Hamburg Kreativ Gesellschaft startet zweite Zwischennutzung im Jupiter

Vom Kaufhaus zum kreativen Hotspot

Foto: Kreativgesellschaft HH

Von April bis Dezember 2023 verwandelt sich das ehemalige Kaufhaus in der Mönckebergstraße zum zweiten Mal in den Kreativplaneten Jupiter.

Nach der ersten Laufzeit im Jahr 2022 stellt die Hamburg Kreativ Gesellschaft die Flächen erneut Kreativschaffenden für 1,50 Euro pro Quadratmeter zur Verfügung. Mit einer Auswahl unterschiedlicher Konzepte wird ein Querschnitt der Hamburger Kreativbranche abgebildet. Vor der Wiedereröffnung am 15. April hat Kultur- und Mediensenator Dr. Carsten Brosda die Vorbereitungen im Jupiter besichtigt.

  • Jupiter ist die größte innerstädtische, kreativwirtschaftliche Zwischennutzung in Deutschland – ein Projekt im Rahmen des Förderprogramms „Frei_Fläche: Raum für kreative Zwischennutzung“
  • Von April bis Dezember 2023 läuft die zweite Runde der Zwischennutzung mit einem neu kuratierten Angebot – am 15. April findet die Wiedereröffnung mit einem breiten Rahmenprogramm statt.
  • Auf 8.000 Quadratmeter Fläche bietet das ehemalige Kaufhaus (zuletzt Karstadt Sport) in der Mönckebergstraße Raum für vielfältige kreativwirtschaftliche und kulturelle Nutzungen, darunter ein breites Ausstellungsprogramm, Veranstaltungskonzepte und Pop-up-Stores

Dr. Carsten Brosda, Senator für Kultur und Medien: „Das gemeinsame Förderprogramm ‚Frei_Fläche‘ wurde während der Pandemie sehr zügig von der Finanz- und Kulturbehörde aufgesetzt, um Kreativen Räume für ihre Arbeit zu geben und dem Leerstand bei Gewerbeimmobilien etwas entgegen zu setzen. Innerhalb des ersten Förderzeitraums von Mitte 2021 bis Ende 2022 konnten über 20.000 Quadratmeter leerstehende Fläche kreativ bespielt werden. Wir sind sehr glücklich, mit der Fortführung von ‚Frei_Fläche‘ auch das Projekt Jupiter in 2023 weiter nutzen zu können. Die Kreativ Gesellschaft hat die größte kreativwirtschaftliche Zwischennutzung in Deutschland erfolgreich weiterentwickelt und wunderbare kreative Projekte gefunden. Die Vielfalt der Initiativen macht das Potential von kreativwirtschaftlichen Nutzungen deutlich. Dies bietet die Chance, die Innenstadt wieder verstärkt zu einem lebendigen Ort zu machen, an dem sich eine Stadtgesellschaft trifft.“

Dr. Andreas Dressel, Finanzsenator: „Zusammen mit unserem Neustartfonds und unserem Programm ‚Frei_Fläche‘ konnten wir die Innenstadt und die bezirklichen Zentren beim Wiederbeginn nach Corona gezielt unterstützen. Bedingt durch die Energiekrise bleibt dieses Thema auch in den kommenden Monaten aktuell und die Verlängerung des Programms für 2023 ist daher nur konsequent. 4,3 Millionen Euro stellen wir dafür zur Verfügung. Für das Projekt ‚Frei_Fläche‘ ist es ein schöner Erfolg, dass die Zwischennutzung an diesem prominenten Standort fortgeführt werden kann. Das zeigt: Das Programm ‚Frei_Fläche‘ wird sehr gut angenommen und belebt die Stadt. Es sind alle eingeladen, die zur Verfügung stehenden Mittel weiter kreativ zu nutzen!“

Egbert Rühl, Geschäftsführer der Hamburg Kreativ Gesellschaft: „Ab dem 15. April wird Jupiter wieder zum spannenden Experimentierfeld für Hamburgs Kreative – mit Kunst und Kultur, Musik, Design und Mode. Durch die kreative Zwischennutzung im ehemaligen Kaufhaus schaffen wir einen zentralen Anlaufpunkt in der Hamburger Innenstadt, der kreativen Konzepten die nötige Sichtbarkeit verschafft und Impulse in die Stadt gibt. Mit Jupiter und dem Förderprogramm ‚Frei_Fläche‘ antworten wir auf gleich zwei drängende Herausforderungen in der Innenstadt: zunehmender Leerstand von Gewerbeimmobilien und knapper Raum für Kreativschaffende. Hier profitieren alle.“

Prof. Elke Pahl-Weber, Innenstadtkoordinatorin: „Mit Blick auf Mönckebergstraße, Richtung Johanniswall und auf Hauptbahnhof und Kunstmeile zeigt Jupiter die Vielfalt der Hamburger Innenstadt, von Kunst über Kultur zu Musik, Design und Mode. Das Projekt ‚Verborgene Potenziale‘ setzt genau dort an: eine hohe Aufenthaltsqualität, vielfältige Nutzungen – schon heute gibt es viele spannende Plätze, Orte, Geschäfte, Ideen und Menschen in Hamburgs Innenstadt. Wir sorgen gemeinsam dafür, dass die Innenstadt auch in Zukunft ein hochattraktiver Anziehungspunkt für alle ist. Mit meinem Team bringen wir die Akteure zusammen und freuen uns über die neue zentrale und für alle offene Anlaufstelle im ehemaligen Kaufhaus.“

Zu den Angeboten im Jupiter zählen unter anderem:

  • International Shopping Space (ISS) by La Tribune Noire, AYYAANA, Paul Kadjo und Röstlich Coffee Brothers – Shop-in-Shop Konzept mit Design, Kunst und Café von Schwarzen Entrepreneurs
  • JUPITER FIRST FLOOR vom Landesverband Hamburger Galerien, Pop Up Art Galerie, Hamburger Kunstgalerie, Kanal 3 Kollektiv – wechselnde Kunstausstellungen und Ateliers
  • Hanseatische Materialverwaltung IM EXIL – Kulturprogramm und Bar
  • Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen – Pop-up-Geschäftsstelle der Hamburger Innenstadtkoordinatorin

Das Angebot wird im Laufe des Jahres durch wechselnde Formate und Veranstaltungen – darunter Workshops und Märkte, Festivals und Ausstellungen – ergänzt und schafft so ganzjährig einen attraktiven Anlaufpunkt im Stadtzentrum.

Aktuelle Informationen zu allen Nutzungen sind auf der Webseite www.jupiter.hamburg zu finden.

Jupiter in der Mönckebergstraße – Leerstand wird belebt

Das ehemalige Kaufhaus liegt zentral in der Hamburger Innenstadt: an der bekanntesten Einkaufsstraße der Stadt, in direkter Nachbarschaft zum Hauptbahnhof und vis-à-vis der Elektronik-Kette Saturn. Das Gebäude bietet rund 8.000 Quadratmeter Fläche auf sechs Geschossen und eine markante Dachterrasse. Im Herbst 2020 hat der langjährige Nutzer Karstadt Sport den Standort geschlossen. Die Hamburg Kreativ Gesellschaft übernimmt das ehemalige Kaufhaus von der R+V Lebensversicherung AG bis zum 31. Dezember 2023. Dafür zahlt sie aus dem Förderfonds sämtliche laufende Betriebs- und Nebenkosten – eine Miete wird nicht gezahlt.

Als Mieterin des Gebäudes und Vermittlerin der Flächen stellt die Kreativ Gesellschaft die übergeordnete Infrastruktur im Jupiter. Dafür wurden im Gebäude temporäre und flexible Einbauten aus wiederverwendbaren Materialien errichtet. Sie unterteilen die großen, offenen Flächen und ermöglichen ein Nebeneinander unterschiedlicher Nutzungen. Darüber hinaus wurde ein übergeordnetes Leitsystem entwickelt, das zur besseren Orientierung im Gebäude und Sichtbarkeit der einzelnen Angebote beiträgt.

„Frei_Fläche – Raum für kreative Zwischennutzung“

Jupiter ist die größte von insgesamt 56 zwischengenutzten Flächen des Förderprogramms „Frei_Fläche“, das am 1. Juni 2021 von der Stadt zur Bewältigung der Corona-Krise gestartet und aktuell bis zum 31. Dezember 2023 verlängert wurde. Hier profitieren Hamburg, die lokale Kreativbranche und die Immobilienwirtschaft: „Frei_Fläche“ verhindert Leerstand, gibt Kreativen Raum für ihre innovativen Konzepte und stärkt die Transformation hin zu einer vielfältigen und lebendigen Innenstadt.

Für 2023 stehen dafür Haushaltsmittel der Freien und Hansestadt Hamburg in Höhe von 4,3 Millionen Euro zur Verfügung. „Frei_Fläche“ wurde in Kooperation der Behörde für Kultur und Medien, der Finanzbehörde, dem Landesbetrieb Immobilienmanagement und Grundvermögen (LIG) und der Hamburg Kreativ Gesellschaft entwickelt. Die Umsetzung erfolgt durch die Kreativ Gesellschaft mit fachlicher Beratung des LIG.

Verborgene Potentiale – Für ein lebendiges und resilientes Hamburger Zentrum

Die Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen hat im Rahmen des Bundesprogramms „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“ das Programmpaket „Verborgene Potenziale – Für ein lebendiges und resilientes Hamburger Zentrum“ ins Leben gerufen. Innovative Handlungsstrategien, dialogische und ko-kreative Prozesse sowie konkrete Pilotprojekte wirken dem innerstädtischen Strukturwandel entgegen, stärken die Nutzungsvielfalt und eröffnen neue Perspektiven. Gemeinsam mit allen Stakeholdern und der neu eingerichteten Innenstadtkoordination wird die Innenstadt zukunftsfähig gestaltet. Bis zur Eröffnung der Geschäftsstelle im Herbst 2023 dient die Pop-Up-Zentrale im Jupiter als Anlauf- und Vernetzungsstelle für lokale Bedarfe und lädt zur Mitarbeit am Gemeinschaftswerk Hamburger Innenstadt ein.

Hamburg Kreativ Gesellschaft

Die Hamburg Kreativ Gesellschaft ist die städtische Einrichtung zur Förderung der Hamburger Kreativwirtschaft. Als direkte Anlauf- und Servicestelle steht sie allen kreativen Akteurinnen und Akteuren und Unternehmen in der Hansestadt offen. Mehr Wissen, Raum, Finanzierung und Innovation für Hamburgs Kreative – dies ist der Auftrag, dem sich die Hamburg Kreativ Gesellschaft seit 2010 verschreibt. Zu ihren Aufgaben gehört, die Rahmenbedingungen für die Kreativwirtschaft in Hamburg zu verbessern und dabei als Schnittstelle zu fungieren – zwischen den verschiedenen Bereichen der Kreativwirtschaft, aber auch zu weiteren Akteuren aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft.

 

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