Schülerprojekt erforscht Geschichte des Freizeithauses Buxtehude

Zeitzeugen gesucht!

Die Geschichtsprojektgruppe der IGS Buxtehude vor dem Freizeithaus (Foto Hansestadt Buxtehude)

Im Freizeithaus Buxtehude am Geschwister-Scholl-Platz waren die meisten der Integrierten Gesamtschule Buxtehude (IGS) schon einmal. Die wechselvolle Geschichte des Hauses hingegen kennen aber die wenigsten. Das soll sich ändern.

Buxtehude.  Auf Initiative des Stadtjugendpflegers Gabriel Braun entstand, zusammen mit dem Jugendsozialarbeiter Dennis Scheepker und Geschichtslehrer Sören Winkel der IGS Buxtehude, die Idee für das Geschichtsprojekt in der 11. Klasse.

Welche Geschichte und welche Geschichten hat das Freizeithaus im Laufe der Jahrzehnte erlebt? Diesen Fragen wollen die Jugendlichen in fünf Gruppen in ihrem Oberstufenkurs auf den Grund gehen. Hierfür nehmen sie sich jeweils eine Dekade – von den 1950er bis in die 2000er vor – und recherchieren dafür u.a. im Stadtarchiv Buxtehude bei der Archivarin Eva Drechsler.

Das Freizeithaus Buxtehude aus den 1940er Jahren ( Foto: privat)

Erbaut wurde das Freizeithaus 1938 als Freizeitheim für den nationalsozialistischen Nachwuchs in der Hitlerjugend. Nach Ende des 2. Weltkriegs war es dann u.a. ein Lazarett. Ab 1971 wurde das Haus für alle Generationen genutzt, bis die Stadtjugendpflege es ab 1983 für Kinder und Jugendliche öffnete. Das verwinkelte Gebäude wurde, so wird bei einem gemeinsamen Rundgang der Schülergruppe Mitte September deutlich, oft umgebaut. Viel von der alten Bausubstanz ist erhalten geblieben, denn das Haus wurde als Luftschutzbunker geplant. Der verbaute Beton ließ sich nachträglich nicht entfernen und prägt die Gebäudestruktur bis heute.

Nach der ersten Recherchephase und Einführung in die Methoden und Techniken des historischen Arbeitens, suchen die 15 Schülerinnen und Schüler jetzt nach Zeitzeuginnen und Zeitzeugen, die sie interviewen können, um Informationen aus erster Hand zu erhalten.

Einen ersten Erfolg gab es bereits: So fand ein Schüler Schwarz-Weiß-Fotografien von seiner Großmutter, die das Freizeithaus Ende der 1940er Jahre zeigen und kam mit ihr über die Familiengeschichte ins Gespräch. Die praktische Aufarbeitung ihrer Forschungsergebnisse findet im zweiten Schulhalbjahr statt und soll in einem digitalen Geschichtsrundgang mit Bildern und Videos münden. Mit Hilfe des Smartphones und im Haus angebrachter QR-Codes sollen Jugendliche und Gäste des Freizeithauses die gesammelten Informationen mobil abrufen können. So möchte der Oberstufenkurs seinen Wunsch umsetzen, die Geschichte und persönlichen Erlebnisse rund um das Freizeithaus für jeden einfach und modern zugänglich zu machen.

Nach Abschluss des Projektes werden die gesammelten Zeitzeugeninterviews, Fotos und Schriftstücke zur dauerhaften Verwahrung und Forschung an das Stadtarchiv Buxtehude übergeben.

Zeitzeuginnen und Zeitzeugen, die das Geschichtsprojekt unterstützen möchten und ihre Erlebnisse und Geschichten von 1950 bis heute im Zusammenhang mit dem Freizeithaus in Buxtehude schildern möchten, können sich unter Tel. 04161 / 5015194 oder per Mail jugendsozialarbeit@stadt.buxtehude.de melden.

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