Kulturstiftung des Bundes fördert Hamburger Projekte

Das Schauspiel der Veddel

Die Immanuelkirche ist zum kulturellen Hot Spot der Veddel geworden. (Foto: Immanuelkirche)

Die Kulturstiftung des Bundes hat im ersten Halbjahr 2018 die Förderung von zehn neuen Projekten u.a. auf der Veddel in Hamburg bewilligt hat. Insgesamt stehen 2,2 Mio. Euro bereit. 

Die Kirchengemeinde Veddel wurde für das Begegnungsprojekt „New Hamburg“ in Kooperation mit dem Deutschen Schauspielhaus schon öfter gewürdigt. Jetzt aber ist die einst ungenutzte Immanuel-Kirche auf der Veddel zum kulturellen Hot Spot geworden und wird auch von der Kulturstiftung des Bundes für ein Projekt mit dem Deutschen Schauspielhaus gefördert.

In der Mitteilung der Stiftung heißt es:

„Die interdisziplinäre Jury der antragsgebundenen Allgemeinen Projektförderung hat auf ihrer letzten Sitzung folgende drei Förderprojekte ausgewählt:

  • Das Performancekollektiv Hajusom versteht sich als transkulturelles Ensemble von Künstlern und Künstlerinnen aus Ländern wie z.B. Burkina Faso, Iran, Afghanistan, Nigeria, Chile oder Mali. Als Auftakt eines dreijährigen Themenzyklus beschäftigt sich Hajusoms neue, mit 160.000 Euro geförderte Produktion „AZIMUT“ mit den Themen Kolonialismus und Erinnerung sowie mit der kritischen Untersuchung postkolonialer Verstrickungen. Die Performerinnen von Hajusom bespielen einen Parcours, durch den sich der Zuschauer frei bewegen kann, mit musikalischen und performativen Soli, Reenactments und choreografierten Sequenzen.
  •  Die mit 130.000 Euro geförderte Performancereihe „Porca Miseria“ des New Yorker Choreografen Trajal Harrell porträtiert auf Kampnagel drei prominente Frauenfiguren und ihre sozialen Milieus in je eigenen Stücken: die Protagonistin Maggie aus Tennessee Williams’ Theaterstück „Die Katze auf dem heißen Blechdach“, die tragische Frauengestalt Medea aus der griechischen Mythologie sowie die Tänzerin und Choreografin Katherine Dunham. Thematisch setzt sich Harrell in allen drei Stücken intensiv mit den Themen Familie und Gewalt sowie mit der Frage auseinander, wie eine Gesellschaft Menschen integriert oder ausgrenzt.
  • Das Kulturzentrum Kampnagel Hamburg richtet in Kooperation mit dem Kunstverein Hamburg die erste Einzelausstellung der Künstlerin Peaches aus, die einen Überblick über deren umfangreiches Schaffen gibt und dies wissenschaftlich kontextualisiert. Die Musikerin, Producerin und Performerin Peaches besitzt Kultstatus. Mit ihrer radikalen und subversiven Arbeit findet sie in der Subkultur und der internationalen Kunstwelt ebenso viel Anklang wie im Mainstream-Pop. Das mit 170.000 Euro geförderte Projekt spiegelt im Rahmen des Internationalen Sommerfestivals auf Kampnagel die Vielseitigkeit von Peaches’ experimentellen Bühnenwerken.

Mit 360° – Fonds für Kulturen der neuen Stadtgesellschaft unterstützt die Kulturstiftung des Bundes Kultureinrichtungen aller Sparten darin, Programm, Publikum und Personal zu entwickeln und zu erweitern, um kulturelle Vielfalt in den Institutionen zu stärken. Im Fonds 360° wurden seit Jahresbeginn insgesamt 720.000 Euro für Projekte des Museums für Völkerkunde und der Bücherhallen Hamburg bewilligt.

Mit dem Theaterfonds „Doppelpass“ fördert die Kulturstiftung des Bundes Kooperationen von freien Gruppen und festen Tanz- und Theaterhäusern. Im Fonds Doppelpass werden Kooperationsprojekte der Plattform Irrreality.tv, des Deutschen Schauspielhauses und von Kampnagel mit Fördergeldern in Höhe von insgesamt 720.000 Euro ausgestattet.

Um einhundert Jahre nach der Gründung des Bauhaus ein bundesweites Signal für dessen zeitgenössische Relevanz zu setzen, richtete die Kulturstiftung des Bundes im Rahmen des Programms „Bauhaus 2019“ unter anderem den antragsoffenen Fonds Bauhaus heute ein. Für ihre Projektvorhaben im Rahmen des Fonds Bauhaus heute erhalten das Museum für Kunst und Gewerbe sowie der Kirchenkreis Hamburg-Ost gemeinsam mit dem Deutschen Schauspielhaus und der Kirchengemeinde Veddel insgesamt 363.000 Euro.“ 

Quelle: www.kulturstiftung-bund.de

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