Kulturverein stellt Programm für 2025 vor

Allein mit Audrey Hepburn in Winsen

Kommt nach Winsen: Daniela Michel - allein mit Audrey Hepburn "Foto: PR)

15 Minuten Bahnfahrt trennen Harburg und Winsen. Aber eine Fahrt lohnt sich schon wegen der Kultur …Denn der Kulturverein Winsen überzeigt immer wieder mit einer breiten und doch qualitativ hochwertigen  Auswahl. Das Programm für 2025 steht auch schon in weiten Teilen.

So ist schon am 10. Januar 2025 das Kabarett-Theater DISTEL – mit dem Programm „Im Hinterzimmer der Macht“ zu sehen: Man braucht kein Politik-Experte zu sein, man weiß es doch: Der eigentliche Staatswahnsinn findet im Verborgenen statt. Politische Entscheidungen trifft das Volksvertreterpersonal nicht im Blitzlichtgewitter der Schlagzeilenhyänen. Das macht man unter sich, da wo niemand stört: im Hinterzimmer der Macht.

Und die DISTEL ist dabei. In einer grotesken Revue rauscht das illustre Bundestagspersonal von links nach rechts, dass einem schwindelig wird. Neu-Parlamentarier duellieren sich mit alten Säcken, Ghostwriter tanzen mit Saaldienern, Kuhhandel hier, Spionage da und mittendrin der erste Bundestagsdebatten-Poetryslam. Ein turbulentes Panoptikum mit Gastauftritten von Robert Habeck, Christian Lindner, Alice Weidel, Friedrich Merz, dem Geist von Helmut Kohl und vielen anderen mehr. Endlich der Blick durch das Schlüsselloch ins Hinterzimmer der Macht. Wie geht es im Bundestag wirklich zu? Ist er korrupt? Ist er dilettantisch? Verworren, umständlich, noch mit Faxgeräten ausgerüstet? Ja, all das – aber er ist trotzdem eines der lustigsten Parlamente, das wir kennen.

Am 16. Januar ist dann Sängerin Stefanie Boltz – mit dem Programm „Midwinter Tales“ zu Gast. Die Winterzeit birgt eine ganz besondere Energie. Jahrhunderte vor Glühwein und Weihnachtsplätzchen hatte diese Zeit bereits eine magische Wirkung auf unsere Vorfahren. Singer-Songwriterin Stefanie Boltz hat es vor allem der „Midwinter“, die Wintersonnenwende, angetan – wenn die Tage kürzer werden, man am Kamin zusammenrückt, zur Ruhe kommt und der Seele die Sehnsucht nach dem Frühling einräumt.

Mit Lukas Häfner, der mit seinen Gitarren unterschiedlichste Klangwelten zu zaubern vermag, und Clemens Rofner am warmen Kontrabass verschmilzt sie zu einem homogenen Trio, das gemeinsam atmen, aber auch individuell glänzen kann. „Midwinter Tales“ bewegt sich jenseits von Kategorien und Klischees. Mit Leichtigkeit und Tiefgang zaubert Stefanie Boltz mit ihrer Band ein Programm voller Zwischentöne und Dynamik, in dem Groove & Intimität, Virtuoses & Witziges, Deutsches & Englisches, Wärmendes & Unterhaltsames seinen Platz findet.

Daniela Michel ist am 30. Januar mit dem Programm “ En Suite – Allein mit Audrey Hepburn“ zu Gast.

Jeder kennt sie, jeder liebt sie. Durch Filme wie „Frühstück bei Tiffany“ oder „Sabrina“ wurde sie zu einer Ikone, die bis heute ihren Glanz nicht verloren hat: Audrey Hepburn. Den Zuschauern wurde diese wunderschöne Schauspielerin mit ihren hungrig-großen Augen als gut gelaunte, junggebliebene und etwas verträumte Frau präsentiert. Doch wer war sie wirklich, was hat sie bewegt? Sigrid Behrens Stück „En Suite – Allein mit Audrey Hepburn“ befasst sich mit dem wahren Leben dieser außergewöhnlichen Frau. Sie arbeitete mit den großen Filmregisseuren ihrer Zeit zusammen, gewann für ihren ersten Hollywood-Film „Ein Herz und eine Krone“ den Oscar und zog die Zuschauer damals wie heute in ihren Bann.

Doch Audrey Hepburn war nicht nur eine berühmte Schauspielerin und leidenschaftliche Tänzerin, sie war auch eine verletzliche, junge Frau, die stetig auf der Suche nach einem erfüllten Leben war und der im Laufe ihres Lebens einige Steine in den Weg gelegt wurden. Unter der Regie von Birgit Voigt feierte Daniela Michel mit diesem Stück einige Erfolge und wird vom Solinger Tageblatt als „Äußerlich perfekt dem Original angeglichen“ bezeichnet. „Die geschickt eingebauten, gekonnt leicht vorgetragenen Gesangs- und Tanznummern“ (Badische neuste Nachrichten) geben diesem Tiefgründigen Stück eine gewisse Leichtigkeit, während sie die Möglichkeit bekommen Audrey Hepburn auf eine ganz neue Art und Weise kennenzulernen.

Am 21. Februar geht es weiter mit Eva Mattes – „Mein persönlichstes Programm“.

Eva Mattes erzählt, liest und singt. Am Klavier begleitet von Irmgard Schleier

Eva Mattes begeistert mit ihrem spannenden Streifzug durch 40 Jahre deutsche Theater- und Filmgeschichte. Mit 13 ist sie die deutsche Stimme von Timmy aus der Fernsehserie Lassie, wenig später die Synchronstimme von Pippi Langstrumpf. Mit 15 sieht man sie in Michael Verhoevens Antikriegsfilm o.k. zum ersten Mal auf der großen Kinoleinwand. Mit 16 sorgt ihre Rolle in Fassbinders Wildwechsel für den ersten deutschen Fernsehskandal.

1972 macht sie bei Kritik und Publikum Furore in der Hauptrolle der Beppi in der Uraufführung von Kroetz’ Stallerhof am Hamburger Schauspielhaus,

1976 steht sie dort als Desdemona in Peter Zadeks Othello im Mittelpunkt einer der größten künstlerischen Erschütterungen des deutschsprachigen Theaters. Heute deckt sie als Konstanzer Tatort-Kommissarin Klara Blum spektakuläre Fälle im Dreiländereck auf. In den vergangenen Jahren hat sich die vielfach ausgezeichnete „Herzdame des deutschen Theaters und Films“ vor allem auch gemeinsam mit der Musikerin Irmgard Schleier einen Namen mit ihren Rezitations- und Liederabenden gemacht.

In ihrem neuen Programm erzählt und liest Eva Mattes, die „stille Königin unter den deutschen Vorleserinnen“ (FAZ) spannende Kapitel aus ihrem Leben, von Begegnungen mit Rainer Werner Fassbinder, Werner Herzog, Peter Zadek, Ulrich Wildgruber und anderen Größen aus Film und Theater, von künstlerischen und anderen Ereignissen, die Künstler und Öffentlichkeit gemeinsam bewegten.

Mit im Gepäck hat sie ein paar der schönsten Songs und Chansons von Marlene Dietrich, Hans Albers, Friedrich Hollaender, Kurt Weill, eingestreut italienische Volkslieder – unterhaltsame und nachdenkliche Zwischentöne an diesem Abend, der auch von einem langjährigen kulturpolitischen Engagement berichtet, das Eva Mattes eng mit der Dirigentin und Regisseurin Irmgard Schleier verbindet, die sie auf dieser ungewöhnlichen Zeitreise musikalisch am Klavier begleitet.

Ort des Geschehens:

Der Marstall in Winsen Luhe, der im Jahre 1599 unter Herzogin Dorothea errichtet wurde, beherbergt heute das Winsener Museum, die Stadtbücherei, sowie ein Café. In den Räumlichkeiten mit dem besonderen Charme finden außerdem regelmäßig ausgewählte Konzerte statt.

Zentral am Marktplatz gelegen befindet sich das imposante Fachwerkgebäude in bester Lage. Auf vier Etagen präsentiert hier das Museum im Marstall die Geschichte von Winsen und der Region, Sonderausstellungen, sowie das Leben des bekannten Sohns der Stadt, Schriftsteller Johann Peter Eckermann. Das historische Gebäude beeindruckt mit seiner Fachwerk-Architektur und ist vor allem für Touristen eine Besonderheit.

 

 

 

 

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