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Fördern und gefördert werden

Kleine Musikclubs sind die Kinderstuben der Stars von Morgen. Das war der StarClub für die Beatles ebenso wie das alte Knust in der Brandstwiete für R.E.M.. Das gehört gefördert. Sagen die Clubs, aber auch der Senat.

Und so haben zum neunten Male die Stiftung zur Stärkung privater Musikbühnen Hamburg – kurz Clubstiftung – und die Behörde für Kultur und Medien jetzt das Antragsverfahren für die neuerliche Förderrunde des Live Concert Accounts (LCA) gestartet.

Die Förderung richtet sich an Musikclubs und Musikinitiativen mit festem Spielort in Hamburg, die

                                   250.000 € stehen zur Verfügung

Nachdem bereits im letzten Jahr die Rekordzahl von 52 Musikclubs Fördergelder von der Stadt erhalten hat, stehen in diesem Jahr durch eine einmalige Erhöhung um 100.000 Euro (von 150.000 auf 250.000 Euro) so viel Mittel wie nie zuvor bereit, um Clubkonzerte zu unterstützen. Weitere Spenden der Clubstiftung werden insbesondere die Talententwicklung als wichtigen Teil der Livemusik-Kultur zusätzlich befördern.

Bereits im vergangenen Jahr wurde das regelmäßige Budget der Behörde für Kultur und Medien für den LCA von jährlich 150.000 Euro durch zusätzliche Mittel in Höhe von 50.000 Euro angehoben. Zusätzlich brachte die Clubstiftung 15.000 Euro aus dem FairTix-Ticketing [1] für den LCA als Direktspende ein. Dank einer Spende des privaten Musikunterstützers Jan Szlovak von 20.000 Euro konnte die gesonderte Unterstützung von Nachwuchskonzerten (sogenannte „LCA+“) ausgebaut werden, so dass 2016 insgesamt 235.000 Euro zur Verfügung standen.

„kleine Musikclubs unverzichtbar“

Kultursenator Carsten Brosda (Foto: clubkombinat)

Dr. Carsten Brosda, Senator für Kultur und Medien: „Der Live Concert Account hat sich in den letzten neun Jahren als Förderinstrument sehr bewährt und wird im kontinuierlichen Dialog mit der Szene weiterentwickelt. Die solidarisch eingebrachten Anteile aus dem clubeigenen Ticketing wie auch die großzügige private Spende zeigen, dass der LCA insgesamt ein Erfolgsmodell ist. Wenn wir wie in diesem Jahr die Möglichkeit haben, das vorgesehene Budget aufzustocken, so tun wir das gerne, weil es unmittelbar der Veranstaltung von Livemusik in den so unverzichtbaren kleineren Musikclubs und der musikalischen Vielfalt in Hamburg dient.“

Leithammel der Clubs: Karsten Schölermann (Foto: Knust)



Karsten Schölermann, 1. Vorsitzender der Clubstiftung, unterstreicht die Bedeutung der Hamburger Club-Förderung: „Zwei Drittel der geförderten Konzerte sind Kleinstkonzerte, die wir im Rahmen des LCA-PLUS-Konzeptes gesondert fördern. Kleinere Konzerte mit geringem Eintritt und wenigen Besuchern haben einen besonderen Stellenwert bei der Entwicklung neuer Talente und sind somit besonders förderungswürdig. Damit können insbesondere die kleinen Vielveranstalterclubs in ihrer Kulturarbeit zusätzlich unterstützt werden.“

Je mehr Konzerte, desto höher die Förderung

Der Live Concert Account (LCA) ist ein Fördermodell für Hamburger Livemusik-Spielstätten, das gemeinsam von der Behörde für Kultur und Medien, dem Clubkombinat Hamburg e. V. und RockCity Hamburg e. V. entwickelt wurde. Dieses Förderinstrument für Livemusik ist in seiner Form bundesweit einmalig: Die jeweilige Förderung pro Club wird im Kern auf der Grundlage der entrichteten GEMA-Vergütungen des Vorjahres bemessen und anhand eines Verteilungsschlüssels errechnet. Mittels dieser Quote wird im Verhältnis zur verfügbaren Fördersumme direkt an die Antragssteller ausgeschüttet. Das bedeutet: Je mehr Konzerte, desto höher die Förderung.

Die Antragsunterlagen sind ab sofort online verfügbar und können bei der Clubstiftung eingereicht werden.
Anträge stellen:

Die Clubs können ihre Anträge bei der Stiftung zur Stärkung privater Musikbühnen Hamburg (Clubstiftung) einreichen, die die Abwicklung des Verfahrens für die Clubs übernimmt.

Die Antragsfrist endet am 1. September 2017 (Poststempel).

Antragsunterlagen und weitere Informationen unter
hamburg.de/bkm [2] und
clubstiftung.de [3]
Weitere Informationen finden Sie unten im Download oder direkt bei der:

Stiftung zur Stärkung privater Musikbühnen Hamburg
Kastanienallee 9
20359 Hamburg
Tel.: 040-235 18 777
Fax: 040-235 18 885
E-Mail: kontakt@clubstiftung.de [4]
stiftung-private-musikbuehnen-hamburg.de [3]

(19. Mai 2017, hl)

Weiterführend: Wie steht es um die Clubszene in Hamburg?

Ein Video, produziert 2013 im Rahmen des Projektseminars „Musikproduktion in der Stadt. Feldforschung zwischen künstlerischem Prekariat und städteplanerischen Zukunftsstrategien“ unter der Leitung von Robin Kuchar an der Leuphana Universität Lüneburg.

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