Stadtmuseum Harburg stellt historische Luftaufnahmen aus

Harburg von oben

Foto: Stadtmuseum Harburg

Einmal wie ein Vogel das alte Harburg von oben betrachten – das können die Besucher seit dem 28. April im Stadtmuseum Harburg.

Das Museum zeigt in der neuen Sonderausstellung „Harburg von oben“ die Stadt an der Süderelbe in historischen Luftaufnahmen. Einen Blick auf die Eisenbahnbrücke über die Süderelbe und den Harburger Bahnhof von oben? Historische Luftbilder erlauben diese einmaligen Perspektiven. Die Schau vermittelt auf diese Weise auch die vielfältigen Aspekte der städtebaulichen Entwicklung Harburgs und stellt diese in ihren Kontinuitäten und Brüchen dar. Wie einschneidend die flächendeckenden Zerstörungen des Zweiten Weltkrieges und der Wiederaufbau sich auf das heutige Stadtbild auswirkten, wird „von oben“ auf eindrucksvolle Weise deutlich. Und das Besondere: Mittels einer 3-D-Spezialbrille können Besucherinnen und Besucher erstmals Luftbilder der britischen Luftwaffe dreidimensional betrachten, mit denen die Zerstörungen dokumentiert wurden.

Nur wenig im heutigen Stadtbild erinnert noch an das vorindustrielle Harburg. Die bis 1937 selbstständige Stadt Harburg hat in den letzten 100 Jahren immer wieder einschneidende städtebauliche Veränderungen erlebt und sich in seiner wechselvollen Geschichte von einem kleinen Landstädtchen zur Industrie-, Hafen- und Arbeiterstadt gewandelt. Das Stadtmuseum Harburg zeigt in der Sonderausstellung „Harburg von oben“ diese städtebauliche Entwicklung und erzählt anhand von historischen Luftaufnahmen die spannenden Geschichten, die hinter diesem Wandel stecken.

In der Ausstellung erwarten die Besucherinnen und Besucher u.a. eine der ältesten Ansichten Harburgs „von oben“, die „Harburger Vogelschau“ aus dem Jahr 1877. Die Vogelschau zeigt eindrucksvoll, wie sich Harburg zum Industriestandort entwickelte. Stolz präsentiert die detaillierte Karte auch die Errungenschaften des Industriezeitalters: die Eisenbahnbrücke über die Süderelbe, den Bahnhof und große Industriebetriebe. Von der Mitte des 19. bis in die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts erlebte Harburg mit der Ansiedlung von Industriebetrieben nicht nur ein rasantes Wachstum, sondern auch gravierende Veränderungen in der städtischen Struktur.

In den 1920er-Jahren erfuhr die Luftbildfotografie in Deutschland eine Blütezeit. Aus Flugzeugen heraus entstanden Aufnahmen von einzelnen Gebäuden, Fabriken, Hafenanlagen oder neuen Wohngebieten: ein spannendes Bild Harburgs vor den großflächigen Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs.

Historische Luftaufnahmen dreidimensional entdecken

Im Zweiten Weltkrieg wird Harburg erheblich zerstört. Die Industriegebiete am Binnenhafen und an der Elbe und ganze Wohnviertel werden großflächig in Schutt und Asche gelegt. Wie massiv die Zerstörungen waren, können Besucherinnen und Besucher ausgerüstet mit Spezialbrillen in der Ausstellung erleben: Luftbilder, mit denen die britische Luftwaffe gegen Ende des Zweiten Weltkrieges die entstandenen Bombenschäden dokumentierte, wurden für die Ausstellung so aufbereitet, dass beim Betrachten durch eine 3-D-Brille im Kopf das räumliche, dreidimensionale Gesamtbild entsteht. Die Brille können die Besucherinnen und Besucher an der Museumskasse kostenlos erhalten.

Aufnahmen aus der Nachkriegszeit wiederum zeigen, wie grundlegend sich das Stadtbild Harburgs durch den Wiederaufbau und die Anpassung an die moderne Verkehrsinfrastruktur verändert hat. In der Ausstellung sind eindrucksvolle Luftbilder aus den 1950er- und 1960er-Jahren zu sehen, die aus dem Hubschrauber oder der Cessna fotografiert wurden.

Die großformatigen Luftbilder der gesamten Ausstellung zeigen Harburg in einer Zeit großer Veränderungen und laden zu einer besonderen Entdeckungsreise durch 100 Jahre Harburger Stadtgeschichte ein.

Eintritt: 6 Euro, ermäßigt 4 Euro, bis 17 Jahre frei

Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag, 10.00 – 17.00 Uhr

Ort: Stadtmuseum Harburg, Museumsplatz 2, 21073 Hamburg

Laufzeit: 28. April bis 5. November 2023

 

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