Die Deichtorhallen Hamburg werden im Sommer 2025 zu einem raumgreifenden Gesamtkunstwerk. Die international gefeierte Künstlerin Katharina Grosse, bekannt für ihre radikale und immersive In-situ-Malerei, bespielt die Halle für aktuelle Kunst mit einer spektakulären Installation.
Vom 5. Juni bis zum 14. September 2025 haben Besucher die einzigartige Gelegenheit, in Grosses „Wunderbild“ einzutauchen.
Grosse ist berühmt dafür, dass sie sich nicht mit der traditionellen Leinwand begnügt. Sie malt über Architekturen, Innenräume und ganze Landschaften hinweg und schafft so intensive, haptische Environments. Ihre großformatigen Werke bieten eine unmittelbare körperliche Erfahrung, die unsere Wahrnehmung von Raum und unsere Beziehung zueinander herausfordert.
In den Deichtorhallen präsentiert Grosse nicht nur ihr Hauptwerk „Wunderbild“, sondern auch ein neues, eigens für die Ausstellung konzipiertes Environment. Ergänzt wird das Ganze durch ausgewählte Leinwandarbeiten sowie nie zuvor gezeigte Zeichnungen und Skizzenbücher. Als besondere Attraktion erwartet die Besucher ein Making-of-Film, der exklusive Einblicke in Grosses künstlerischen Schaffensprozess gewährt.
„Wunderbild“ verwandelt die 3.000 qm große Halle in ein raumgreifendes Kunstwerk, das Malerei, Skulptur, Klang und Architektur auf einzigartige Weise verbindet. Ein über 60 Meter langes „Wunderbild“ entfaltet sich als imposante Enfilade von Gemälden auf losen Stoffbahnen, die von der Decke herabhängen. In Kombination mit einer eigens für die Ausstellung entwickelten Soundkomposition von Stefan Schneider entsteht ein immersives Farb- und Klangerlebnis, das die Sinne überwältigt.
Ein weiteres Highlight ist die Erdarbeit im hinteren Teil der Halle. Grosse verwandelt den Ausstellungsraum in eine begehbare Hügellandschaft, in der die Erde selbst zur Leinwand wird. Dieser Eingriff schafft einen spannungsvollen Kontrast zu den großflächigen, hängenden Stoffbahnen des „Wunderbildes“.
Neben diesen raumgreifenden Installationen werden auch sechs großformatige Studio Paintings aus den Jahren 2005 bis 2024 gezeigt, von denen einige bis zu 9 Meter breit sind. Erstmals wird auch Archivmaterial aus Grosses Schaffen präsentiert, darunter Skizzenbücher und Zeichnungen. Der Dokumentarfilm von Claudia Müller begleitet die Künstlerin in ihrem Atelier in Brandenburg und gibt faszinierende Einblicke in den Entstehungsprozess ihrer Gemälde und die damit verbundene mentale und körperliche Arbeit.
Katharina Grosse, geboren 1961 in Freiburg/Breisgau, ist seit über 25 Jahren eine feste Größe in der internationalen Kunstwelt. Ihre Malerei-Installationen haben bereits in renommierten Institutionen wie dem MoMA PS1 in New York, dem Museum of Fine Arts in Boston, dem Hamburger Bahnhof in Berlin und dem Centre Pompidou in Metz begeistert.
Grosse selbst sagt: „Die Welt zu betrachten ist für mich schon immer damit verbunden gewesen, gleichzeitig etwas in ihr, mit ihr oder auf ihr zu tun.“ Ihre Malerei ist radikal und grenzenlos, sowohl in ihren Dimensionen als auch in ihrer Materialität. Sie erforscht die Präsenz von Farbe und Realität und stellt die Frage, wie Kunst ganz unmittelbar erfahren und Malerei physisch spürbar gemacht werden kann. Dabei fordert sie das Publikum auf, den eigenen Blick zu hinterfragen und vertraute Seh- und Denkgewohnheiten bewusst zu überdenken.
Die Ausstellung „Katharina Grosse – Wunderbild“ verspricht ein außergewöhnliches Kunsterlebnis, das die Grenzen der Malerei sprengt und die Besucher auf eine sinnliche und intellektuelle Entdeckungsreise mitnimmt.
Die Katharina Grosse – wunderbild | 5. Juni – 14. September 2025 |
Halle für aktuelle Kunst, Deichtorhallen Hamburg | Deichtorstraße 1 − 2 | 20095 Hamburg
Öffnungszeiten: Dienstags bis freitags 11–18 Uhr, jeden 1. Donnerstag bis 21 Uhr
- Eröffnung: Mittwoch, 4. Juni 2025, 19:00 Uhr
- Artist Talk: Donnerstag, 26. Juni 2025, 18:00 Uhr
- Intendantenführung: Mittwoch, 11. Juni 2025, 16:00 Uhr
- Öffentliche Führungen: Mittwochs, samstags und sonntags um 16 Uhr
- Katalog: Erscheint im Juli 2025 im Hartje Cantz Verlag
