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SuedLese: „Kultur der Kooperationen“

Die Volkshochschule bietet nicht nur Kurse sondern ist auch Teil der SuedLese-Literaturtage. Was da so los ist und uns erwartet – wir haben nachgefasst.

Seit geraumer Zeit zeichnen sich Ilker Ipek und Julia Hoffmann bei der Harburger Volkshochschule für das Programm von Kursen und Veranstaltungen verantwortlich. Dank Ihnen sind die SuedLese-Literaturtage so auch um etliche Angebote reicher geworden, die viel Wissenswertes rund um die Buchwelt vermitteln. Doch ihre Welt von Workshops und Kursen ist um vieles größer …

Tiefgang (TG): Die VHS ist seit zwei Jahren aktiv bei der SuedLese dabei. Wie gefällt das Format?

Julia Hoffmann: Wir finden, dass es ein ganz tolles Format ist! Die SuedLese bietet die wunderbare Möglichkeit für alle Literaturinteressierten Eigenes vorzustellen oder auch einfach zuzuhören. Auch in diesem Jahr nehmen wir wieder mit einigen Veranstaltungen teil, u.a. mit einer Lesung von Tobias Friedrichs.

Ilker Ipek: Die Lesung haben wir, wie auch in den beiden Jahren zuvor, gemeinsam in Kooperation mit der Buchhandlung am Sand und der Bücherhalle geplant. Schön, dass uns die SuedLese an dieser Stelle wieder zusammenführt!

TG: Ihr seid als Personen seit 2019 als programmverantwortliche in der Region Harburg/Finkenwerder tätig. Wie nehmt Ihr das Interesse in Harburg wahr?

Ilker Ipek: Ich bin bereits seit 2013 in der Region Harburg für die VHS tätig. Seit Juni 2019 bin ich Regionalleiter für die Region Harburg/Finkenwerder. Julia ist zur gleichen Zeit Programm-Managerin für Harburg geworden. Das Programm für unsere Regionen entsteht in Zusammenarbeit mit unseren Kolleginnen und Kollegen in der zentralen Planungsabteilung. Wir bemühen uns in der Region um neue Kooperationen und interessante Veranstaltungsorte.

Julia Hoffmann: Darüber hinaus versuchen wir herauszufinden für welche Angebote sich die Teilnehmenden aus der Region interessieren und tauschen uns darüber mit der Programmabteilung aus. Das Interesse der Harburgerinnen und Harburger ist besonders im Bereich Sprachen und Gesundheitskurse recht groß. Auch einige Kurse im Bereich Kultur kommen sehr gut an, z.B. unsere Malkurse, auch Goldschmieden ist sehr beliebt! Für ältere Menschen bietet „HarAlt“, als Teil der Hamburger Volkshochschule seit 35 Jahren eine breite Palette von Kursen an. Einige davon sind seit vielen Jahren selbstorganisiert, also von freiwillig engagierten Menschen geleitet.

TG: Was könnte Harburg Eurer Meinung unbedingt noch gebrauchen?

Julia Hoffmann: Was wir aus Gesprächen immer wieder mitbekommen ist, dass im Kulturbereich vor allem im Bereich Handwerkskunst ein großes Interesse an Kursen besteht. Leider ist es sehr schwierig für diese Angebote geeignete Kursräume in der Region zu finden. Wir sind aktuell z. B. auf der Suche nach geeigneten Räumen für unsere Keramikkurse. Viele unserer Teilnehmenden wünschen sich z.B. Kurse in denen sie lernen, mit der Töpferscheibe zu töpfern.

Ilker Ipek: Wir bieten bereits Kurse an, jedoch ist das Kontingent an Plätzen nicht ausreichend. Wir besitzen von der VHS sogar eigene Drehscheiben, haben aber keine Räumlichkeiten in denen wir diese nutzen können. Es gibt in der Harburger Kulturszene viele Menschen mit richtig guten Ideen, denen u.a. einfach die passenden Räume fehlen.

TG: Das Angebot der VHS bietet viele Kurse zum Mitmachen an. Wie wird das angenommen?

Ilker Ipek: Wir sind im Juni 2019 mit dem Ziel gestartet, den Kulturbereich in der Harburger VHS weiter zu stärken, Kooperationen einzugehen und unser Kulturprogramm auszubauen. Z.B. war es für uns ein großer Wunsch mit Jugend in Arbeit am Hafen zu kooperieren. Unser VHS-Sommeratelier gibt es seit 2008. Das Konzept war damals an vier Tagen mit mehreren Kunstschaffenden im Hafen nahe der Veddel auf dem Kleinen Grasbrook Freiräume zu entdecken und für eine künstlerische Auseinandersetzung zu nutzten. Am Ende gab es immer eine kleine Ausstellung. Leider konnte der Ort nur bis 2019 genutzt werden, ein neuer Platz wurde gesucht und die Idee war, dass wir gern in den Harburger Hafen ziehen möchten.

Julia Hoffmann:  Für 2019 haben unsere Kolleginnen aus der Programmplanung ein tolles Programm erstellt, alles war fertig geplant. Das Motto lautete: „Ab in den Süden! VHS-Sommeratelier im Hafen“. Dann kam Corona. Generell konnten viele unserer Kurse dank unserer engagierten Kursleitungen in Onlinekurse umgewandelt werden. Wer hätte gedacht, dass wir einmal einen „Aktzeichnen Grundkurs“ als Onlineformat anbieten würden? Nach und nach sind alle unsere Präsenzkurse wieder durchführbar geworden. Und im Herbst starten wir nun auch mit einem Tischlerkurs im Harburger Binnenhafen in Kooperation mit Jugend in Arbeit!

TG: Was erwartet einen bei den Kursen?

Julia Hoffmann:  Die Bandbreite, an dem was angeboten wird, ist sehr groß. Insgesamt gibt es verschiedene Bereiche, z.B. den sehr gut besuchten Bereich Sprachen oder Gesundheitskurse wie z.B. Yoga. Es gibt auch Kurse zu Webdesign oder Kurse die sich mit der virtuellen Realität beschäftigen. Ebenso EDV-Kurse für Neueinsteigende. Im Bereich Kultur haben wir in Harburg in diesem Jahr bereits 240 Kurse im Angebot und es kommen noch weitere dazu z.B. Rundgänge in Harburg, Fotokurse, Malkurse, Schneiderkurse. Bei uns wird gehäkelt, Handlettering gelernt oder Gitarre und Ukulele gespielt. Am 25.06. gibt es einen Folk-Musik Workshop auf der Freilichtbühne, an der Harburger Außenmühle, angeleitet von Roland Prakken.

Ilker Ipek: Wir würden uns freuen, wenn sich hier noch Interessierte finden würden, die Lust haben mitzumachen. Außerdem wird es einen Bandworkshop unseres sehr engagierten Kursleiters Nils Fiedler geben. Das haben alle unsere Kursleitungen gemeinsam, sie sind alle sehr Qualifiziert und haben Spaß an dem was sie tun!

TG: Wie komme ich zu den Kursen?

Ilker Ipek: Alle Angebote sind auf unsere Home-Page: Willkommen bei der VHS Hamburg! | Hamburger Volkshochschule [1] zu finden. Telefonisch ist unsere Hotline: 040 4284 1 4284 (mo – fr., 8:30 – 19:00 Uhr) zu erreichen. Und dienstags von 14:00 – 17:00 Uhr gibt es auch die Möglichkeit einer persönlichen Beratung vor Ort bei uns in der VHS Eddelbüttelstr. 47a, im gleichen Gebäude mit der Bücherhalle. Der Auftrag der VHS lautet: Bildung für alle. Daher bieten wir u.a. nicht nur ein breites Themenspektrum, sondern auch bezahlbare Angebote. Damit auch wirklich alle Menschen teilnehmen können, gibt es Möglichkeiten für Ermäßigungen. Wenn die Kurse trotz Er­mäßi­gungen nicht finanzierbar sind, gibt es den Förderverein „Bildung für alle!“ Willkommen bei Bildung für alle! e.V. [2]

TG: Was erwartet uns bei der kollektiven Lesung der Hamburger Autorenvereinigung?

Julia Hoffmann:  Da sind wir selber sehr gespannt! Gino Leineweber und Sabine Witt starten mit einer Einführung zur 2021 erschienenen Anthologie „Spring‘s Blue Ribbon“, die von Antje Stehn und Gino Leineweber im Hamburger Verlag „Expeditionen“ herausgegeben wurde. 60 Autoren und Autorinnen aus 20 Ländern sind darin vertreten und etwa Zehn von ihnen werden während der Online-Lesung in ihrer Muttersprache daraus lesen. Wir freuen uns auf die SuedLese und sind gern Teil davon!

TG: Vielen Dank für das interessante Gespräch und auf zur SuedLese!

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