Die Kolumne von Sophie Selbst-Zweifel

Vorkriegszeit

Foto: ThomasWolter / Pixabay

Mein Name ist Sophie und ich bin Denkerin. Wir leben möglicherweise in der schlimmsten aller Zeiten.

Wenn man mal überlegt, dass jede Generation zu der Ansicht gelangt, dass früher alles besser war…, dann hat sich die Lage krass verschlechtert! Es gab allerdings schon immer gute Gründe, warum man keine Kinder in die jeweilige Welt setzen sollte. Dass sie trotzdem überbevölkert ist, mag ein dummer Zufall sein.

Wenn wir denn schon so viele sind, wäre es eigentlich vernünftiger, zusammenzuhalten oder sich gütlich zu einigen, damit die Welt ein kleines bisschen besser wird. Aber leider klappt das mit dem Gemeinschaftsgefühl nur ansatzweise, meistens kommt dabei „wir gegen die anderen“ heraus. Und alles, was uns nicht gefällt, ist die Schuld eben jener Sündenböcke, die sich immer finden lassen, egal ob geeignet oder nicht, jede*r kommt in Frage, der nicht zur eigenen Clique gehört.

Vielleicht sind nicht nur die fetten, sondern auch die friedlichen Jahre vorbei. Nach dem Krieg ist vor dem Krieg, und die Pause währt hierzulande schon ziemlich lange. Wie gut hatten es da diejenigen, die direkt nach dem 2. Weltkrieg lebten! Sie konnten ziemlich sicher sein, dass sie das Schlimmste erstmal hinter sich hatten. Von Hunger, Trümmern, Schuld und Scham einmal abgesehen.

Die Schrecken des Krieges sind längst verblasst. Einige wünschen sich wieder Zucht und Ordnung sowie Ausländer raus, egal um welchen Preis, auch wenn es Mitmenschlichkeit kostet. Die verbale Verrohung ist im fortgeschrittenen Stadium und führt geradewegs zur Zerstörungswut. Und es liegt in unserer Verantwortung, ob es in Zukunft besser wird, als es früher einmal war.

 

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