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Selbstfürsorge

Mein Name ist Sophie und ich bin Denkerin. Das Denken fällt mir derzeit ziemlich schwer.

Das mag an den ungewöhnlichen Umständen liegen. Das Gehirn findet es unfassbar anstrengend, sich ständig neu orientieren zu müssen. Meines gibt dann schon mal den Geist auf, zieht sich zurück und gibt mir bockig zu verstehen: Die Welt kann sich in Zukunft ändern, wie sie will – ich mache da nicht länger mit!

Um einen klaren Kopf zu bewahren, müsste ich also vielleicht mal komplett abschalten, d. h. keine Nachrichten, keine Prognosen, keine Sorge.

Und so beschränke ich mich seit einer Weile auf das Dasein einer selbstwirksamen Schlaftablette.

Um mir Mut zu machen, mischen sich Erfahrungen in das stille Selbstgespräch ein. Sie argumentieren, dass es sich gewiss nur um eine vorübergehende Phase handelt, eine saisonale Unpässlichkeit, Frühjahrsmüdigkeit oder eine arg verfrühte Winterdepression, die möglicherweise nahtlos in die Sommerpause übergeht. Derweil klammere ich mich im Traum an einen Strohhalm, der besagt, in der Ruhe liege die Kraft. Bin schon gespannt, was passiert, wenn meine Energie aus dem künstlichen Koma erwacht.

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