Meine Lieben, eure Clara Klatsch meldet sich erneut aus dem haarigen Nachrichten-Epizentrum …
Ja, ihr wisst Bescheid, nirgendwo sonst fließen die Informationen so ungefiltert wie zwischen Föhnstufe drei und der neuesten Coloration! Und heute, meine Lieben, widmen wir uns einem Thema, das so groß und doch irgendwie… übersehen wird: das gute alte Karstadt-Gebäude mitten in unserem Harburger Herzen.
In den letzten sechs Monaten, meine Lieben, da wurde in Sachen Stadtplanung fleißig geplant und diskutiert. Die Neugestaltung der Lüneburger Straße, die Zukunft des Binnenhafens, neue Wohnbauprojekte hier, Velorouten da – unsere lokalen Medien wie das Hamburger Abendblatt, Harburg Aktuell und Süderelbe24.de waren voll davon. Verständlich ja, schließlich wollen wir alle ein schöneres, lebenswerteres Harburg.
Aber wisst ihr, was mich dabei ein bisschen stutzig macht? Da steht dieses riesige Gebäude, mitten im Zentrum, mit sage und schreibe 30.000 Quadratmetern Fläche – das ehemalige Karstadt. Und irgendwie… schweigt man sich darüber aus, zumindest wenn es um die großen Würfe der Stadtplanung geht. Das ist doch, meine Lieben, als würde man bei der Geburtstagstorte den größten Schokoladenfleck einfach ignorieren!
Ja, ich weiß, der Verkauf an die Stadt wurde vermeldet (Hamburger Abendblatt), und das war ja schon mal ein Schritt. Aber was dann? Da höre ich wenig von visionären Plänen, von aufregenden Ideen. Und das, meine Lieben, finde ich ehrlich gesagt eine vertane Chance.
Stellt euch doch mal vor! Dieses riesige Gebäude, ein Platz mitten in unserer Stadt, könnte so viel mehr sein als nur… ein Gebäude. Es könnte ein neuer „third place“ werden, wie die schlauen Stadtplaner das nennen. Ein Ort neben Zuhause und Arbeit, wo man sich trifft, sich austauscht, lernt, Kultur genießt. Ein lebendiges Zentrum, das Menschen zusammenbringt.
Denkt doch mal an die Möglichkeiten! Eine Mischung aus kleinen, inhabergeführten Läden, die das Besondere bieten, was die großen Ketten nicht haben. Ein schickes Friseur-Café – wäre doch auch mal was! Dazu ein gemütliches Café mit Leseecke, vielleicht sogar eine kleine Bibliothek oder ein offenes Lernzentrum. Ateliers für Künstler, Werkstätten, wo man selbst kreativ werden kann. Und warum nicht eine Bühne für lokale Musiker und Theatergruppen? Ein Ort, der pulsiert, der einlädt, der zum Verweilen einlädt – und der vielleicht sogar ein bisschen das Gemeinschaftsgefühl stärkt, das in unserer schnelllebigen Zeit manchmal auf der Strecke bleibt.
Aber stattdessen? Stille. Zumindest in den großen Stadtplanungsdebatten scheint das Karstadt-Areal ein blinder Fleck zu sein. Dabei liegt doch so viel Potenzial brach! Gerade in einer Zeit, in der der Online-Handel boomt und die Innenstädte kämpfen, wäre so ein Ort der Begegnung, des Austausches und der Bildung ein echter Gewinn für Harburg.
Ich frage mich ja, meine Lieben, warum diese Chance so stiefmütterlich behandelt wird. Fehlt es an Ideen? An Mut? Oder einfach nur an der Fantasie, sich vorzustellen, was aus diesem riesigen Klotz mitten in unserer Stadt werden könnte?
Ich jedenfalls, eure Clara Klatsch, träume schon von einem Harburg, in dessen Zentrum ein lebendiger Ort steht, der mehr ist als nur ein Einkaufszentrum (das es ja eh nicht mehr ist). Ein Ort, der Menschen zusammenbringt, der inspiriert und der unserer Stadt ein neues, pulsierendes Herz gibt. Vielleicht sollte man mal ein paar unserer kreativen Köpfe aus Harburg nicht nur im Friserursalon zusammenbringen, ein Brainstorming veranstalten. Ideen gibt es bestimmt genug – man muss sie nur hören wollen.
Denn, meine Lieben, eine Stadt ist mehr als nur Straßen und Gebäude. Sie lebt von den Menschen, die in ihr wohnen, von den Begegnungen, die stattfinden, von den Orten, an denen man sich wohlfühlt. Und das ehemalige Karstadt-Gebäude hat das Potenzial, so ein Ort zu werden. Es wäre doch schade, diese Chance ungenutzt verstreichen zu lassen. Findet ihr nicht auch? Eure Clara Klatsch bleibt neugierig – und hofft auf ein paar aufregendere Nachrichten aus der Harburger Stadtplanung in Bezug auf unser großes, stilles Sorgenkind in der Innenstadt! Bis bald!
