Einige Worte zur Decke, damit sie nicht auf den Kopf fällt …

Iiih-Books

Foto: sik-life / Pixabay

John Pütz sitzt wie wir alle zuhause und macht sich so seine Gedanken …

Von wegen, wo ist denn der tägliche Beitrag! Hat sich selbst in diesen „ruhigen“ Zeiten jemand beschwert, ich hätte gestern gar nichts geschrieben! Doch, habe ich. Nur eben später, weil ich tief, sehr tief ins Lesen abgetaucht war. Das kann dann schon mal passieren. Und davon ab: haste ein Abo? Zahlst Du für irgendwas hier?! Ob ich was zum Besten gebe oder nicht, ist alleine meine Sache. So wie es Deine Sache ist, ob Du es liest oder nicht. Bleib mir bloß von der Pelle! Da passt „Abstand halten!“ wirklich mal ganz gut. Auf Stress habe ich jetzt echt keinen Bock! Schon gar nicht eben nach der Lektüre.

Wie ich ja sagte oder besser schrieb, wollte ich ja mittels Lektüre auf andere Gedanken kommen (siehe „Mal was anderes“).

Und wie es so ist, kommt man dann irgendwie schon mal auf den Geschmack.

Zumal die Bücherhalle Harburg auch gerade mit kostenfreier „Onleihe“ wirbt. Das wollte ich doch mal nutzen, denn im „normalen Alltag“ – normaler Alltag ist doch doppelt gemoppelt, oder? Denn was sonst könnte All-Tag bedeuten, wenn nicht alle Tage Also wie immer, also wie üblich/normal/stinkelangweilig oder was auch immer – komme ich nicht in die Bücherhalle. Liegt eben nicht so auf dem Weg wie Kneipe. Und wenn ich in der Kneipe auf ein Feierabend-Bier oder zwei war, hat sich das mit der Literatur. Vertagt, andernmal, wird schon irgendwann passen. JETZT passt es, dachte ich. Und dann noch mit „Onleihe“!

Also stöberte ich und holte mir drei E-Books auf mein virtuelles  Lesepult und versank.

Da war als erstes „Der eingebildete Kranke“ von Molière. Keine Ahnung wie ich darauf kam. Vermutlich interessierte mich, ob es als E-Book ähnlich schäbbig daher kommt wie als Reclamheft, als dass ich es zur Schulzeit schon mal lesen „durfte“. Diese gelben Ramschbüchlein. Keine Werbung für das Buchdrucker-Handwerk, aber zum Lesen hat´s gereicht.

Ich las es nicht ganz zu Ende. Dann kam ich auf Paul Watzlawick: „Die konstruierte Wirklichkeit“. Da gefiel mir die Anekdote, dass in Amerika mal ein – offenbar überzeugendes – Hörspiel im Radio lief. Da war Radio noch per Antenne und man hörte eben, was gerade lief, nicht was man wollte. Und dort ging es um eine Fantasy-Story, in der auf einmal Benzin knapp wurde und alle in Panik gerieten. Offenbar lief dies zur Zeit der Rush Hour und viele Menschen saßen in ihren literweise Sprit schluckenden Ami-Schlitten und nahmen dies für bare Münze. Denn just zu dem Zeitpunkt, als das Hörspiel übertragen wurde, fuhren auf einmal hunderte von Autofahrern die Tankstellen an und tankten. Das sahen die vorbeifahrende, wunderten sich, bekamen Angst und stellten sich an die rasant wachsenden Autoschlangen an. Und bis es Abend wurde, gab es dann wirklich eine Unterbrechung in den Radioprogrammen: denn Sprit wurde knapp.

Lief eigentlich kürzlich irgendein Hörspiel, in dem eine Fantasystory sich um Klopapier drehte?

Und da es noch nicht reichte, zog ich mir dann noch ein Fundstück aus dem Bücherhallen-Depot mit dem Titel „Ulrike Meinhofs Schriften aus der Isolationshaft“.

Nun gut. Die Nacht habe ich eben mit Büchern – wenn auch welche mit E davor – verbracht und durchaus: man kann auf den Geschmack kommen. Warum ich aber irgendwie das Gefühl habe, dass die Gedanken doch irgendwie im Corona-Modus blieben – ich weiß es nicht.

Euer John Pütz

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