HinZimmer bietet wieder Buntes zu den 9. SuedLese-Literaturtagen

Heimfelds Ort für Geschichten

Das HinZimmer - ein Ort für Geschichten. (Foto: C. von der Heydt)

Seit dem Januar 2021 gibt es in Hamburg-Heimfeld einen besonderen literarischen „Ort für Geschichten“ – nämlich das HinZimmer am Hinzeweg.

Zimmer-Patronin ist Cornelia von der Heydt, die mit viel Enthusiasmus mit der Hamburger BürgerStiftung Lesungen am Fenster oder im Zimmer insbesondere für die Kleinsten anbietet. Regelmäßig nimmt es natürlich auch an den SuedLese-Literaturtagen statt und stellt gerne lokale Autor*innen vor. Wir haben nun mal nachgefragt …

Tiefgang (TG): Hallo Cornelia, das HinZimmer in Heimfeld ist seit seiner Entstehung fester Bestandteil auch der SuedLese-Literaturtage geworden. Wie kam`s und was trägt das HinZimmer bei?

Cornelia von der Heydt: Das HinZimmer ist ein Ort für Geschichten für große und kleine Menschen. Die BürgerStiftung Hamburg stellt in Heimfeld diesen Raum zur Verfügung, damit Menschen sich begegnen können, Menschen aus der Nachbarschaft, die Geschichten hören oder erzählen wollen, Geschichten aus dem Alltag oder aus dem Leben oder aus der Fantasie. Deshalb haben wir uns bei der Suedlese sofort gut aufgehoben gefühlt.

TG: Ihr veranstaltet auch einen Literaturquiz. Was hat es nun damit auf sich?

Cornelia von der Heydt: Jeder kennt doch das beliebte Spiel Trivial Persuit und den Nervenkitzel, ob man die Fragen, die kommen beantworten kann, oder die tollen Quiz-Shows im Fernsehen. So ein bisschen literarischen Nervenkitzel wollen wir im HinZimmer verbreiten. Wer weiß was? Man spielt alleine oder im Team. Und die Fragen gehen von leicht bis echt schwer. Ich freue mich schon auf die Vorbereitungen und auf viele Quiz-Liebhaber:innen.

TG: Welche Autorinnen und Autoren werdet Ihr präsentieren und warum passen diese Deiner Meinung nach gut zum HinZimmer?

Cornelia von der Heydt: Wir haben eine Gruppe junger Autor:innen, die sich im Young Writers Club wöchentlich eigentlich in Dulsberg treffen. Nun machen sie die Reise nach Harburg, um herauszufinden, was ein HinZimmer ist.

Christian Baudy macht eine zweisprachige Lesung seines gereimten Kinderbuches „Roberts Teddy“. Das passt super zu den noch jungen Gästen im HinZimmer, die wir auch zu unseren Fensterlesungen aus den umliegenden Kitas immer eingeladen haben.

Und Silke Vry ist unsere Promi-Lesung für Grundschulkinder, die in den Ferien zu Hause sind und erfahren wollen, was die Forscher:innen, die die ersten Dinosaurier-Knochen ausgegraben haben, wohl dachten, angesichts dieser gewaltigen Knochen. Silke Vry hat für ihr Sachbuch sogar einen Preis bekommen: „Wissensbuch des Jahres 2023“ 11/2023 („Bild der Wissenschaft“) in der Kategorie „Perspektive“ als „Sachkundigstes Kinderbuch“ für: Der Dinosaurier im Fels

Und auch diese Veranstaltung passt super in das HinZimmer, weil die Kinder, die zu unseren Workshops und Samstagsaktionen kommen, sehr wissbegierige, neugierige und interessierte Kinder sind. Silke Vry hat auch schon Workshops im HinZimmer gegeben.

TG: Welche Rolle spielt die Verbindung von Literatur und Live-Erlebnis für Dich persönlich und welche besonderen Leseerlebnisse erhoffst Du Dir für die Besucherinnen und Besucher?

Cornelia von der Heydt: Für mich persönlich ist es immer toll Menschen zu erleben, die Bücher schreiben. Das ist eine so spezielle Tätigkeit, weil man so total abtauchen muss, um dem Faden der aufzuschreibenden Geschichte folgen zu können oder weil man so intensiv zu dem Thema recherchiert, was gerade dran ist, und auch damit völlig fokussiert an dem Fortlauf des Textes arbeitet. Ich habe immer mindestens 10 sehr unterschiedliche Projekte im Kopf, mit denen ich jongliere, und bin fasziniert von diesem Fokus auf eine Geschichte – wahrscheinlich ist das auch ein bisschen romantisch gedacht. (lacht)

TG: Die SuedLese Literaturtage finden im Süden Hamburgs statt. Was macht diese Region aus Deiner Sicht zu einem geeigneten Ort für ein Literaturfestival?

Cornelia von der Heydt: Es gibt hier in Harburg literaturbegeisterte Menschen, die die Idee für dieses Festival hatten, es immer wieder schaffen viele Akteure zu begeistern und die SuedLese tatsächlich machen. Das zählt.

TG: Welche Rolle spielen lokale Autorinnen und Autoren in Ihrem Programm?

Cornelia von der Heydt: Das ist immer etwas ganz Besonderes, wenn man den eigenen vertrauten Ort in einem Buch oder einer Geschichte wiedererkennt. Man identifiziert sich, lernt etwas dazu, geht mal wieder raus und schaut sich die Orte an, erzählt es dem Nachbarn und kommt in Kontakt.

TG: Was ist Dir persönlich besonders wichtig, wenn es um die Vermittlung von Literatur geht?

Cornelia von der Heydt: Für mich ist es das gute, ausdrucksvolle und liebevolle Vorlesen. Geschichten sind lebendiger Zauber zwischen Vorleser:in und Zuhörer:in.

TG: Gibt es besondere Angebote für Kinder und Jugendliche?

Cornelia von der Heydt: Wir versuchen unseren Teil dafür zu leisten die Suedlese auch für Kinder und Jugendliche interessant zu machen.

TG: Wie können sich Interessierte über die verschiedenen Veranstaltungen informieren und Tickets erwerben?

Cornelia von der Heydt: Am besten über die Hinweise auf der Webseite der Suedlese. Ich hoffe, dass die Presse auch auf einiges einzeln hinweisen wird und alle Veranstalter sollten ihren Ort und ihre Netzwerke mit Informationen füttern, Plakate aufhängen und allen davon erzählen.

TG: Welche weiteren Highlights – aus Deiner persönlichen Sicht – erwarten die Besucherinnen und Besucher der SuedLese Literaturtage in diesem Jahr?

Cornelia von der Heydt: Das muss jeder für sich selber schauen. Guckt Euch das Programm an und findet Euer persönliches Highlight …

TG:  Eine Frage noch:  Was empfiehlst Du einem Literaturliebhaber, der noch nie an den SuedLese Literaturtagen teilgenommen hat, um ihn neugierig auf das Festival zu machen?

Cornelia von der Heydt: An ungewöhnlichen Orten in Harburg Autor:innen und Geschichten hören, von denen man noch nichts weiß oder die man so gerne immer schon mal kennen lernen wollte, das ist die Suedlese. In kleiner netter Runde oder mit hundert anderen kann man deutschlandweit bekannten Autor:innen lauschen oder dem Heimfelder Nachbarn, der spätberufen sein schriftstellerisches Talent entdeckt hat.  Das ist alles möglich bei der Suedlese.

TG: Besten Dank und weiterhin viel Erfolg!

Termine:

Mi., 06. März, 14.30 Uhr, Christian Baudy – „Robert`s Teddy“ (für 1./2. Klasse), Eintritt: frei!

Do., 07. März, 17 Uhr, Schreibwerkstatt des Young Writers Club – Fantastische Teens, Eintritt: frei!

Die., 12. März, 18 Uhr, Literatur-Quiz mit Cornelia von der Heydt (ab 14 J.), Eintritt: frei – Spende erbeten

Do., 14. März, 17 Uhr, Young Writers Club: „Jetzt sind wir dran!“, Eintritt: frei – Spende erbeten

Die., 26. März, 10 Uhr, Silke Vry & Claudia Lieb (Illustr.) – Der Dinosaurier im Fels (für 3./4. Klasse), Eintritt: frei!

(Das Interview führte Heiko Langanke)

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