Einige Worte zur Decke, damit sie nicht auf den Kopf fällt …

Der Christian

Foto: Boris Mayer / Pixabay

John Pütz sitzt wie wir alle zuhause und macht sich so seine Gedanken …

Louis rief an. Ein alter Kneipen-Bekannter, der irgendwann nach Berlin abhaute, weil da mehr los ist. Jetzt wohl nicht, wie ich hörte.

„Gefällt mir ganz jut“, grummelte er mit seinem über die Jahre den lokalen Bedingungen angepassten Wortschatz. „Nur neulich, da wurde es beängstigend still“, Louis weiter. „Da fiel vorübergehend  auch noch der Strom aus. Da hätt´st Du mal auf die Straße kieken müssen. Wie erstarrt standense da. Smartphone in der Hand und blass im Gesicht. Klar, ey. Wennse denen datt och noch wechnehmen – na dann herzlichen Glückwunsch! Ohne die Dinger wissense doch gar nischt mit sich anzufangen. Na, ditt hätt´ ick gerne ma erlebt. Aber nachne Stunde war wieder alles piccobello, allet im Lot.“

Und wie sonst so die allgemeine Lage sei, fragte ich nach.

„Naja“, meint Louis. Sei doch jetzt überall dasselbe. Ob er mir nun aus Kreuzberg erzählt, wie die Hamster in den Supermarktregalen Beute machten oder ich aus Hamburg. Und ob nun an der Spree die Kids Corona-Parties abgezogen hätten oder an der Elbe – mehr gäbe es ja nicht. „Aber wir haben ja och 16 Jahre die gleiche olle Kanzlerin – was soll´s“, konstatiert Louis.

Und wenn sie jetzt wirklich gehen würde, dann käme der Christian. „Christian?“, frage ich: Welcher Christian?!“. Denn mir fielen nur Jens, Friedrich und Armin als CDU-Namen ein. Und ein Christian von der SPD? Nie gehört.

„Na hier, der Virenheini: Christian Drosten!“, polterte es aus Louis raus. „Der macht´s! Der hat Ahnung!“ Und zwar von allem und jedem. Und wenn das so bleibt, haste den Rest der ganzen Polit-Mischpoche doch gar nicht mehr auf dem Schirm. Die kennt doch bald keiner mehr. Und dann macht das der Christian. Warte mal ab! “

Na, besser als Trump allemal, dachte ich.

 

Euer John Pütz

 

 

 

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