Die diesjährige Buxtehuder Preisverleihung blieb ohne echte Preisträger

Die Kunst der deformierten Milchtüten

Beim Glas Wein kam das Lächeln zurück: (v.l.) Jürgen K. F. Rohde, Sven Brauer, Fachgruppenleiter Torsten Lange, Kulturausschussvorsitzender und stellv. Bürgermeisterin Christel Lemm sowie Künstlerin Britta Lange (Foto: PR)

Der Kunstpreis sollte zum Thema der Verbrauchermesse passen. Vielleicht keine so gute Idee …

Im Frühjahr hatte die Stadt Buxtehude ihren jährlichen Kunstpreis ausgeschrieben. Wir berichteten: ´Tiefgang` vom 29. Apr. 2017)  Aber irgendwie war dieses Jahr etwas Sand im Getriebe. Aus der – immerhin humorvollen – Pressemitteilung der Stadt Buxtehude:

„Buxtehude. Nicken, Kopfschütteln, Lachen, Zweifeln, Reden. Ganz viel Reden – miteinander, aber auch übereinander: Ruhig und ereignislos, wie mancher gehofft hatte, war die Veranstaltung zur Verleihung des Preises „KünstlerInnen sehen Buxtehude“ 2017 am Abend des 09. Augusts nicht. Denn am Ende gab es eine Preisverleihung ohne Preisträger, eine emotionale Auseinandersetzung über Kunst, und die Entscheidung eines Künstlers, sein Bild gleich wieder mit nach Hause zu nehmen.

Doch der Reihe nach: 2017 gibt es keinen Preisträger des Wettbewerbs „KünstlerInnen sehen Buxtehude“. Die Jury hat stattdessen drei Werke lobend erwähnt und das Preisgeld unter den folgenden drei Künstler aufgeteilt; jeweils 1.000 Euro überreicht bekamen Jürgen K. F. Rohde für „Ja! Ja! / effiziente Milchkuh, deformierte Milchtüten“, Sven Brauer für „Wenn Kreise sich windig schließen“ und Britta Lange für „Ahoi Buxtehude!“.

14 Künstler hatten Werke eingereicht

Das diesjährige Motto des mit 3.000 Euro sehr gut dotierten Preises „KünstlerInnen sehen Buxtehude“ lautete – mit Bezug auf die für den 3. September geplante Verbrauchermesse „Vor-Ort-Fair-ändern“ – „Fair-ökologisch-nachhaltig“. Die Künstler waren aufgerufen, ein Werk zu schaffen, das sich sowohl dem ökologischen Thema als auch der Hansestadt Buxtehude widmet. 14 Künstler der Region waren dem Aufruf gefolgt und hatten ein Kunstwerk zum Thema eingereicht. Eine aus vier Personen bestehende Jury hatte getagt und die Entscheidung gefällt: „Die Jury hat sich einstimmig entschieden, den Preis als solchen in diesem Jahr nicht auszuloben“, heißt es in der Begründung, vorgelesen vom für Kultur zuständigen Fachgruppenleiter der Hansestadt Buxtehude Torsten Lange. Und weiter heißt es, in Absprache mit dem Sponsoren, der Sparkasse Harburg-Buxtehude, werde man „das Preisgeld den drei Werken, die sich aus künstlerischer Sicht am besten mit dem Themen ´fair-nachhaltig-ökologisch` auseinandergesetzt haben, zukommen zu lassen.“

Künstler diskutierten kontrovers

Diese Entscheidung stieß nicht nur auf offene Ohren. Einige Künstler diskutierten lebhaft darüber, ob eine solche Entscheidung fair sei, ob die Ausschreibungsbedingungen mit dem Urteil der Jury wirklich erfüllt worden wären und ob die Ausschreibungskriterien bei allen Werken tatsächlich erfüllt seien. Erwin Hilbert aus Tostedt wurde es dann offensichtlich zu viel: Er hängte sein vielbeachtetes Bild „Der verlorene Stachel des Buxtehuder Igels“ ab und verließ mit Bild die Veranstaltung. Im gut besuchten Marschtorzwinger entspann sich eine rege Diskussion über die ausgestellte Kunst im Anschluss an die Preisverleihung.

Interessierte können sich die 13 ausgestellten Werke – ein Mix aus Zeichnungen, Malerei, Kollagen sowie Glas- und Schmiedearbeiten – noch bis zum 10. September im Marschtorzwinger am Westfleth anschauen. Weil es in diesem Jahr keinen Preisträger gibt, wird es keine Einzelausstellung geben und keines der Werke des aktuellen Wettbewerbsjahrgangs wird in den Fundus der geht in den Fundus der Artothek übergehen.

(Quelle: Stadt Buxtehude)

Related Post

Druckansicht