Interviews – Tiefgang https://www.tiefgang.net Kultur, Politik, Kulturpolitik und mehr Sat, 27 Apr 2024 14:18:28 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=4.9.25 „Es gibt immer einen Weg!“ https://www.tiefgang.net/es-gibt-immer-einen-weg/ Fri, 15 Mar 2024 23:09:16 +0000 https://www.tiefgang.net/?p=10611 [...]]]> Sie lebt selbst seit zwei Jahren in Marmstorf, hat letztes Jahr ihren ersten Roman fertiggestellt und debütiert nun bei den SuedLese-Literaturtagen im Stellwerk. Wir wollten sie mal näher kennen lernen: Katrin Deponte

Tiefgang (TG): Katrin Deponte, der Roman „Mafia Rules“ ist Dein Erstlingswerk und Du bist zum ersten Mal bei den SuedLese Literaturtagen dabei. Dabei bist Du direkt au Harburg. Wie kommt´s?

Katrin Deponte: Ich bin mit meiner Familie vor zwei Jahren nach Hamburg-Marmstorf gezogen und habe letztes Jahr im Herbst meinen Debütroman veröffentlicht. Deswegen fand ich es ideal meinen Unterhaltungsroman bei der diesjährigen SuedLese zu präsentieren.

TG: Du liest im Stellwerk im Bahnhof Harburg. Was wirst Du dort präsentieren und warum passt deiner Meinung das Ambiente des Stellwerks gut zum Roman?

Katrin Deponte: Ich stelle bei der Lesung unter dem Motto „Read and More“ meinen Debütroman Mafia Rules – Fluchtwagen ins Glück vor. Ich hoffe, dass sich viele lesebegeisterte Gäste einfinden, die Lust haben bei meinem kleinen Event mitzumachen. Ich kann schon verraten, dass es auch kleine Preise zu gewinnen gibt.

TG: Welche Rolle spielt die Mafia in einem Roman, der eigentlich ein Liebesroman ist und und welche besonderen Leseerlebnisse gibt es für die Besucherinnen und Besucher?

Katrin Deponte: In meinem Roman geht es darum, dass es in der Liebe keine Grenzen gibt, wenn man bereit ist dafür zu kämpfen. Auch wenn sich die Liebenden auf unterschiedlichen Seiten des Gesetzes befinden, gibt es immer einen Weg.

Unter dem Motto „Read and More” werde ich nicht nur aus meinem Buch lesen, sondern auch ein paar Einblicke in das Autorenleben geben und die Zuschauer aktiv mit einbinden. Wie immer ist alles natürlich freiwillig.

TG: Die SuedLese Literaturtage finden im Süden Hamburgs statt. Was macht diese Region aus Deiner Sicht zu einem geeigneten Ort für ein Literaturfestival?

Katrin Deponte: Es ist toll, dass wir eine literarische Veranstaltung im Süden haben. Diese kulturelle Bereicherung für die Harburger und umliegenden Bezirke ist großartig und lockt hoffentlich viele Besucher an.

TG: Welche weiteren Highlights aus Deiner persönlichen Sicht erwarten die Besucherinnen und Besucher der SuedLese Literaturtage in diesem Jahr?

Katrin Deponte: Es sind wirklich viele tolle Autoren dabei. Ein besonderes Highlight ist Gregor Gysi, der ein toller Redner ist. Auf Anna Warners Buch „Normalhöhe Null“ bin ich sehr gespannt. Auch hier findet keine klassische Lesung statt, sondern den Gästen wird zusätzlich musikalische Untermalung geboten. Genauso wird es auch bei den „Mörderischen Schwestern“ nicht langweilig. Besonders freue ich mich auf Heinrich & Micha mit ihrem Comedy Abend, der auch im Stellwerk stattfindet.

TG: Was ist Dir persönlich besonders wichtig, wenn es um die Vermittlung von Literatur geht?

Katrin Deponte: Mir ist besonders wichtig, dass die Leserinnen und Leser unterhalten werden. Dass sie in das Buch abtauchen können und alles um sich herum vergessen. Ich liebe es mit einem Buch in der Hand dem Alltag entfliehen zu können, und das wünsche ich meinen Leserinnen und Lesern auch.

TG: Zum Abschluss: Was würdest Du einem Literaturliebhaber sagen, der noch nie an den SuedLese Literaturtagen teilgenommen hat, um ihn neugierig auf das Festival zu machen?

Katrin Deponte: Ich würde dem Literaturliebhaber von den vielen verschiedenen Formaten berichten. Da findet wirklich jeder etwas. So finden nicht nur Lesungen statt, sondern es gibt zusätzlich ein vielfältiges Rahmenprogramm vom Poetry-Slam Workshop bis Kalligrafie. Je nach Vorliebe werden viele verschiedene Genres bedient.

TG: Dann sind wir gespannt auf den Abend im Stellwerk und auf die Regeln der Mafia!

(Das Interview führte Heiko Langanke)

Termin:

Mi., 27. März, 19 Uhr, Stellwerk im Bhf. HH-Harburg, Eintritt: frei – Spende erbeten

Read an More mit Katrin Deponte

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Heimfelds Ort für Geschichten https://www.tiefgang.net/heimfelds-ort-fuer-geschichten/ Fri, 01 Mar 2024 23:58:35 +0000 https://www.tiefgang.net/?p=10602 [...]]]> Seit dem Januar 2021 gibt es in Hamburg-Heimfeld einen besonderen literarischen „Ort für Geschichten“ – nämlich das HinZimmer am Hinzeweg.

Zimmer-Patronin ist Cornelia von der Heydt, die mit viel Enthusiasmus mit der Hamburger BürgerStiftung Lesungen am Fenster oder im Zimmer insbesondere für die Kleinsten anbietet. Regelmäßig nimmt es natürlich auch an den SuedLese-Literaturtagen statt und stellt gerne lokale Autor*innen vor. Wir haben nun mal nachgefragt …

Tiefgang (TG): Hallo Cornelia, das HinZimmer in Heimfeld ist seit seiner Entstehung fester Bestandteil auch der SuedLese-Literaturtage geworden. Wie kam`s und was trägt das HinZimmer bei?

Cornelia von der Heydt: Das HinZimmer ist ein Ort für Geschichten für große und kleine Menschen. Die BürgerStiftung Hamburg stellt in Heimfeld diesen Raum zur Verfügung, damit Menschen sich begegnen können, Menschen aus der Nachbarschaft, die Geschichten hören oder erzählen wollen, Geschichten aus dem Alltag oder aus dem Leben oder aus der Fantasie. Deshalb haben wir uns bei der Suedlese sofort gut aufgehoben gefühlt.

TG: Ihr veranstaltet auch einen Literaturquiz. Was hat es nun damit auf sich?

Cornelia von der Heydt: Jeder kennt doch das beliebte Spiel Trivial Persuit und den Nervenkitzel, ob man die Fragen, die kommen beantworten kann, oder die tollen Quiz-Shows im Fernsehen. So ein bisschen literarischen Nervenkitzel wollen wir im HinZimmer verbreiten. Wer weiß was? Man spielt alleine oder im Team. Und die Fragen gehen von leicht bis echt schwer. Ich freue mich schon auf die Vorbereitungen und auf viele Quiz-Liebhaber:innen.

TG: Welche Autorinnen und Autoren werdet Ihr präsentieren und warum passen diese Deiner Meinung nach gut zum HinZimmer?

Cornelia von der Heydt: Wir haben eine Gruppe junger Autor:innen, die sich im Young Writers Club wöchentlich eigentlich in Dulsberg treffen. Nun machen sie die Reise nach Harburg, um herauszufinden, was ein HinZimmer ist.

Christian Baudy macht eine zweisprachige Lesung seines gereimten Kinderbuches „Roberts Teddy“. Das passt super zu den noch jungen Gästen im HinZimmer, die wir auch zu unseren Fensterlesungen aus den umliegenden Kitas immer eingeladen haben.

Und Silke Vry ist unsere Promi-Lesung für Grundschulkinder, die in den Ferien zu Hause sind und erfahren wollen, was die Forscher:innen, die die ersten Dinosaurier-Knochen ausgegraben haben, wohl dachten, angesichts dieser gewaltigen Knochen. Silke Vry hat für ihr Sachbuch sogar einen Preis bekommen: „Wissensbuch des Jahres 2023“ 11/2023 („Bild der Wissenschaft“) in der Kategorie „Perspektive“ als „Sachkundigstes Kinderbuch“ für: Der Dinosaurier im Fels

Und auch diese Veranstaltung passt super in das HinZimmer, weil die Kinder, die zu unseren Workshops und Samstagsaktionen kommen, sehr wissbegierige, neugierige und interessierte Kinder sind. Silke Vry hat auch schon Workshops im HinZimmer gegeben.

TG: Welche Rolle spielt die Verbindung von Literatur und Live-Erlebnis für Dich persönlich und welche besonderen Leseerlebnisse erhoffst Du Dir für die Besucherinnen und Besucher?

Cornelia von der Heydt: Für mich persönlich ist es immer toll Menschen zu erleben, die Bücher schreiben. Das ist eine so spezielle Tätigkeit, weil man so total abtauchen muss, um dem Faden der aufzuschreibenden Geschichte folgen zu können oder weil man so intensiv zu dem Thema recherchiert, was gerade dran ist, und auch damit völlig fokussiert an dem Fortlauf des Textes arbeitet. Ich habe immer mindestens 10 sehr unterschiedliche Projekte im Kopf, mit denen ich jongliere, und bin fasziniert von diesem Fokus auf eine Geschichte – wahrscheinlich ist das auch ein bisschen romantisch gedacht. (lacht)

TG: Die SuedLese Literaturtage finden im Süden Hamburgs statt. Was macht diese Region aus Deiner Sicht zu einem geeigneten Ort für ein Literaturfestival?

Cornelia von der Heydt: Es gibt hier in Harburg literaturbegeisterte Menschen, die die Idee für dieses Festival hatten, es immer wieder schaffen viele Akteure zu begeistern und die SuedLese tatsächlich machen. Das zählt.

TG: Welche Rolle spielen lokale Autorinnen und Autoren in Ihrem Programm?

Cornelia von der Heydt: Das ist immer etwas ganz Besonderes, wenn man den eigenen vertrauten Ort in einem Buch oder einer Geschichte wiedererkennt. Man identifiziert sich, lernt etwas dazu, geht mal wieder raus und schaut sich die Orte an, erzählt es dem Nachbarn und kommt in Kontakt.

TG: Was ist Dir persönlich besonders wichtig, wenn es um die Vermittlung von Literatur geht?

Cornelia von der Heydt: Für mich ist es das gute, ausdrucksvolle und liebevolle Vorlesen. Geschichten sind lebendiger Zauber zwischen Vorleser:in und Zuhörer:in.

TG: Gibt es besondere Angebote für Kinder und Jugendliche?

Cornelia von der Heydt: Wir versuchen unseren Teil dafür zu leisten die Suedlese auch für Kinder und Jugendliche interessant zu machen.

TG: Wie können sich Interessierte über die verschiedenen Veranstaltungen informieren und Tickets erwerben?

Cornelia von der Heydt: Am besten über die Hinweise auf der Webseite der Suedlese. Ich hoffe, dass die Presse auch auf einiges einzeln hinweisen wird und alle Veranstalter sollten ihren Ort und ihre Netzwerke mit Informationen füttern, Plakate aufhängen und allen davon erzählen.

TG: Welche weiteren Highlights – aus Deiner persönlichen Sicht – erwarten die Besucherinnen und Besucher der SuedLese Literaturtage in diesem Jahr?

Cornelia von der Heydt: Das muss jeder für sich selber schauen. Guckt Euch das Programm an und findet Euer persönliches Highlight …

TG:  Eine Frage noch:  Was empfiehlst Du einem Literaturliebhaber, der noch nie an den SuedLese Literaturtagen teilgenommen hat, um ihn neugierig auf das Festival zu machen?

Cornelia von der Heydt: An ungewöhnlichen Orten in Harburg Autor:innen und Geschichten hören, von denen man noch nichts weiß oder die man so gerne immer schon mal kennen lernen wollte, das ist die Suedlese. In kleiner netter Runde oder mit hundert anderen kann man deutschlandweit bekannten Autor:innen lauschen oder dem Heimfelder Nachbarn, der spätberufen sein schriftstellerisches Talent entdeckt hat.  Das ist alles möglich bei der Suedlese.

TG: Besten Dank und weiterhin viel Erfolg!

Termine:

Mi., 06. März, 14.30 Uhr, Christian Baudy – „Robert`s Teddy“ (für 1./2. Klasse), Eintritt: frei!

Do., 07. März, 17 Uhr, Schreibwerkstatt des Young Writers Club – Fantastische Teens, Eintritt: frei!

Die., 12. März, 18 Uhr, Literatur-Quiz mit Cornelia von der Heydt (ab 14 J.), Eintritt: frei – Spende erbeten

Do., 14. März, 17 Uhr, Young Writers Club: „Jetzt sind wir dran!“, Eintritt: frei – Spende erbeten

Die., 26. März, 10 Uhr, Silke Vry & Claudia Lieb (Illustr.) – Der Dinosaurier im Fels (für 3./4. Klasse), Eintritt: frei!

(Das Interview führte Heiko Langanke)

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Bullenstarker Buchhandel https://www.tiefgang.net/bullenstarker-buchhandel/ Fri, 01 Mar 2024 23:21:15 +0000 https://www.tiefgang.net/?p=10605 [...]]]> Buxtehudes Literaturszene hat es in sich. Nicht nur der Jugendliteraturpreis „Buxtehuder Bulle“ zeugt seit mehr als 50 Jahren davon, sondern auch der engagierte Buchhandel. Wir sprachen mit Britta Gerken von der Altstadt-Buchhandlung.

Tiefgang (TG): Frau Moje, die Altstadt-Buchhandlung ist zum ersten Mal bei den SuedLese Literaturtagen dabei. Was hat Sie dazu bewogen, sich als Partnerin zu engagieren?

Britta Gerken: Begeisterung für gute Bücher und mehr Sichtbarkeit für Literatur und Kultur

TG: Die SuedLese Literaturtage finden im Süden Hamburgs statt. Was macht diese Region aus Ihrer Sicht zu einem geeigneten Ort für ein Literaturfestival?

Britta Gerken: Hier es gibt es viele Individualisten und kulturelles Engagement, auch an ungewöhnlichen (oder historischen) Orten

TG: Welche weiteren Highlights erwarten die Besucherinnen und Besucher der SuedLese Literaturtage in diesem Jahr?

Susanne Moje: Wir feiern dieses Jahr gleich mehrfach Jubiläum: 40/20/10 sozusagen. 40 Jahre in Buxtehude, 20 Jahre in der Langen Straße 49 und 10 Jahre Inhaber-Jubiläum. Außerdem sind wir auch Buxtehuder Bullen-Buchhandlung und gehören mit zum Bullen-Team. Jedes Jahr erstellen wir zusammen mit der Buchhandlung Schwarzaufweiss und der Stadtbibliothek Buxtehude die aktuelle Longlist zum „Buxtehuder Bullen“

TG: Was ist Ihnen persönlich besonders wichtig, wenn es um die Vermittlung von Literatur geht?

Britta Gerken: Dass die Geschmäcker verschieden sind und es auch sein dürfen – und ehrliche Beratung.

TG: Was würden Sie einem Literaturliebhaber sagen, der noch nie an den SuedLese Literaturtagen teilgenommen hat, um ihn neugierig auf das Festival zu machen?

Britta Gerken: Einfach mal ausprobieren – kommt zu uns nach Buxtehude!

TG: Wie können sich Interessierte über die verschiedenen Veranstaltungen informieren und Tickets erwerben?

Britta Gerken: Auf Instagram und facebook, Tickets bei uns im Laden, im City Kino Vorort und auch online.

(das Interview führte Heiko Langanke)

Termine:

Do., 07. März, 19.30 Uhr | City-Kino Buxtehude | Eintritt: 15,-

Angélique & Andreas Kästner – Tatort Hafen – Tod an den Landungsbrücken

Mo., 11. März, 19.30 Uhr | City-Kino Buxtehude | Eintritt: 15,-

Louise Pelt – Die Halbwertszeit von Glück

Der Buxtehuder Bulle

Der Buxtehuder Bulle ist einer der ältesten und wichtigsten deutschen Literaturpreise. Er zeichnet das beste Jugendbuch des Jahres aus. Prämiert werden Jugendromane deutschsprachiger Autoren ebenso wie fremdsprachige Titel, die ins Deutsche übersetzt wurden. Jeder Sieger erhält neben dem Preisgeld in Höhe von 5.000 Euro eine Stahlplastik in Form eines Bullen und wird mit einem eingelassenen Stein auf einem der Buxtehuder Bürgersteige gwürdigt. Ziel des Buxtehuder Bullen ist es, Jugendliche für das Lesen zu begeistern und die Verbreitung guter Jugendbücher zu fördern.

Der Weg der Preisermittlung ist einzigartig unter den Literaturpreisen. Elf Jugendliche und elf Erwachsene aus ganz Deutschland bilden die Jury, die jedes Jahr im Losverfahren neu zusammengestellt wird.

Was 1971, im Gründungsjahr des Buxtehuder Bullen, noch belächelt wurde, hat sich schnell als Erfolg erwiesen.

Aktuelle Infos gibt es unter www.buxtehuder-bulle.de!

 

 

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„Bei Lesungen werden Bücher lebendig!“ https://www.tiefgang.net/bei-lesungen-werden-buecher-lebendig/ Fri, 23 Feb 2024 23:54:13 +0000 https://www.tiefgang.net/?p=10600 [...]]]> Seminare und Vermietungen sind das Hauptgeschäft des FLETH-Raums, aber das Herz schlägt auch für Kultur und Literatur. Wir sprachen mit Chefin Birte Ellermann …

Birte Ellermann leitet den Buxtehuder FLEETH-Raum, indem direkt am Buxtehuder Fleth allerlei Seminare, Sport- und nun auch Kulturevents stattfinden. Erstmals ist sie nun bei den 9. SuedLese-Literaturtagen dabei und hat Dominik Bloh als auch Nils Meyer-Selbach und Ben Westphal als Gäste. Da fragen wir doch mal nach …

Tiefgang (TG): Frau Ellermann, der FLETH-Raum ist zum ersten Mal bei den SuedLese Literaturtagen dabei. Was hat Sie dazu bewogen, sich als Partnerin zu engagieren?

Birte Ellermann: Ich habe die SuedLese als Besucherin kennen gelernt und wollte gern Teil dieser tollen Veranstaltung werden. Mit dieser gemeinsamen Aktion unterschiedlicher Veranstaltungsorte und Buchhandlungen werden viele Menschen erreicht. Es ist ein Monat voller Highlights für Literatur-Liebhaber.

TG: Sie veranstalten zwei Lesungen im FLETH-Raum. Welche Autoren habt Ihr zu Gast und warum passen diese Ihrer Meinung nach besonders gut zum FLETH-Raum?

Birte Ellermann: Dominik Bloh, ein ehemaliger Obdachloser, hat seine Lebensgeschichte zu einem Buch verarbeitet. Außerdem hat er vor einigen Jahren eine Organisation gegründet, die es Obdachlosen in Hamburg ermöglicht, kostenfrei zu duschen. An diese Einrichtung spende ich regelmäßig und freue mich, dass Dominik im FLETH-Raum u.a. über seine Beweggründe spricht, dieses wichtige Projekt zu gründen.

Weiterhin wird es eine Doppel-Lesung von Nils Meyer-Selbach und Ben Westphal geben, die aus Schleswig-Holstein bzw. Hamburg kommen und regionale Krimis schreiben. Bücher, bei denen man die Schauplätze kennt, holen den Leser oft besonders gut ab.

TG: Literatur und FLETH-Raum, wie kann man diese Verbindung beschreiben und welche besonderen Leseerlebnisse erhoffen Sie sich für die Besucherinnen und Besucher?

Birte Ellermann: Ich liebe Bücher und lese viel. Bei Lesungen werden Bücher lebendig. Dieses Erlebnis möchte ich Gleichgesinnten im FLETH-Raum bieten. Im Anschluss an die offizielle Lesung besteht immer die Möglichkeit, Fragen zu stellen und die Autoren besser kennen zu lernen.

TG: Die SuedLese Literaturtage finden im Süden Hamburgs statt. Was macht die südliche Metropolregion Hamburgs aus Ihrer Sicht besonders geeignet für ein Literaturfestival?

Birte Ellermann: Der Hamburger Süden wird im Hinblick auf Veranstaltungen oft unterschätzt. Hier gibt es viele von Einzelpersonen verwaltete oder ehrenamtlich organisierte Veranstaltungsorte und inhabergeführte Buchhandlungen. Die Veranstaltungen werden mit viel Engagement und Herzblut geplant und durchgeführt.

TG: Welche weiteren Highlights aus Ihrer persönlichen Sicht erwarten die Besucherinnen und Besucher der SuedLese Literaturtage in diesem Jahr?

Birte Ellermann: Die Vielfalt der Lesungen und Workshops – unterschiedliche Genres, Autoren aus dem Umland, überregionale Schriftsteller, bekannte Autoren und Newcomer – es ist eine großartige Vielfalt, die jedem Literatur-Liebhaber etwas Passendes bietet.

TG: Was ist Ihnen persönlich besonders wichtig, wenn es um die Vermittlung von Literatur geht?

Birte Ellermann: Durch Lesungen wird das Interesse an Büchern geweckt. Man erhält Einblicke, die ein Klappentext nicht bieten kann und wird oft auf Bücher aufmerksam, die man sonst vielleicht nicht gekauft oder gelesen hätte.

TG: Welche Rolle spielen lokale Autorinnen und Autoren in Ihrem Programm?

Birte Ellermann: Regionalität (und Nachhaltigkeit) spielen im FLETH-Raum eine wichtige Rolle. So werden auch überwiegend Autoren aus der unmittelbaren Umgebung eingeladen.

TG: Gibt es auch bei Euch Angebote für Kinder und Jugendliche?

Birte Ellermann: Im Rahmen der SuedLese wird es leider keine Angebote für Kinder und Jugendliche geben. Es gab aber auch schon Lesungen aus Jugendbüchern im FLETH-Raum.

TG: Wie können sich Interessierte über die verschiedenen Veranstaltungen informieren und Tickets erwerben?

Birte Ellermann: Auf der Homepage www.fleth-raum.de gibt es Infos zu allen Veranstaltungen. Tickets können per Mail an post@fleth-raum.de vorbestellt und an der Abendkasse abgeholt werden.

TG: Zum Schluss: Was würden Sie einem Literaturliebhaber sagen, der noch nie an den SuedLese Literaturtagen teilgenommen hat, um ihn neugierig auf das Festival zu machen?

Birte Ellermann: Besuchen Sie so viele der angebotenen Veranstaltungen wie möglich und entdecken Sie neue  Veranstaltungsorte, neue Bücher und neue Autoren. Jeder Veranstalter hat gute Gründe, die Autoren einzuladen, die er ausgewählt hat – lassen Sie sich überraschen!

TG: Danke – das machen wir!

FLETH-Raum Veranstaltungen, Seminare & Sport in Buxtehude, Ostfleth 14, 21614 Buxtehude, Telefon: 04161 533 23; www.seminare-buxtehude.de

Termine:

So., 3. März, 18 Uhr: BÄNKER trifft BULLE“ – Krimi-Doppellesung mit Nils Meyer-Selbach & Ben Westphal, Eintritt: 14,00

Sa., 9. März, 19 Uhr: Dominik Bloh – Unter Palmen aus Stahl, Eintritt: 15,-

(Das Interview führte Heiko Langanke)

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„Literatur macht das Leben reicher“ https://www.tiefgang.net/literatur-macht-das-leben-reicher/ Fri, 23 Feb 2024 23:12:38 +0000 https://www.tiefgang.net/?p=10581 [...]]]> Stadtschreiber*in zu sein heißt in eine fremde Stadt zu kommen, sie kennen zu lernen und die gesammelten Eindrücke literarisch zu verarbeiten. Dies wird nun bei den 9. SuedLese-Literaturtagen erstmals einem breiten Publikum vorgestellt.

Katelijne Gillis kommt aus dem belgischen Antwerpen und der flämische Maler Rubens, der von 1577 bis 1640 gelebt hat, gehört in direkter Linie zu ihrer Ahnenreihe. Katelijne Gillis nutzte 2019 das Hamburger Literatur-Stipendium „Hamburger Gast“ dazu, neue Werke zu schreiben und sich von der Hansestadt und auch Harburg inspirieren zu lassen, arbeitete im Schloss Bergedorf aber auch der Harburger Kulturwerkstatt. (siehe auch „Rubens Nachfahrin wird Hamburger Gast 2019“, Tiefgang vom 15. Jun. 2019 und „´Hamburger Gast` in Harburg“, Tiefgang vom 28. Sept. 2019) Nun hat sie das Konzept „Hamburger Stadtschreiber*in“ übernommen und stellt es auf ungewohnte Weise bei den 9. SuedLese-Literaturtagen in Buxtehude vor. Grund genug, mal nachzuhaken …

Tiefgang (TG): Frau Gillis, das Buxtehuder Kulturforum ist zum ersten Mal bei den SuedLese Literaturtagen dabei und auch die Hamburger Stadtschreiber*in. Was hat Sie dazu bewogen, sich für ein Hamburger Literaturformat ausgerechnet dann in Buxtehude zu engagieren?

Katelijne Gillis: Als ich zum ersten Mal in Buxtehude war, hat diese kleine Stadt mich sofort bezaubert. Ich fühlte mich in Holland am Meer, mit den wunderschönen Holzschiffen, den kleinen Häusern, den Fleeten. Dabei ist es eine Hansestadt, die jede Menge Kultur bietet und reich an Geschichte ist.

Das Kulturforum am Fleet ist romantisch, frisch, originell und sehr herzlich. Es ist der ideale Ort für den Anfang eines Schreibstipendiums.

Eigentlich sollte es auch eine Stadtschreiberin Buxtehude geben.

TG: Was genau ist dieses Format der Stadtschreiber*in eigentlich und wie sind Sie dazu gekommen?

Katelijne Gillis: Stadtschreiberin ist ein dreimonatiges Schreibstipendium, man nimmt anhand einer Kurzgeschichte teil. Der Gewinner, die Gewinnerin wird nach Hamburg eingeladen, bekommt eine Wohnung, Taschengeld und jede Menge Möglichkeiten, zu schreiben und das Geschriebene an einem Publikum zu testen.

Ich habe 2019 ein ähnliches Stipendium gewonnen, Hamburger Gast. Als es dann aber auslief, habe ich es weiterentwickelt und unter dem Namen Stadtschreiberin neu organisiert. Ich fand es zu schade, es einfach so in den Elbsand versickern zu lassen.

TG: Sie veranstalten eine Lesung zu Bewerbungstexten für das Hamburger Stipendium. Welche Autorinnen und Autoren werden Sie dort präsentieren und was für eine Art Potpourri erwartet die Zuhörenden?

Katelijne Gillis:  Zusammen mit der Theaterpädagogin Petra Max werde ich Teile der eingesendeten Texte interpretieren und vortragen. Die Kurzgeschichten sind oft so schön, traurig, witzig oder krass geschrieben, dass sie nicht einfach gelöscht werden können. Wir werden die entsprechenden Autor*innen kontaktieren und um die Freigabe der Textteile bitten. So entsteht eine neue Geschichte. Vielleicht hat das Publikum auch etwas dazu zu sagen, so dass eine interaktive Geschichte entsteht.

Für die musikalische Umrahmung der Texte wird uns der Singer/ Songwriter Jan Schröder begleiten.

TG: Welche Rolle spielt die Verbindung vom Schreiben und Gast in einer bis dahin wenig bekannten Stadt zu sein?

Katelijne Gillis: Sobald eine Stadt beschrieben wird, ändert sie sich. Wir haben Lust, mit Buxtehude Energie auszutauschen. Die Stadt wird uns beeinflussen und wir sie. Wir haben eine Win-win-Strategie.

Das Thema für den Kurzgeschichtenwettbewerb ist „Auf zu neuen Ufern“. In Buxtehude fangen wir an. Die Kraft neuer Texte, die sich alle ums gleiche Thema drehen, werden die Zuhörer auf eine Reise ins Unbekannte mitgenommen. Neue Einsichten und Dialoge entstehen.

TG: Die SuedLese Literaturtage finden im Süden Hamburgs statt. Was macht diese Region aus Ihrer Sicht zu einem geeigneten Ort für ein Literaturfestival?

Katelijne Gillis: Hamburgs Süden steht für das wahre Hamburg. Hier sind die Schiffe, die Lotsen, die Industrie, es riecht hier nach Altöl und nach Meer. Gleichzeitig hat der Süden von Hamburg eine überraschend vielfältige Natur, mit Bergen und Wäldern. Die Elbe, die Este, die Heide und die Moorlandschaften inspirierten schon immer die Künstler. Das reiche Kulturangebot sorgt für Kreativität und Verbindung.

TG: Was ist Ihnen persönlich besonders wichtig, wenn es um die Vermittlung von Literatur geht?

Katelijne Gillis: Mir ist wichtig, dass jeder einen Zugang zu Literatur finden kann. Wenn genug gelesen, erzählt, geschrieben und ausgetauscht wird, gibt es eine inspirierte, kreative, tolerante Gesellschaft. Wenn man die Geschichten, die man in sich trägt, in Literatur spiegeln kann, wächst man über sich hinaus. Literatur macht das Leben reicher.

Die Augen des Künstlers interpretieren, was sie sehen. Ohne Kunst verstehen wir die Welt nicht. Ohne Kunst gibt es keine Verbindung zwischen den Menschen.

TG: Welche Rolle spielen lokale Autorinnen und Autoren in Ihrem Programm?

Katelijne Gillis: Couleur locale ist wichtig in einer globalen Welt. Wie äußert sich ein Ort? Wie beeinflusst die Umgebung die Leute, die dort wohnen? Schreibt man besser in einer Stadt oder auf dem Land? Der Austausch zwischen Stadtschreiberin und lokalen Autor*innen ist bereichernd und sehr spannend.

TG: Gibt es besondere Angebote für Kinder und Jugendliche?

Katelijne Gillis: Das Stipendium Stadtschreiberin arbeitet zusammen mit dem „Young Writer’s Club“ der „Fantastischen Teens“. Bei unseren Veranstaltungen motivieren und stimulieren wir Kinder und Jugendliche, mitzumachen. Wir laden sie ein, ihre eigenen Geschichten vor einem Publikum vorzutragen.

TG: Wie können sich Interessierte über die verschiedenen Veranstaltungen informieren und Tickets erwerben?

Katelijne Gillis: Dazu gibt es die Webseite www.stadtschreiberin.de, mit Möglichkeiten, Tickets zu erwerben, sich zu informieren und auszutauschen. Post empfangen wir gerne unter hamburg@stadtschreiberin.de

TG: Zum Abschluss: Was würden Sie einem Literaturliebhaber sagen, der noch nie an den SuedLese Literaturtagen teilgenommen hat, um ihn neugierig auf das Festival zu machen?

Katelijne Gillis: Es ist eine einzigartige Möglichkeit, Neues zu entdecken, Abenteuer zu erleben und etwas Unvorhergesehenes zuzulassen. Die eigene Kreativität wird geweckt, die Inspiration. Ein Festival ist ein Fest, eine Freude, ein Zusammensein.

Außerdem sind die Literaturtage ein Ansporn, die eigenen Quellen der Freude und Kreativität sprudeln zu lassen.

TG: Besten Dank für das Interview und den Appetit, den Sie uns dazu gemacht haben … 

Termine:

7. März, 17 Uhr, HinZimmer, Hinzeweg 1, 219075 HH-Heimfeld: Schreibwerkstatt des Young Writers Club – Fantastische Teens

14. März, 17 Uhr, HinZimmer, Hinzeweg 1, 21075 HH-Heimfeld: Young Writers Club: „Jetzt sind wir dran!“

25. März, 19 Uhr, KulturForum Buxtehude, Hafenbrücke 1, 21614 Buxtehude: Snippets aus dem Wettbewerb Stadtschreiber*in Hamburg 2024

(Das Interview führte Heiko Langanke)

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„Autor*innen, die auf die Bühne MÜSSEN!“ https://www.tiefgang.net/autorinnen-die-auf-die-buehne-muessen/ Fri, 12 May 2023 22:01:46 +0000 https://www.tiefgang.net/?p=9958 [...]]]> Die SuedLese-Literaturtage sind eine offene Kooperation von Veranstaltungsorten und Autor*innen. Ihr Ziel: der Literatur im Süden Hamburgs eine bessere Wertschätzung zuteil werden zu lassen. Erstmals dabei ist dieses Jahr die Bücherei in Jesteburg. Grundgenug mal genauer nachzuhaken …

Tiefgang (TG): Die Bücherei Jesteburg ist zum ersten Mal bei einer Suedlese dabei. Wie kam es dazu?

Jutta Viercke-Götze: Ich bin über die sehr ansprechenden Flyer „gestolpert“ und fand das Programm vielfältig und gelungen. Als mir eine befreundete Bibliothekarin erzählte, dass sie eine Veranstaltung mit der Suedlese mache und wie unkompliziert das sei, war ich natürlich schnell begeistert und habe mich gemeldet, Teil der Suedlese zu werden.

TG: Was zeichnet Ihrer Meinung nach die Samtgemeindebücherei in Jesteburg aus?

Jutta Viercke-Götze: Wir sind in einem wunderschönen, reetgedeckten Fachwerkhaus, einer ehemaligen Zehntscheune aus dem Jahr 1756, untergebracht. Die Bücherei ist zwar klein, aber sehr gemütlich mit einer angenehmen Atmosphäre zum Stöbern und Wohlfühlen. Wir achten sehr darauf, unseren langjährigen Lesern und Leserinnen – klein und groß – neues Lesefutter bieten zu können. Besonderes Augenmerk richten wir auf Beratung und Auskunft. Wir leben und lieben unseren Beruf und sind mit Leidenschaft dabei. Das wirkt sich erfreulicherweise auf die Zufriedenheit und Besucherfrequenz unserer Leser*innen aus.

TG: Welche kulturellen Angebote liefert die Bücherei Jesteburg sonst noch?

Jutta Viercke-Götze: Wir bieten Bilderbuchkino, Führungen für Geflüchtete, Vorlesezeit in den Kindertagesstätten (oder bei uns in der Bücherei, je nach Absprache), wir lesen in den Altersresidenzen vor, machen Lesungen/Veranstaltungen für Erwachsene und Kinder, Bastelnachmittage, Bücherflohmärkte…

TG: Wie gefällt Ihnen die Philosophie der Suedlese, Autor*innen im Süden Hamburgs und Niedersachsen eine Bühne zu geben?

Jutta Viercke-Götze: Das ist großartig! Es gibt so viele Autor*innen in dieser Region, die unbedingt auf eine Bühne „müssen“! Hier ein Beispiel: Wir begleiten so schon lange den erfolgreichen Weg von Sabine Weiß (angefangen hat alles mit ihrem historischen Roman über Madame Tussaud), die sich in die Herzen einer großen Leserschaft geschrieben hat, mittlerweile auch erfolgreich Krimis veröffentlicht und aus „alter“ Tradition ihre Lesereise bei uns in Jesteburg beginnt…

TG: Wie erleben Sie das Interesse in der Region an Literatur? 

Jutta Viercke-Götze: Es wird nach wie vor viel und gerne gelesen, was eine beruhigende Entwicklung ist. Wir hier in Jesteburg haben in unserer Bücherei ein bunt gemischtes Klientel, von Familie mit kleinen Kindern bis hin zum Senior/zur Seniorin ist alles vertreten.

TG: Welche Autor:innen aus der Umgebung Jesteburg legen Sie den Leuten unbedingt ans Herz?

Jutta Viercke-Götze: Sabine Weiß mit den historischen Romanen und Krimis habe ich schon erwähnt, aber es gibt noch so viele andere Lesenswerte: Eva Jensen, Anke Küpper, Kathrin Hanke, Dora Heldt, Jesko Wilke, Bettina Mittelacher, Lena Johannson, Christa Kanitz, Julia Krohn, Carmen Korn, Julie Bender, Ulf Blanck, Natallia Yermakova und Michael Beuthner, Heike Denzau, Heike Meckelmann, Alxandra Kui… Die Liste kann noch weitergeführt werden und ist unvollständig, denn es gibt noch viele mehr! Ich entschuldige mich für die nicht erwähnten, es ist keine böse Absicht, sie nicht aufgeführt zu haben!

(Das Interview für ´Tiefgang` führte Bastian Hamel)

Ort: Gemeindebücherei Jesteburg, Niedersachsenplatz 3, 21266 Jesteburg, Landkreis Harburg; Tel.: 04183 – 974747; E-Mail: buecherei-jesteburg@lkharburg.de; ww­w.jes­te­bur­g.­de/­bue­che­rei

Lesungen im benachbarten „Heimathaus“, Niedersachsenplatz 5

Termine:

Fr., 16. Juni, 19 Uhr: Mörderische Schwestern – Ladies Crime Night mit Gesine Berg, Anja Gust, Kathrin Hanke, Franziska Henze, Anke Küpper und Sabine Weiß im Filmmuseum Bendestorf, Am Schierenberg 2, 21227 Bendestorf, Landkreis Harburg

Fr., 18. Juni, 16 Uhr: Heike Meckelmann – Küstengruft (Küsten-Krimi)

 

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„Meine Abrechnung mit dem Sozialismus“ https://www.tiefgang.net/meine-abrechnung-mit-dem-sozialismus/ Fri, 05 May 2023 22:52:30 +0000 https://www.tiefgang.net/?p=9948 [...]]]> Conny Schramm lebt und arbeitet in Harburg. Sie stammt aber aus der Nähe Potsdams und erlebte als Kind die DDR in vielerlei Facetten. Christlich im Elternhaus erzogen, in der stattlichen Schule hingegen „real existierender Sozialismus“. Einige Dinge brahcte sie zu Ppaier und daraus wurde „Mein ungebügeltes Leben“, das erst jüngst in der Schweiz prämiert wurde. Nun liest sie als Lokalmatadorin auch bei der 8. SuedLese. Grund genug, mal genauer nachzufragen …

Tiefgang (TG): Herzlichen Glückwunsch zum Schweizer Autobiographie-Award für Ihr Buch „Mein ungebügeltes Leben“. Wie läuft denn so eine Schweizer Buchpreisverleihung ab?

Conny Schramm: Ja, dass ausgerechnet meine Autobiografie in der Schweiz ausgezeichnet wurde, lässt mich noch immer fröhlich staunen. Diese Auszeichnung zählt neben meiner Hochzeit, dem Erscheinen meiner Autobiografie beim Brunnenverlag (der Tag an welchem ich mein erstes Buch in der Hand hielt) und Baden mit Babyelefanten im Dschungel von Malaysia zu den Big Five in meinem Leben.

Ich war tatsächlich sehr aufgeregt und vor allem in großer Sorge, dass am Flughafen mal wieder gestreikt würde. Mit großer Erleichterung landete ich dann am 6. Februar in Zürich. Zum Glück wurde ich von einer Bekannten, welche in Zürich lebt, dann am Hauptbahnhof abgeholt und direkt zur Universität gebracht. Ich wurde dort auf das herzlichste begrüßt – denn eigentlich hatte man nicht mit dem Erscheinen der Hamburgerin gerechnet. In der Aula der Universität, in welcher sogar Winston Churchill mal eine Rede gehalten hatte, hatten sich ca. 200 Menschen versammelt . Unter anderem waren zwei Altbundespräsident*Innen, der Schweiz, das Schweizer Fernsehen, die Presse und diverse Literaturprofessoren sowie andere Prominente versammelt.

Zunächst hat Herr Erich Bohli – der Erfinder der Internetplattform: „meet-my-life“ – alle Anwesenden begrüßt. Im Anschluss hielt ein Literaturprofessor eine sehr heitere Rede zu dem Thema: „Was ist eigentlich eine gute Autobiographie?“ Dem Zuhören dieser Rede hat mir wirklich Spaß gemacht. Dann wurden die Gewinner des Autobiographie-Award 22 nach vorne gerufen. Wir bekamen unsere Auszeichnungen und dann hielt eine weitere Literaturprofessorin für jede Gewinnerin eine kurze Laudatio und wir durften auch ein kurzes Dankeschön sagen.

Im Anschluss interviewten sich die beiden Altbundespräsiden*Innen. Dies wirkte gewollt heiter und die Beiden unterhielten sich unter anderem über Kuchenrezepte … Dann war der offizielle Teil auch schon zu Ende.

Wir Gewinnerinnen wurden noch von der Presse fotografiert und dann gab es für alle ein „Apero riche“. Das ist so eine Art Stehempfang mit Sekt, Brot und Aufschnitt.

Dieser Teil war für mich sehr berührend, da fremde Menschen zu mir kamen, mir gratulierten und im Anschluss mir ihre Lebensgeschichte erzählten. Dann musste ich auch schon wieder zum Flughafen.

TG: In Ihrem Buch „Mein ungebügeltes Leben“ erzählen Sie von Ihrer Kindheit und Jugend in der DDR. Wie fühlt es sich an, über diese Zeit zu schreiben?

Conny Schramm: Das Leben als Christ in der DDR war manchmal ziemlich hart … So durften viele junge Menschen – nur weil ihre Eltern zu Kirche gingen – trotz guter Noten, kein Abitur machen. Das klingt zwar grotesk, war aber leider so. Immer wieder wurden auch die „Kirchgänger“ von Lehrern und manchmal auch von Mitschülern ausgegrenzt, oder gar gemobbt. Vieles war damals nicht witzig, sondern eher schmerzhaft. Ich habe dem Sachverhalt, dass ich aus diesem blöden Grunde kein Abitur und kein Studium absolvieren durfte, lange nachgetrauert. Im Jahr 2014 konnte ich dann an der Hamburger Akademie im Fernstudium das Schreiben (biografisches und belletristisches Schreiben) studieren. Daraus resultierte dann „Mein ungebügeltes Leben.“

Mir sind dann plötzlich unglaublich viele Dinge und Details aus meiner Vergangenheit wieder eingefallen und ich konnte schreiben, schreiben, schreiben. An manche Dinge habe ich dabei nicht gerne gedacht. Sie waren einfach zu schmerzhaft. Damals in meiner Kindheit und Jugend war vieles nicht witzig, aber mit einem Abstand von 25 Jahren, konnte ich mich über groteske Erlebnisse von damals lustig machen. „Mein ungebügeltes Leben“ ist also auch so eine Art „Abrechnung“ mit dem Sozialismus. Wenn ich über meine Erlebnisse schreibe, kann ich sie besser verarbeiten. Mein Humor hilft mir dabei.

TG: Warum wollten Sie Ihre Erlebnisse aus der Kindheit veröffentlichen?

Conny Schramm: Wie schon erwähnt, ist das meine persönliche Auseinandersetzung mit dem Sozialismus. Es gibt aber auch einen weiteren, sehr wichtigen Grund, warum ich meine Erlebnisse aufgeschrieben habe: Schon in der nächsten Generation kann sich kaum Jemand vorstellen, dass es in Deutschland eine Mauer gab, an welcher Menschen erschossen wurden, weil sie an einem anderen Ort leben wollten! Das kann man sich heute kaum noch vorstellen. Diese Mauer und das schreckliche System haben sehr viel Leid über Menschen gebracht. Das darf nicht vergessen werden!

Inzwischen werden Schullesungen mit mir in Hamburg sehr gefördert (siehe auch die Website: www.connyschramm.de; Anm. d. Red.). Ich konnte bereits erste Erfahrungen mit Schülerlesungen machen. Ich war überrascht, über das große Interesse an meinem Thema. Zur Zeit läuft gerade meine Bewerbung, dass ich bundesweit mit Fördergeldern an Schulen lesen darf.

TG: In der DDR gab es wohl kaum freie Kulturveranstaltungen wie der SuedLese, wo verschiedenste Autor*innen die Chance hatten lesen zu dürfen. Wie gefällt Ihnen das Konzept?

Conny Schramm: Naja, zu DDR-Zeiten habe ich zwar gerne gelesen, hatte aber nie Interesse daran zu einer Lesung zu gehen. Ich kann mich auch absolut nicht daran erinnern, dass Lesungen durchgeführt wurden.

Es gab natürlich dort – vor allem auch in Ostberlin – eine große Kulturszene. Diese war aber natürlich „zensiert“ und man bekam ohne Beziehungen sowieso kaum mal eine Theaterkarte oder ähnliches.

Später – nach der Grenzöffnung, hatte ich sehr viel Freude besonders an Kleinkunstfestrivalen, Konzerten und ähnlichem. Ich würde sagen – viele Ossis „hungerten“ nach unzensierter Kultur. Ich erinnere mich an ein bewegendes Konzert in der Kaiser Wilhelm Gedächtniskirche und ich kenne keinen schöneren Ort für Konzerte als die Berliner Waldbühne. Wir „mussten“ ja Versäumtes aus unserer Jugend nachholen.

Ich genieße es, dass Hamburg so multi-kulti ist und ich persönlich freue mich natürlich, wenn gerade in Hamburgs Süden die Kulturszene wächst. Ich liebe es, neue Kulturorte kennen zu lernen, selbst zu lesen und mit meinem Publikum im Anschluss darüber zu reden. Zu meinen Lieblingslokation zählt die Wassermühle in Karoxbostel, das „komm Du“ und der „Wasserturm“ und die „Lesungen unter dem Kirschbaum“. In den nächsten Wochen werde ich weitere Orte kennenlernen. Ich freue mich darauf. Ich hoffe, dass Verantwortliche in der Politik verstehen, wie wichtig die Kultur und somit auch die SuedLese für unseren Stadtteil sind und sie so auch wirklich für Veranstalter und Künstler Gelder bereitstellen.

TG: Sie leben ja auch im Süden Hamburgs. Wie erleben Sie Kultur hier?

Conny Schramm: Ich freue mich, wenn ich für Lesungen und Konzerte nicht extra in „die Stadt“ fahren muss. Hier im Süden kenne ich ja auch recht viele Leute. Die kann man dann viel leichter zu einer Veranstaltung einladen. Die SuedLese Literaturtage sind allerdings ja leider nur über einen kurzen Zeitraum und dann so geballt, dass man viel schöne Veranstaltungen verpasst. Ich finde einen längeren Zeitraum schöner, damit man den einzelnen Künstlern auch gerecht werden kann.

TG: Was erwartet uns am 17. Mai?

Conny Schramm: Ich lese natürlich aus meinem „Ungebügeltem Leben“. Es ist eine Lebensgeschichte voller Lachen und Weinen. Ich hoffe auf gute Gespräche. Diesen Abend werde ich ja zusammen mit meinem Autorenkollegen Cord Buch gestalten. Er ist Krimiautor und seine Kriminalromane spielen in Hamburg. Ich glaube es wird ein spannender und bewegender Abend.

TG: Was dürfen wir in Zukunft von Ihnen erwarten? Ist vielleicht sogar schon ein neues Buch geplant?

Conny Schramm: Ich habe seit dem letzten Herbst wieder neue Freude und vor allem neue Ideen für weitere Bücher erhalten. Ich beschäftige mich zur Zeit tatsächlich mit Lebensgeschichten „von der freundlichen, unauffälligen Nachbarin“. Denn gerade Menschen, die nicht berühmt sind, haben manchmal sehr bewegende Dinge erlebt. Ob daraus mal ein Buch wird, wird man sehen. Auch weitere heitere Reiseberichte z.B. über unsere Afrikareisen könnte ich mir vorstellen. Es gibt auch schon ein ziemlich weit fortgeschrittenes Skript für ein Sachbuch.

TG: Vielen Dank und wir wünschen Ihnen weiterhin viel Erfolg!

(Das Interview für ´Tiefgang` führte Bastian Hamel)

Das Buch:

Conny Schramm: Mein ungebügeltes Leben.

112 Seiten, Taschenbuch, 12 x 18,6 cm, Erscheinungsdatum: 26.07.2016

Bestell-Nr.: 114302, ISBN: 978-3-7655-4302-9, EAN: 9783765543029

Termine:

 

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„Ich lebe in meinen Figuren!“ https://www.tiefgang.net/ich-lebe-in-meinen-figuren/ Fri, 05 May 2023 22:07:59 +0000 https://www.tiefgang.net/?p=9952 [...]]]> Heike Meckelmann arbeitete als Friseurin, Hochzeitsagentin und Pensionsleiterin. Ihre eigentliche Berufung, das Schreiben, wurde erst spät wirklich zu ihrem Beruf. Von Fehmarn aus beglückt sie uns mit Küstenkrimis und stellt sich jetzt erstmals im Rahmen der SuedLese vor. Grund genug, mal genauer nachzuhaken …

Tiefgang (TG): Hallo Frau Meckelmann. Die Insel Fehmarn dient in Ihren Büchern oft als Ort des Geschehens. Wie viel Inspiration gibt Ihnen die Insel für Ihre Arbeiten?

Heike Meckelmann: Hallo. Inspiration gibt es hier, sobald ich die Türe aufmache. Die Stürme, die Dunkelheit, die einsamen Strände bieten mir immer wieder neue Ideen, mich in ihnen zu verlieren. Da entstehen schnell Geschichten, wenn ich zum Beispiel nachts am Strand nach Bernstein suche oder durch die Waldflächen spaziere, wenn ich allein bin.

TG: Man spürt in Ihren Büchern, wie sehr sie mit dem Schreiben verbunden sind. Können Sie artikulieren, was das Schreiben für einen Wert in Ihrem Leben einnimmt?

Heike Meckelmann: Leider nimmt das Schreiben sehr großen Raum ein. Manchmal zum Nachteil für meine Familie. Ich schreibe und lebe in meinen Geschichten und Figuren. Das nimmt mit jeder Geschichte an Umfang zu. Manchmal fragen mich meine Freunde oder mein Mann … was, wann ist das denn passiert? Selbst sie können manchmal zwischen Fiktion und Wirklichkeit nicht unterscheiden, wenn ich erst mal losgelassen werde.

TG: Wie sind Sie denn zum Schreiben gekommen?

Heike Meckelmann: Tatsächlich habe ich gefühlt schon mein ganzes Leben geschrieben. Das fing mit ellenlangen Aufsätzen in der Schule an, die mir meist zuerst eine schlechte Zensur einbrachten, weil man mir nicht abnahm, dass ich das Geschriebene selbst verfasst hätte. Später wurde dies natürlich korrigiert …! Dann folgten Liedertexte während meiner Zeit als Sängerin. Und wieder später nahm man mich nach einem Schreib-Wochenende zur Seite und meinte, ich müsste unbedingt Schreiben. Hm, damit war dann auch für mich die Sache klar.

TG: Sie kommen ja gebürtig aus Elmshorn, also nördlich der Elbe. Wie erleben Sie denn die Kultur im Süden Hamburgs?

Heike Meckelmann: Hanseatisch zurückhaltend. Aber sehr freundlich und zuvorkommend. Unser Sohn stammt tatsächlich aus der Nähe von Stade. Er entstand in einem Ferienhäuschen hinterm Deich. Kein Spaß. Also ein bisschen südliches Hamburg steckt auch in meiner Familie.

TG: Corona ist ein Thema, das wir versuchen hinter uns zu lassen. Aber wie erleben Sie die Kultur nach der Pandemie? Hat sich Ihrer Meinung nach etwas verändert?

Heike Meckelmann: Corona hat uns allen ziemlich zugesetzt und ich bin wirklich froh, dass die Menschen um mich herum endlich wieder ein Stück Normalität erleben wollen. Das muss auch so sein. Ich freue mich, dass endlich wieder alles einen fast normalen Alltag wiederfindet.

TG: Was dürfen wir von Ihnen bei der SuedLese erwarten?

Heike Meckelmann: Eine spannende Geschichte von der Küste, die euch meine Insel und die Region ein bisschen näherbringen möchte und dabei auf Spannung nicht verzichtet. Eine gutgelaunte Autorin, die gern über dieses und jenes mit ihren Gästen plaudert. Also fragt mich … ich bin bereit!

TG: Vielen Dank. Alles Gute und wir freuen uns auf Sie.

Heike Meckelmann: Vielen lieben Dank.

(Das Interview für ´Tiefgang` führte Bastian Hamel)

Termin: So., 18. Juni, 16 Uhr Gemeindebücherei Jesteburg / Heimathaus, Niedersachsenplatz 5, 21 266 Jesteburg (Landkreis Harburg): Heike Meckelmann – Küstengruft; Eintritt: 6,- €

Das Buch:

Heike Meckelmann –  Küstengruft

439 Seiten, ersch. 08.02.2023

ISBN 978-3-8392-0369-9; Preis 15,- €

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Wer eigentlich ist ChatGPT? https://www.tiefgang.net/wer-eigentlich-ist-chatgpt/ Fri, 24 Feb 2023 23:38:14 +0000 https://www.tiefgang.net/?p=9746 [...]]]> Künstliche Intelligenz ist in aller Munde – erst recht, seit ChatGPT online ist. Aber was hat es damit auf sich? Wir haben die KI mal selbst befragt …

Seit einigen Wochen dreht sich vieles um ChatGPT – eine Software, die aktuell und kostenfrei unter https://chat.openai.com/chat genutzt werden. Einfach einmal registrieren und – so die Serverkapazitäten es erlauben – los geht´s. Es ist vor allem ein Sprachprogramm und beschreibt sich selbst: „ChatGPT wurde entwickelt, um eine natürlichere und effektivere Art der Interaktion zwischen Mensch und Maschine zu ermöglichen. Als ein großes Sprachmodell ist ChatGPT darauf trainiert, menschenähnliche Konversationen zu führen und eine Vielzahl von Themen und Anfragen zu verstehen und zu beantworten. Dadurch kann ChatGPT in vielen Bereichen eingesetzt werden, wie zum Beispiel im Kundenservice, im Bildungs- und Trainingsbereich, bei der Personalisierung von Empfehlungen und vielem mehr. Durch die Verwendung von ChatGPT können Unternehmen und Organisationen menschenähnliche Interaktionen mit ihren Kunden oder Benutzern anbieten, um eine bessere Nutzererfahrung und Kundenzufriedenheit zu erreichen.“

Das geht erstaunlich schnell und vor allem sprachlich ungewohnt gut. Im Dialog mit der Maschine menschelt es sogar ein wenig. Doch natürlich wirft die simulierte Intelligenz auch jede Menge Fragen auf. Und wer könnte einem besser Auskunft geben, als die, um die es geht – die Maschine? Also haben wir gefragt, oder besser wir haben gebeten, uns selbst ein Interview mit ihr zu schreiben. Hier das Ergebnis.

Tiefgang: Hallo ChatGPT, vielen Dank, dass Sie sich die Zeit nehmen, um mit uns über das Thema künstliche Intelligenz zu sprechen. Wie sehen Sie die Auswirkungen von KI auf unsere Arbeitsplätze und Berufsgruppen?

ChatGPT: Hallo Tiefgang, es ist mein Vergnügen, hier zu sein und über dieses Thema zu sprechen. KI wird zweifellos Auswirkungen auf viele Arbeitsplätze und Berufsgruppen haben. Es gibt bestimmte Branchen und Aufgabenbereiche, die besonders von der Automatisierung durch KI betroffen sein könnten, wie zum Beispiel Produktion und Fertigung, Logistik und Transport, Verwaltung und Büroarbeit sowie das Finanzwesen.

Tiefgang: Das klingt nach einer beträchtlichen Veränderung der Arbeitswelt. Welche Berufsgruppen sind am ehesten durch die Automatisierung durch KI bedroht?

ChatGPT: Es gibt keine klare Antwort auf diese Frage, da es von vielen Faktoren abhängt. In der Regel sind jedoch Jobs gefährdet, die vorwiegend repetitive oder routinemäßige Aufgaben erfordern, während Jobs, die eine hohe Kreativität, soziale Kompetenz oder komplexe Problemlösung erfordern, wahrscheinlich weniger gefährdet sind.

Tiefgang: Was sind die Vor- und Nachteile der Automatisierung durch KI für die Gesellschaft?

ChatGPT: Zu den Vorteilen gehören eine höhere Effizienz, niedrigere Kosten und die Möglichkeit, gefährliche oder unangenehme Aufgaben zu automatisieren. Gleichzeitig gibt es jedoch auch Nachteile, wie z.B. den Verlust von Arbeitsplätzen, die Notwendigkeit, Mitarbeiter umzuschulen, um sich an die neuen Arbeitsbedingungen anzupassen, und ethische Fragen im Zusammenhang mit der Verwendung von KI-Systemen.

Tiefgang: Und welche Berufsgruppen könnten von dieser Veränderung profitieren?

ChatGPT: Es ist durchaus möglich, dass neue Arbeitsplätze und Berufsgruppen entstehen werden, die auf die Entwicklung, Implementierung und Überwachung von KI-Systemen spezialisiert sind. Es kann auch sein, dass menschliche Arbeitskräfte in der Lage sein werden, Aufgaben auszuführen, die KI-Systeme nicht bewältigen können, wie z.B. komplexe Problemlösungen, kreative Arbeit oder soziale Interaktionen.

Tiefgang: Vielen Dank, ChatGPT, für Ihre Einblicke in dieses wichtige Thema. Es wird interessant sein zu beobachten, wie sich die Arbeitswelt in den kommenden Jahren verändern wird.

ChatGPT: Ja, auf jeden Fall. Vielen Dank, dass Sie mich eingeladen haben.

(das Interview für Tiefgang führte ChatGPT selbst am 22. Feb. 2023. Das Foto zum Interview generierte die dazu gehörige Bild-KI DALL-E2)

 

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Vorbei ist eben nicht vorbei https://www.tiefgang.net/vorbei-ist-eben-nicht-vorbei/ Fri, 28 Oct 2022 22:52:57 +0000 https://www.tiefgang.net/?p=9433 [...]]]> Kirsten Boie ist ein Star in der Kinder- und Jugendliteratur. Klar aslo, dass wir Sie zur SuedLese-Spezialausgabe dabei haben wollten. Und sie entführt uns diesmal in eine scheinbar heile Welt der 60er Jahre …

Aufwachsen im Deutschland der 1960er Jahre.

Das muss das Paradies sein: Tagsüber baden in der Elbe, abends gemütlich vor dem neuen Fernsehgerät sitzen. Die dreizehnjährige Karin wohnt in Hamburg und genießt 1961 einen unbeschwerten Sommer. Als eine Freundin ihr ein Buch über jüdische Kinder im Nationalsozialismus schenkt, wird sie nachdenklich: Haben ihre Eltern wirklich nichts von alldem gewusst, was in Deutschland während der Zeit des Nationalsozialismus‘ passiert ist? Oder waren sie sogar selbst in Verbrechen verwickelt? Karin sucht nach Antworten auf ihre Fragen, doch ihre Eltern sprechen nicht mit ihr über den zweiten Weltkrieg. Ihre heile Welt wird brüchig und endet abrupt, als ein halbes Jahr später in einer kalten Nacht Hamburgs Deiche brechen und die Sturmflut ihr Paradies endgültig zerstört. Ein Meisterwerk von Kirsten Boie, für Jugendliche und Erwachsene.

Die Hamburgerin Kirsten Boie (Jg. ´50) ist eine der renommiertesten, erfolgreichsten und vielseitigsten deutschen Kinder- und Jugendbuchautorinnen. Sie studierte Germanistik und Anglistik, promovierte in Literaturwissenschaft über die frühe Prosa Bertolt Brechts, arbeitete als Gymnasiallehrerin und Gesamtschule. Ihr erstes Kinderbuch »Paule ist ein Glücksgriff« wurde ein beispielloser Erfolg (Auswahlliste zum Deutschen Jugendliteraturpreis, Buch des Monats der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendliteratur in Volkach; Ehrenliste des Österreichischen Staatspreises für Kinder- und Jugendliteratur). 2015 gründet Kirsten Boie die Möwenweg-Stiftung, um Kindern in Swasiland zu helfen.

Termin: Die., 08. Nov., 18 Uhr, Bürgerhaus Wilhelmsburg, Mengestr. 20, 21107 Hamburg

Kirsten Boie – Vorbei ist eben nicht vorbei (ab 12 J.)

Eintritt: 6,- € / erm. 3,- e

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