Staatsministerin Grütters und Bundesinnenminister Seehofer stärken Soziokultur

Kultur und die Identitätsfrage

Die Bundeskulturbeauftragte und der Bundesinnenminister stärken die Stadtteilkultur als identitätsstiftenden Faktor und sprechen  von „Utopolis“ …

Dass unser neues Bundesinnenministerium auch den Titel „Heimat“ trägt, hat manche befremdet. Nun aber bekommt unsere „Heimat“ überraschend noch den Impuls der Utopie dazu. In der Pressemitteilung der Bundesregierung heißt es:

„Der Bundesminister des Innern, für Bau und Heimat (BMI), Horst Seehofer, und die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM), Monika Grütters, haben mit der Unterzeichnung einer Ressortvereinbarung für das Modellvorhaben „UTOPOLIS – Soziokultur im Quartier“ ein gemeinsames Vorgehen für die kommenden vier Jahre zur Umsetzung der ressortübergreifenden Strategie „Soziale Stadt“ vereinbart. Die Modellstandorte werden von der Bundesvereinigung Soziokultureller Zentren e.V. ausgewählt.

Es ist in diesem Bereich das erste ressortübergreifende Vorhaben der beiden Resorts. Ziel der Strategie ist es, bauliche Investitionen der Städtebauförderung in einem fachübergreifenden Schulterschluss mit Maßnahmen und Programmen anderer Ressorts zu verbinden.

Mit „UTOPOLIS – Soziokultur im Quartier“ werden zwölf Modellprojekte gefördert, die nachhaltige Strukturen im Kulturbereich unter Einbeziehung kultur- und medienferner Gruppen schaffen wollen, so dass alle lokalen Akteure ihr Potenzial zur Mitgestaltung an der Stadt- und Ortsteilentwicklung wirksam entfalten können.

Gesellschaft mitgestalten

Kulturstaatsministerin Monika Grütters: „Teilhabe am Kulturleben ist eine grundlegende Voraussetzung dafür, unser gesellschaftliches Leben mitzugestalten. Daher muss der Zugang zu Kunst und Kultur jedem einzelnen möglich sein, unabhängig von sozialer Lage und Herkunft. Das Projekt ‚UTOPOLIS – Soziokultur im Quartier‘ stellt kulturelle Vermittlung und Stadtteilarbeit in den Mittelpunkt und ist ein Schwerpunkt zukunftsgerichteter Kulturpolitik. Es wird eine wichtige Rolle dafür spielen können, dass wir als heterogene, vielfältige Gesellschaft zusammenwachsen.“

Bundesminister Seehofer: „Hiermit unterstützen wir bundesweit Nachbarschaften mit großen sozialen Integrationsanforderungen noch besser. Die von uns getätigten baulichen Investitionen zur Städtebauförderung sind wichtig, mit ihnen alleine ist es aber nicht getan. Deshalb setzen wir den Koalitionsvertrag um und führen die ressortübergreifende Strategie Soziale Stadt fort. Kunst und Kultur prägen unsere kulturelle Identität, leisten einen entscheidenden Beitrag zu gesellschaftlichem Zusammenhalt und zur Integration. Ich bin froh, dass wir so kurz nach dem Inkrafttreten des Bundeshaushalts 2018 dieses Modellvorhaben für die Quartiere und die dort lebenden Menschen starten können.“

Partizipation an Kunst und Kultur

Insbesondere in Quartieren mit besonderen sozialen Anforderungen hat ein erheblicher Teil der Bevölkerung bisher wenige oder keine Berührungspunkte zu den Angeboten der Kunst- und Kultureinrichtungen. Ein wesentliches Ziel der Aktivitäten von BKM und BMI besteht deshalb darin, auch solche Menschen zu erreichen, deren Partizipation an Kunst und Kultur bislang gering ist. Jeder soll die Chance bekommen, sich Kultur und kulturelle Angebote zu erschließen – unabhängig von individuellen Fähigkeiten, von ethnischer oder sozialer Herkunft sowie von Geschlecht oder Alter.

Die Modellstandorte werden von der Bundesvereinigung Soziokultureller Zentren e.V. ausgewählt. Im Rahmen der Modellprojekte sollen strukturelle Veränderungsprozesse angestoßen sowie Zugangsbarrieren zu kulturellen Angeboten abgebaut werden. Ein wesentliches Ziel ist es, mit verschiedenen künstlerischen und medialen sowie soziokulturellen Angeboten, Aktionen und Aktivitäten Menschen aus vor allem benachteiligten Stadt- und Ortsteilen zusammenzuführen.

Das Modellvorhaben wird von Oktober 2018 bis Dezember 2022 durch BMI und BKM gefördert. Es ist Teil des BMI-Programms „Modellvorhaben Miteinander im Quartier – Förderung ressortübergreifender Maßnahmen in der Sozialen Stadt“, mit dem in den kommenden Jahren jährlich 10 Mio. Euro zur Verfügung stehen.

Mit „Verbraucher stärken im Quartier“ (gemeinsames Programm mit dem Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz) und „Jugendmigrationsdienste im Quartier“ (gemeinsames Programm mit dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend) befinden sich zwei Modellvorhaben bereits in der Umsetzung. Weitere ressortübergreifende Förderungen in Städtebaufördergebieten der Sozialen Stadt sind vorgesehen.“

Quelle: www.bundesregierung.de

 

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