Hamburger Konservatorium bekommt mit Neubau auch neue Perspektiven

Das musikalische Richtfest

Illustration: Kolbenhöfe GmbH & Co KG, Urheber 3D Visualisierung: dreidesign

Das Hamburger Konservatorium ist die älteste Musikausbildungsstätte in Norddeutschland und hat nun auf dem Gelände der Kolbenhöfe in Bahrenfeld den passenden Gebäudekomplex für sein umfangreiches Programm gefunden.

Ein breites soziokulturelles Angebot, Talentförderung, Fort- und Weiterbildungen sowie digitales Lernen und Lehren werden unter einem Dach zusammengeführt. Ab August 2024 werden hier Musik-Kita, Musikschule, Akademie und Konzertsaal den Betrieb aufnehmen. Zu den bekanntesten Unterstützern des Vorhabens zählen Generalmusikdirektor Kent Nagano und Rolf Zuckowski.

Die Stadt setzt hier ein starkes Signal für die Kultur in Hamburg. Durch die Bürgschaft der Freien und Hansestadt Hamburg ist das Investitionsvolumen abgesichert und die nötige Kreditaufnahme bei der Haspa möglich geworden. Auf Anregung der Hamburger Bundestagsabgeordneten Linda Heitmann (Bündnis 90/Die Grünen) und Niels Annen (SPD) hat der Haushaltsausschuss des Bundestages das gesamte Vorhaben als förderwürdig angesehen. Für die Realisierung dieses herausragenden, umfangreichen Projekts werden weitere Unterstützerinnen und Unterstützer gesucht und benötigt.

Das Hamburger Konservatorium ist ein gemeinnütziger Verein in privater Trägerschaft, der dieses Mammutvorhaben umsetzt. Realisiert wird das Bauprojekt durch die Kolbenhöfe GmbH & Co. KG, ein Joint Venture von Otto Wulff Projektentwicklung GmbH und Rheinmetall Immobilien GmbH. Unmittelbarer Nachbar auf dem Gelände der Kolbenhöfe, das direkt am S-Bahnhof Bahrenfeld liegt, ist der Altonaer Spar- und Bauverein eG (altoba).

Auf einer Fläche von 4.646 qm entstehen 60 Unterrichtsräume, 2 Konzertsäle, 11 Kita-Räume und zwei Kita-Außenspielflächen. Wöchentlich werden 2.300 Musikerschüler*innen, 400 Studierende und 115 Kita-Kinder hier ihren Platz finden. Für Kinder und Jugendliche, Studierende, ältere Menschen und Menschen mit Beeinträchtigung entsteht mit der Musik.Werk.Stadt für Hamburg und über die Region hinaus ein neuer attraktiver Ort für gemeinsames Musizieren. Hier wird in Zukunft das kulturelle Herz eines neuen Stadtquartiers schlagen. Die neue Adresse Lilly-Giordano-Stieg 1 hält die Erinnerung an das Schicksal der jüdischen Klavierpädagogin Lilly Giordano wach, die um 1920 am Hamburger Konservatorium unterrichtete.

Im Hamburger Westen bleibt mit dem Goßlerhaus in Blankenese ein wichtiger Standort des Hamburger Konservatoriums bestehen. Die Kapazitäten des Goßlerhauses werden erheblich erweitert. Das Haus Flachsland als zweite Dependance befindet sich in Barmbek. Mit dem Umzug ins neue Quartier nach Bahrenfeld wird der jetzige Hauptstandort in Sülldorf aufgegeben.

Dr. Carsten Brosda, Senator für Kultur und Medien: „Das Hamburger Konservatorium wird als kulturelles Zentrum des neuen Quartiers an den Kolbenhöfen zukünftig dazu beitragen, dass Musik tief im Stadtteil verankert sein wird. Gleichzeitig wird es mit seiner über 100-jährigen Tradition weit über die Grenzen des Stadtteils hinaus strahlen. Mit der Musik.Werk.Stadt geht das Konservatorium einen mutigen Schritt in die Zukunft und beweist dabei, dass Tradition und Innovation keine Gegensätze sind. Es ist ein gutes Beispiel dafür, wie Kultur und Stadtentwicklung ineinandergreifen und welche Impulse von der Kultur ausgehen können.“

Dr. Stefanie von Berg, Bezirksamtsleiterin Altona: „Mit dem Neubau – hier im Quartier Kolbenhöfe in Ottensen – bekommt das Konservatorium jetzt eine weitere Heimat der Musik, die es verdient hat. Zusätzlich zum wunderschönen Goßlerhaus in Blankenese. Wir halten damit das Versprechen hoch, dass auch in Zukunft musikalisches Talent und die Freude am Musizieren in unserem schönen Bezirk gefördert wird.“

Rolf Zuckowski, Mentor der Musikschule des Hamburger Konservatoriums: „Dass es in Hamburg bald ein Haus geben wird, in dem eine Kita, eine Musikschule und die Akademie des Konservatoriums sich unter einem Dach ergänzen und befruchten können, setzt weit über unsere Stadt hinaus ein neues Zeichen für die Bedeutung der Kindermusikkultur. Ich bin als Schirmherr der Musikschule mit vollem Herzen dabei.“

Kent Nagano, Generalmusikdirektor, Mentor der Musik-Kita des Hamburger Konservatoriums: „Es gehört zu meinen tiefsten Überzeugungen, dass Kinder Musik brauchen. Genauso wie sie Liebe brauchen. Denn erst die Musik vermag, uns Menschen zu empathischen, reflektierten und urteilsfähigen Mitgliedern dieser Gesellschaft zu bilden. Insbesondere wenn wir selbst musizieren, können wir Grenzen überwinden, Gemeinschaft schaffen und festigen. Ästhetische Erfahrungen in jungen Jahren – diese Erfahrungen haben glücklicherweise viele von uns heutigen Musikfreunden einst machen dürfen – befähigen uns in einer heterogenen Gesellschaft genau dazu: Fremdes wahrzunehmen, auf uns wirken zu lassen sowie für unser inneres und gemeinschaftliches Wachstum zu nutzen.

Ausdrücklich jeder und jedem sollte es heute möglich sein, individuelle Zugänge zur Musik zu finden, damit unsere Gesellschaft auch künftig wachsen kann. Dafür braucht man in jungen Jahren Begleiter und Räume, im wörtlichen und übertragenen Sinne.

Als Mentor der Musik-Kita ist es für mich eine große Freude, die dafür nötigen, ganz handfesten Räume nun wachsen zu sehen, an einem Ort, der rundherum so lebendig und voller junger Familien ist. Zum Richtfest wünsche ich von Herzen alles Gute und freue mich schon jetzt auf den Moment, wenn die ersten Kinder voller Neugier dieses Gebäude betreten – und es singend und tanzend wieder verlassen.“

Markus Menke, Direktor der Musikschule des Hamburger Konservatoriums: „Mit dem Neubau im Herzen von Altona wird das Hamburger Konservatorium auch seiner überregionalen Ausstrahlung gerecht. Beispielgebend ist das Zusammenführen von Musizieren in allen Lebensabschnitten an einem Ort – in Musik-Kita, Musikschule, Akademie sowie in der Fortbildung. Der Hamburger Bürgerschaft und der Behörde für Kultur und Medien sind wir dankbar für ihr großartiges Engagement. Auch zukünftig suchen und benötigen wir weitere Unterstützerinnen und Unterstützer für die Musik.Werk.Stadt am Lilly-Giordano-Stieg 1.“

 

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