Halle in völlig neuem Licht zu entdecken.

Projektleiterin Antje C. Gerdts, selbst einst als Schülerin auf das Friedrich-Ebert-Gymnasium gegangen, war sichtlich angetan: „Wir haben völlig neue Möglichkeiten entdecken können. Sowohl bezüglich Ausstellungsräumen als auch inhaltlichen Aspekten. Alle Künstler*innen sind von dem Format angetan und wollen es dauerhaft etablieren. Da ist noch so viel Luft nach oben – Wahnsinn!“

Einziger Wermutstropfen auch de SuedArt: viele Gäste meldeten durch Staus und dem Bahnausfall kein Durchkommen von der nördlichen Elbseite und ein Künstler musste kurzfristig wegen Corona absagen. Dem guten Besucherstrom tat es dennoch wenig Abbruch.

Die Harburger Kunstleihe, die das SuedArt-Fest initiierte, setzt auch nach dem eigentlichen Kunstfest sein Rahmenprogramm „Kunst vor Ort“ fort. Dabei lädt sie zu Frührungen an Kunstorte im Süden Hamburgs. So am Mi., 24. August um 15 Uhr ins Depot der Deichtorhallen/ Sammlung Falckenberg in der Wilstorfer Straße, am So., 28. August zur Ausstellung „Kunst im Garten“ in Moorburg, (Moorburger Kirchdeich 56). Am 2. September um 18.30 Uhr zu einem Rundgang durch die „walls can dance“ Freiluftgalerie (Treff Amalienstraße 3) und am Mi., 7. September um 14 Uhr in den Kunstverein Harburger Bahnhof zur neuen Ausstellung „The Never Ever“ von Jeremy Hutchison. Die Teilnahme ist (bis auf die Falckenberg Sammlung) kostenfrei, um Spende und aufgrund begrenzter Plätze auch Anmeldung wird aber gebeten.

 

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SuedArt´22: die Kunst des Südens https://www.tiefgang.net/suedart22-die-kunst-des-suedens/ Fri, 05 Aug 2022 22:04:59 +0000 https://www.tiefgang.net/?p=9246 [...]]]> Am Wochenende vom 19. bis 21. August wird die Friedrich-Ebert-Halle in Hamburg-Heimfeld zur Kunstarena. Denn dann lädt die Kunstleihe Harburg zur großen SuedArt22,bei der weit mehr als nur Kunst zu sehen ist.

Weit über 30 Künstler*innen und Kunstgruppen insbesondere aus dem Süden Hamburgs zeigen dann in den großen Foyers der Friedrich-Ebert-Halle aktuelle Arbeiten und laden zur Betrachtung aber auch zum Gespräch ein. In den Vorräumen der Balkone gibt es zudem  Installationen etwa aus Draht und Videoanimation, die wie ein Hologramm und mit musikalischer Umrandung ein längeres Betrachten und Verweilen ermöglicht. Im Souterrain wiederum findet sich eine Neuauflage des Harburger Kunstsalons, in dem verschiedene Gespräche vor allem mit Vertreter*innen von Harburger Kunstorten unterhaltsam aber eben auch informativ Einblicke in die Ausstellungsarbeit, ihre Entstehungsgeschichten und Urheber geben. Und: am Samstag (21.8.) wird es zum Abend auch noch musikalisch!
Also alles ist bereitet, um Harburgs Kunstszene in all ihren Facetten kennen und schätzen zu lernen! Die Leiterin des Projekts SuedArt22, die Künstlerin Antje C. Gerdts aus Moorburg: „Nachdem es im letzten Jahr beim SuedKulturSommer 2021 auf dem Schwarzenberg ein erstes Harburger Kunstfest gab, war allen Beteiligten schnell klar: das wollen wir am liebsten jedes Jahr!“ Vergangenes Jahr wurde es im Rahmen des pandemiebedingten Open-Air-Sommers mit zehn Zelten und täglich wechselnden Künstler*innen aufgesetzt und präsentierte gleich mehr als 60 Künstler*innen und Kunstgruppen. In der Innenwirkung war es wie ein befreiendes ´Klassentreffen` und verdeutlichte zugleich nach Außen die Vielfalt, Größe und Stärke, die die Harburger Kunstszene mittlerweile hat. „Dank einer Unterstützung durch das Bundesförderprogramm „Neustart Kultur“ überlegten wir im Kunstleihe-Team, ein ähnliches Kunstspektakel dieses Jahr lieber als Indoor-Event umzusetzen. Dabei war es gar nicht so einfach, entsprechend große Räume in Harburg ausfindig zu machen, die der Kunstszene einen angemessenen Platz geben. Zum Glück fanden wir ein Zeitfenster in der Friedrich-Ebert-Halle.“

Die Friedrich-Ebert-Halle als eigens 1930 fertiggestellter Konzertsaal für über 1.200 bestuhlte Plätze verfügt eben auch über zwei große Foyers vor dem eigentlichen Konzertsaal, die zudem über einen recht breiten und angerundeten Zwischengang miteinander verbunden sind. „Da der Bau aus der architektonischen Glanzzeit der Bauhaus-Schule stammt, ist allein das eine Betrachtung wert“, so Antje Gerdts. „Alles ist hell und Licht durchflutet, weiträumig und einladend, so dass alle Künstler*innen ausreichend Platz finden, um ihre Arbeiten adäquat ausstellen zu können. Und im Souterrain, wo einst die Kantine und Gastronomie der Pausen unterkam, bietet ein eigener Raum Platz und auch Ruhe für Petra Hagedorns Kunstsalon-Gespräche.“ Dort wird es dann zu festen Zeiten um Hintergründe des Kunstvereins Harburger Bahnhof, seine aktuellen und kommenden Ausstellungen und Künstler*innen gehen, um die Falckenberg-Sammlung, den nun schon 19 Jahre zelebrierten Harburger Kulturtag und auch den Harburger Kunstpfad sowie auch den Verein „Künstler zu Gast in Harburg“ und seinen aktuellen Stipendiaten Peter Busch aus Leipzig. Und auch zum Konzept der Harburger Open-Air-Galerie „walls can dance“ und weiteren Ideen des initiierenden „urban art instituts“ können sich Interessierte informierten lassen.

Die Liste der Künstler*innen selbst ist beträchtlich und ihre Arbeiten in Breite, Vielfalt und Aspekten schier unermesslich. Zu den Künstlern gehören Namen wie Thomas „Behri“ Behrens, Annette v. Borstel, Sven Brauer, Sanna Duschek, Harald Finke, Jens Förster, Inge Förtsch, Antje Gerdts, Irmgard Gottschlich, Sigrid Gruber, Petra Hagedorn, Ulrike Heimers-Dahm, Angelika Keusch-Wannags, Yvonne Lautenschläger, Peter Leibrock, Karl-Heinz Maukel, Werner Jarmatz, Jan Ratschat, Thomas Timm, Barbara Kathrin Möbius, Ralf Schwinge, Peter Busch (Künstler zu Gast in Harburg), Matthias Engelmann, Waldemar Sulewski, Jürgen Weber oder Gabriele Wendland. Unter den Kunstgruppen mit vielen weiteren Künstler*innen Alles wird Schön, das Habibi Atelier, Künstler zu Gast in Harburg oder die Kunstgruppe des Studiengangs e.a.s.t. der Medical School Hamburg und die Kunstgruppe WattenbergART.

Auch von der ukrainischen Künstlerin Paula Lytovchenko sind Werke zu sehen …

Unter den Namen findet sich auch Paula Lytovchenko aus der Ukraine. Sie lebt und arbeitet in Kiew, studierte dort Kunst und Architektur und ist seit den 90er Jahren als freischaffende Künstlerin tätig. Sie verfolgt in ihren Monotypien den Stil des Impressionismus, mal realistisch, mal nostalgisch. Reisen führten sie in die USA, Schweden, Frankreich, Italien, die Niederlande und auch Deutschland, wo sie auch ausstellte. Ihre bevorzugten Materialien sind Öl, Papier, Stift und Glas. Durch die Fortführung des impressionistischen Stils wirken ihre Arbeit vertraut, überraschen aber zugleich durch Unerwartetes. Die SuedArt22 wird ihr Platz geben, auch trotz des Krieges als Künstlerin tätig zu sein und ausstellen zu können.

„Kunst ist alltäglich“, so Sabine Schnell vom Vorstand der Kunstleihe Harburg. „Und als wir als Projekt des Netzwerkes SuedKultur die Kunstleihe als Artothek der vor allem Harburger Kunst 2019 auf den Weg brachten, ging es uns ja vor allem darum, diese auch in den Alltag
zu integrieren und sichtbar zu machen. Und nun hängen eben permanent mehr als 100 Werke in diversen Wohnungen, Praxen, Büros oder gar in einem Kiosk!“ Und Antje Gerdts ergänzt: “Mit der SuedArt wollen wir als Jahresevent dies nun verfestigen und ausbauen. Das  Rahmenprogramm, zu dem auch vor und nach der SuedArt unsere Führungen „Kunst vor Ort“ in eben die Harburger Kunstorte zählen wie auch der Kunstsalon eignen sich ideal, um mehr über Harburgs starke Kunstszene zu erfahren, neugierig zu sein und zu bleiben und zu begreifen, dass Kunst nicht etwas für das vermögende Establishment ist. Der Zuspruch zeigt und belegt ja: Kunst geht viele an und Kunst bewegt, ohne sich vereinnahmen lassen zu müssen. Da ist ein Event wie die SuedArt im Grunde nur die logische Konsequenz!“
Ein weiteres Highlight findet sich darüber hinaus am Samstag, 20. Aug, ab 17 Uhr mit dem Heimfelder Konzert „klangfarben“. Da stößt die im Nebengebäude untergekommene akademie für musik und kultur zur SuedArt und lädt zum Wandelkonzert. Dabei werden verschiedene Musiker*innen inmitten der ausgestellten Kunst musizieren und Klänge produzieren. Klar, auch „Bilder einer Ausstellung“ von Mussorgsky wird zu hören sein. Anke und David Dieterle von der Akademie: „Wir freuen uns über das SuedArt22 Kunstfest. Da wir eh seit geraumer Zeit mit unseren ´Heimfeld Konzerten` auch unsererseits einen musikalischen Beitrag zum Kulturleben im Süden einbringen, bot es sich hier ja ganz besonders an mit ´klangfarben` noch einen musikalischen Kunstbeitrag einzubringen. Es wird für uns aber vor allem die Besuchenden am 20. August spannend werden, wie sehr Musik und Kunst ganz neuen Ausdrucksformen hervorbringen!“
Absolutes I-Tüpfchen des Ganzen: der Eintritt ist frei, ganz nach dem Motto „Spendet, was es euch wert ist“, so Antje Gerdts.

Das gesamte Programm vom SuedArt-Fest aber auch den Führungen rund herum sowie über die Künstler*innen findet sich auf www.sued-art.de, wo auch das Programmheft zum Download zu finden ist.

 

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Wenn Political correctness zur Ideologie wird https://www.tiefgang.net/wenn-political-correctness-zur-ideologie-wird/ Fri, 01 Apr 2022 22:43:54 +0000 https://www.tiefgang.net/?p=8906 [...]]]> Es ist richtig und wichtig, dass wir in unserer Sprache darauf achten, andere nicht zu diskriminieren. Das Herz sollte dabei allerdings nicht auf der Strecke bleiben.

von Ulrike Hinrichs

Ich bin Mitglied einer facebook Gruppe in der sich Kunsttherapeut*innen austauschen. Eine Teilnehmerin bat die Gruppe um eine Idee für die Arbeit mit Geflüchteten. Ich stellte ein Praxisbeispiel aus meiner Gruppe mit Menschen im letzten Lebensabschnitt vor. Ich nannte sie in meinem Kommentar ahnungs- und arglos „Die Alten“, auch weil sich die Malgruppe selbst so nennt. Wir hatten erst im November 2021 auf dem Harburger Kulturtag eine Ausstellung unter dem Titel „Alt war gestern“. Unter anderem hatten die Teilnehmer*innen ein Bild mit Apfelbäumen als gemeinsame Collage erschaffen. Der von der Gruppe vorgeschlagene Titel  lautete liebevoll „Zusammen sind wir Altes Land“.

Bisher wurde ich noch nicht von der Sprachpolizei angehalten. Ich achte auf meine Worte. Worte schaffen Bilder, schließen ein oder aus. Daher ist die Wahl der Worte für eine Gemeinschaft, in der alle dazugehören, wichtig.

Nun aber wurde ich heimtückisch erwischt und wegen Diskriminierung gerügt. O-Ton: Der Begriff „Alte“ ist diskriminierend, hieß es in einem Kommentar der „Europäische Akademie für psychosoziale Gesundheit und Kreativitätsförderung“.

Diese Rückmeldung motivierte mich, sowohl die Fakten zu beleuchten, als auch die Herzen zu befragen. Ich darf vorwegnehmen, die Rüge ist sowohl rechtlich als auch sprachlich falsch. Zudem unterminiert sie Herz und Seele.

Die spröden Fakten: Als ehemalige Anwältin bin ich gut vertraut mit dem Antidiskriminierungsgesetz und den Grundrechten. Die Grundrechte sind eines meiner Steckenpferde. Um meine Reputation zu unterstreichen, darf ich darauf hinweisen, dass ich im Kontext der Grundrechte bereits Fachbücher und Schulbücher veröffentlicht haben (z.B. Unsere Tochter nimmt nicht am Schwimmunterricht teil, Verlag an der Ruhr).

Aus rechtlicher Sicht darf niemand wegen seines Alters diskriminiert werden. Und das ist gut und richtig. Auch darf man nicht über „die Alten“ wie Objekte sprechen. Die Definition der WHO lau­tet: „Altersdiskriminierung liegt vor, wenn das Alter benutzt wird, um Menschen auf eine Art zu kate­go­risieren und einzuteilen, die zu Schaden, Nachteilen und Ungerechtigkeiten führt und die Solidarität zwischen Generationen untergräbt.“

Die Altersfeindlichkeit oder auch Altersdiskriminierung beschreibt also die Ausgrenzung sowie die Herabwürdigung von Menschen eines gewissen Alters. Das Wort „alt“ oder „Die Alten“ allein sagt darüber gar nichts aus. Es geht um den feindlichen, ausgrenzenden Kontext. Man kann aber nicht von einer Diskriminierung sprechen, wenn sich eine Malgruppe von rund zehn Menschen um die 90 Jahre liebevoll selbst so bezeichnet, wie man sie dann auch nennt. Auch kann man einzelne Menschen und Gruppen so betiteln, wie es die deutsche Sprache vorsieht, wenn man sie damit nicht herabwürdigend ausgrenzt. Wer alt ist darf als alt bezeichnet werden. Wer Kind ist, darf als jung bezeichnet werden.

Nun kann man sich allerdings fragen, ab wann man zu den Alten gehört. Vielleicht bin ich das mit 57 Jahren auch schon? Fragen wir die Koryphäe, Frau Dr. Adelheid Kuhlmey, Leiterin des Instituts für Medizinische Soziologie und Rehabilitationswissenschaft der Charité und wissenschaftliche Direktorin des Charité-Centrums für Human- und Gesundheitswissenschaften: „Ab wann ist überhaupt jemand alt? Biologisch definieren wir, dass ein Mensch alt ist, wenn die Hälfte seiner Geburtskohorte bereits verstorben ist. Daran sehen Sie, dass heute weder die 60- noch die 70-Jährigen alt in diesem Sinne sind. Bei heutiger Lebenserwartungssituation kann, der Definition folgend, ein Mensch als alt bezeichnet werden, wenn er über dem 80. Lebensjahr ist.“

Auch nach dieser gerontologischen Definition sind die von mir betreuten Menschen, alle um die 90 Jahre und darüber, alt.

Allein die Fakten mögen unsere Herzen nicht beruhigen. Fakten bleiben im Gehirn hängen und versickern. Das Herz rebelliert. Daher noch etwas Fühliges zum Abschluss. Die Teilnehmer*innen des „Kreativen Begegnungsraum für Hochbetagte“, der Woche für Woche dem späten Leben einen kreativen Schub verpasst, haben nichts dagegen, dass man sie „Die Alten“ nennt. Ich habe heute extra nochmal nachgefragt. Im Gegenteil, sie nennen sich mit viel Herz und Liebe selbst so, darauf habe ich schon beim Faktencheck hingewiesen.

Wer Wörter verbieten will, die mit Liebe und Seele aufgefüllt sind, hat das Thema Antidiskriminierung nicht verstanden.

Es grüßen die Alten und ich. Ulrike Hinrichs 2022

 

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