Die Harburger Herzblatt-Kolumne

Die Magie unter den Pflastersteinen!

Clara Klatsch hat wieder genau hingehört ...

Meine Lieben, schnallt euch an! Normalerweise jagen wir ja den großen Schlagzeilen hinterher – Schlägereien im Viertel, Filmstars, die plötzlich in Fischbek auftauchen, oder die ewig lauernde Regenfront. Aber diese Woche habe ich etwas gefunden, das so viel schöner, so viel stiller und so viel harburg-typischer ist: die Magie der Nachbarschaftsgärten.

Ich rede nicht von den großen, schicken Schrebergärten am Stadtrand, sondern von den kleinen, manchmal unscheinbaren Oasen, die sich mutig zwischen Betonfassaden und Litfaßsäulen behaupten. Wer genau hinschaut, entdeckt sie überall: Ein alter, verrosteter Einkaufswagen, in dem jetzt Tomatenpflanzen wachsen. Ein Hochbeet, das aus alten Paletten gezimmert wurde und in dem Salat und Kräuter sprießen. Eine einsame Sonnenblume, die aus einem winzigen Riss im Asphalt wächst, als wäre sie das Letzte, was uns noch bleibt.

Ich habe mir die wildesten Geschichten ausgedacht. Vielleicht ist der Gärtner der kleinen Tomaten-Farm ein alter Seemann, der auf See gelernt hat, wie man auf engstem Raum das Beste aus dem Leben macht. Oder die Frau, die jeden Morgen mit einer alten Gießkanne liebevoll ihre Blumen versorgt, weil sie dort in den Blütenblättern die Gesichter ihrer Enkel sieht. Diese Gärten sind mehr als nur ein Hobby. Sie sind wie kleine, lebendige Tagebücher, die von Hoffnung, Geduld und der stillen Freude am Schaffen erzählen.

In einer Welt, die immer schneller und lauter wird, sind diese kleinen grünen Flecken wie ein Versprechen. Sie sagen uns: Es ist okay, langsamer zu machen. Es ist okay, sich die Hände schmutzig zu machen, um etwas Schönes zu erschaffen. Es ist eine Rebellion gegen die Hektik und ein stiller Protest gegen die Anonymität der Großstadt.

Ich habe ja schon immer gesagt, dass die wahre Seele von Harburg nicht in den Schlagzeilen, sondern in den Menschen steckt. Und diese kleinen Gärten sind der beste Beweis dafür. Sie sind das Herz, das im Verborgenen schlägt, das uns daran erinnert, dass wir nicht nur eine Stadt aus Stein und Asphalt sind, sondern eine Gemeinschaft.

Also, liebe Harburger: Das nächste Mal, wenn ihr durch die Straßen eilt, haltet kurz inne. Schaut in die kleinen Ecken und Nischen, in die Vorgärten und auf die Balkone. Ihr werdet sehen, dass Harburg nicht nur ein Ort zum Leben ist, sondern ein Ort, an dem etwas wächst – und zwar die Liebe zu unserer Heimat. Das ist doch mal eine Botschaft, die man sich auf der Zunge zergehen lassen kann, oder?

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