Über hundert Veranstaltungen am kommenden Wochenende

Tag des offenen Denkmals 2020

Foto: Bezirksamt Harburg

Vom 11. bis 13. September findet der Tag des offenen Denkmals unter dem Motto „Denkmal als Chance“ in Hamburg statt. Auch in Harburg.

Über hundert Veranstaltungen vom 11. bis 13. September laden ein, die Hamburger Denkmallandschaft zu erkunden. Viele Denkmäler sind sonst nicht öffentlich zugänglich und nur an diesem Wochenende für Interessierte geöffnet. Eine große Anzahl der Denkmäler wurde mit Unterstützung der Stiftung Denkmalpflege Hamburg restauriert oder erhalten. Das Programm unter dem Motto „Denkmal als Chance“, von den Veranstalterinnen und Veranstaltern flexibel an die Gegebenheiten der Corona-Pandemie angepasst, ermöglicht mit vielen Freiluftbesichtigungen und Radtouren, Hamburgs Denkmäler direkt vor Ort zu erleben.

Dr. Carsten Brosda, Senator für Kultur und Medien: „Dem großen Engagement der Veranstalterinnen und Veranstalter und der Eigentümer haben wir es zu verdanken, dass Hamburgs reiche und wertvolle Baukultur, trotz der Corona bedingten Einschränkungen auch in diesem Jahr sichtbar wird. Passend zum diesjährigen Motto ‚Denkmal als Chance‘, zeigt uns die Mischung aus Digital- und Freiluftangeboten auch Möglichkeiten auf, wie vielfältig Hamburgs Denkmallandschaft auch zukünftig präsentiert und für Interessierte zugänglich gemacht werden kann.“

Irina von Jagow, Geschäftsführerin der Stiftung Denkmalpflege Hamburg: „Denkmal als Chance“ kann in der aktuellen Situation nicht nur auf die Bauwerke selbst bezogen werden, sondern auch auf die vielen Akteure rund um die Stiftung Denkmalpflege Hamburg, die das Programm koordiniert. Sie sind es, die es ermöglichen, dass der Denkmaltag in Hamburg die Chance bietet, wieder Kultur vor Ort genießen zu können und Eindrücke direkt am Denkmal zu erfahren.“

In Harburg gibt es folgendes Programm:

  • Barkassen-Shuttle zwischen dem Hamburger Hafen und dem Harburger Binnenhafen

Fahrzeiten am So. mit Informationen zur Route und zu den Denkmälern im Harburger Binnenhafen: ab Ponton Hohe Brücke 2, HafenCity („Mäuseturm“ ggü. Miniaturwunderland)

bis Lotsekai / Kanalplatz, Harburger Binnenhafen: 9.30, 13 und 16.30 h ab Lotsekai / Kanalplatz, Harburger Binnenhafen: 11.15, 14.45 und 18.15 h

Fußweg zum Harburger Binnenhafen vom S-Bahnhof Harburg-Rathaus (15 Min.)

(Ausgang Neue Straße) – Unterführung B73 / Bahn – Binnenhafen

Veranstalter: Museumshafen Harburg e. V

  • Fahrradtour „Denkmale in Harburg: Bekannt unbekannt-umstritten vergessen-verändert“

Mit dem eigenen Fahrrad quer durch Harburg werden offen zugängliche Denkmale im Zentrum, in Wilstorf und in Heimfeld angefahren. Einige sind sehr bekannt und auch umstritten, andere dagegen völlig unbekannt, unbeachtet, wieder andere verlagert und vergessen.

Die Entstehungsgeschichte und der Umgang mit dem jeweiligen Denkmal werden dabei erläutert. Die Rundfahrt durch Harburg dauert 3–4 Stunden (ca. 15 km). Veranstalter: Geschichtswerkstatt Harburg e. V.

  • Liebherr Portalkran

Der Liebherr-Portalkran von 1972 steht für die industriell-gewerbliche Epoche der etwa 1.000-jährigen Geschichte des Harburger Binnenhafens. Er wurde von der Firma Mulch Güterservice bis 2006 für den Umschlag von Schüttgut genutzt.

Nach Verlagerung des Betriebs rettete die KulturWerkstatt Harburg den Kran, der jetzt im Museumshafen Harburg e. V. integriert ist. Denkmalgerecht saniert, ist der betriebsbereite, begehbare „KulturKran“ heute ein Open-Air-Veranstaltungsort. Zwei Eisenbahnwaggons, ein Schiebewandwagen (Hbis 299) und ein Güterwagen (Gbs 213) ergänzen das Industrie-Ensemble. Veranstalter: Museumshafen Harburg e. V.

  • Peiner Werftkran W40

Der blaue Werftkran W40 von Peiner bildet mit dem gelben Liebherr Portalkran (s. XY) ein  Ensemble der industriellen Vergangenheit des Harburger Binnenhafens. 1960 gebaut, mit 6t Nutzlast, wurde er seit 1982 von der Firma Neven & Grube Lotsekai für den Umschlag von Futtermitteln eingesetzt. Die Kulturwerkstatt Harburg hat ihn übernommen und 2016 wegen der Kai- und Oberflächensanierung am Standort demontiert. Fördermittel ermöglichten die Instandsetzung des Krans. Der Museumshafen Harburg e. V. möchte den Kran nach Abschluss aller Arbeiten mit dem Konzept „Betrieb durch Erhalt“ wieder in Betrieb nehmen. Veranstalter: Museumshafen Harburg e. V.

  • Harburger Schloss

Die ersten Festungsbauten auf der Elbinsel wurden im 13. Jh. errichtetet. Im 16. Jh. von Herzog Otto I. zum Renaissanceschloss ausgebaut, war der Bau ab 1644 von einer Zitadelle umgeben. Nach dem Tode des letzten Herzogs hatte er vor allem militärische Bedeutung und

war bis in die 1890er Jahre Sitz des Landratsamtes. Die Insel wurde Sitz der „Harburger Schlosswerft“, das Gebäude wurde als Wohnhaus genutzt. In dessen Keller befindet sich der wohl älteste erhaltene Raum Hbgs. aus der Zeit um 1440. Aktuell wird der historische Gewölbekeller in seinen Ursprung zurückversetzt und restauriert. Veranstalter: Archäologisches Museum Hamburg und Stadtmuseum Harburg

  • Wartesaal Kunstverein Harburger Bahnhof

Der 1897 in Betrieb genommene Personenbahnhof Harburg ist ein im Stil des Historismus errichteter Backsteinbau in romanischen und norddeutsch-gotischen Formen (1896/97, Hubert Stier). Der Neubau war bereits der dritte Bahnhof in Harburg. Im prunkvollen ehem. Wartesaal 1. & 2. Klasse mit Holz-Kassettendecke befindet sich heute ein Kunstverein. Der

Raum ist einer der wenigen erhaltenen Versammlungsräume mit freistehender Deckenkonstruktion und zugleich die letzte historische Bahnhofswartehalle Hamburgs. Veranstalter: Kunstverein Harburger Bahnhof & Deutsche Gesellschaft für Eisenbahngeschichte

  • Harburger Rathaus

Das Harburger Rathaus wurde 1892 nach Entwürfen des Architekten Christoph Hehl im Stil der flämischen Renaissance fertig gestellt. Das Stadthaus von 1830 am Sand war für die Verwaltungsaufgaben Harburgs zu klein geworden. Das Rathaus besitzt eine prachtvolle Fassade, die sich in einen vorspringenden Mitteltrakt und zwei kleinere Seitenrisalite gliedert. Den Großen Sitzungssaal schmücken historische Buntglasfenster, das repräsentative Treppenhaus führt unter das Dach, wo sich seit dem Wiederaufbau nach dem 2. Weltkrieg an Stelle des Wappens das Uhrwerk der Turmuhr befindet. Veranstalter: Bezirksamt Harburg

  • Fahrradtour „Harburger Denkmäler per Rad – Erinnern. Erhalten. Neu denken“

Die Tour mit dem eigenen Fahrrad führt zu den „Hotspots“ der Harburger Denkmallandschaft der letzten 10 Jahre. Angefahren werden u. a. das „Harburger Schloss“, der Harburger Binnenhafen, der Karnapp, die Neue Straße, über den Marktplatz bis zum Bahnhof. Die Führung mit Denkmalpfleger und Architekt Christoph Schwarzkopf erfolgt als Telefonkonferenz. Deshalb ist eine Teilnahme nur mit geeignetem Smartphone mit Kopfhörern sinnvoll. Veranstalter: Verein BauKunstBildung

Auch von zuhause aus hat man die Chance, Denkmäler digital zu erleben. Dafür wurden neue Formate geschaffen, um über die Denkmallandschaft zu informieren. So hat auch in unserer der Vergangenheit zugewandten Welt Corona einen Innovationsschub verursacht. Neben der Dokumentation von Restaurierungen werden Video-Rundgänge, Audio- und virtuelle Führungen und sogar Konzerte als Livestream angeboten.

Das tagesaktuelle Programm sowie die Broschüre als PDF sind ab sofort online unter www.denkmalstiftung.de/denkmaltag verfügbar.

Das digitale Programm wird freigeschaltet am Freitag, den 11. September um 12 Uhr unter www.denkmalstiftung.de/denkmaltag

In Hamburg koordiniert die Stiftung Denkmalpflege Hamburg die Veranstaltung. Bundesweit wird der Denkmaltag von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz organisiert. Er steht als Teil der „European Heritage Days“ unter der Schirmherrschaft des Europarats und findet europaweit im September statt.

 

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