Einige Worte zur Decke, damit sie nicht auf den Kopf fällt …

Stilwandel

Foto: nastya_gepp / Pixabay

John Pütz sitzt wie wir alle zuhause und macht sich so seine Gedanken …

Neulich hatte ich Jochen im Videochat.

Jochen ist so gar nicht Harburg. Also natürlich schon irgendwie. Schließlich lebt er hier. Unweit hinter der Kirche. Aber so vom Äußeren. Ich glaube man nennt das Habitus. Oder Attitüde, klingt auch schön und irgendwie passend.

Wie auch immer. Manche würden „bunter Vogel“ sagen. Aber bunt ist sein Erscheinungsbild eigentlich nicht. Stilvoll passt besser.

Und da er oberhalb der Elbe arbeitet, ist er nicht so präsent, fällt er nicht so auf. In Harburg.

Jochen jedenfalls entwickelt gerade unter Hochdruck eine neue Geschäftsidee. Jetzt in Corona-Zeiten.

„Die Leute können ja gerade keine Klamotten im Ort kaufen“, so die Marktanalyse von Jochen. „Also shoppen sie online. Und da kauft der Mensch, was er eben vorfindet. Meine Chance!“

„Verstehe ich nicht“, halte dagegen. „Im Netz findest Du doch viel mehr als auf dem Schnäppchenmarkt von Karstadt.“

„Ja, schon“, entgegnet Jochen. „Aber du kannst es per Logarithmus ja steuern. Quasi positiv manipulieren!“

„Harburg steuern?“, wundere ich mich. „Ja, ich bin schon in Kontakt mit Benetton, Hechter und Tom Tailor. Die haben alle Absatzprobleme. Und wenn wir es jetzt schaffen, dass Harburger, wenn sie online gehen, vor allem deren Mode zu sehen bekommen, dann weckst Du den Bedarf an solchen Dingen. Klassische Marktmechanismen!“, referiert Jochen im ruhigen Ton. „Wenn alles gut geht, läuft das System schon ab Ostermontag!“

Merkwürdig, denke ich. Ob so etwas schon geht? Andererseits: sobald ich mal nach Matratzen im Netz suche, bekomme ich ja auch tagelang alle möglichen Matratzenangebote auf den Bildschirm. So absurd ist es vermutlich nicht. Ich glaube, absurd ist, so etwas in Harburg zu testen.

Ich bin gespannt. Wenn das, was Jochen da rumspinnt, wirklich geschehen sollte … da wären wir in Harburg nach Ende der Kontaktsperre ja wirklich andere Menschen!

 

Euer John Pütz

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