Verwaltung – Tiefgang https://www.tiefgang.net Kultur, Politik, Kulturpolitik und mehr Sat, 27 Apr 2024 14:18:28 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=4.9.25 Urteil bringt Musikschulen in Bedrängnis https://www.tiefgang.net/urteil-bringt-musikschulen-in-bedraengnis/ Fri, 19 Apr 2024 22:01:53 +0000 https://www.tiefgang.net/?p=10780 [...]]]> Das sogenannte „Herrenberg-Urteil“ aus dem Sommer 2022 bringt Musikschulen und ihre Träger zunehmend in Bedrängnis.

Mit dem Urteil stellte das Bundessozialgericht fest, dass an Musikschulen kaum die Rahmenbedingungen für eine echte unternehmerische Tätigkeit gegeben sind. Die Konsequenz: Eine Beschäftigung von Musikschullehrkräften auf Honorarbasis in der jetzigen Form ist in der Regel rechtswidrig. Die Voraussetzungen für eine Honorarbeschäftigung sind im Sommer 2023 nochmals verschärft worden. Viele Kommunen mussten seitdem hohe Strafen zahlen. So steigt der Druck, sämtliche Honorarkräfte in ein sozialversicherungspflichtiges Anstellungsverhältnis zu bringen.

Hierzu Antje Valentin, Generalsekretärin des Deutschen Musikrates: „Der Deutsche Musikrat begrüßt die Klarstellung des Bundessozialgerichts, dass Musikschullehrkräfte sozialversichert anzustellen sind. Denn es ist ein Unding, dass in manchen Gegenden in Deutschland die so wichtige Musikschularbeit vorrangig durch Honorarkräfte getragen wird. Die Musikschulträger bundesweit sind nun dringend aufgefordert, die Herausforderung der Umstrukturierung zu meistern. Hierfür müssen bedarfsgerecht Mittel bereitgestellt und kluge Stufenlösungen gefunden werden, um das Angebot der Musikschulen im vollen Umfang erhalten zu können. Eine gelingende Musikschularbeit mit abgesicherten Lehrkräften, die sich für die kulturelle Bildung in einer Kommune stark machen, ist eine Investition in die nachkommenden Generationen und für alle Bürgerinnen und Bürger ein großer Gewinn. So bietet das ‚Herrenberg-Urteil‘ jetzt die Chance, zu einer Stärkung der kommunalen Musikschulen beizutragen.“

Festanstellungen verringern u.a. die Gefahr von Altersarmut und damit auch finanzieller Belastungen der öffentlichen Kassen. Beispielhaft haben die Musik- und Kunstschule der Stadt Bielefeld und die Musikschule Leipzig auf das Urteil reagiert, die sämtliche Honorarkräfte angestellt haben. Der Verband deutscher Musikschulen, Trägerverband von derzeit mehr als 930 öffentlichen gemeinnützigen Musikschulen bundesweit, engagiert sich bereits seit 50 Jahren für die Festanstellung von Musikschullehrkräften.

Geballtes Wissen zur Arbeitswelt im Musikunterricht: Ver.di hat sein Standardwerk Ratgeber Musikschullehrkräfte 2024 vollständig überarbeitet. Im Ratgeber finden sich u.a. interessante Zahlen und Fakten zum Arbeitsmarkt Musikschulen, nützliche Informationen zu Arbeitszeiten, Tarifverträgen, Befristung, Steuern und Co., zur Versicherung über die KSK und zu Urheberrechtsfragen im Musikunterricht. Ver.di-Mitglieder können die neue Ausgabe per E-Mail an musik@verdi kostenfrei digital oder als Buch anfordern

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Denkmalpflegeplan für Ensembles Hamburg Bau ´78 https://www.tiefgang.net/denkmalpflegeplan-fuer-ensembles-hamburg-bau-78/ Fri, 12 Apr 2024 22:51:56 +0000 https://www.tiefgang.net/?p=10756 [...]]]> Das Denkmalschutzamt hat im September 2022 das Ensemble der ehemaligen Bauausstellung Hamburg Bau ´78 in Poppenbüttel unter Schutz gestellt.

Die Behörde für Kultur und Medien hat sich nun mit der Bürgerinitiative Hamburg Bau 2.0 über den Rahmen eines Denkmalpflegeplans verständigt. Dieser soll jetzt unter Einbindung der Bürgerinitiative und in Abstimmung mit dem Denkmalschutzamt bis Ende des ersten Quartals 2025 durch ein externes Büro erstellt werden. Ziel ist es, das Äußere des Ensembles zu erhalten und für die Eigentümerinnen und Eigentümer der 221 Wohnhäuser klare und verlässliche Rahmenbedingungen zu schaffen.

Bürgerinitiative und Kulturbehörde sind sich im Kern einig, dass sich der Denkmalschutz grundsätzlich auf das Äußere der Gebäude erstreckt und das Innere der Gebäude nicht vom Denkmalschutz umfasst ist. Ebenso ist die Gestaltung der nicht einsehbaren privaten Gärten nicht Gegenstand des Denkmalpflegeplans. Zudem soll der Denkmalpflegeplan für energetische Sanierung sowie den Einsatz von Solaranlagen und Wärmepumpen weitere Möglichkeiten für Klimaschutzmaßnahmen beschreiben und die jeweils aktuelle Entwicklung bei Materialien und Technik berücksichtigen. Ziel des Denkmalpflegeplans ist es auch eine rasche Abstimmung bei der Beantragung denkmalrechtlicher Genehmigungen und der steuerlichen Absetzung der Maßnahmen am Gebäudeäußeren zu ermöglichen. Die verschiedenen Haustypen sollen durch eine Clusterung mit differenzierten Rahmenbedingungen im Denkmalpflegeplan berücksichtigt werden.

Die vollständige Vereinbarung zwischen Kulturbehörde und Bürgerinitiative finden Sie hier.

Dr. Carsten Brosda, Senator für Kultur und Medien: „Nach intensiven und konstruktiven Gesprächen ist es gelungen, den Rahmen für einen Denkmalpflegeplan abzustecken, der den Erhalt des Denkmalensembles sichert und zugleich den Eigentümerinnen und Eigentümern die gewünschte Planungssicherheit gibt und auch dazu beitragen wird, die Genehmigungsprozesse zu vereinfachen und zu beschleunigen. Auch wenn der Denkmalpflegeplan nun im Detail gemeinsam erarbeitet wird, orientieren sich die denkmalrechtlichen Genehmigungen bereits jetzt an den Rahmen, der damit allen die notwendige Klarheit gibt. Ich bin dabei allen Beteiligten ausgesprochen dankbar, dass sie sich auf diesen Prozess eingelassen haben, der schlussendlich für alle zu einem guten Ergebnis geführt hat.“

Jörg Garske, Bürgerinitiative Hamburg Bau 2.0: „Mit der Freistellung der Innenräume und dem Schutz der äußeren Gestalt des Ensembles zum Zeitpunkt der Unterschutzstellung haben wir die wesentlichen Ziele der Bürgerinitiative mit dem Anliegen der Denkmalschutzbehörde in Einklang gebracht. Dies gilt auch für die geplante Differenzierung der Schutzwürdigkeit und damit der denkmalrechtlichen Auflagen, welche über eine Clusterung der Haustypen vom Architektenhaus bis zum Fertighaus umgesetzt wird. Bei der konkreten Umsetzung der durch Senator Dr. Brosda gesetzten Rahmenbedingungen werden wir die Denkmalschutzbehörde in den kommenden zwölf Monaten konstruktiv begleiten.“

 

 

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UPGRADE! Ressource Industriedenkmal https://www.tiefgang.net/upgrade-ressource-industriedenkmal/ Fri, 05 Apr 2024 22:32:00 +0000 https://www.tiefgang.net/?p=10734 [...]]]> Wie können alte Industriestandorte mit Mehrwert und zeitgemäß umgenutzt werden? Eine Ausstellung regt an …

Die Ausstellung „UPGRADE! Ressource Industriedenkmal“, die die Vereinigung der Denkmalfachämter der Länder (VDL) konzipiert hat, ist vom 9. April bis zum 8. Mai im HafenCity Infocenter im Kesselhaus zu Gast und zeigt an aktuellen Beispielen, wie alte Industriestandorte in Norddeutschland mit Mehrwert und zeitgemäß umgenutzt werden.

Modernisierung und Strukturwandel führen immer wieder zur Aufgabe alter Industrie- und Technikstandorte. Um diese in eine neue Zukunft zu führen, sie aber auch als Zeugnisse unserer Geschichte zu erhalten, sind Ausdauer und Kreativität gefragt. Die Ausstellung „UPGRADE! Ressource Industriedenkmal“ zeigt, wie Denkmäler der Industrie und Technik mit einem Mehrwert für alle umgenutzt werden können – sei es durch Wohnen, Gewerbe oder kreative Nutzungen. Die gezeigten Lösungen aus den letzten Jahren sind nicht nur überraschend vielfältig, sie machen zudem deutlich, dass durch Wieder- und Weiterverwendung auch ein wichtiger Beitrag zum Schutz der Umwelt geleistet werden kann. Vorgestellt werden große Industrieareale, aber auch kleine Objekte wie Tankstellen. Geschossbauten werden in Kontrast gesetzt zu Hallen und Silos. Immer stellt sich dabei die Frage: Was ist die Besonderheit des Denkmals? Und wie kann ohne große Eingriffe in die Bausubstanz eine gute Nutzung gefunden werden?

Unter den knapp fünfzig Denkmälern aus allen Bundesländern befinden sich auch verschiedene Beispiele aus Hamburg. In den Blick genommen werden etwa die Zeisehallen, die fast vierzig Jahre nach ihrer Umwidmung zum Kultur- und Medienzentrum in Teilen ein Update durch neue Nutzungen erfahren haben. Aber auch hochwertiges Wohnen im Pumpwerk am Falkensteiner Ufer oder die Reaktivierung der Tankstelle Brandshof als Oldtimertreffpunkt mit GTÜ-Prüfstelle sind Teil der Ausstellung.

Dr. Carsten Brosda, Senator für Kultur und Medien: „Die Nachnutzung von Industriestandorten, die ihre ursprüngliche Funktion verloren haben, stellt auch den Denkmalschutz regelmäßig vor Herausforderungen. Die Ausstellung zeigt an vielfältigen und kreativen Praxisbeispielen, wie eine gelungene Umnutzung aussehen kann, bei der die Seele eines Denkmals erhalten bleibt. Oft sind es gerade die neu genutzten Denkmäler, die die Geschichte eines Ortes lebendig halten und zu identitätstiftenden Orten in einem Quartier werden. Zugleich leistet eine gelungene Umnutzung oft auch einen wichtigen Beitrag zum Ressourcenschutz.“

Den Abschluss der Ausstellungszeit in Hamburg bildet ein Werkstattgespräch des Denkmalschutzamtes am 8. Mai von 18:00 bis 20:00 Uhr im Kesselhaus. (siehe auch Tiefgang-Artikel Ressource Industriedenkmal ‎)

Öffnungszeiten der Ausstellung: Dienstag bis Freitag: 10:00–17:00 Uhr | Samstag und Sonntag: 11:00–17:00 Uhr |montags geschlossen

Eintritt frei

Nach Hamburg wird die Ausstellung noch in Ribnitz-Damgarten, Bremen und Kiel zu sehen sein.

 

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Gekauft: Karstadt Harburg! https://www.tiefgang.net/gekauft-karstadt-harburg/ Fri, 05 Apr 2024 22:12:25 +0000 https://www.tiefgang.net/?p=10743 [...]]]> Jetzt ist es offiziell: das Gebäude des ehemaligen Karstadt-Kaufhausesd in Harburg gehört nun der Stadt Hamburg. Nun liegt es an Hamburg, eine kluge Lösung zur Nutzung zu erarbeiten …In einer Pressemitteilung des Senats vom 5. April 2024 heißt es:

Ehemaliges Karstadt-Warenhaus in Harburg an Stadt übergeben

„Symbolisch übernahm der Finanzsenator und Verwaltungsratsvorsitzender des LIG, Dr. Andreas Dressel, gemeinsam mit Bezirksamtsleiterin Sophie Fredenhagen heute das ehemalige Karstadt-Haus in Harburg in das Portfolio der Stadt. Der zur Finanzbehörde gehörende Landesbetrieb Immobilienmanagement und Grundvermögen (LIG) und der Eigentümer des ehemaligen Karstadt-Warenhauses in Harburg haben sich außergerichtlich über den Erwerb des Geländes geeinigt. Jetzt wurde das Grundstück in der Harburger Innenstadt formal an die Stadt übergeben. Der LIG hatte im September 2023 das Vorkaufsrecht für das etwa 7.000 m² große Areal ausgeübt. Dagegen hatte der Eigentümer Klage beim Landgericht eingereicht. Mit der nun erzielten Einigung kann die geordnete Entwicklung für die Harburger Innenstadt so wichtigen Karstadt-Areals sichergestellt werden. Außerdem werden städtebauliche Fehlentwicklungen an der Schnittstelle zwischen Harburger Binnenhafen und Innenstadt Harburg unterbunden. Die Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen und das Bezirksamt Harburg haben den Prozess aktiv unterstützt.

Finanzsenator Dr. Andreas Dressel: „Mit dem Vorkaufsrecht haben wir als ultima Ratio ein scharfes Schwert, mit dem wir in geeigneten Fällen Spekulanten in die Schranken weisen und weiterhin aktiver Akteur in der städtebaulichen Entwicklung unserer Stadt sein können. Mit der Übernahme des prominenten und wichtigen Gebäudes und Grundstücks in das Portfolio der Stadt stehen wir jetzt am Beginn einer Entwicklung für das Quartier, die wir behördenübergreifend mit dem Bezirk gestalten werden. Das Karstadt-Areal bietet spannende Perspektiven für vielfältige Nutzungen. Einmal mehr unterstreicht der Senat, dass ihm die Entwicklung des Bezirks Harburg sehr am Herzen liegt.“

Karen Pein, Senatorin für Stadtentwicklung und Wohnen: „Hamburg hat einmal mehr gezeigt, dass wir Stadtentwicklung nicht dem Zufall und schon gar nicht Spekulanten überlassen. Das ehemalige Karstadt-Areal ist für die Harburger Innenstadt und das sogenannte Schippsee-Quartier von sehr großer Bedeutung. Es ist ein Schlüsselgrundstück und wird ein wichtiges Bindeglied zwischen dem Harburger Binnenhafen und dem neugestalteten Herbert-und-Greta-Wehner-Platz. Wir freuen uns auf eine spannende Entwicklung hin zu einem attraktiven, gemischten Quartier mit neuen Wohnungen, Gewerbe und Einzelhandel.“

Bezirksamtsleiterin Sophie Fredenhagen: „Nachdem der Erwerb des Gebäudes nun unter Dach und Fach ist, müssen alle Beteiligten weiter am Ball bleiben und die Nachnutzung des Standortes wirksam vorantreiben. Wie bisher werden wir eng in diesen Prozess eingebunden sein. Über das gemeinsame Verständnis der Bedeutung des Areals, dessen Entwicklung impulsgebend für die städtebauliche Zukunft der Harburger Innenstadt sein wird, freue ich mich sehr und bin sicher, dass alle Akteure weiterhin an einem Strang ziehen werden.“

Bisherige Ideen aus kultureller Sicht sind, die Harburger Volkshochschule und Harburger Bücherhallen (bisher beide in der Eddelbüttelstraße im Harburg Carree) sowie das Archäologische Museum Hamburg und Stadtmuseum Harburg samt extern liegenden Depots dort zusammen zu bringen.

Bericht aus dem Hamburg Journal vom 5. April 2024

 

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Neuregelung der Feiertagsruhe am Karfreitag https://www.tiefgang.net/neuregelung-der-feiertagsruhe-am-karfreitag/ Fri, 22 Mar 2024 23:35:40 +0000 https://www.tiefgang.net/?p=10696 [...]]]> Ostern ist in Hamburg ab jetzt auch Partytime!

Nach einer entsprechenden Erörterung und Abstimmung mit der evangelischen und der katholischen Kirche hat der Senat in diesen Tagen beschlossen, die Zeit der Feiertagsruhe am Karfreitag auf 5.00 Uhr bis 24.00 Uhr festzulegen. Die Regelung gilt bereits für das kommende Osterwochenende.

Die Hamburgische Feiertagsschutzverordnung legt fest, in welchem Zeitraum Einschränkungen von Veranstaltungen am Karfreitag im Sinne eines „stillen Feiertags“ erfolgen.

Der Schutz des Karfreitags als stiller Feiertag vor Ostern bleibt mit dieser Regelung gewahrt. Veranstaltungen und Freizeitangebote, die von der Verordnung betroffen sind, können damit am Donnerstagabend bis in die frühen Morgenstunden des Karfreitags zu Ende geführt bzw. ab Mitternacht wieder begonnen werden.

Für Christen ist der Karfreitag, der auch stiller Freitag oder hoher Freitag genannt wird, eine Zeit der Besinnung, Trauer und geistlichen Reflexion. Deshalb bestehen traditionell Regelungen zum besonderen Schutz dieses Feiertags. Diese sind bundesweit von Bundesland zu Bundesland sehr unterschiedlich ausgestaltet.

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Bundesministerium: wie geht´s der Kunst & Kultur? https://www.tiefgang.net/bundesministerium-wie-gehts-der-kunst-kultur/ Fri, 02 Feb 2024 23:01:03 +0000 https://www.tiefgang.net/?p=10555 [...]]]> Corona und all die Krisen – das Bundeswirtschaftsministerium will nun wissen, wie es um die Kunst, Kultur & Kreativität steht. Es ist anzunehmen, dass dort vieles gar nicht bekannt ist …

Verlässliches Wissen ist die Basis, um Rahmenbedingungen zu verändern! Daher hat im letzten Jahr das Deutsche Musikinformationszentrum (miz), eine Einrichtung des DMR, in seiner „Berufsmusikstudie“ nachgeforscht, wie sich das Einkommen von Künstler:innen und Kreativen zusammensetzt. Jetzt findet im Auftrag vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz und der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien eine groß angelegte Studie für die gesamte Kultur- und Kreativwirtschaft statt. Bis zum 08. März 2024 sind alle, die im Kultur- und Kreativsektor selbstständig arbeiten, eingeladen und aufgefordert, an einer etwa 30-minütigen Umfrage zu den Rahmenbedingungen ihrer Tätigkeit teilzunehmen: https://link.prognos.com/befragung-lage-kkw

Auf der Homepage des Ministeriums heißt es:

„Die Befragung wird im Rahmen einer Studie im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) und der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) durchgeführt. Ziel ist es, möglichst differenzierte Informationen über die wirtschaftliche und soziale Lage von Kreativen und Künstler:innen zu erhalten. Mit der Durchführung der Studie wurde die Prognos AG in Kooperation mit dem Bundesverband Freie Darstellende Künste e.V. beauftragt.
Mit Ihren Antworten helfen Sie uns, Datenlücken zu schließen. Deshalb ist es wichtig, dass Sie möglichst viele Angaben machen. Nur damit wird ein gutes und aussagekräftiges Gesamtbild geschaffen, an dessen Ergebnisse die Fach- und Politikebene anknüpfen kann. Für die Bearbeitung der Umfrage sind folgende

Unterlagen hilfreich:
– Steuererklärungen (ab 2019)
– aktuellste Renteninformationen/Rentenbescheid
– KSK-Bescheide (wenn vorhanden)

Sollten Sie diese Unterlagen nicht zur Hand haben, können Sie Angaben auch schätzen.
Die Teilnahme an der Befragung ist selbstverständlich freiwillig! Die Auswertung der Befragungsergebnisse erfolgt anonymisiert, es ist kein Rückschluss auf Ihre Person möglich.“

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Was auf dem Spiel steht https://www.tiefgang.net/was-auf-dem-spiel-steht/ Fri, 26 Jan 2024 23:10:18 +0000 https://www.tiefgang.net/?p=10531 [...]]]> Einmal im Jahr werden die privat geführten Musikclubs der Stadt gewürdigt. Für 2023 wurde das Molotow „Club des Jahres“ und steht doch vor dem Aus.

Das Jahr 2023 endete mit einem Paukenschlag: Mit den Vorgängen um die Vertreibung des Molotows und die heimatlose Astra Stube erleidet die Musikstadt Hamburg einen schweren Schaden. Beide Clubs wurden in der Vergangenheit für ihre wertvolle Arbeit vielfach beim clubaward ausgezeichnet.In Harburg hat das Café „Komm du“ Anfang 2024 die Segel gestrichen. Düstere Aussichten.

Zum 13. Mal würdigte nun aber der Clubkombinat Hamburg e. V. Hamburgs Club- und Veranstaltungsszene in elf Kategorien. Und nicht nur das: Dieses Jahr verfolgten die Organisatorinnen und Organisatoren erstmals ein Nachhaltigkeitskonzept. In einer kurzweiligen Award-Verleihung wurden gestern Abend die Siegerinnen und Sieger geehrt, die durch eine über 90-köpfige, fachkundige Jury aus Vertreterinnen und Vertretern der Hamburger Club- und Musikszene gewählt wurden. Zudem konnte in einem Public Voting über den Lieblingsclub abgestimmt werden.

Die Nominierten, Gewinnerinnen und Gewinner

In der Kategorie Bester Club des Jahres 2023 waren in diesem Jahr unter anderem das Hafenklang, das Kulturschiff MS Stubnitz und das Molotow nominiert. Das Molotow, welches zuletzt durch die Kündigung seines Vermieters mediale Aufmerksamkeit erlangte, geht nun als Sieger „Club des Jahres 2023” in ein Jahr der Ungewissheit.

Spitzennominiert in der Kategorie Fremdveranstalterinnen und -veranstalter 2023 schafften es Command Queer, KD Palme und die Millerntor Gallery unter die Top 3. Mit klarem Abstand gewann die Millerntor Gallery dieses Jahr den begehrten Award.

In Sachen Newcomerförderung des Jahres 2023 zählten die Astra Stube, die Hebebühne und das Molotow zu den Favoritinnen und Favoriten der Jury. Als Sieger konnte abermals die Astra Stube aus dem Voting hervorgehen.

Zu den besten Konzerten des Jahres 2023 des vergangenen Jahres zählten folgende: die Veranstaltung am 26. Mai 2023 im Birdland mit „Hamburg liest verbrannte Bücher und singt verbrannte Lieder”, ebenso das Cascadas mit einer Veranstaltung am 17. Mai 2023 mit Alice Dee, Yaso G., Yetundey, Charlott Green, TanOne, Lizzn und Special Guest Lia Sahin, außerdem nominiert in der Konzert-Kategorie Enno Bunger, der am 23. Mai 2023 „Solo am Klavier” in der Christianskirche Ottensen spielte. Überzeugt hat die Jury am Ende das Birdland mit „Hamburg liest verbrannte Bücher und singt verbrannte Lieder” als Konzert des Jahres 2023.

Für die beste Clubnacht des Jahres 2023 waren gleich zwei Veranstaltungen aus dem Südpol nominiert: Juicy Süd sowie Queerpool. Als dritte Clubnacht des Jahres wurde der Golden Pudel Club mit Jamie XX und DJ Koze am 10. August 2022 nominiert. Über die Trophäe freute sich in diesem Jahr am Ende der Golden Pudel Club.

In der Kategorie Festival – klein aber fein des Jahres 2023 wurden das Blurred Edges Festival, das feel.jazz festival und erneut die Millerntor Gallery #11 nominiert. Auch hier setzte sich die Millerntor Gallery durch und darf sich somit über zwei Auszeichnungen am Award-Abend freuen.

Dr. Carsten Brosda, Senator für Kultur und Medien: „Der diesjährige Clubaward unterstreicht die Bedeutung der vielfältigen und lebendigen Clubszene in Hamburg. Clubs sind die Orte, an denen neue Bands ihre ersten Erfahrungen sammeln können, in denen Abend für Abend die Musikstadt Hamburg in ihrer ganzen Vielfalt erklingt und die über die Grenzen der Musik hinaus Haltung beweisen. Die diesjährigen Preise für das Molotow als bester Club und für die Astra Stube für die beste Newcomerförderung machen deutlich, was auf dem Spiel steht, wenn es nicht gelingt, die Clublandschaft in Hamburg zu erhalten. Insofern sollte der Negativpreis für die Verdrängung von kulturellen Orten für uns alle Ansporn sein. Wir werden daher weiter mit aller Kraft nach neuen Orten für die Clubs suchen und in diesem Jahr den Runden Tisch ins Leben rufen, an dem die unterschiedlichen Player zusammenkommen sollen, um vorab Lösungen für aufkeimende Probleme zu suchen und die Interessen der Clubs in der Stadtentwicklung von vornherein mitzudenken.“

Anna Lafrentz, 1. Vorsitzende des Clubkombinat Hamburg e. V.: „Clubs als demokratiefördernde Orte sind wichtiger denn je und die Möglichkeit des Zusammenkommens und die verbindende Kraft von Livemusik sind essenziell. Dafür brauchen wir eine starke Basis und Gemeinschaft. Der Clubaward bietet eine hervorragende Gelegenheit, den Zusammenhalt innerhalb der Branche weiter zu festigen und öffentlich zu signalisieren, wie bedeutsam die Club- und Festivalkultur für das gesellschaftliche Miteinander ist. Wir gratulieren allen diesjährigen Preisträgern und Preisträgerinnen zu ihren Auszeichnungen.”

Publikumspreis „Lieblingsclub 2023”

Im Public Voting, das bis zum 21. Januar 2024 stattfand, wählten knapp 4.000 Kultur- und Veranstaltungsinteressierte ihren Lieblingsclub 2023: das Molotow, das vor dem Waagenbau und dem Monkeys Music Club landete, erhält von fritz-kola ein Preisgeld in Höhe von 1.000 Euro.

Die Gewinnerinnen und Gewinner der weiteren Kategorien

Beim Nachhaltigkeits-Award „Beste Initiative ‚Zukunft feiern‘“ zählten Elbdeich und moondoo sowie das Uebel & Gefährlich zu den Nominierten. Für die Fachjury mit Beke Gröhn (Green Planet Energy), Helen Schepers (Green Events Hamburg), Torge Ebeling (T-Green) und Doris Volk (Clubstiftung) war das Uebel & Gefährlich diesmal Spitzenvorreiter in Sachen zukunftsfähiger Clubkultur. Der Preisträger-Club von der Feldstraße darf sich über ein Preisgeld in Höhe von 1.000 Euro von Green Planet Energy freuen.

Der Vorstand des Clubkombinats Hamburg e. V. verlieh den diesjährigen Ehrenpreis an CrewCrew für ihr wegweisendes Unternehmen einer feministisch geprägten Sicherheits- und Türpolitik.

Mit dem Sonderpreis 2023, der durch die Clubstiftung in Kooperation mit dem Clubkombinat Hamburg e. V. verliehen wurde, wird in diesem Jahr Oll Inklusiv gUG für seine Integrationsleistung im Club-Kontext für „Senioren und Senioritas” geehrt.

Für angeregte Diskussionen auf jedem Clubaward sorgt stets der Negativpreis „Die zerbrochene Gitarre”. Dieses Jahr ging es ganz klar in Richtung Verdrängung von kulturellen Orten – auch im Hinblick auf die ungewisse Zukunft für das Molotow und die Astra Stube. In seiner Begründung (veröffentlicht auf https://clubkombinat.de) verweist der Clubverband auf die Dringlichkeit zur intensivierten Anstrengung für eine kulturelle Stadtentwicklung.

Tatkräftige Unterstützung

Der clubaward lebt von der tatkräftigen und finanziellen Unterstützung der Behörde für Kultur und Medien Hamburg, die nicht nur die Award Show förderte, sondern auch je 1.000 Euro für die Gewinnerinnen und Gewinner in den Kategorien „Bester Club 2023”, „Bester Fremdveranstalterin/beste Fremdveranstalterin 2023”, „Beste Newcomerförderung 2023”, „Konzert des Jahres”, „Clubnacht des Jahres” und „Festival – klein aber fein des Jahres” zur Verfügung stellten. Der Welcome-Drink war eine gemeinsame Kreation der Good Drinks GmbH (Club Goods) und fritz-kola. Letztere stellten außerdem ein Überraschungspaket zur Verlosung unter den Teilnehmenden des Public Votings bereit. Darüber hinaus unterstützen sowohl STRÖER, CartelX als auch Carlsberg und die Firma eps mit Sachpreisen für die Preisträgerinnen und Preisträger.

Erstmals in der Clubaward-Historie: ein Nachhaltigkeitskonzept für die Award-Verleihung.

Das Clubkombinat ist sich seiner Vorbildfunktion bewusst und setzt sich verstärkt für eine zukunftsfähige Clubkultur ein. Dazu zählen vor allem ökologische und soziale Nachhaltigkeit, verantwortungsvolles und ressourcenschonendes Handeln sowie das Thema Awareness und Teilhabe. Bei der Planung der Award-Show setzte das Clubkombinat erstmals ein Nachhaltigkeitskonzept um. Hierzu wird im Nachgang für die Veranstaltung eine CO2-Bilanz ausgewiesen.

Als Moderationsduo führten Chris Poelmann und Shafia Khawaja durch den Award-Abend. Außerdem begeisterten Hanna Noir und Modular das Publikum mit ihren Live-Performances.

Und doch kamen die mahnenden Worte nicht zu kurz. Das Clubkombinat Hamburg“ als Interessenverband der Hamburger Musikclubs: „Die jüngsten Vorgänge bringen ein Fass zum Überlaufen. Dieses Erdbeben darf nicht folgenlos bleiben! Das Molotow ist ein prominentes Opfer, das genutzt werden sollte, um auch weniger prominenten Verdrängungsfällen künftig vorzubeugen. Es bedarf nicht nur ein konsequentes und schnelles Handeln für das Molotow und die Astra Stube, sondern auch eine Aufarbeitung der Geschehnisse und strukturelle Reformen für eine kulturelle Stadtentwicklung. Es gilt zu verstehen, warum es zu diesen Entscheidungen kommen konnte, wie die Prozesse verliefen, um dann Konsequenzen auf den verschiedenen Ebenen (Bezirke, Land, Bund) zu ziehen. Wir brauchen ganzheitliche Stadtplanung mit einer Priorisierung von Kultur und Mensch vor Kapital. Die Dringlichkeit für eine kulturelle Stadtentwicklung ist unübersehbar.

Es darf nicht sein, dass ein Musikclub dessen Existenz bekannt war, in seinen Belangen übersehen wird und den Interessen von Investoren:innen mit ihren Bauvorhaben einfach weichen muss.“

Hamburg hat in der Vergangenheit viel für den Erhalt der Musikclubs geleistet. Dieser Einsatz sollte nicht aufs Spiel gesetzt und gefährdet werden. Aufgrund der sich verschärfenden Rahmenbedingungen müssen die gemeinsamen Anstrengungen intensiviert werden.

Für eine prosperierende Clubkultur ist weiterhin ein enges und andauerndes Zusammenspiel zwischen Finanzbehörde, Stadtentwicklungsbehörde, Kulturbehörde und der Clubszene erforderlich. Wir brauchen nicht nur Hilfszusagen in der akuten Not. Die Probleme müssen an der Wurzel angegangen werden. So muss künftig u.a. das Club-Kataster bei der Stadtplanung verbindliche Berücksichtigung finden und ein Veto-Recht bei der Verdrängung von Kulturstätten implementiert werden. Die Bezirke sollten Nutzungsvorbehalte und/oder einen Milieuschutz für Musikclubs formulieren.

Es gilt zu verhindern, dass sich das Kapital weiter durch die Stadt frisst und damit droht, dass die Musik immer leiser erklingt! Denn: “Eine Stadt ohne Clubs ist eine tote Stadt”. Daher verleiht das Clubkombinat die zerbrochene Gitarre 2023 für die Verdrängung von kulturellen Orten.

 

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„Zwischennutzungen sind Gewinn für die ganze Stadt!“ https://www.tiefgang.net/zwischennutzungen-sind-gewinn-fuer-die-ganze-stadt/ Fri, 08 Dec 2023 23:36:24 +0000 https://www.tiefgang.net/?p=10488 [...]]]> Kreativwirtschaft statt Leerstand: Das Erfolgsmodell der kreativen Zwischennutzung wird Hamburg auch im kommenden Jahr beleben.

Das Programm „Frei_Fläche: Raum für kreative Zwischennutzung“ geht erneut in die Verlängerung: Die Hamburg Kreativ Gesellschaft führt das erfolgreiche Förderprogramm im Auftrag der Freien und Hansestadt Hamburg im Jahr 2024 fort. Damit wird Frei_Fläche auch im kommenden Jahr wertvolle Impulse für eine lebendige und zukunftsfähige Innenstadt liefern. Im Jupiter, der größten Frei_Fläche des Programms, wurde die kreative Zwischennutzung am 9. Dezember mit dem zweiten Jupiter Day zelebriert.

Egbert Rühl, Geschäftsführer der Hamburg Kreativ Gesellschaft: „Kreative Zwischennutzungen sind ein Gewinn für die ganze Stadt. Kreative aus allen Bereichen haben die Chance, Konzepte in erschwinglichen und zentralen Räumen zu verwirklichen. Gleichzeitig kann der für Quartiere schädliche Leerstand verringert werden. Kreative Zwischennutzung ist auch deshalb so bedeutsam, weil sie die notwendige, langfristige Transformation von Städten aufzeigt – und als Experimentierfeld dabei unterstützt.“

Im Rahmen von Frei_Fläche wurden seit Mitte 2021 bereits 109 Zwischennutzungen ermöglicht und rund 25.100 Quadratmeter Leerstand in Ateliers und Studios, Galerien und Ausstellungsflächen, Geschäfte, Workspaces und Veranstaltungsräume umgewandelt.

André Cramer, Entrepreneur und Gründer des Concept Stores La Tribune Noire im Jupiter:„Frei_Fläche ermöglicht es uns, als Kreativszene und Kreativwirtschaft in Räumen präsent zu sein, die uns aufgrund der Lage und der damit verbundenen Kosten schwer zugänglich wären. Hier in der Innenstadt Produkte anzubieten, Werke zu präsentieren und Ideen mit den Hamburger*innen und vielen Besucher*innen zu teilen, ist ein wunderbares Privileg.“

Auch von beteiligten Immobilienunternehmen werden die Kooperation und die Auswirkungen von Frei_Fläche als großer Erfolg gewertet. Felix Grelck, Director MOMENI Group:„Die Zwischennutzungen renommierter Galeriekonzepte haben das Springer Quartier in den letzten Monaten nicht nur bereichert, sondern trotz der städtischen Baustellensituation auch einen erheblichen Mehrwert für den Mikrostandort geschaffen. Die Hamburg Kreativ Gesellschaft und die Galeriekonzepte haben dabei auf ansprechende Art und Weise temporären Leerstand in eine lebendige und inspirierende Umgebung verwandelt.“

Mit der Verlängerung von Frei_Fläche eröffnen sich Perspektiven für den Weiterbetrieb von Jupiter in der Mönckebergstraße, die mit rund 8.000 m2 größte Zwischennutzung des Förderprogramms. Über die mögliche Fortsetzung von Jupiter befindet sich die Hamburg Kreativ Gesellschaft derzeit in enger Abstimmung mit der Immobilien-Eigentümerin. Am 9. Dezember findet in dem ehemaligen Kaufhaus (vormals Karstadt Sport) der ganztätige Jupiter Day statt – ein Aktionstag mit Tanz- und Musikveranstaltungen, Märkten, Kunstausstellungen und Kinderprogramm.

Im Rahmen von Frei_Fläche wurden seit Programmstart bereits Zwischennutzungen an 75 Standorten ermöglicht. Dazu gehören namhafte Adressen wie Alter Wall, Colonnaden oder Brandstwiete – sowie Flächen in Passagen und Einkaufszentren wie dem Hanseviertel oder dem Hamburger Hof. Auch außerhalb der Innenstadt belebt das Förderprogramm ehemaligen Leerstand, etwa in Altona, Barmbek, Wandsbek, Bergedorf und Eimsbüttel.

Das Förderprogramm fußt auf dem Fonds für kreative Zwischennutzung und wurde von der Freien und Hansestadt Hamburg im Juni 2021 zur Bewältigung der Corona-Krise ins Leben gerufen. Die Hamburg Kreativ Gesellschaft ist mit der Umsetzung beauftragt und vermittelt leerstehende Einzelhandelsflächen temporär zum günstigen Preis von 1,50 Euro pro Quadratmeter an Hamburger Kreativschaffende. Damit verringert Frei_Fläche für den Einzelhandel schädlichen Leerstand, gibt Kreativen Raum für ihre Konzepte und stärkt die Transformation hin zu einer vielfältigen und lebendigen Innenstadt. Die Vermieter*innen der Flächen erhalten für die Laufzeit sämtliche Nebenkosten erstattet – eine Miete wird nicht gezahlt.

Frei_Fläche wurde in Kooperation der Behörde für Kultur und Medien, der Finanzbehörde, dem Landesbetrieb Immobilienmanagement und Grundvermögen (LIG) und der Hamburg Kreativ Gesellschaft entwickelt. Dafür stehen im Jahr 2024 Restmittel aus der aktuellen Förderperiode des Programms in Höhe von 1,6 Millionen Euro zur Verfügung.

Über die Hamburg Kreativ Gesellschaft

Die Hamburg Kreativ Gesellschaft ist die städtische Einrichtung zur Förderung der Hamburger Kreativwirtschaft. Als direkte Anlauf- und Servicestelle steht sie allen kreativen Akteur*innen und Unternehmen in der Hansestadt offen. Mehr Wissen, Raum, Finanzierung und Innovation für Hamburgs Kreative – das ist der Auftrag, dem sich die Hamburg Kreativ Gesellschaft seit 2010 verschreibt.

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Das Nachtleben der Stadt https://www.tiefgang.net/das-nachtleben-der-stadt/ Fri, 17 Nov 2023 23:21:44 +0000 https://www.tiefgang.net/?p=10408 [...]]]>

Das Musik-Clubleben ist vor allem ein Nachtleben. Das wirft permanent Fragen und Reibungspunkte in der städtischen Gesellschaft auf. Die Konferenz „Stadt Nach Acht“ geht dem nun wieder nach …

Europas größte Nachtleben-Konferenz „Stadt Nach Acht“ wird vom 16. bis 18. November in Berlin mit ihrer 6. Ausgabe unter dem diesjährigen Motto NIGHT FEVER stattfinden. In einer Pressemitteilkung des Verbandes Livekomm heißt es dazu:

„Berlin, 14.11.2023 – Mit NIGHT FEVER nimmt die internationale Konferenz auch Bezug auf den zum Teil besorgniserregenden Zustand vieler Orte, die in der Nacht nicht mehr so recht funktionieren wollen: Dazu zählen nicht nur durch den Einbruch kommerzieller Ankerstrukturen zunehmend sich auch stark verändernder Innenstädte, sondern auch der signifikante Rückgang der Besucher:innen zahlreicher Venues für Livemusik und Clubkultur.

Rund 600 Fachbesucher:innen und Speaker:innen betrachten die Nacht auch unter den Aspekten von Krieg und Vertreibung, globaler ökonomischer Verwerfungen sowie von Klima- und Energiekrise. Wem ist da nach Feiern zumute? Oder sind nicht gerade in solchen unsicheren Zeiten Kultur und nächtliche Ausschweifungen unverzichtbare Zufluchtssphären, die für den Glauben an wieder bessere Zeiten unabdingbar sind?

Zu den diesjährigen Hauptredner:innen gehören unter anderem renommierte Expert:innen wie Dr. Anna Müller – Expertin für nachhaltige Stadtentwicklung und Gründerin des Urban Solutions Institute, Prof. Dr. Michael Schmidt – Pionier auf dem Gebiet der Smart Cities und Leiter des Instituts für Urbane Innovation an der Technischen Universität Berlin oder Dr. Maria Lopez – Internationale Expertin für soziale Integration und Direktorin des Urban Inclusion Center.

„Neben den hochkarätigen Vorträgen bietet die Stadt Nach Acht Konferenz auch eine Vielzahl von Workshops, Diskussionsrunden und Networking-Möglichkeiten“, erwähnt Marc Wohlrabe, Konferenz Direktor und Vorstand der LiveMusikKommission e.V. (LiveKomm). “Ergänzt wird die Konferenz durch das Public Day Format ‚RiseUp‘, das am 18. November speziell an Akteur:innen aus der Berliner ClubKultur und Szene-Kollektiven sich richtet und auf der u.a. auch die Gründung einer Clubcommission Kiew in der Ukraine angeschoben wird. Insgesamt darf unser Publikum mit über 250 Speaker:innen aus den Bereichen Kultur der Nacht, Gesundheit & Sicherheit, Nachtökonomie und Stadtentwicklung rechnen, die ihre Erkenntnisse und Erfahrungen teilen, um die Teilnehmer:innen dazu zu inspirieren, innovative Lösungen für die Herausforderungen des Nachtlebens zu finden.”

“Für uns als Bundesverband wird das Format ‚Stadt Nach Acht‘ immer wichtiger. Es ist für uns ein Think Tank und Impulsgeber, vor allem in der politischen Arbeit”, sagt Christian Ordon, Geschäftsführer der LiveKomm. „Die Idee des Parlamentarischen Forums Clubkultur im Deutschen Bundestag wurde 2019 hier geboren, welches uns seit 2020 unglaublich unterstützt. Vor allem bei der von uns und der Bundesstiftung LiveKultur initiierten Kampagne ‚clubsAREculture‘. So werden auf drei Panels die Thematiken der baurechtlichen Einordnung von Musikclubs als Kulturstätten sowie die Novellierung der TA Lärm und einer neuen ‚Kulturschallverordnung‘ als Vorschlag betrachtet. Dies unter anderem in Diskussion mit dem parlamentarischen Staatssekretär des Bundesumweltministeriums Christian Kühn und zuständigen Referenten aus dem Bundesbauministerium.”

Stadt Nach Acht wird 2023 erstmalig im Verbund der neuen „November Days“- Kooperation mit den Partner Konferenzen Most Wanted Music und Future of Festivals, den drei grossen Musik-Fachveranstaltungen in Berlin, stattfinden.

Ein Fachticket gilt für alle drei Konferenzen zusammen und kann noch unter 2023.stadt-nach-acht.de erworben werden.

Die Stadt Nach Acht wird vom Bundesverband der Musikspielstätten in Deutschland,der LiveKomm, veranstaltet, der bereits am Vorabend seine Jahresdelegiertenversammlung in Berlin ausrichtet.

Quelle: LiveKomm

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„Steuerstatus ungeklärt“ https://www.tiefgang.net/steuerstatus-ungeklaert/ Fri, 01 Sep 2023 22:35:36 +0000 https://www.tiefgang.net/?p=10235 [...]]]> Tausende Stipendien konnte 2022 der Deutsche Musikrat (DMR) inmitten der Pandemie vergeben. Jetzt steht bei vielen das Finanzamt auf der Matte …

Die Pandemie hatte vielen – so auch Kulturschaffenden – zugesetzt und unter dem Fördertitel NEUSTART KULTUR gab es etliche Fördertöpfe, um die Kultur am Leben zu halten. So auch über den Dachverband als Deutscher Musikrat. (siehe Tiefgang vom Jan. 2022)

Viele Fragen gab es sowohl zur Förderberechtigung als auch -verwendung der Gelder. So auch, ob etwa Stipnedien zu versteuern seien.

Seinerzeit hatte der DMR in den sogenannten FAQs (frequently asked questions – häufig gestellte Fragen) eigens angemerkt: „Wir können und dürfen die individuelle Steuerpflicht jedes*r Einzelnen nicht beurteilen. Das Stipendium ist ein zweckfreies Stipendium, also kein Arbeitsstipendium und kommt direkt aus öffentlicher Hand. Daher ist es i.d.R. steuerfrei. Bitte besprechen Sie Ihre persönliche Situation mit Ihrem zuständigen Finanzamt oder Ihrem*Ihrer Steuerberater*in.“

Nun aber steht manches Finanzamt bei den einstigen Stipendiat*innen auf der Matte und fordert Geld.

Dazu bitte der DMR nun umgehend um Aufklärung. In der Pressemitteilung heißt es:

„Die Stipendien, die im Rahmen des Programms NEUSTART KULTUR der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien in den vergangenen Jahren von Partner-Institutionen wie dem Deutschen Musikrat ausgegeben wurden, sicherten vielen freischaffenden Künstler*innen ihre Existenz in Zeiten des Lockdowns. Während für die von den Verwertungsgesellschaften 2022 ausgereichten Stipendien inzwischen die Steuerfreiheit geklärt ist, gilt für die anderen NEUSTART KULTUR-Stipendien nach wie vor: Steuerstatus ungeklärt.

Hierzu Prof. Martin Maria Krüger, Präsident des Deutschen Musikrates: „Künstler*innen in Notlagen durch vom Bund finanzierte Stipendien zu unterstützen, hat das Musikleben in der Corona-Zeit vor dem Schlimmsten bewahrt. Dafür ist der Deutsche Musikrat sehr dankbar. Dass aber bis heute nicht abschließend geklärt ist, dass für die u.a. durch den DMR ausgereichten Stipendien in zweistelliger Millionenhöhe Steuerfreiheit gelten muss, ist widersinnig und bringt viele Künstler*innen in eine neue finanzielle Schieflage. Vollends untragbar wird die Situation angesichts der Steuerfreistellung derjenigen Stipendien, welche durch Verwertungsgesellschaften ausgereicht wurden. Der Deutsche Musikrat appelliert daher an die Bundesregierung, ihrer Verantwortung gerecht zu werden, Abhilfe zu schaffen und so Gleichbehandlung sicherzustellen. Ressortübergreifend muss unter Leitung von Bundesfinanzminister Christian Lindner mit einer Anweisung an die Finanzämter endlich die Steuerfreiheit der Stipendien abschließend geregelt werden.“

Aufgrund fehlender Vorgaben durch den Bund haben die Finanzämter bundesweit größtenteils die NEUSTART KULTUR-Stipendien als steuerpflichtig gewertet. Da die Steuerbescheide für die Corona-Jahre meist schon verschickt wurden, läuft die Zeit für eine Korrektur dieser Fehlberechnungen davon. Eine Anweisung an die Finanzämter, die Stipendien steuerfrei zu stellen, müsste durch das Bundesfinanzministerium erfolgen.“

 

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