Drei Themen, die Buxtehude zu verschiedenen Zeiten bewegten, werden an drei abwechslungsreichen Abenden mit Vorträgen, Buchpräsentationen und Lesungen in den Fokus genommen.
Neueste Forschungen zu den historischen Persönlichkeiten der „roten Lena“ und des „Moritz aus Buxtehude“ werden jeweils im November präsentiert. Im Dezember stellen Prof. Dr. Norbert Fischer und das Stadtarchiv die Publikation „Diktatur und kleinstädtische Gesellschaft. Buxtehude in der Zeit des Nationalsozialismus“ vor.
Das turbulente Leben und Ende der Marlena Princk, besser bekannt als „die rote Lena“, beschäftigt den Landkreis Stade schon seit längerer Zeit. Als einfaches Bauernmädchen geboren und in eine Zwangsehe gepresst, fand sie ihr Glück als Geliebte eines wohlhabenden Gutsherrn aus Buxtehude. Doch dessen Ehefrau und Familie ließen nach seinem Tod den Erbstreit in einer erfolgreichen Anklage und Hinrichtung Marlenes in Harsefeld als Giftmischerin und Mörderin gipfeln. Am Donnerstag, 14. November 2024 rekonstruieren der Autor Dietrich Alsdorf und der Kreisarchäologe Daniel Nösler ihren turbulenten Lebensweg. In ihrem Vortrag „Die rote Lena – Archäologischer Befund und Fiktion zur Hinrichtung von Marlena Princk (1842)“ zeigen sie, welche Überlieferungen sich durch den Fund ihres Grabes archäologisch belegen lassen. Außerdem präsentieren sie neue Erkenntnisse sowohl aus dem Grabfund als auch aus dem Buxtehuder Stadtarchiv. Abgerundet wird der Abend mit einer Lesung Alsdorfs aus seinem Buch (erschienen im Verlag Atelier im Bauernhaus), bei der er dem Publikum die letzten Wochen bis zur Hinrichtung der „roten Lena“ näherbringt.
Intrigen, Skandale und Dreiecksbeziehungen mitten in Buxtehude: die schillernde Persönlichkeit des Herzogs Moritz von Sachsen-Lauenburg (1551–1612) und die Erforschung seiner extravaganten Garderobe waren bereits im Jahr 2022 Thema eines bemerkenswerten Vortrags im Buxtehude Museum. Nun ist der lasterhafte Adlige zurück: „…ein unbedeutender Herzog, der in Buxtehude eine ‚fürstliche Hofhaltung‘ betrieb, ständig im Konflikt mit Allem und Jedem, ließ er es sich nicht nehmen, in rosa, grüner und roter Samt- und Seidenkleidung durch Buxtehude zu spazieren.“ Am Dienstag, 19. November 2024 stellen die Kulturwissenschaftlerin Maya Brockhaus und der Historiker Dr. Jan Willem Huntebrinker ihre jüngst erschienene Publikation vor. In dem reich illustrierten Buch (erschienen im Verlag Schnell & Steiner) präsentieren sie die Ergebnisse ihrer mehrjährigen Recherchen zum Kleidernachlass des Moritz aus Buxtehude, für die sie auch im Buxtehude Museum und im Buxtehuder Stadtarchiv fündig wurden.
Am Dienstag, 3. Dezember 2024 ist das Buxtehuder Stadtarchiv zu Gast im Buxtehude Museum: Der Historiker Prof. Dr. Norbert Fischer präsentiert seine mit Spannung erwartete Publikation „Diktatur und kleinstädtische Gesellschaft. Buxtehude in der Zeit des Nationalsozialismus.“. Die reich bebilderte Studie (erscheint im Wacholtz Verlag) stellt erstmals die Geschichte des Nationalsozialismus in Buxtehude umfassend dar. Auf Grundlage zahlreicher archivalischer Quellen analysiert der Autor die Gesellschaft Buxtehudes und deren Alltag unter dem Eindruck der Diktatur, prägende Persönlichkeiten ebenso wie besondere Ereignisse. Einen weiteren Schwerpunkt seiner Recherche stellen die Opfer der Diktatur dar. Der Abend wird mit einem Grußwort der Bürgermeisterin Katja Oldenburg-Schmidt eingeleitet. Sebastian Merkel, Leiter des Buxtehuder Stadtarchivs, wird in das Thema einführen. Der Vortrag wird in deutscher Gebärdensprache gedolmetscht.
Die Terminübersicht:
Vortrag „Die rote Lena“ am 14. November 2024 um 19 Uhr, Eintritt: 7,00 Euro.
Vortrag „Moritz aus Buxtehude“ am 19. November 2024 um 19 Uhr, Eintritt: 7,00 Euro.
Vortrag „Diktatur und kleinstädtische Gesellschaft. Buxtehude in der Zeit des Nationalsozialismus“ am 3.Dezember 2024, um 18 Uhr, Eintritt frei.
Aufgrund der begrenzten Teilnehmerzahl bitte im Buxtehude Museum anmelden: Telefon 04161 50797-0 oder buchung@buxtehudemuseum.de