Susanne Bienwald liest bei der 4. SuedLese 2019 im ´Komm du`

Der schreibende Hund

Susanne Bienwald mit Hund Mina. (Foto: Ele Runge)

Susanne Bienwald lebt und arbeitet als Biografin. Die Spaziergänge mit ihrer Hündin Mina verleitete sie nun zu einer tierisch guten Biografie der anderen Art. 

Susanne Bienwald ist gebürtige Eutinerin und kam nach Auslandsaufenthalten in der Türkei, Griechenland und Spanien nach Hamburg, wo sie seit 2001 als Autorin und Lektorin arbeitet. Im Writers‘ Room in der Stresemannstraße 374 E bietet sie jeden ersten Sonntag im Monat eine offene Textwerkstatt an. Sie ist vom Fach, versteht ihr Handwerk, hat Erfahrung und gehört wohl auch aus diesen Gründen zur Hauptjury des Walter-Kempowski-Literaturpreises.

Sie studierte Philosophie, Germanistik, Romanistik und Soziologie in Konstanz, Berlin und Hamburg. Nachdem sie die Idee hatte, eine Biografie über den Dramatiker Hans Erich Nossack zu schreiben, wirkte sie zunächst federführend bei der Verfilmung im Auftrag vom Südwestrundfunk mit, und “Hans Erich Nossack. Innenansichten eines Außenseiters” gewann 2002 den Preis der LiteraVision, München.

Erst danach entstand das biografische Werk, das bei Hoffmann und Campe unter dem Titel „Hans Erich Nossack. Nachts auf der Lombardsbrücke“ (2007) erschien. Mit dem gleichen Verlag veröffentlichte sie 2008 dann auch die Biografie „Friedrich Hebbel und Hamburg. Lauter zerrissene Verhältnisse“.

Mit Friedrich Hebbel befasste sie sich nochmals in ihrem Roman „Da geht einer“ und versetzte sich in den seinerzeit noch unbekannten Dichter und schildert seine Hoffnungen und Zweifel während des beschwerlichen Fußmarsches von München nach Hamburg-Harburg.

Im Roman „Wittensee“ greift sie das Thema Hochsensibilität auf. Die Geschichte der Xenia erzählt einfühlsam vom Druck eines sensiblen und introvertierten Menschen, der sich jahrelang verstellte, um den Erwartungen der Gesellschaft zu entsprechen.

Ihre Geschichten gehen nahe. Sie sind berührend und tiefsinnig.

Nun wandelt die gestandene Autorin überraschend auf vier Pfoten. In ihrem kürzlich veröffentlichten Buch “Ich, Mina aus der Gärtnerstraße“ versetzt sie sich nämlich einmal in das helle Köpfchen ihrer Mischlingshündin und beschreibt, was der beste Freund des Menschen wohl über uns denken mag. Es entstand ein humorvolles Buch wider den tierischen Ernst mit allerlei Gedankengut.

“Als Biografin ist es ja mein täglich Brot, mich in andere Köpfe zu begeben. Warum also nicht in den meines kleinen Hundes?”, sagt Bienwald. Normalerweise arbeite sie kontinuierlich an einem Werk. Wenn sie ein Thema habe, beginne eine literarische Recherche, es entstehe ein vorläufiges Exposé, dann folge die Schreibtischarbeit. Das “Mina-Buch” sei dagegen über drei, vier Jahre hinweg nebenbei beim Spaziergang durch Eimsbüttel entstanden.

„Seit Loriot wissen wir, dass Hunde sprechen können, jetzt der erneute Quantensprung: Sie können schreiben! Und wie!“ meint Wolfgang Knuth, ein begeisterter Leser aus Sylt.

Freuen wir uns also auf eine völlig neue Seite der Autorin und tierische Einsichten auf hohem Niveau.

Termin bei der 4. SuedLese: 28. März, 20h – Susanne Bienwald : „Ich, Mina aus der Gärtnerstraße“, Kulturcafé „Komm du“, Buxtehuder Straße 13, 21073 Hamburg-Harburg, Eintritt frei / Hutspende

Weiterführend: www.schattenblick.de/infopool/d-brille/veranst/dbvl6293.html

Das Buch:

Susanne Bienwald: „Ich, Mina aus der Gärtnerstraße“, Roman, EBOOK, 108 SEITEN, LIT VERLAG EXPEDITIONEN, VÖ: 04. Nov. 2018, ISBN 13: 978-3-947911-06-6, PREIS: € 3,99

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